Vietnam: die schönsten Ziele
Ob Nationalparks, langgezogene Strände, Tempelanlagen oder faszinierende Metropolen – Vietnam ist ein vielseitiges Reiseziel. Nachfolgend stelle ich dir einige Orte vor, die du dir merken solltest.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes vorab
Vietnam ist von der Fläche her etwas kleiner als Deutschland, trotzdem hat das Land über 3.000 Kilometer Küste. Zwischen dem tiefen Süden und dem hohen Norden wirkt Vietnam wie ein lang gezogener Schlauch. An der schmalsten Stelle sind es nur 50 Kilometer zwischen dem Meer und der Grenze zu Laos.
Durch diese Geographie ist das Land leicht zu bereisen, du musst dich im Grunde nur entscheiden, ob du oben oder unten anfängst. Sehr hilfreich ist in diesem Zusammenhang, dass die vietnamesische Eisenbahn eine über 1.700 Kilometer lange Bahnstrecke entlang der Küste betreibt. Du kannst einfach im Norden oder Süden starten und dann dort aussteigen, wo du hinmöchtest.
In meinem Bahn-Guide findest du alle Infos, wie du Zugtickets für Vietnam online buchen kannst. Darüber hinaus erhältst du dort umfangreiche Infos zu Fahrplänen, dem Streckennetz und den unterschiedlichen Wagenklassen. Alternativ kannst du in Vietnam mit dem Bus fahren.
Falls eine selbstorganisierte Reise bzw. Backpacking in Vietnam nicht das Richtige für dich ist, kannst du auch eine Vietnam-Rundreise buchen oder an einer Gruppenreise teilnehmen.
Alles Wissenswerte für deine Reise findest du in meinem eBook “Faszination Vietnam. Nützliche Tipps für Backpacker und Individualreisende”.
Vietnam: die schönsten Ziele
Bei der Vorstellung der interessantesten Reiseziele beginne ich im Norden und gehe Schritt für Schritt die Küste hinunter Richtung Süden. In einem eigenen Artikel stellen wir die besten Vietnam-Routen für 2 Wochen vor.
Vietnam: Ziele im Norden
Vietnams Hauptstadt Hanoi ist die erste Anlaufstelle im Norden des Landes. Es lohnt sich, hier ein paar Tage zu bleiben. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und den vielen kleinen Läden versprüht ein ganz besonderes Flair. In jedem Fall solltest du die große Auswahl an Streetfood in Hanoi testen. Zudem gibt es eine Reihe interessanter Tempel und Museen sowie viele weitere Sehenswürdigkeiten. Das reicht locker für drei Tage.

Im Hoang-Lien-Gebirge nordwestlich von Hanoi liegt Sapa. Trotz der abgelegenen Lage nahe der Grenze zu China ist das Bergdorf überaus beliebt, bereits in den 1920er-Jahren bauten es die Franzosen zu einem Luftkurort aus. Heute kommen Touristen für Trekking- und Wander-Touren hierher.
Besonders die Reisterrassen sind ein begehrtes Fotomotiv, und Ausflüge zu den Bergvölkern gehören zum Standardprogramm. In der Region liegt mit dem Fan Si Pan (Höhe 3.143 Meter) der höchste Berg Vietnams.

Was zu Sapa jedoch auch gesagt werden muss: Mittlerweile ist es dort sehr touristisch und überlaufen. Doch es gibt einige interessante Alternativen. Zum Beispiel:
- die Landschaft am Ma Pi Leng Pass (zwischen Dong Van und Meo Vac)
- Reisterrassen in Hoang Su Phi
- Reisterrassen Mu Cang Chai
In traumhafter Landschaft an der Grenze zu China liegen die Ban-Gioc-Wasserfälle. Die Anreise ist zwar etwas zeitaufwändig, aber es lohnt sich definitiv.
Das bekannteste Reiseziel im Norden ist die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Halongbucht. Insgesamt befinden sich vor diesem Küstenabschnitt rund 2.000 Inseln, deren Karstfelsen oft steil aus dem Wasser hervorragen. Einige von ihnen beinhalten zudem interessante Höhlen und Lagunen.
Die meisten Touristen buchen 2- oder 3-Tages-Touren von Hanoi. Dabei übernachten sie auf einem der Ausflugsboote und/oder auf einer der Inseln.
Hierfür gibt es unzählige Anbieter, die sich einen harten Konkurrenzkampf um die Kundschaft liefern. Wenn die Tour für dich etwas besonders sein soll, würde ich nicht unbedingt das günstigste Angebot wählen.
Natürlich kannst du länger bleiben und dir zum Beispiel auf der Insel Cat Ba eine Unterkunft suchen.

