Vietnam: Welche Impfungen benötigst du für deine Reise?

Im Rahmen deiner Reiseplanung für Vietnam solltest du dich auch damit auseinandersetzen, welche gesundheitliche Vorsorge und welche Impfungen nötig sind. Hier findest du Wissenswertes rund um Themen wie Hepatitis, Tollwut, Dengue und Malaria.

Wichtig: Dieser Beitrag gibt dir lediglich einen ersten Überblick und ersetzt in keinem Fall eine ärztliche Beratung. Die Informationen hier beruhen auf meinen bisherigen Erfahrungen sowie umfassender Recherche. Ich bin jedoch, wie du vermutlich auch, medizinischer Laie und kann daher keine ärztliche Beratung ersetzen. Ich übernehme keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der hier vorgestellten Informationen. Du solltest also auf jeden Fall mit einem Arzt oder Tropenmediziner über deine individuelle Situation sprechen. Hinweise hierzu gibt es am Ende des Artikels.

Vietnam: Impfungen für deine Reise

Prüfe vor deiner Reise, ob dein Impfpass noch auf dem aktuellen Stand ist und ob alle nötigen Impfungen abgedeckt sind. Lass dich durch die nachfolgend aufgeführten Krankheiten nicht beunruhigen oder verrückt machen. Die meisten Reisenden kehren von ihrer Vietnam-Reise gesund wieder zurück. Die Gefahr einer Erkrankung ist bei der richtigen Vorsorge minimal.

Welche Impfungen sind notwendig für Vietnam?

Du solltest dir einmal den Impf-Kalender der Ständingen Impfkommission (STIKO) ansehen, um einen Überblick zu bekommen, welche Impfungen unabhängig von deiner Vietnam-Reise ratsam sind.

Hierzu zählen in der Regel:

● Tetanus
● Diphterie
● Polio
● Masern
● Mumps
● Röteln
● Pertussis (Keuchhusten).

Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und von Tropeninstituten

Etwa drei Monate vor deiner Reise solltest du dich um mögliche Reiseimpfungen kümmern. Es gibt je nach der Art deiner Reise unterschiedliche Impf-Empfehlungen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht selbst keine Empfehlungen für einzelne Länder aus und verweist auf eine individuelle ärztliche Beratung. Verschiedene Tropeninstitute empfehlen die nachfolgenden Reiseimpfungen für Vietnam.

Wenn du dich lediglich in touristischen Zentren und großen Städten aufhalten wirst, empfiehlt sich folgende Impfung:

● Hepatitis A.

Bei Langzeitreisen und wenn du Reisen ins Landesinnere geplant hast und eher in einfachen Unterkünften schlafen möchtest, empfehlen sich außerdem Impfungen gegen:

● Hepatitis B
● Japanische Enzephalitis
● Tollwut
● Typhus.

Was die einzelnen Krankheiten bedeuten, erkläre ich in den nachfolgenden Punkten.

Hepatitis A in Vietnam

Die Virusinfektion wird meistens über verseuchte Nahrungsmittel (rohe Muscheln, Meerestiere) oder über eine Schmierinfektion übertragen, d. h. oft infiziert man sich über gemeinsam benutzte Toiletten und Handtücher. Ca. zwei bis sechs Wochen nach der Infektion kommt es zu Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht. Die Krankheit verläuft besonders bei Menschen ab 40 Jahren erschwert. Bei ca. ein bis zwei Prozent der infizierten Personen über 40 Jahre kommt es zum Tod. Bei Kindern verläuft die Krankheit meist weniger schwer. Lasse dich also in jedem Falle gegen Hepatitis A impfen.

Hepatitis B in Vietnam

Im Gegensatz zu Hepatitis A wird Hepatitis B von Mensch zu Mensch durch Blut und Körperflüssigkeiten übertragen. Die größte Ansteckungsgefahr besteht bei Sexualkontakten. Bereits eine sehr geringe Menge Blut oder Schleimhautflüssigkeit reicht für eine Infektion aus. Die Inkubationszeit beträgt ca. zwei bis sechs Wochen. Aufgrund der oftmals kaum bemerkbaren Symptome wird die Infektion oft nicht erkannt. Der Beginn der Erkrankung ist oft ähnlich einer Grippe mit Fieber, Abgeschlagenheit und manchmal Erbrechen und Durchfall. Es folgt im späteren Verlauf eine Gelbsucht bei ca. 90 Prozent der Erwachsenen. Zehn Prozent erleiden eine chronische Infektion, die zu Leberkrankheiten führen kann. Eine Impfung gegen Hepatitis B ist also ratsam, vor allem, wenn du in ländliche Gegenden reist und viel Kontakt zu Einheimischen haben wirst.

