Vietnam-Urlaub: Tipps, Planung, Reisevorbereitung

Vietnam-Reise geplant? Hier findest du alles, was du für die Reisevorbereitung wissen musst. Nützliche Tipps, Informationen & Checklisten.

An was denkst du, wenn du „Vietnam“ hörst? Sind es Pho und Sommerrollen, ist es der Vietnamkrieg – oder denkst du einfach an bekannte Fotomotive, wie das Mekongdelta?

Wir finden: Alles hat seine Berechtigung. Vietnam ist nicht nur ein unglaublich vielseitiges Reiseziel, sondern auch eines mit einer sehr bewegten Geschichte, in die es sich lohnt, vor Ort einzutauchen.

Einer der wichtigsten Gründe, nach Vietnam zu reisen, ist für die Foodies unter uns natürlich die Küche, die mittlerweile (vollkommen zu Recht) in die ganze Welt exportiert worden ist.

Wem das an Argumenten noch nicht reicht: Vietnam ist mit seiner gut ausgebauten Infrastruktur auch ein tolles Ziel für Asien-Einsteiger, trotzdem gibt es aber auch für alte Reise-Hasen noch viel zu entdecken.

Egal, ob du lieber am Strand liegst, Tempel erkundest, dich durch den wilden Dschungel kämpfst oder Großstädte magst, hier findest du alles. Die Preise sind niedrig und es ist meistens warm. Was will man mehr? Auf nach Vietnam!

Hoi An

Reiseplanung Vietnam: die ersten Schritte

Eine Reise nach Vietnam hat bisher kaum jemand bereut, daher können wir nur sagen: Hervorragende Idee! Um deine ersten Fragen zum Land und zur Reise zu beantworten, lies einfach weiter.

Beste Reisezeit

Wenn du dir Vietnam schon einmal auf einer Landkarte angesehen hast, wird dich folgendes nicht überraschen: Das Land ist aufgrund seiner enormen Nord-Süd-Ausdehnung – oder Länge, wie wir Laien sagen würden – in drei Klimazonen eingeteilt: Nordvietnam, Zentralvietnam und Südvietnam. Das kann bei der Reiseplanung eine Rolle spielen, muss es aber nicht. Wir erklären dir, worin die klimatischen Unterschiede genau bestehen.

Nordvietnam umfasst den Norden des Landes von der Nordgrenze zu China und Laos bis nach Ninh Binh. Auch die Hauptstadt Hanoi gehört zum Norden Vietnams.

Der Norden hat tatsächlich so etwas wie Jahreszeiten. Je höher du kommst, desto kälter kann es werden. Wir sprechen hier durchaus von 14 bis 15 °C im Winter. Der Winter dauert übrigens analog zu unserem europäischen Winter von November bis März, der Sommer von April bis Oktober – mit entsprechenden Übergangszeiten, die unserem Frühling und Herbst ähneln.

Die heißesten Monate in Nordvietnam sind Juni und Juli mit Temperaturen bis zu 33 °C. Auf die Frage nach der perfekten Reisezeit kann man wie immer nur antworten: Kommt drauf an. Möchtest du in die Halong-Bucht fahren? In der Trockenzeit/Winter von November bis April sind die Bedingungen am besten, weil es weniger regnet und die Sicht klarer ist. Natürlich ist es zu dieser Jahreszeit in den höher gelegenen Regionen sehr kühl.

Die meisten Sonnenstunden gibt es ironischerweise in der Regenzeit. Von Mai bis September herrscht daher vielerorts ein feuchtwarmes Waschküchenklima, das von vielen Reisenden als unangenehm empfunden wird.

Südvietnam umfasst den Südosten etwa ab Mui Né bis zur südlichen Grenze um das Mekongdelta. Ho-Chi-Minh-Stadt gehört ebenfalls dazu. Hier herrscht das typische tropische Wechselklima, wie man es z.B. auch aus Thailand kennt. Das Jahr hat zwei Jahreszeiten, die Regen- und die Trockenzeit.

Es ist immer tropisch warm, die Temperaturschwankungen sind sehr gering. Analog zu Thailand ist die beste Reisezeit in unseren Wintermonaten von November bis März mit Temperaturen um die 30°C und weitgehender Trockenheit. In den Sommermonaten herrscht die rainy season – hier fällt der meiste Niederschlag.

Zentralvietnam erstreckt sich von der nördlichen Zentralküste ab Ninh Binh bis zum zentralen Hochland um Da Lat. Zu Zentralvietnam gehören zum Beispiel die beliebten Reiseziele Hue, Da Nang und Hoi An. Wo der Norden auf den Süden trifft, ändert sich auch das Wetter, so dass es ein wenig darauf ankommt, wo genau du dich in Zentralvietnam aufhältst. Die beste Reisezeit für Hue oder Hoi An ist von Januar bis August, da es dann warm und trocken ist.

Reiseführer

Wenn du dich jetzt fragst, ob Reiseführer heutzutage noch relevant sind – schließlich sind alle Informationen, die du brauchst, in Reiseblogs frei verfügbar – dann bedenke: Die Menschen, die Reiseführer schreiben, reisen oft viele Monate oder Jahre in den jeweiligen Ländern, recherchieren systematisch vor Ort und bauen Netzwerke auf. Zudem durchläuft jeder Reiseführer, der auf den Markt kommt, aufwändige Verlagsprozesse, die eine hohe redaktionelle Qualität garantieren.

Reiseblogger sind – ohne das bewerten oder abwerten zu wollen – Privatpersonen, die als Touristen in ihrem Wunschreiseland unterwegs sind und dort nach eigenem Gusto übernachten, Sehenswürdigkeiten besuchen und essen. Die Erfahrungen sind daher deutlich subjektiver – dafür aber auch um ein Vielfaches schneller veröffentlicht und damit (anfangs) aktueller als bei Reiseführern, irgendwann ab häufig veraltet.

Reiseblogs und Reiseführer sind zwei völlig verschiedene Welten, die eigentlich nur eines gemeinsam haben: Das Reiseziel. Wir sind der Meinung, dass man sich nicht zwischen Tiefe und Aktualität entscheiden muss. Beide Welten ergänzen sich sogar sehr gut. Außerdem gibt es viele gute E-Books, die man sich einfach herunterladen und immer dabei haben kann, wenn man keine Bücher mit sich herumschleppen möchte.

Uneingeschränkt empfehlenswert finden wir den Vietnam-Reiseführer von Loose, der aus diesem Grund bei uns im Shop erhältlich ist (versandkostenfrei innerhalb Deutschlands).

Vietnam-Einsteigern empfehlen wir zur Reiseplanung unser E-Book „Faszination Vietnam“.

