Vietnam: die schönsten Ziele

Ob Nationalparks, langgezogene Strände, Tempelanlagen oder faszinierende Metropolen – Vietnam ist ein vielseitiges Reiseziel. Nachfolgend stellen wir dir einige Orte vor, die du dir merken solltest.

Vietnam ist von der Fläche her etwas kleiner als Deutschland, trotzdem hat das Land über 3.400 Kilometer Küste. Zwischen dem tiefen Süden und dem hohen Norden wirkt Vietnam wie ein lang gezogener Schlauch. An der schmalsten Stelle sind es nur 50 Kilometer zwischen dem Meer und der Grenze zu Laos.

Durch diese Geographie ist das Land leicht zu bereisen, du musst dich im Grunde nur entscheiden, ob du oben oder unten anfängst. Unser Tipp: Wer im Herbst kommt, startet am Besten im Norden und reist Richtung Süden. Wer im Winter kommt, fährt am besten anders herum.

Besonders angenehm ist die Fahrt im Zug, der über die gesamte Küstenstrecke Hanoi und Ho Chi Minh City verbindet. Du kannst also einfach im Norden oder Süden starten und dann dort aussteigen, wo du hinmöchtest.

In unserem Bahn-Guide findest du alle Infos, wie du Zugtickets für Vietnam online buchen kannst. Darüber hinaus erhältst du dort umfangreiche Infos zu Fahrplänen, dem Streckennetz und den unterschiedlichen Wagenklassen. Alternativ kannst du  in Vietnam auch sehr gut Bus fahren. Die Busse fahren zuverlässig und bringen dich auch an Orte abseits der Küstenroute.

Falls eine selbstorganisierte Reise bzw. Backpacking in Vietnam nicht das Richtige für dich ist, kannst du auch eine individuell auf dich zugeschittene Vietnam-Rundreise buchen oder an einer Gruppenreise teilnehmen.

Alles Wissenswerte für deine Reise findest du in unserem Einsteiger-eBook “Faszination Vietnam. Nützliche Tipps für Backpacker und Individualreisende” und ausführliche Reisetipps bietet das Stefan Loose Travel Handbuch Vietnam.

Vietnam: die schönsten Ziele

Bei der Vorstellung der interessantesten Reiseziele beginnen wir im Norden und reisen Ort für Ort die Küste hinunter Richtung Süden. In einem eigenen Artikel stellen wir dir übrigens die besten Vietnam-Routen für 2 Wochen vor.

Vietnam: Ziele im Norden

Vietnams Hauptstadt Hanoi ist die erste Anlaufstelle im Norden des Landes. Es lohnt sich, hier ein paar Tage zu bleiben. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und den vielen kleinen Läden und Werkstätten versprüht ein ganz besonderes Flair. In jedem Fall solltest du die große Auswahl an Streetfood in Hanoi testen. Viele Highlights der Stadt, u.a. die wichtigsten Tempel und Museen, findest du in unserem Artikel zu den besten Sehenswürdigkeiten in Hanoi. Das reicht locker für drei Tage.

Im Hoang-Lien-Gebirge nordwestlich von Hanoi liegt Sapa. Trotz der abgelegenen Lage nahe der Grenze zu China ist das Bergdorf überaus beliebt, bereits in den 1920er-Jahren bauten es die Franzosen zu einem Luftkurort aus. Heute kommen Touristen für Trekking- und Wander-Touren hierher.

Besonders die Reisterrassen, die sich zwischen Mai bis September in grüner Pracht präsentieren, sind ein begehrtes Fotomotiv, und Ausflüge zu den Bergvölkern gehören zum Standardprogramm. In der Region liegt mit dem Fan Si Pan (Höhe 3.143 Meter) der höchste Berg Vietnams.