Sehr schön ist übrigens auch die so genannte trockene Halong-Bucht. Gemeint ist die Gegend rund um Ninh Binh und Tam Coc. Die Landschaft ist genauso bizarr wie an der Küste, nur dass die Felsen hier nicht aus dem Meer, sondern zwischen Flüssen und Reisfeldern emporragen.
Es werden Touren mit Ausflugsbooten oder per Fahrrad angeboten. Dabei kannst du Höhlen und Tempel besichtigen.
Ebenfalls sehr zu empfehlen: Die Landschaft im Bezirk Mai Chau (etwa 160 Kilometer von Hanoi).
Ziele in Zentralvietnam
Von Dong Hoi aus zu erreichen ist der Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalpark an der Grenze zu Laos. Wenn du Aktiv-Urlaub magst, bist du hier genau richtig. Es werden Wander- und Trekking-Touren sowie Kanu-Fahrten durch beeindruckende Landschaften angeboten. Zu den Highlights gehören die riesigen Höhlen, die du besichtigen kannst.
Zu nennen sind dabei insbesondere die Phong-Nga-Höhle und die rund 30 Kilometer lange Paradise Cave. Die erst 2009 entdeckte Son-Doong-Höhle gilt als die größte weltweit. Sie wird schrittweise für Touristen geöffnet.
Die alte Kaiserstadt Hue liegt am Ufer des Parfümflusses. Fahrten mit Drachenbooten sind hier sehr beliebt. Hauptattraktion ist jedoch die große Zitadelle. Spannend sind auch die Kaisergräber vor den Toren der Stadt. Dort wurden riesige Grabanlagen mit Tempeln und kleinen Seen gebaut.

Wenn dich die jüngere Geschichte Vietnams interessiert, und hier vor allem der Krieg gegen die USA sowie zwischen Nord und Süd, bietet sich für dich ein Tagesausflug von Hue in die nördlich gelegene Entmilitarisierte Zone (DMZ) an.
Dabei besuchst du Schauplätze des Krieges, zum Beispiel zerstörte Bunker, Kriegsdenkmäler, Museen und Soldatenfriedhöfe. Beeindruckend sind die erhaltenen Tunnelsysteme.

Wenn du von Hue Richtung Süden weiterreist, überquerst du auf dem Weg nach Da Nang den Wolkenpass. Dabei handelt es sich um die Wettergrenze zwischen Nord- und Südvietnam. Die Aussicht unterwegs ist fantastisch.

In Da Nang, der größten Stadt der Region, bleiben nur wenige Touristen über Nacht. Die meisten kommen mit der Bahn oder am internationalen Flughafen an und fahren direkt weiter. Wer länger bleibt, nutzt Da Nang in erster Linie als Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung.
Diese gehen zum Beispiel nach Hoi An. Die kleine Stadt mit ihren engen Gassen war lange so etwas wie ein Geheimtipp in Vietnam. Auch wegen des Laternenfests, das allmonatlich vor Vollmond stattfindet.
Mittlerweile ist aus der einstigen Handelsstadt ein Touristenort geworden. Und ein Shoppingparadies. Es wimmelt dort von kleinen Läden, in denen du dir Anzüge, Kleider, Schuhe oder Hemden anfertigen lassen kannst. Zudem gibt es viele Cafés, Bars und Restaurants. Beliebt sind Ausflüge zum nahegelegenen An Bang Beach.