Packliste

Hate it or love it: Koffer packen ist heute genau so ein Teil der eigenen Reise-Identität, wie die Reise selbst. Ganze Blogs handeln von Pack-Hacks, im Internet werden dir abertausende Produkte angeboten, um das Packen smarter zu machen – und es geht ja schon vor dem eigentlichen Packen mit der Frage los: Koffer oder Rucksack? Sprich: Welche Art von Reise soll das hier eigentlich genau werden?

Gut, dass du dich auch da nicht mehr festlegen musst, Hybridprodukte sind in jeder Preisklasse verfügbar. Doch die eigentliche Gretchenfrage, die diesem ganzen Prozess zugrunde liegt, lautet doch: Wie viel zu Hause nehme ich mit auf meine Reise? Und das hängt natürlich vorrangig von deiner Präferenz ab, die sich mit jeder Reise ändern kann.

Weiterhin spielen natürlich auch das Reiseziel, die Reisedauer und die Infrastruktur vor Ort eine Rolle. Bevor du bei Null anfängst, wirf doch mal ein Blick auf unsere Universal-Packliste, bei der an wirklich alles gedacht ist:

Gehe diese am besten einmal durch und schau, was davon du wirklich brauchst. Behalte dabei auf jeden Fall im Kopf, dass Vietnam eine hervorragende Infrastruktur hat, und du alles, was du brauchst, vor Ort nachkaufen kannst.

Budget/Kosten

Vietnam ist im weltweiten Vergleich ein günstiges Reiseland. Wirklich gute Mittelklassehotels gibt es schon für 40 bis 50 Euro pro Nacht, Hostels und Hotels der unteren Sternekategorien schon ab 10 Euro pro Nacht. Nach oben sind die Grenzen natürlich offen, auf den Inseln, an den Küsten und in den Großstädten gibt es natürlich auch jede Menge Fünf-Sterne-Luxushotels.

Aber die wirklich gute Nachricht ist, dass du in Vietnam ausgesprochen gut und preiswert essen kannst. Nobelrestaurants gibt es hier und da, vor allem in den entsprechenden Nobelhotels und in den großen Städten, aber wer das wahre kulinarische Erlebnis Vietnams sucht, wird auf Märkten, an Straßenständen und in kleinen Imbissen fündig.

Mit anderen Worten: Viel Geld für Essen auszugeben ist nicht nur unnötig, sondern bringt dich auch um unvergessliche Erlebnisse.

Auch der Transport innerhalb des Landes ist extrem günstig. Inlandsflüge gibt es schon ab 20 Euro pro Strecke, Bus- und Bahnfahrten sind ähnlich günstig. Lediglich Ausflüge zu den bekannten Sehenswürdigkeiten können ein Loch in die Reisekasse reißen – vor allem die beliebte Kreuzfahrt durch die Halongbucht, die je nach Angebot über 100 Euro kosten kann.

Eine ausgedehnte Reise mit mehreren Etappen, Übernachtungen im mittleren Preissegment und Ausflügen zu allen bekannten Sehenswürdigkeiten ist mit einem Budget von ca. 40-50 Euro pro Tag gut machbar.

Auch 20-30 Euro pro Tag können ausreichen, wenn du bei Unterkunft und Ausflügen etwas bescheidener bist. Für Notfälle solltest du immer eine Reserve einplanen – besser haben als brauchen!

Vietnam-Tipps: Anreise und Einreise

Vietnam ist seit vielen Jahren ein sehr beliebtes Reiseziel, sowohl für Vietnam-Backpacker als auch bei Luxustouristen – und als solches sehr gut mit dem Rest der Welt verbunden. Auch bei der Einreisebestimmungen trifft man auf touristenfreundliche Regelungen.

Flüge buchen

Die beiden höchstfrequentierten Airports im Lande sind Hanoi, Ho Chi Minh City und Na Dang, wobei Hanoi der größte und modernste Flughafen des Landes ist.

Es gibt Direktflüge ab Frankfurt sowie zahlreiche Verbindungen über verschiedene chinesische Städte und natürlich über Bangkok, Kuala Lumpur oder die arabische Halbinsel. Flüge nach Vietnam sind dabei noch eine Ecke teurer als Flüge nach z.B. Thailand – 800 bis 1000 Euro solltest du, je nach Saison und Verbindung, einplanen.

Neben Hanoi und Ho Chi Minh City gibt es eine ganze Reihe weiterer Flughäfen in Vietnam, denn Inlandsflüge als Transportmittel sind nicht nur bei ausländischen Reisenden beliebt.

Wenn es darum geht, Flüge zu buchen, solltest du vorher in jedem Fall einen Preisvergleich anwerfen, um an das günstigste Angebot zu kommen – zum Beispiel bei Skyscanner.

Wie du smart günstige Flüge suchst, kannst du hier nachlesen.

Je nach Kosten oder persönlicher Situation, zum Beispiel, wenn du mit kleinen Kindern reist, solltest du über eine Reiserücktrittsversicherung nachdenken.

Einreise und Visum

Vietnam gehört zu den Ländern, bei denen es immer wieder zu Verwirrungen bezüglich der Einreise kommt. Deshalb verweisen wir gerne direkt auf unseren Artikel zum Visum für Vietnam, der immer wieder aktualisiert wird. Trotzdem solltest du vor deiner Reise immer noch einmal die offiziellen Informationen auf der Seite der vietnamesischen Botschaft überprüfen.

Um dir an dieser Stelle zu viele Details zu ersparen: Sofern du die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, kannst du 15 Tage visafrei nach Vietnam reisen – Reisen über 15 Tage sind visumspflichtig, und da derzeit kein klassisches Touristenvisum ausgestellt wird, musst du das E-Visum beantragen. Dieses berechtigt zu einem 30-tägigen Aufenthalt und kostet 25 USD. Bist du Österreicher oder Schweizer, bleibt dir nur das E-Visum, da hier leider keine visumsfreie Einreise angeboten wird.

Reisevorbereitung rund um das Thema Gesundheit

„Vietnam, das ist doch gefährlich, da wird man doch sicher krank!“ – hast du das so oder so ähnlich schon von Verwandten oder Freunden gehört? Und hat dich das, bei aller Entschlossenheit, vielleicht doch ein kleines bisschen verunsichert? Dann lies unbedingt weiter.

Derlei Bedenken und Mythen sortieren wir im Folgenden einmal für dich. Vorab: Wir sind zwar sehr reiseerfahren und haben zu einigen Dingen eine klare Meinung, wir sind aber keine Ärzte. Das Lesen dieses Artikels ersetzt ausdrücklich nicht den Besuch beim Tropenarzt, den wir vor jeder Tropenreise empfehlen möchten.

