Reiseapotheke für Südostasien: Tipps und Infos

Welche Medikamente solltest du mit auf deine Reise nehmen? Und wo kannst du beim Kauf der Medizin ordentlich Geld sparen? Hier sind meine Tipps.

Ein paar Hinweise vorab:

  1. Lass dich nicht verrückt machen! Nur weil du auf einem anderen Kontinent bist, bekommst du nicht plötzlich tausend Krankheiten, die du vorher auch nicht hattest.
  2. Nimm in keinem Fall alles mit, was ich hier aufgelistet habe. Nachfolgend findest du eine allgemeine Checkliste, die dir hilft, nichts zu vergessen. Du weißt selbst am besten, was du wirklich brauchst.
  3. Meine Tipps hier im Internet können nicht die Beratung durch einen fachkundigen Arzt oder Apotheker ersetzen.
  4. Beachte die auf dem Beipackzettel der Medikamente genannten Nebenwirkungen. Möglicherweise fallen diese durch Hitze und pralle Sonne stärker aus. Daher nicht bei Kleinigkeiten leichtfertig Medikamente einwerfen, nur um jede Minute des Urlaubs unbeschwert genießen zu können.

Reiseapotheke für Thailand, Vietnam, Malaysia, Indonsien und andere Länder in Südostasien

Eine Reiseapotheke im Gepäck hilft dir, auf die häufigsten Erkrankungen unterwegs vorbereitet zu sein und angemessen zu reagieren. Sie erspart dir die ggf. aufwendige Suche nach einer geeigneten Apotheke und mühsame Gespräche über dein Problem in einer fremden Sprache. Zudem sind Qualität und Wirksamkeit der vor Ort erhältlichen Medikamente nicht immer zu erkennen.

Kleine Wehwehchen kommen auf Reisen schnell vor. Da sind zum Beispiel Erkältungen durch Klimaanlagen oder Magenverstimmungen nach schlechtem oder ungewohntem Essen. Zudem kann das Klima hin und wieder zu Unwohlsein, Kopfschmerzen etc. führen. Und auch kleine Wunden kommen häufig vor. Da kann es schon ganz angenehm sein, die gängigen Ersthelfer dabei zu haben.

Was muss ich bei der Reiseapotheke beachten?

Natürlich sind das Reiseziel und die Dauer der Reise ausschlaggebend für den Umfang der Reiseapotheke. Es ist ein großer Unterschied, ob du in einem der touristischen Zentren Thailands mit erstklassiger medizinischer Versorgung unterwegs bist, oder Robinson Crusoe auf einer abgelegenen indonesischen Insel spielst, auf der das nächste Schiff in drei Tagen vorbeikommt.

Wenn du schon vor Reisebeginn wegen Krankheiten in Behandlung bist oder Medikamente einnimmst, solltest du mit deinem Arzt darüber sprechen, was das im Bezug auf die Reise für dich bedeutet (zum Beispiel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Thrombosegefahr etc.).

Zudem solltest du dich etwas intensiver mit dem Thema Reiseapotheke befassen, wenn du mit (kleinen) Kindern reist.

Nachfolgend nun meine Empfehlungen. Ich bin von Natur aus immer etwas vorsichtiger und habe meist ein paar Medikamente mehr dabei als andere.

Durchfall und Magenerkrankungen:

Scharfes Essen, ungewohnte Gerichte und Getränke, verdorbene Lebensmittel, fehlende Hygiene auf Toiletten – die Liste möglicher Ursachen für Magenprobleme ist lang. Aber auch hier gilt: Mach dich nicht verrückt! Ich esse fast immer an einfachen Straßenständen, bestelle meine Getränke mit Eis und hatte bisher nur ganz selten Probleme.

Wenn dich ein schlimmer Durchfall erwischt hat, ist das die Regel Nummer 1: Viel Trinken, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Was zudem gut hilft, sind Elektrolyte-Lösungen. Dabei handelt es sich um kleine Beutelchen mit Pulver, das du in einem Glas Wasser auflöst. So erhält dein Körper wichtige Nährstoffe, und du fühlst dich meist schnell besser.

Mittel, die den Durchfall stoppen, würde ich nur nehmen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Zum Beispiel wenn eine längere Busfahrt ohne Toilette ansteht. Ansonsten gilt nämlich: Was raus muss, muss raus!

Achtung: Bei der Kombination aus Durchfall und Fieber oder Blut im Stuhl in jedem Fall einen Arzt aufsuchen!

Ein weiteres Problem kann Sodbrennen sein, meist verursacht durch ungewohnte Nahrung.