Japanische Enzephalitis in Vietnam

Bei der Japanischen Enzephalitis handelt es sich um eine schwere Virusinfektion, die durch einen Mückenstich von Tieren auf den Menschen übertragen werden kann. Vor allem ländliche Gebiete im Süden Vietnams sind betroffen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko während und besonders zum Ende der Regenzeit. Im Norden ist das Risiko im Spätsommer und Herbst am höchsten. Wenn du in diese Gebiete reisen möchtest, lasse dich also besser impfen. Die Krankheit hat eine Inkubationszeit von fünf bis 15 Tagen und verläuft in den meisten Fällen mild mit etwas Fieber. In schwereren Fällen kann es zu einer Entzündung der Hirnhaut kommen, welche zu Kopfschmerzen, hohem Fieber, Krampfanfällen und Bewusstseinstrübungen führt. Oft haben die Überlebenden bleibende neurologische Schäden. Die Hälfte der ernsthaft Infizierten stirbt.

Tollwut in Vietnam

Tollwut ist eine schwere virale Infektionskrankheit, die fast immer tödlich endet. Daher sollte man sich dringend impfen lassen. Tollwut wird durch den Speichel eines infizierten Tieres übertragen. Du solltest also vorsichtig bei Hunden (99 % der Überträger weltweit), Katzen und auch Affen in Vietnam sein.

Die Krankheit führt anfangs zu Kopfschmerzen, Fieber, Unwohlsein oder auch einer gewissen Ängstlichkeit. Außerdem verändert sich die Wahrnehmung im Bereich der Bissstelle, es kommt zu Nervosität und Halluzinationen. Oft treten die akuten Symptome, wie Krampfanfälle, aggressives Verhalten und Tod durch Atemlähmung erst Monate nach der Infizierung auf. Normalerweise beträgt die Inkubationszeit jedoch 20 bis 70 Tage.

Typhus in Vietnam

Typhus ist eine schwere bakterielle Infektion, die meist durch die Einnahme verseuchten Trinkwassers oder verseuchter Nahrungsmitteln übertragen wird. Vorsicht ist bei Schalentieren aus abwasserverseuchten Gebieten geboten, da es hier zu einer fäkal-oralen Übertragung kommen kann. Dies kann vor allem in ländlichen Gebieten passieren. Außerdem kann auch durch mit Fäkalien gedüngtes Gemüse und Obst eine Übertragung der Bakterien erfolgen. Auch Fliegen können die Bakterien auf Lebensmittel übertragen. Das Übertragungsrisiko ist also recht hoch.

Die Erkrankten bekommen ca. zehn bis 14 Tagen nach der Infektion Bauchschmerzen und klagen über Fieber und Übelkeit. Auch zu einer Hirnhautentzündung kann es kommen. Die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden. Besser ist jedoch eine Impfung, da das Übertragungsrisiko wie beschrieben recht hoch ist und man so eine Erkrankung vermeiden kann. Außerdem kann es im Falle einer Erkrankung dazu kommen, dass die Person zu einem chronischen Krankheitsträger wird, da die Bakterien auch nach Verschwinden der Symptome weiterhin in der Galle zurückbleiben können.

Vorgeschriebene Impfungen für Vietnam

Wenn du unmittelbar vor deiner Einreise in einem gelbfiebergefährdeten Gebiet warst, musst du eine Gelbfieberimpfung nachweisen. Bei einer direkten Einreise aus Europa brauchst du diesen Impfschutz nicht.

Vietnam-Impfungen: wie lange vorher?

Da das Thema Impfungen ein paar Wochen Zeit in Anspruch nehmen kann, empfehle ich dir, dich ca. drei Monate vor deiner Reise um alle nötigen Arztbesuche zu kümmern. Es kann sein, dass Impfstoffe bestellt werden müssen und bei manchen Impfungen sind mehrmalige Injektionen im Abstand von ein paar Tagen oder Wochen notwendig. Plane also unbedingt genügend Zeit im Voraus ein. Kontaktiere daher am besten ca. drei Monate vor deinem Abflug ein Tropeninstitut oder einen Arzt mit reisemedizinischer Qualifikation für einen Beratungstermin.

Falls du bereits zu spät dran bist, vereinbare am besten so schnell wie möglich einen Termin. Die meisten Impfungen lassen sich auch kurzfristig durchführen. Bei den Impfungen, für die du mehrere Injektionen benötigen würdest, um einen gänzlichen Impfschutz zu haben, ist es im Zweifelsfall trotzdem besser, nur eine oder zwei Spritzen zu bekommen, als komplett ungeimpft zu sein. Für Tollwut benötigst du zum Beispiel drei Impf-Termine im Abstand von mehreren Wochen. Hier musst du dementsprechend genügend Zeit vor deiner Abreise einplanen.