Tropenärzte sind ausgebildete Reisemediziner, die dich zu Impfungen und möglichen gesundheitlichen Risiken deiner Reise aufklären können. Manche bieten auch eine Nachuntersuchung an. Am sinnvollsten ist ein Besuch beim Tropenarzt etwa 3-4 Monate vor deiner Reise, aber auch wenn du kurzentschlossen gebucht hast, solltest du nicht darauf verzichten. Falls dir jetzt nicht direkt die Adresse der nächsten Praxis in den Sinn kommt, schau doch mal über die Arztsuche der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin.

Auch das Auswärtige Amt hat viele allgemeine und auch länderspezifische Informationen zum Thema Gesundheit und Reiseimpfungen.

So viel wollen wir aber vorab verraten: Für Tropenärzte sind Vietnam-Reisen nicht besonders spannend. Das sind gute Nachrichten, denn es bedeutet einfach, dass Vietnam kein Land ist, in denen du irgendwelchen riesigen Gefahren ausgesetzt bist.

Bevor wir nun die Themen Impfungen und Tropenkrankheiten genauer beleuchten, ist es uns wichtig, dir folgende Information mitzugeben, die hoffentlich nicht relevant wird: In Vietnam ist der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Kliniken enorm.

Die Versorgung in öffentlichen Einrichtungen ist oftmals dürftig, um es diplomatisch auszudrücken. Die Ausstattung ist schlecht, die Fachkräfte sind oft nicht so gut ausgebildet, und die hygienischen Bedingungen sind alles andere als einwandfrei. Solltest du eine Klinik aufsuchen müssen, schau am besten, dass du eine private Einrichtung nimmst – am besten natürlich ein internationales Krankenhaus, weil dort Englisch gesprochen wird.

Diese sind landauf, landab vereinzelt zu finden, vor allem in den Touristengebieten und größeren Städten. Privat bezahlen musst du sowieso beides (siehe Absatz zu Auslandskrankenversicherung), dafür bekommst du aber eine Versorgung auf zumindest annähernd gewohntem Standard.

Impfungen

Die meisten von uns sind bereits gut mit den Standard-Impfungen versorgt, die man seit dem Kindesalter regelmäßig auffrischen muss. Konkret gemeint ist damit die Kombi-Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung und Wundstarrkrampf. Viele haben auch bereits einen Impfschutz gegen Hepatitis A und B. Sollte dein Impfschutz dagegen nicht vorhanden oder aktuell sein – das kommt in den besten Familien vor – ist das kein Beinbruch.

Dein Tropenarzt wird auch diese Impfungen gern durchführen. Darüber hinaus wird im Rahmen der tropenmedizinischen Vorbesprechung geprüft, welche Impfungen du für deine konkrete Reise noch so benötigst. Dies ist abhängig von der Art und Dauer deiner Reise, denn natürlich ist ein Resort-Urlaub keinesfalls das gleiche wie eine Dschungelexpedition.

Zu den Krankheiten, gegen die du dich impfen lassen kannst, gehören zum Beispiel Tollwut, Typhus und Japanische Enzephalitis. Zudem kann es sein, dass aufgrund individueller Faktoren noch zusätzliche Impfungen empfohlen werden, oder sogar Malaria-Prophylaxe.

Optimal ist es, den Tropen-Doc etwa 3-4 Monate vor deiner Reise aufzusuchen. Manche Impfungen brauchen nämlich mehrere „Schüsse“ mit einem mehrwöchigen Abstand, um den vollen Schutz zu entfalten.

Sofern die Impfungen vom Arzt per Rezept verordnet sind, werden diese mittlerweile von jeder halbwegs anständigen Krankenkasse übernommen. Um das zu prüfen, genügt ein kurzer Anruf oder eine Recherche auf der Website.

Einen ausführlichen Artikel zu den benötigten Impfungen für Vietnam findest du hier.

Malaria, Dengue und andere Krankheiten

Das Wichtigste vorab: Fieber auf einer Tropenreise kann (muss aber nicht) der Beginn vieler unschöner Krankheiten sein – vor allem dann, wenn es schnell ansteigt. Ist das auf deiner Reise der Fall, geh bitte ohne Umwege zum Arzt.

Wir machen weiter mit den guten Nachrichten: Vietnam ist kein Malaria-Hochrisikogebiet, die Ballungszentren gelten sogar als malariafrei. Lediglich an der dicht bewaldeten Grenze zu Kambodscha gibt es ein moderates Risiko, doch dort hält man sich in der Regel nicht länger auf. Malaria ist also insofern kein großes Thema, als das Infektionsrisiko eher gering ist.

Es gibt aber ein anderes großes Thema: Dengue-Fieber. Hier hast du es ebenfalls mit einer durch Mücken übertragenen Infektionskrankheit zu tun, verantwortlich ist die so genannte „Tigermücke“ (Aedes). Das Dengue-Fieber ist zwar für gesunde Menschen nicht tödlich, beschert dir aber trotzdem eine Woche Krankenbett mit schweren, grippeartigen Symptomen. Das Problem am so genannten „Knochenbrecher-Fieber“ ist also nicht die Mortalität, sondern seine rasant zunehmende Verbreitung.

Während Malaria zumindest in Südostasien eher rückläufige Zahlen verzeichnet, nehmen die Infektionen mit dem Dengue-Fieber rapide zu – und zwar global. Als Faktor für die Verbreitung gilt zum einen, dass sich die Tigermücke nicht nur im Dschungel wohlfühlt, sondern es sich überall bequem machen kann. Zum anderen ist sie tagaktiv unterwegs, wie wir Menschen auch.

Was also tun? Zuerst einmal: Keine Panik. Die allermeisten Reisenden kommen ohne Infektion davon. Und selbst wenn du am Dengue-Fieber erkrankst, wirst die Krankheit bei entsprechender Behandlung wahrscheinlich gut überstehen. Gut zu wissen: Im Dezember 2022 wurde in Europa ein Lebendimpfstoff zum Schutz vor Dengue zugelassen. Er ist inzwischen in einigen Ländern, darunter Deutschland, erhältlich. Einer Infektion kannst du außerdem durch eine so genannte „Expositionsprophylaxe“ vorbeugen.

Auf Deutsch: Schutz vor Mückenstichen. Denn wer nicht gestochen wird, kann auch kein Dengue-Fieber kriegen. Verwende insbesondere in ländlichen Gebieten und am Wasser ein DEET-haltiges Mückenspray und trage lange, helle Kleidung, z.B. aus Leinen.