Was zu Sapa jedoch auch gesagt werden muss: Mittlerweile ist es dort sehr touristisch. Etwas weniger besucht ist (noch) die Gegend um Mai Chau und den Pu Luong Nationalpark. Hier kann man sogar zweimal im Jahr bei der Reisernte zuschauen.

Ebenfalls sehr beliebt ist die Landschaft auf dem Ha Giang Loop durch das Dong Van Karstgebirge, über den Ma Pi Leng Pass (zwischen Dong Van und Meo Vac). Zeitweilig gleicht die schmale Straße durch die Berge zwar bereits ebenfalls einem Touristenhighway – aber eben mit einer zugegeben unfassbar schönen Aussicht.

In traumhafter Landschaft an der Grenze zu China liegen die Ban-Gioc-Wasserfälle. Die Anreise ist zwar etwas zeitaufwändig, aber es lohnt sich definitiv. Und mit einer gebuchten Tour von Hanoi ist das einfach zu organisieren.

Das bekannteste Reiseziel im Norden ist die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Halongbucht. Insgesamt befinden sich vor diesem Küstenabschnitt rund 2.000 Inseln, deren Karstfelsen oft steil aus dem Wasser hervorragen. Einige von ihnen beinhalten zudem interessante Höhlen und Lagunen.

Die meisten Touristen buchen 2- oder 3-Tages-Touren von Hanoi. Dabei übernachten sie auf einem der Ausflugsboote und/oder auf einer der Inseln.

Hierfür gibt es unzählige Anbieter, die sich einen harten Konkurrenzkampf um die Kundschaft liefern. Wenn die Tour für dich etwas besonders sein soll, raten wir dir, nicht unbedingt das günstigste Angebot zu wählen.

Natürlich kannst du länger bleiben und dir zum Beispiel auf der in der Bucht liegenden gut erschlossenen Insel Cat Ba, eine Unterkunft suchen und die Gegend auf eigene Faust erkunden. Und von hier kannst du spontan immer noch in die Bucht rausfahren.

Allen, die etwas weniger Trubel suchen, raten wir zu einer Tour durch die nahegelegene Bai Tu Long Bay. Die Landschaft ist ähnlich, aber es kommen weniger Leute.

Sehr schön ist auch die so genannte trockene Halong-Bucht. Gemeint ist die Gegend rund um Ninh Binh und Tam Coc. Die Landschaft ist genauso bizarr wie an der Küste, nur dass die zerklüfteten Karstfelsen hier nicht aus dem Meer, sondern zwischen Flüssen und Reisfeldern emporragen.

Zu den Haupthöhlen, die sich über mehrere Kilometer durch die Berge ziehen, geht es mit dem Boot. Auf dem Fahrrad oder Moped kannst du auf eigene Faust die Gegend erkunden. Es gibt Tempel und eine alte Kaiserstadt zu besichtigen und auch ein schweißtreibender Treppenaufstieg zu einem liegenden Drachen gehört dazu.

Ziele in Zentralvietnam

Wenn du Aktiv-Urlaub magst, bist du im Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalpark an der Grenze zu Laos genau richtig. Hier geht es auf Wander-, Trekking- und Kanu-Touren durch beeindruckende Landschaften. Zu den Highlights gehören die riesigen Höhlen, die du besichtigen kannst.

Zu nennen sind dabei insbesondere die Phong Nga Cave (Phong-Nga-Höhle) und die rund 30 Kilometer lange Paradise Cave (Paradies-Höhle). Die erst 2009 entdeckte Son Doong Cave (Son-Doong-Höhle) gilt als die größte weltweit. Sie wird schrittweise für Touristen geöffnet.

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Die alte Kaiserstadt Hue liegt am Ufer des Parfümflusses. Fahrten mit Drachenbooten sind hier sehr beliebt. Hauptattraktion ist jedoch die große Zitadelle. Spannend sind auch die Kaisergräber vor den Toren der Stadt. Dort wurden riesige Grabanlagen mit Tempeln und kleinen Seen gebaut.