U.a. folgende Medikamente helfen:

Übelkeit/Reisekrankheit

Schwindel, Kopfschmerz und Übelkeit sind Symptome, die manchmal durch ungewohnte Bewegungen in Verkehrsmitteln ausgelöst werden.

U.a. folgende Medikamente helfen:

Fieber und Schmerzen

Ein Schmerzmittel solltest du in jedem Fall dabei haben. Zudem einen Fiebersenker, der auch gegen starke Schmerzen hilft. Verzichte in tropischen Ländern jedoch auf Aspirin. So warnt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI), dass der darin enthaltene Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) die Auswirkungen bestimmter tropischer Infektionskrankheiten verschlimmern kann.

U.a. folgende Medikamente/Gegenstände helfen:

Atemwegserkrankungen

Du betrittst den Skytrain, die Shopping-Mall oder das Flugzeug und stellst dir sogleich die Frage, warum die Klimaanlagen die Temperaturen auf gefühlte 0 Grad runterkühlen. Natürlich hast du bis kurz davor noch wahnsinnig geschwitzt. So oder so ähnlich beginnen die meisten Erkältungs-Geschichten aus Südostasien.

Daher habe ich folgende Mittel immer dabei:

Zudem können evtl. helfen:

Antibiotikum

Je nach Reiseziel und Reisedauer kann es eine gute Idee sein, dir vorher von deinem Arzt ein Breitbandantibiotikum verschreiben zu lassen. Doch geh damit verantwortungsbewusst um. Es werden ohne Grund viel zu viele Medikamente dieser Art geschluckt.

Malaria

Kaum ein Thema sorgt für so viel Unsicherheit wie Malaria. Prophylaxe? Stand-by? Weder noch? Ausschlaggebend ist natürlich das konkrete Reiseziel. An vielen Orten besteht überhaupt kein Risiko, in anderen ein hohes und mancherorts kommt es auf die Jahreszeit an. Daher sprich mit einem Tropenmediziner! Er kann dir zu deiner Reiseroute die besten Tipps geben. Empfiehlt er einen Malariaschutz, sollte es dir deine Gesundheit wert sein, die hohen Kosten für die Tabletten auf dich zu nehmen. Diese sind verschreibungspflichtig. In den Niederlanden sind sie übrigens deutlich günstiger. Wenn du dort bestellst oder kaufst, kannst du richtig viel Geld sparen (z.B. Malarone 12 Stück, ca. 60 Euro in Deutschland, 35 Euro in den Niederlanden).

Kleine Wunden und Hautreizungen

Der spitze Stein im Wasser, ausgerutscht beim Klettern, Blasen gelaufen, weil die Füße doch keine Flipflops gewohnt sind – kleine Ratscher hast du schnell. Hinzu kommen Insektenstiche, Hautreizungen, etc.

U.a. folgende Medikamente helfen:

Verbandszeug

Wenn du eine offene Wunde hast, sei vorsichtig, damit sie nicht verunreinigt wird und sich entzündet. Eine Verbandstasche für unterwegs ist hier eine gute Wahl. Natürlich kannst du die einzelnen Komponenten auch selbst zusammenstellen. Bei Pflastern solltest du nicht unbedingt die günstigsten nehmen.

U.a. folgende Gegenstände/Medikamente können helfen:

  • Pflaster (verschiedene Größen, einige wasserabweisend)
  • Verbandspäckchen
  • Verbandpflaster
  • sterile Kompressen
  • Verbands-Schere
  • 1x-Handschuhe
  • Pinzette
  • Sicherheitsnadeln
  • Sprühpflaster
  • Oft gibt es die Sachen im Paket zu kaufen. Zum Beispiel im DocCheck Erste-Hilfe-Set

Verhütungsmittel

Ob Kondome oder Anti-Baby-Pille, diese Dinge würde ich von Zuhause mitbringen. Auch hier auf die Lagertemperatur achten!

Sonnenschutz

Die Sonne hat ordentlich Kraft in Südostasien. Auch wenn es bewölkt ist, besteht die Gefahr eines Sonnenbrands. Dementsprechend solltest du dich immer ordentlich eincremen. Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten. Sonnencreme ist in Südostasien meist deutlich teurer als bei uns.

Eine Sonnenbrille ist ebenfalls zu empfehlen. Diese bekommst du dort zwar nachgeschmissen, achte aber in jedem Fall auf gute Qualität. Die gefälschten Markenbrillen sind in der Regel nicht entspiegelt und schützen die Augen auch nicht vor UV-Strahlung.