Im Ranking der Reisekrankheiten belegt allerdings nach wie vor Reisedurchfall den ersten Platz – wenn man ihn überhaupt als Krankheit sehen möchte. Eigentlich handelt es sich eher um eine Anpassungsreaktion des Körpers auf Gegebenheiten vor Ort.

Nach spätestens drei Tagen sollte wieder Normalbetrieb auf der Toilette herrschen, ansonsten lass dich lieber einmal durchchecken. Während des Reisedurchfalls gilt aber: Bitte keine Kohletabletten, Loperamid oder dergleichen nehmen, sondern das Schicksal einfach akzeptieren. Was raus muss, muss raus.

Reisekrankenversicherung

Wenn der worst case eingetreten ist, und du eine Klinik besuchen musst, kommt schon die nächste Herausforderung: Die Bezahlung deiner Behandlung. Ja, richtig gelesen, dafür bist du allein zuständig.

Da die Länder Südostasiens so genannte „Drittländer“ sind, greift deine heimische Krankenversicherung hier nicht – somit will hier niemand deine Versichertenkarte sehen, sehr wohl aber deine Kreditkarte.

Positiv ist, dass die Behandlungen meistens absolut bezahlbar sind, erst recht, wenn es sich um eine einfache Versorgung direkt vor Ort handelt. Teuer kann es dann werden, wenn z.B. eine Verlegung in die nächstgrößere Stadt notwendig ist. So oder so fehlt am Ende des Tages das Geld in der Urlaubskasse – bitter!

Wenn du aber eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hast, kannst du dir nach deiner Reise die Ausgaben zumindest erstatten lassen (dafür unbedingt alle Rechnungen und Behandlungsbelege aufheben!).

So eine Versicherung kostet in der Regel keine 20 Euro im Jahr, und solltest du sie durch Krankheit im Ausland brauchen, wirst du dich kolossal ärgern, diesen kleinen Betrag nicht investiert zu haben. Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel zu Reisekrankenversicherung für Vietnam und in unserem Anbieter-Vergleich zur Reisekrankenversicherung.

Reiseapotheke

Reiseapotheke – auch so ein Thema, das Geschmacksache ist. Einige halten es für Quatsch, extra Medikamente mitzuschleppen, manche haben medizinische Versorgung für ein ganzes Dorf dabei.

Wir finden: Die Wahrheit liegt in der Mitte. Eine kleine Reiseapotheke dabeizuhaben, schadet nicht, vor allem da ihr Inhalt quasi nichts wiegt und kaum Platz im Gepäck wegnimmt.

Wenn du unterwegs aber Schmerzen, Durchfall oder eine kleine Verletzung hast, wirst du dir selbst dankbar sein, eine Grundversorgung sofort griffbereit zu haben.

Du kennst dich und deinen Körper selbst am besten und kannst deine Reiseapotheke komplett individuell zusammenstellen: Kriegst du bei jeder Unbequemlichkeit direkt Kopfschmerzen? Nimmst du gern jede Erkältung mit? Oder bist du vielleicht sogar auf Medikamente angewiesen? Ein paar Pflaster, Desinfektion und ein Fieberthermometer kann man darüber hinaus auf jeden Fall einpacken. Und hey: Auch Verhütung zählt zur Grundausstattung der Reiseapotheke – better safe than sorry.

Vietnam ist gut ausgestattet mit Apotheken, vor allem überall dort, wo es Touristen gibt. Du bist hier keineswegs in einem Entwicklungsland und bekommst problemlos alle gängigen rezeptfreien Medikamente an jeder Straßenecke, so wie bei uns auch. Zudem sind diese auch noch viel günstiger als bei uns.

Hier findest du alles Wissenswerte und viele Tipps zur Reiseapotheke für Vietnam.

Hygiene-Tipps

Ach ja, die liebe WHO und ihr Mantra: „Peel it, cook it, boil it or forget it“. Wer kennt es von seiner Reise-Recherche nicht? Gemeint ist die Empfehlung, Speisen nur geschält und auf irgendeine Weise durchgegart essen, um Lebensmittelvergiftungen und Infektionskrankheiten vorzubeugen.

Weiterhin soll man auf jeden Fall auf Leitungswasser und Eiswürfel verzichten. Wenn du nun an Vietnam und die ganzen frischen Zutaten der vietnamesischen Küche denkst, stellst du die Frage „Was kann ich denn dann überhaupt noch essen?“ vollkommen zurecht.

Unsere Antwort: Alles. Es gibt ein paar Dinge, auf die du achten kannst, aber die haben nichts damit zu tun, dass du nur noch Frittiertes essen sollst. Die WHO ist eine Behörde, deren Ziel es ist, vor allen Gefahren zu warnen und Empfehlungen auszusprechen, wie man sie komplett vermeiden kann. Sprich: Einfach nichts essen, was potenziell verunreinigt sein könnte, dann verdirbt man sich auch nicht den Magen.

Streng genommen müsste man diese Regel hierzulande genau so befolgen – was niemand tut. In Vietnam machst du nie etwas falsch, wenn du dort isst, wo sich offenbar viele Vietnamesen auch versorgen, z.B. auf Märkten, in gut frequentierten Restaurants, an Straßenständen. Die Speisen hier sind so gewissenhaft zubereitet und gegart, wie bei uns.

Richtige Lebensmittelvergiftungen sind übrigens extrem selten – oft werden sie verwechselt mit Reisedurchfall oder Unverträglichkeiten (z.B. von scharfen Essen oder gewissen Gewürzen).

Okay – Leitungswasser trinken solltest du tatsächlich nicht. Dass das Leitungswasser auf Trinkwasserqualität aufbereitet wird wie bei uns zu Hause, ist in ganz Südostasien kein Standard. Eiswürfel hingegen sind zu 99% undenklich, da sie aus Fabriken kommen.

Ein ganz klares „Finger weg“ gibt’s von uns für den Verzehr von rohem Seafood – hier lauern echt fiese Parasiten, die man nicht im eigenen Körper wissen will.

Schlusswort: Du bist in Vietnam! Genieß es! Die vietnamesische Küche ist vollkommen zurecht ein globaler Exportschlager und du bist in ihrer Heimat. Bitte denk daher nicht zu viel nach, sondern stürz deine Geschmacksnerven in neue Abenteuer.

Vietnam: Tipps für deine Reise

Vorbereitet bist du an diesem Punkt. Im weiteren Text wollen wir dir noch weitere nützliche Tipps für deine Vietnam-Reise mitgeben.

Geld abheben und Bezahlen in Vietnam

In Vietnam zahlst du mit der Landeswährung Dong (VND). Gängig sind Scheine in den Größen 1.000, 2.000, 5.000, 10.000, 20.000, 50.000, 100.000, 200.000 und 500.000. Für einen Euro bekommst du derzeit rund 25.348 Dong – du merkst also schon, dass du während deiner Reise also mit ganz schön großen Hausnummern hantieren wirst.