Wenn dich die jüngere Geschichte Vietnams interessiert, und hier vor allem der Krieg gegen die USA sowie zwischen Nord und Süd, bietet sich für dich ein Tagesausflug von Hue in die nördlich gelegene Entmilitarisierte Zone (DMZ) an.

Dabei besuchst du Schauplätze des Krieges, zum Beispiel zerstörte Bunker, Kriegsdenkmäler, Museen und Soldatenfriedhöfe. Beeindruckend sind die erhaltenen Tunnelsysteme, durch die du teilweise hindurchkriechen kannst.

Wenn du von Hue Richtung Süden weiterreist, überquerst du auf dem Weg nach Da Nang den Wolkenpass. Dabei handelt es sich um die Wettergrenze zwischen Nord- und Südvietnam. Nicht selten fährt man bei Regen auf den Pass (oder in den Tunnel) und wird von strahlendem Sonnenschein auf der anderen Seite in Empfang genommen. Die Aussicht unterwegs ist fantastisch – sofern nicht alles wolkenverhangen ist.

Die größte Stadt der Region ist Da Nang. Hierher kommen viele mit dem Zug oder dem Flugzeug. Bekannt ist die Stadt vor allem für die feuerspuckende Drachenbrücke. Immer mehr Reisende machen hier einen Stopp und genießen für 1–2 Tage das Großstadtleben am Meer.

Für Insta-Fans gehört ein Besuch der auf Händen getragenen Brücke auf den Ba Na Hills dazu. Doch seid gewarnt: Hier ist es oft neblig und zudem meist sehr voll.

Lohnend ist ein Stop bei den Marmorbergen auf der recht kurzen Strecke von Da Nang nach Hoi An, den fast alle Taxifahrer anbieten.

Eigentlich jeder besucht auf einer Vietnam-Reise die ehemalige Handelsstadt Hoi An. Der alte Stadtkern mit seinen schmalen Gassen, den kleinen gelbgetünchten Häuschen und den zahlreichen bunten Lampenschirmen ist zwar voller anderer Reisender, aber dennoch immer noch reiz- und eindrucksvoll. Richtig voll, aber auch besonders schön erleuchtet, wird das Städtchen zum allmonatlichen Laternenfest.

In Hoi An wird noch immer Handel getrieben, heute internationaler denn je, denn hier finden Fans aus aller Welt Schneider, Schuhmacher und Handtaschenverkäufer. Es gibt eine große Auswahl an Galerien und Kunsthandwerk. Und auch zahlreiches Allerlei für die Souvenir-Käufer.

Wer nicht in der Stadt wohnen möchte, der zieht es in eines der Homestays inmitten der umliegenden Felder oder direkt an den nahegelegenen Strand An Bang. Viele bleiben länger als gedacht; 3–4 Tage solltest du einplanen.

50 Kilometer südlich von Hoi An liegt die antike Tempelstadt My Son. Viele Bauwerke wurden während amerikanischer Luftangriffe zerstört. Dass die Anlage von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde zeigt Wirkung, denn es wird eifrig restauriert.

Vietnam: Ziele im Süden

Der Strandort Nha Trang war einer der ersten des Landes, an denen in Vietnam Massentourismus einsetzte. Der Küstenort gilt als Partyhochburg, hat jedoch durch den Bau zahlreicher Hotelklötze viel seiner ursprünglichen Attraktivität eingebüßt. Auch die Seilbahn zu einer vorgelagerten Insel ist sicherlich Geschmacksache.

Angeboten werden Strandpartys und Schnorcheltouren. Auch Tauchen ist hier möglich. In der Stadt und in der Umgebung gibt es auch einige schöne Sehenswürdigkeiten wie Tempel und ein Wasserfall.