U.a. folgende Mittel und Gegenstände helfen:

Mücken-/Insektenschutz

Es ist eine Qual mit den scheiß Viechern. Nicht nur, dass es juckt. Mücken können Malaria und Dengue-Fieber übertragen. Beides nicht schön. Ein weiteres Problem: Malaria-Mücken sind nachtaktiv, Dengue-Mücken tagaktiv. Welche Gebiete betroffen sind, verrät dir dein Tropenmediziner.

Es ist daher empfehlenswert, dass du dich gut vor Mückenstichen schützt. Entsprechende Mittel sind vor Ort erhältlich. Diese sind erprobt und deutlich günstiger als bei uns. Trotzdem nehme ich immer zumindest eine Packung von Zuhause mit, falls mich die kleinen Quälgeister bereits am Flughafen abholen.

Achtung: Mittel mit Deet sind nicht gut für Kinder. Am besten ein geeignetes Mittel von Zuhause mitnehmen.

U.a. folgende Medikamente helfen:

Literatur zur Reisemedizin

Es gibt auch eine Reihe von Büchern zum Thema Reisemedizin. Aber damit musst dich zu 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht befassen. Das ist mehr was für jemanden, der eine mehrtägige Tour tief in den Dschungel macht, alleine einen Berg besteigt etc. Die Literaturhinweise habe ich nur zur Vollständigkeit aufgenommen.

U.a. folgende Bücher sind erhältlich:

Nicht vergessen!

Natürlich solltest du alle Medikamente, die du regelmäßig nehmen musst, in ausreichender Menge mitnehmen.

Aufbewahrung der Medikamente

Hierfür nutze ich einen Medikamentenbeutel. Da habe ich alles schön beisammen und muss nicht lange suchen, wenn ich schnell ein Medikament benötige.

Wo kaufe ich die Medikamente?

In der Liste habe ich meist die Shop-Apotheke verlinkt. Seit etwa einem Jahr bestelle ich meine frei erhältlichen Medikamente dort. Im Vergleich ist sie deutlich günstiger, als die Apotheke um die Ecke. Selbst bei einem einfachen Nasenspray sind das manchmal bis zu drei Euro Differenz. Bei anderen Artikeln wie Mückenspray etc. war der Unterschied noch größer. Auch Amazon, wo die Auswahl zudem kleiner ist, konnte bei meinem Vergleich ausnahmsweise mal nicht mithalten.

Medikamente unterwegs kaufen

Viele Medikamente sind natürlich auch vor Ort erhältlich. Obwohl sie in Südostasien oft günstiger sind, kaufe ich sie mir dort nur ungern. Das hat folgende Gründe:

  • Es gibt keine Beipackzettel in meiner Sprache.
  • Die Qualitätsanforderungen sind mit denen bei uns nicht vergleichbar.
  • Es kommt hin und wieder vor, dass Fake-Medikamente oder gestreckte Arzneimittel verkauft werden.
  • Oft ist unklar, ob die Medikamente nicht bereits abgelaufen sind oder größerer Hitze ausgesetzt waren.

Wenn ich mir dort Medikamente beschaffen muss, gehe ich in große Apotheken (zum Beispiel an Krankenhäusern, in Shopping-Centern oder Flughäfen). Dort ist die Beratung meist besser, das Angebot und die Nachfrage größer.

Lagerung der Medikamente

Medikamente sollten in der Regel nicht Temperaturen über 25 Grad ausgesetzt sein. Ich weiß, das ist schwer einzuhalten, wenn der Rucksack bei knallender Sonne auf dem Autodach festgezurrt ist. Medikamente daher evtl. ins Handgepäck nehmen. Bei wichtigen Medikamenten, die du immer nehmen musst, ggf. mit deinem Arzt absprechen, ob sie die Hitze vertragen. Möglicherweise kannst du sie im Kühlschrank lagern. Wenn es eine Alternative zu Zäpfchen gibt, lieber darauf zurückgreifen (zum Beispiel Tabletten, Tropfen).

Weitere Informationsquellen

Reiseversicherung

Kosten einer Arzt-Behandlung müssen in Südostasien in der Regel sofort in bar – oder falls möglich: mit der Kreditkarte – bezahlt werden. Den Betrag bekommst du nach der Reise erstattet, sofern du eine Auslandskrankenversicherung hast. Dieser praktische und übersichtliche Vergleichsrechner enthält die meines Erachtens besten Reiseversicherungen. Nachdem du Alter und Dauer der Reise eingegeben hast, kannst du dir die verschiedenen Tarife in der Übersicht anzeigen lassen.

Hier habe ich weitere Informationen zum Thema Reiseversicherung für Südostasien zusammengestellt.

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