Der größte Schein, 50.000 VND, entspricht umgerechnet nämlich nur 20 Euro. Dong-Millionär zu werden ist also unumgänglich.

Geldautomaten gibt es landauf, landab in großer Zahl und sie funktionieren in der Regel einwandfrei. Außerdem gibt es keine Hebegebühren in Vietnam. Sofern du also die richtige Kreditkarte hast, kannst du in Vietnam komplett kostenlos Geld abheben. Mit welchen Anbietern das geht, kannst du stets aktuell hier nachlesen.

EC-Karten funktionieren zum Geld abheben übrigens oft nicht. Ohne Kreditkarte zu reisen, würden wir nicht empfehlen. Und apropos Dong-Millionär: Die ATMs haben meistens ein Auszahlungslimit. Mehr als umgerechnet 100 Euro mit einer Abhebung zu erhalten, ist selten möglich.

Wenn du nun dein Bargeld erhalten hast, solltest du noch folgende Tipps beachten: Wahrscheinlich hast du vom Automaten überwiegend 20.000- und 50.000-Dong-Scheine bekommen. Diese solltest du beim nächsten Supermarktbesuch zur Zahlung einsetzen, um kleinere Scheine als Wechselgeld zu erhalten. Auf Märkten oder in kleinen Geschäften können die großen Scheine oft nicht gewechselt werden.

Beachte beim Bezahlen, dass sich die Scheine lediglich in der Farbe unterscheiden – Ho Cho Minh ist auf allen abgebildet, Verwechslungsgefahr ist also gegeben.

Da der Dong eine für Südostasien ziemlich stabile Währung ist, bringt dich der Besitz von US-Dollar übrigens nicht im nennenswerten Maß weiter. Wenn du eine Notreserve mitnehmen möchtest, kannst du US-Dollar mitnehmen, schaden wird es nicht. Aber euch Euros kannst du problemlos umtauschen. Anstelle eines Cash-Notgroschens ist eine zweite Kreditkarte eine genau so gute Versicherung im Notfall.

Kultur in Vietnam: Do’s & Dont‘s

Höflichkeit wird in Vietnam großgeschrieben, aber doch auf ganz andere Art und Weise gelebt als bei uns. „Bitte“ und „danke“ sind Floskeln, mit denen man sich hier nicht aufhält. Der allgemeine Umgangston ist, sagen wir, zackig. Höflichkeit und Respekt zeigt man in Vietnam vor allem nonverbal.

Wie in anderen asiatischen Ländern auch, sind ein Lächeln und Gelassenheit der Schlüssel, um überhaupt ernst genommen zu werden. Wilde Gestik und eine laute Stimme führen zum Gesichtsverlust, der größtmöglichen zwischenmenschlichen Kränkung.

Wenn du eine Beschwerde formulieren möchtest, tu dies unbedingt mit einem freundlichen Gesicht, sachlicher Stimme und ruhiger Körpersprache.

Darüber hinaus haben wir noch ein paar Tipps, wie du die größten Fettnäpfchen umgehen kannst:

  • No show-offs, please: Das Thema „nonverbale Etikette“ haben wir bereits erwähnt. Ein sehr wichtiger Teil davon ist aber auch dein äußeres Auftreten. Vietnamesen legen viel Wert auf ordentliche und saubere Kleidung, was nichts damit zu tun hat, dass diese Kleidung teuer sein muss. Es geht um ein insgesamt aufgeräumtes Erscheinungsbild. Vietnamesen wird man eher nicht in Destroyed Jeans oder mit dreckigen Sneakern sehen – ein Zeichen des Respekts im zwischenmenschlichen Kontakt. Dazu zählt auch, nicht zu protzen, sondern dabei bescheiden aufzutreten. Viel Schmuck und große Logos teurer Marken sind kein Zeichen von Wohlstand, sondern rufen eher Fremdscham hervor. Auch schrille Kleidung ist in vielen Situationen nicht gern gesehen. Natürlich wissen die Vietnamesen auch, dass Ausländer sich anders kleiden, deshalb sieht man darüber im Zweifel einfach hinweg. Wenn du aber zum Beispiel bei einer vietnamesischen Familie eingeladen bist oder generell Kontakte knüpfen möchtest, sei nicht der Paradiesvogel. Saubere Schuhe und einfache, ordentliche Kleidung reichen als Türöffner schon vollkommen aus.
  • Respect the elderly: Ein Eckpfeiler der vietnamesischen Kultur ist der Respekt vor Älteren. Gemeint sind dabei aber gar nicht unbedingt nur „Senioren“, sondern einfach die/die Älteste in der Runde. Sie haben stets Vortritt, Vorrang und finden das größte Gehör. Du solltest dich auf deiner Reise also ebenfalls rücksichts- und respektvoll gegenüber Älteren verhalten, indem du freundlich grüßt, ihnen Vortritt gewährst, einen Sitzplatz anbietest, oder was auch immer gerade Sinn macht. Und ja – allein den ältesten Menschen in der Runde zu identifizieren, kann theoretisch ein Fettnäpfchen für sich sein. Halte dich daher in größerer Gesellschaft an die Locals. Du wirst schnell merken, wem besonderer Respekt gezollt wird – zum Beispiel daran, wem zuerst Essen angeboten wird.
  • War is not small talk: Im Krieg gibt es viele Perspektiven. Das zeigt sich im Falle Vietnams schon daran, dass man hier keinen Vietnamkrieg kennt, wohl aber den „amerikanischen Krieg“ – was zweifelsohne auch mehr Sinn macht. Wenn dich das Thema interessiert, besuche die unzähligen Gedenkstätten und Museen, nirgends kannst du dich besser informieren. Sei dir dabei aber versichert, dass das Thema so komplex wie kontrovers ist, und es sich daher auf gar keinen Fall zum Small Talk eignet! Wenn das Thema dennoch aufkommt (was unwahrscheinlich ist), stelle Fragen und vermeide es, eine harte Position einzunehmen. Du kannst damit nichts gewinnen. Das gleiche gilt für das eng verwandte Thema Unabhängigkeit und generell Politik. Gut geeignete Themen für Small Talk hingegen sind die Familie, der Beruf und Anekdoten aus der Heimat.

Sei dir sicher, dass du in Vietnam auf offene und gastfreundliche Menschen triffst, die kleine Fehltritte ganz leicht verzeihen (in dem sie so tun, als hätten sie diese nicht bemerkt – damit du dein Gesicht nicht verlierst). Mit gesundem Menschenverstand und ein bisschen Fingerspitzengefühl wirst du in Vietnam viele nette Begegnungen haben.