50 Kilometer südlich von Hoi An liegt die Tempelstadt My Son. Die meisten Bauwerke wurden während amerikanischer Luftangriffe zerstört. Trotzdem hat die UNESCO die Anlage zum Weltkulturerbe erklärt, und der Wiederaufbau schreitet mühsam voran. Hier findest du einen schönen Bericht über Hoi An und My Son.
Vietnam: Ziele im Süden
Der Strandort Nha Trang war einer der ersten des Landes, an denen in Vietnam Massentourismus einsetzte. Der Küstenort gilt als Partyhochburg, hat jedoch durch den Bau zahlreicher Hotelklötze viel seiner ursprünglichen Attraktivität eingebüßt. Auch die Seilbahn zu einer vorgelagerten Insel ist sicherlich Geschmacksache.
Angeboten werden Strandpartys und Schnorcheltouren. Auch Tauchen ist hier möglich. In der Stadt und in der Umgebung gibt es auch einige schöne Sehenswürdigkeiten wie Tempel und ein Wasserfall.


Auf 1.500 Metern Höhe liegt Da Lat, eines der beliebtesten Reiseziele der Vietnamesen. Im Gegensatz zur Hitze an der Küste sind hier die Temperaturen meist recht angenehm. Die Lang Bian-Hochebene eignet sich für Wander- und Trekking-Touren. Klettern und Rafting stehen ebenfalls auf dem Programm.
Übrigens: Populär sind in Vietnam Motorradtouren, bei denen sich Touristen als Beifahrer auf schweren Maschinen durchs Land fahren. Eine der schönsten Strecken verläuft von Nha Trang nach Da Lat.
Der Cat-Tien-Nationalpark, etwa 150 Kilometer nördlich von Ho Chi Minh City, ist beliebt für Trekkingtouren. Hier leben viele vom Aussterben bedrohte Tierarten. Als Highlight kannst du mit etwas Glück Gibbons in freier Wildbahn beobachten.
Der Strandort Mui Né, wenige Kilometer von Phan Thiet entfernt, hat magische Anziehungskraft auf (Kite)-Surfer, die hier bei starken Winden über die Wellen hüpfen. Im Hinterland sind riesige Dünen, die dir das Gefühl vermitteln, in der Wüste zu sein.

Ho Chi Minh City, das ehemalige Saigon, gilt als die modernere der beiden vietnamesischen Metropolen. Hier kannst du für ein paar Tage Großstadtflair schnuppern und dir die schönsten Sehenswürdigkeiten ansehen.
Der Straßenverkehr ist ein Erlebnis, ebenso die riesigen Märkte und das Nachtleben. Der Besuch des Präsidentenpalasts ist eine interessante Zeitreise in die Geschichte des Landes.

Als Tagestour angeboten wird ein Ausflug zu den Tunneln von Cu Ci. Das unterirdische Labyrinth hatte einst eine Länge von rund 200 Kilometern. Wer unter Klaustrophobie leidet, für den ist schon die pure Vorstellung, in einen dieser Gänge zu klettern, ein Albtraum.
Das Mekong-Delta rum Can Tho, My Tho und Vinh Long gehört zu den beliebtesten Reisezielen des Landes. Die endlosen Flüsse und Kanäle sind beeindruckend. Sämtliches Leben spielt sich auf dem Wasser ab. Auf vielen schwimmenden Märkten reiht sich allerdings mittlerweile Touristenboot an Touristenboot.


Auf dem Con-Dao-Archipel, das etwas abgelegen vor der Küste Vietnams liegt, waren früher Gefangene untergebracht. Seit ein paar Jahren macht sich auch hier der Tourismus breit. Noch besteht die Chance, in der kaum berührten Natur zum Beispiel die Nistplätze von Schildkröten zu bewundern.
Auf Vietnams größter Insel Phu Quoc, ganz im Süden vor Kambodscha gelegen, blüht der Tourismus schon seit vielen Jahren. Mit einem internationalen Flughafen soll die Entwicklung weiter vorangetrieben werden. Auch wenn der Long Beach mittlerweile überlaufen ist, findest du auf Phu Quoc immer noch Strände, an denen der Tourismus erst im Anfangsstadium steckt.

Fazit
Ich kann dir Vietnam als Reiseziel in Südostasien empfehlen. Das Land ist vielseitig und aufgrund seiner Geographie leicht zu bereisen. Du solltest dir allerdings nicht zu viel vornehmen, denn die Entfernungen sind groß und die Verkehrsmittel – abgesehen vom Flugzeug – langsam. Möglicherweise bieten sich daher in Vietnam Inlandsflüge an, um Teilabschnitte der Strecke zurückzulegen.
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