Auf 1.500 Metern Höhe, abseits der Küste, liegt Da Lat, eines der beliebtesten Reiseziele der Vietnamesen.Sie lieben den Ort wegen des großen Botanischen Gartens und der angenehmen Temperaturen, denn im Gegensatz zur Küste sind die Temperaturen selbst im Sommer noch angenehm kühl. Die Lang-Bian-Hochebene eignet sich für Wander- und Trekking-Touren. Klettern und Rafting stehen ebenfalls auf dem Programm.

Übrigens: Wie im Norden auf dem Ha Giang Loop eignet sich auch die Strecke von Nha Trang nach Da Lat für eine Motorradtour mit einem sogenannten Easyrider: Hier lässt man sich als Gast von einem Könner fahren und genießt die Aussicht.

Zurück an der Küste lockt der Strandort Mui Né, wenige Kilometer von Phan Thiet entfernt, vor allem (Kite)-Surfer an, die hier bei starken Winden über die Wellen hüpfen. Wer hier das Kiten lernt, der ist gut ausgebildet und kommt danach überall zurecht – da ist sich die Community einig. Ganz nah am ehemaligen Fischerdorf liegen riesige Sanddünen, die dir das Gefühl vermitteln, in der Wüste zu sein.

Ho Chi Minh City, das ehemalige Saigon, gilt als die modernere der beiden vietnamesischen Metropolen. Hier kannst du für ein paar Tage Großstadtflair schnuppern und dir die schönsten Sehenswürdigkeiten ansehen.

Der Straßenverkehr ist ein Erlebnis, ebenso die riesigen Märkte und das Nachtleben. Der Besuch des Präsidentenpalastes ist eine interessante Zeitreise in die Geschichte des Landes.

Als Tagestour angeboten wird ein Ausflug zu den Tunneln von Cu Chi. Das unterirdische Labyrinth hatte einst eine Länge von rund 200 Kilometern. Wer unter Klaustrophobie leidet, für den ist schon die pure Vorstellung, in einen dieser Gänge zu klettern, ein Albtraum. Kaum vorstellbar, dass die Menschen hier im Krieg jahrelang vorwiegend unter der Erde lebten.

Das Mekong-Delta rum Can Tho, My Tho und Vinh Long gehört zu den beliebtesten Reisezielen des Landes. Die endlosen Flüsse und Kanäle sind beeindruckend. Ein großer Teil des Lebens spielt sich auf dem Wasser ab. Auf vielen schwimmenden Märkten reiht sich allerdings mittlerweile Touristenboot an Touristenboot.

Auf dem Con-Dao-Archipel, das etwas abgelegen vor der Küste Vietnams liegt, waren früher Gefangene untergebracht. Seit ein paar Jahren macht sich auch hier der Tourismus breit.

Auf Vietnams größter Insel Phu Quoc, ganz im Süden vor Kambodscha gelegen, blüht der Tourismus schon seit vielen Jahren.  Mit dem internationalen Flughafen wurde die Entwicklung weiter vorangetrieben. Auch wenn der Long Beach, der größte und beliebteste Strand der Insel, mittlerweile gut besucht ist, findest du auf Phu Quoc immer noch kleinere und einsamere Strände. Und auch im Inland gibt es viel zu entdecken.

Fazit

Wir können dir Vietnam als Reiseziel in Südostasien aus vollem Herzen empfehlen. Das Land ist vielseitig – und aufgrund seiner Geographie und gut ausgebauten Infrastruktur leicht zu bereisen. Du solltest dir allerdings nicht zu viel vornehmen, denn die Entfernungen sind groß und die Verkehrsmittel (abgesehen vom Flugzeug) brauchen ihre Zeit. Viele entscheiden sich daher fürs Wiederkommen und Erkunden auf einer Reise erst den Norden und beim nächsten Mal den Süden – oder eben anders herum, je nach Reisezeit.

Weitere Informationen:

Hier findest du unseren Routen-Tipps für eine zweiwöchige Reise durch Vietnam

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