Essen und Trinken in Vietnam

Oh Vietnam, deine Küche! Beschreibungen wie „Geschmacksexplosionen“ oder „kulinarisches Paradies“ sind keinesfalls Übertreibungen, denn die vietnamesische Küche zählt zu den beliebtesten Küchen der Welt.

Vietnamesen legen sehr viel Wert auf gutes Essen, und das kannst du als Reisender definitiv spüren. Frische Zutaten und extrem gut ausbalancierte Aromen sind keine Seltenheit, sondern die minimale Küchenehre an jedem Straßenimbiss. Außerdem sind die Gerichte sogar ziemlich gesund – gegessen wird stets fett- und zuckerarm, dafür mit viel frischem Gemüse, Obst und Kräutern.

Gewürzt wird auch in Vietnam mit der berühmt-berüchtigten Fischsauce, so wie mit einer Vielzahl anderer Dinge, wie z.B. Limettensaft, Zitronengras, Kurkuma und Pfeffer. Zu den meisten Gerichten gibt es eine oder mehrere Saucen dazu, mit denen du quasi nachwürzen kannst – wie bei uns mit Salz und Pfeffer, nur dass die Saucen viel mehr variieren.

Vielleicht wird dir auf deiner Reise auch auffallen, dass viele Gerichte eher gedämpft, gekocht oder gebacken werden, als scharf angebraten oder gar frittiert. Auch das gibt es natürlich, aber meistens erfolgt die Zubereitung der Gerichte auf eine eher schonende Weise, so dass die frischen Aromen erhalten bleiben.

Gegessen wird nach Möglichkeit mit allen fünf Sinnen. Daher wird das Essen für das Auge oft schön angerichtet, viele knusprige Gerichte können wir beim Essen hören, manche Gerichte isst man ohne Besteck und fühlt sie daher. Riechen und schmecken – selbsterklärend, sobald dir der Duft der vietnamesischen Küche auf einem Markt begegnet und du dann deine erste Mahlzeit zu dir nimmst.

Eine feste Speisenfolge wie in Europa kennt man in Vietnam nicht. Auch dass jeder seinen eigenen Teller mit seiner eigenen Mahlzeit hat, ist hier fremd. In Vietnam kommen alle Gerichte gleichzeitig auf den Tisch und jeder nimmt sich, was er mag.

Asien-Newbies staunen manchmal nicht schlecht, wenn in einem Restaurant der Nachtisch vor der Vorspeise auf den Tisch gestellt wird. Am besten macht ihr es wie die Locals und bestellt mehrere Gerichte, die ihr einfach teilt. Gegessen wird in Vietnam übrigens traditionell mit Stäbchen. Das kann man natürlich lernen – wem das aber zu umständlich ist, der kann natürlich auch auf Löffel und Gabel ausweichen.

Zu den bekanntesten und beliebtesten Gerichten Vietnams zählen unter anderem:

  • Pho: Eine deftige Suppe aus Brühe (oft Rinderbrühe), Reisbandnudeln, Fleisch und Kräutern – unvergleichlich gewürzt mit Sternanis, Ingwer und Kardamom.
  • Nem Ran: Fleisch, Kräuter und Gemüse in Reispapier, in heißem Öl frittiert
  • Sommerrollen: ebenfalls Fleisch, Kräuter und Gemüse, roh serviert
  • Bun Cha: mariniertes Rind- oder Schweinefleisch mit Reisnudeln und Salat
  • Bahn Mi: Baguette, belegt mit Fleisch oder Wurst, sowie Kräutern, und gewürzt mit Chili- und Fischsauce
  • Bun Bo: Reisnudelsalat mit Fleisch, verschiedenem Gemüse und Röstzwiebeln
  • Bahn Xeo: knusprige dünne Pfannkuchen aus Reismehl, gefüllt mit Gemüse und Kräutern

Wir weisen darauf hin, dass diese Aufzählung absolut unvollständig und ohne Ranking ist.

Wenn es um Getränke geht, spielt grüner Tee die mit Abstand größte Rolle. In Restaurants wird kalter, grüner Tee umsonst gereicht (andere Sorten müssen meistens bezahlt werden). Deine ausgetrunkene Tasse wird immer wieder neu aufgefüllt, es wird aber nicht erwartet, dass du sie auch austrinkst. Auch, wenn du bei Vietnamesen zu Hause eingeladen bist, wirst du mit einem grünen Tee begrüßt.

Darüber hinaus ist „Ca phe“ ein weit verbreitetes Getränk und ein Exportschlager Vietnams. Klingt exotisch? Sprich es mal laut aus. Richtig, es handelt sich um Kaffee. Wobei vietnamesischer Kaffee sowohl anders schmeckt als auch anders getrunken wird, als unser europäischer Kaffee. Aufgrund anderer Bohnensorten und eines anderen Herstellungsverfahrens hat vietnamesischer Kaffee eine karamellartige Note.

Zur Zubereitung nutzt man einen Tassenfilter aus Blech, in den das Kaffeepulver gegeben und mit heiße, Wasser übergossen wird. Der Kaffee tropft sehr langsam in die Tasse – ein bisschen Geduld solltest du haben, bis die Tasse voll ist. Es gibt unterschiedliche Varianten, den Kaffee nun zu trinken. Beliebt ist der „Ca phe sua da“, bei dem der Kaffee auf Eiswürfel und gezuckerte Kondensmilch trifft und zusammen fast wie eine Art flüssige Süßigkeit schmeckt – unglaublich lecker und absolut süchtigmachend.

Zur Erfrischung beliebt sind auch selbstgemachte Limonaden – allen voran Da Chanh. Hier werden eingelegte Limetten werden mit Wasser aufgegossen und ergeben ein köstliches, erfrischendes Getränk. Manchmal wird Da Chanh variiert und mit Inger, Zitrone, Zucker oder anderen Fruchtsäften verfeinert.

Märkte in Vietnam

In Vietnam findest du landauf, landab Märkte – Frischemärkte, schwimmende Märkte, Walking Streets, Nachtmärkte, Touristenmärkte und dergleichen mehr. Die meisten und größten Märkte findest du in den großen Städten und überall dort, wo es Touristen gibt. Frischemärkte gibt es in praktisch allen Orten, da sich hier die Locals versorgen und natürlich auch Handel treiben.

Marktbesuche empfinden wir als Pflicht eines jeden Reisenden, besonders in Ländern wie Vietnam. Abgesehen davon, dass du hier das beste und günstigste Essen bekommst, sind Märkte ein Fest für die Sinne. Die Eindrücke, die vielen Farben, das geschäftige Treiben und die Gerüche darfst du auf keinen Fall verpassen.

Hobbyfotografen aufgepasst: Auf gar keinen Fall die Kamera vergessen! Bessere Fotomotive findest du nicht. Denk aber immer daran, Leute auch zu fragen, bevor du sie oder ihre Stände fotografierst. In dem meisten Fällen wird man nichts dagegen haben, und vielleicht ergibt sich sogar noch ein nettes Gespräch.

Gespräche ergeben sich auf Märkten vor allem beim Handeln. Das ist in Vietnam ausdrücklich erwünscht. Gerade für Asien-Neulinge sind hiermit aber auch viele Unsicherheiten verbunden, weil wir mit Preisschildern aufgewachsen sind – nicht mit der Kultur des Handelns.

Das wissen auch die Verkäufer, und bieten ihre Waren mitunter zum dreifachen Preis an. Wer hier nicht zumindest ein bisschen protestiert, wird schlicht und ergreifend übers Ohr gehauen. Sei dir sicher, dass du trotzdem immer mehr bezahlen wirst als ein Locals, ganz gleich wie gut dein Verhandlungsgeschickt ist. Und das ist auch okay, da du (wahrscheinlich) über ein viel höheres Einkommen verfügst als sie.

Handeln muss man also üben, es gibt keinen allgemein-gültigen Leitfaden. Nur ein paar Grundregeln. Das Wichtigste ist, immer respektvoll und ruhig zu bleiben. Das klingt erstmal einfach, aber man ärgert sich bei so einem Verkaufsgespräch einfach oft. Zum Beispiel darüber, dass der Verkäufer nicht nachgibt oder offenkundige Fälschungen als Original ausgeben will.

Egal, wie unverschämt du den Verkäufer findest, werde niemals ausfallend, herablassend oder gar beleidigend – weder dem Verkäufer noch seinen Waren gegenüber. Wenn du etwas kaufen willst, überlege dir am besten recht schnell ein Limit. Ist es dir auch nach intensiver Verhandlung zu teuer, bedanke dich freundlich und gehe weg.

Und vor allem: handle niemals zum Spaß! Lässt sich der Verkäufer im Zuge einer Verhandlung auf deinen gewünschten Preis ein und du kaufst trotzdem nicht, ist das ein absolutes No-Go.

Am Ende tut eine gute Verhandlung beiden Seiten ein bisschen weh, und trotzdem hatten auch beide ein bisschen Spaß dabei.

Die schönsten Märkte in Vietnam sind unter anderem der schwimmende Markt in Cai Rang, der Nachtmarkt in Hoi An, der große Touristenmarkt in Ho Chi Minh City (Ben Thanh), der Weekend Markt in Hanoi, sowie der Frischemarkt in Hue.

Sehenswürdigkeiten und Touren buchen

Ob die Halong-Bucht, das Mekongdelta oder die zahlreichen historischen Stätten der bewegten Landesgeschichte: In Vietnam gibt es unglaublich viel zu erleben. Neben den bereits genannten Klassikern, die man auf jeden Fall gesehen haben muss, gibt es noch viele weniger bekannte Sightseeing-Tipps. Große Teile Vietnams haben noch touristisch relativ unerschlossene Gegenden.

Vietnam bietet Reisenden das All-In-Programm, bei dem man sich nicht entscheiden muss, ob es einer eher in die Stadt oder in die Natur zieht, oder ob man kulturelle Erlebnisse einem reinen Badeurlaub opfert. Alles ist möglich. Zu den Highlights zählen:

  • Städte: Hanoi und Ho Chi Minh City könnten unterschiedlicher fast nicht sein, aber beide sind absolut sehenswert. Hanoi bietet als Landeshauptstadt natürlich eine Fülle an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten, wie das Ho Chi Minh Mausoleum oder den Literaturtempel. Ho Chi Minh City ist die größte Stadt des Landes. Hier sollte man auf jeden Fall den Wiedervereinigungspalast und die vielen Kolonialbauten gesehen haben, etwas außerhalb sind auch die Cu Chi Tunnel sehr sehenswert. Auch die alte Kaiserstadt Hue, die wunderschöne Hafenstadt Hoi An und Da Nang sind beliebte und bekannte Reiseziele, in denen es viel zu erleben gibt.
  • Natur: Wenn es um Sightseeing-Spots geht, die von Mutter Natur erschaffen worden sind, muss man allen voran die Halongbucht und das Mekongdelta nennen. Die Halong-Bucht findest du im Norden Vietnams, Kreuzfahrtschiffe oder traditionelle Dschunken bieten ein- oder mehrtägige Rundfahrten mit oder ohne Übernachtung an. Hier kannst du wandern, Kajak fahren, sowie Inseln und Höhlen besuchen – und natürlich unzählige tolle Fotos machen. Das Mekongdelta liegt im Süden Vietnams. Hier münden unzählige Arme des Mekongs in das südchinesische Meer, weshalb das Leben auf dem Wasser stattfindet. Hier kannst du Märkte und Dörfer besuchen, Boot fahren oder die unzähligen Plantagen dieser sehr fruchtbaren Gegend besichtigen.
    Darüber hinaus wollen wir auf die unzähligen, wunderschönen Nationalparks in Vietnam hinweisen, in denen du die vielfältige und reiche Natur Vietnams hautnah erleben kannst.
  • Strand und Baden: Nha Thrang und Mui Né sind die beliebtesten Badeorte des Landes, in denen sich Touristen wie Einheimische tummeln, um das warme Meer zu genießen. Auch die Insel Phu Quoc ist ein beliebtes Reiseziel für diejenigen, die einfach ein paar Tage am Strand liegen wollen. Ein großer Teil der Insel steht unter Naturschutz, darüber hinaus findest du hier gute Tauchschulen und viele Hotels in allen Preisklassen.
  • Weitere: Sehr empfehlen möchten wir vor allem den Hobbyfotografen unter euch den Besuch von Sapa, genauer gesagt der Reisterrassen von Sapa. Das größte Bergdorf Vietnams liegt in Norden, in dem auch viele ethnische Minderheiten leben. Darüber hinaus ist auch Da Lat ein interessantes Reiseziel. Ein Stück nördlich von Ho Chi Minh City war das Städtchen einst die Sommerresidenz der französischen Kolonialherren, denen es im Süden zu heiß wurde – Da Lat liegt nämlich auf 1500 Metern über dem Meeresspiegel. Hier kann man fast vergessen, dass man in Vietnam ist, da immer noch sehr viele der europäischen Kolonialbauten erhalten sind.
    Mehr über diese und andere interessante Orte findest du in unserem Artikel über die besten Reiseziele in Vietnam.

Touren vor Ort kannst du in jedem Reisebüro / Touren-Agentur oder auch ganz unkompliziert online buchen, zum Beispiel bei:

Taxi fahren

In den großen Städten und alles Touristenorten gibt es Taxis. Doch natürlich geht es auch in Vietnam nicht ohne die üblichen Fallstricke und Betrugsmaschen. Gerade in Hanoi ist Obacht geboten, wenn du nicht komplett übers Ohr gehauen werden willst.

Wer schon einmal in Südostasien war, kennt das Spiel mit dem Taxameter: Wer ohne fährt, zahlt einen komplett ausgedachten Fantasiepreis. Dem Taxifahrer gegenüber, der dir diesen Fantasiepreis direkt als Festpreis anbieten wird, solltest du auf die Nutzung des Taxameters bestehen.

Seriöse Taxifahrer werden deinem Wunsch nachkommen – unseriöse werden weiter versuchen, dich einzulullen, oder dich stehenlassen. Eine kleine Hilfe hierfür: Mai Linh (grüne Taxis) und Vinasun (weiße Taxis) gelten als seriöse Taxiunternehmen. Fahrer dieser Unternehmen sind in der Regel auch schick angezogen, mit Hemd und Stoffhose.

Der Vollständigkeit halber möchten wir aber noch sagen: Außer, dass du einen Fantasiepreis bezahlst, passiert aber nichts! Wenn es hart auf hart kommt, du irgendwo verloren stehst und einfach schnell ins Hotel willst, kannst du auch ein „unseriöses“ Taxi nehmen, wenn gerade kein anderes verfügbar ist. Es „nur“ teuer, weiter nichts.

Eine beliebte Alternative zu seriösen wie unseriösen Taxis ist „Grab“, was mittlerweile stark verbreitet in Südostasien ist. Es ist im Prinzip das gleiche wie „Uber“. Über die gleichnamige Grab App kannst du einen privaten Fahrer wie ein Taxi bestellen, und hast dabei die Wahl, ob du Roller oder Auto fahren willst.

Die Frage nach der Sicherheit beantworten wir wie folgt: Die meisten Grab-Fahrer verdienen sich durch diesen Job ein Zusatzeinkommen und haben weder Interesse an deiner Lebensgeschichte noch an deinem Hab und Gut. Gute Bewertungen sind hierbei die zweitwichtigste Währung, so dass jedwede Unannehmlichkeiten für den Kunden tunlichst vermieden werden. Du solltest natürlich immer darauf achten, dass du auch in das Grab mit dem richtigen Kennzeichen einsteigst.

Hotels/Unterkünfte buchen

Vietnam zählt zu den günstigsten Reisezielen Asiens, und Unterkünfte bilden hier keine Ausnahme. Zudem verfügt Vietnam über eine hervorragende touristische Infrastruktur, so dass die Zahl guter Unterkünfte in allen Preisklassen überall recht hoch ist. Natürlich variieren die Zimmerpreise je nach Saison, und auch an Feiertagen wie dem chinesischen Neujahr schnellen die Preise in die Höhe.

Trotzdem findest du gute Zimmer in einem einfachen Hotel schon ab 20 € pro Nacht, Hostels sind natürlich noch günstiger. Doch auf Luxus-Liebhaber kommen auf ihre Kosten, denn in den großen Städten und an den Küsten gibt es auch jede Menge Nobelhotels aller bekannten Ketten. Du hast die Qual der Wahl!

Die besten Hotelbuchungsplattformen für Vietnam sind unserer Meinung nach Booking und Agoda.

Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel zum Thema Hotels in Vietnam.

Inlandsflüge

Innerhalb Vietnams per Flugzeug weiterzureisen, ist günstig und praktisch – daher auch bei den Locals beliebt. Schließlich lassen sich die teils großen Distanzen im Land in der Luft am schnellsten überbrücken.

Es gibt Inlands-Flughäfen an praktisch allen wichtigen Knotenpunkten und drei Airlines, die diese hauptsächlich bedienen: Vietnam Airlines, JetStar Pacific und VietJet Air. Du kannst ganz ohne Vorbehalte mit allen dreien fliegen, lediglich die doch hier und da kleinen Preisunterschiede machen es lohnenswert, sie bei Skyscanner zu vergleichen. Lies auch gern mal in unseren Artikel über Inlandsflüge in Vietnam rein.

Zugtickets, Bustickets, Fährtickets buchen

Zugfahrten in fernen Ländern sind immer unvergessliche Erlebnisse. In Vietnam gibt es besonders schöne Strecken. Wenn du genug Zeit hast, solltest du in Erwägung ziehen, die ein oder andere Strecke deiner Reise mit dem Zug zu absolvieren.

Zwar fahren die Züge im Schneckentempo, aber du hast während der fahrt unglaubliche Ausblicke auf Reisfelder, die Küste oder Berglandschaften. Was Tickets kosten und welche Strecken bedient werden, erfährst du in unserem ausführlichen Artikel über Zugfahren in Vietnam.

Ebenfalls entschleunigend wirken Busfahrten. Überlandbusse verbinden alle wichtigen Touristenziele miteinander und sind dabei für kleines Geld oft ziemlich komfortabel ausgestattet – Klimaanlage, Beinfreiheit und eine Toilette sind der Mindest-Standard. Busse, die über Nacht fahren, bieten meistens sogar Liegen.

Wer also einen gesegneten Schlaf hat, könnte sich so eine Nacht im Hotel sparen. Spannend ist auch das so genannte „Open Tour Bus“-System in Vietnam. Du kannst dir eine Busreise von Ho Chi Minh City nach Hanoi buchen, und quasi beliebig viele Zwischenstopps einlegen. Hierfür fallen nur maximal 40 Dollar an. Hier erfährst du mehr über Busfahren in Vietnam und die Open Tour Busse.

Die besten Buchungsplattformen für Busse und Züge in Vietnam sind:

Auto oder Motorrad mieten

Lange Zeit war es nicht möglich, sich als Tourist ein Auto in Vietnam zu mieten und selbst zu fahren, weil keine ausländischen Führerscheine anerkannt wurden. Dies hat sich zwar 2017 theoretisch offiziell geändert, praktisch jedoch noch nicht.

Zudem hat sich bislang keine international bekannte Autovermietung richtig in Vietnam etablieren können. Daher würden wir, selbst wenn dir ein Auto zur Miete angeboten wird, dringend davon abraten, das Angebot anzunehmen. Die Möglichkeit von Komplikationen ist einfach zu groß.

Weitere Tipps

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