Vietnam: Kosten für die Impfungen? Zahlt Krankenkasse die Impfungen für Vietnam?

Informiere dich vorher, ob deine Krankenkasse die nötigen Impfungen kostentechnisch übernimmt. Bei den meisten Krankenkassen wird dies der Fall sein. Es gibt jedoch auch Kassen, dazu gehören einige der Größten, die diese Leistungen nicht übernehmen. Diese Übersicht kann dir helfen.

Malaria in Vietnam

Malaria ist in Vietnam ganzjährig zu finden. Ein mittleres Risiko herrscht im zentralen Hochland unterhalb von 1.500 Metern und südlich des 18. Breitengrades. Die Gefahr ist in der Regenzeit höher als in der Trockenzeit. Ein geringes Risiko herrscht im Mekong-Delta im Süden des Landes. In den Küstenregionen und im Norden gibt es ein sehr geringes oder gar kein Risiko. Als malariafrei gelten die Stadtgebiete, vor allem Ho Chi Minh City sowie der Großraum von Hanoi bis zur Halong-Bucht.

Infizieren kann man sich über den Stich einer nachtaktiven Anopheles-Mücke, die einen Blutparasiten überträgt. Es gibt drei verschiedene Arten von Malaria: Malaria tropica, Malaria tertiana und Malaria quartana. Die bekannteste und gefährlichste Form ist die Malaria tropica, die in Vietnam 78 % der Malaria-Fälle ausmacht. Sie kann zu schweren Organkomplikationen und unbehandelt sogar zum Tod führen. Die anderen beiden Malaria-Formen verlaufen milder und zeigen sich durch grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, teilweise auch Durchfall und Erbrechen. Solltest du diese Anzeichen haben, auch nach deiner Vietnam-Reise, suche dringend einen Arzt auf und weise auf deine Reise hin.

Um eine Ansteckung mit Malaria zu vermeiden, solltest du dich ausreichend vor Mücken schützen. Trage lange, helle Kleidung und benutze ein Moskitospray auf allen freien Körperstellen und am besten auch unter der Kleidung. Schlafen solltest du in gefährdeten Gebieten unter einem Moskitonetz.

Eine Impfung gegen Malaria gibt es nicht. In Gebieten mit erhöhtem Risiko kann es ratsam sein, vorab eine Chemoprophylaxe einzunehmen oder zumindest eine Notfall-Selbsttherapie dabeizuhaben. Besprich dich diesbezüglich unbedingt mit einem Tropenmediziner.

Denguefieber in Vietnam

Denguefieber wird auch in Vietnam durch den Stich tagaktiver Mücken übertragen und tritt recht häufig auf. Vor allem in der Region um Hanoi wurden bereits viele Erkrankungen gemeldet. Seit August 2017 wird vor allem im Norden und im Süden des Landes ein starker Anstieg an Dengue-Fällen verzeichnet. Das Risiko ist grundsätzlich während der Regenzeit und in den Städten etwas höher als sonst.

Die Krankheit äußert sich durch Fieber, Hautausschlag und starke Gliederschmerzen. Vereinzelt kann es bei Kindern und angeschlagenen Menschen zu einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf mit möglicher Todesfolge kommen. Gegen Denguefieber kannst du dich nun auch impfen lassen. Im Dezember 2022 wurde in Europa ein Lebendimpfstoff zum Schutz vor Dengue zugelassen. Er ist inzwischen in einigen Ländern, darunter Deutschland, erhältlich. Zusätzlich sollte man auf ausreichenden Mückenschutz achten.

Zika-Virus in Vietnam

In ganz Südostasien zirkuliert seit ca. 40 Jahren das Zika-Virus. In Vietnam wurden lediglich Einzelfälle der Erkrankung in der Region um Ho Chi Minh City und im Hochland gemeldet, so dass das Risiko generell eher gering ausfällt. Die Erkrankung verläuft sehr ähnlich wie beim Denguefieber, weshalb es oft schwerfällt, die richtige Diagnose zu stellen. Vor allem für schwangere Frauen und deren ungeborene Kinder kann der Virus eine erhöhte Gefahr darstellen. Da es auch hier keinen Impfschutz gibt, bleibt lediglich der konsequente Schutz gegen Mücken.

Medizinische Versorgung in Vietnam

Die medizinische Versorgung in Vietnam weicht von den europäischen Standards ab. Oft sind Ärzte und Krankenhäuser nicht so gut ausgestattet und verfügen auch nicht über so qualifiziertes Fachpersonal wie in Europa. Eine recht gute Versorgung wird jedoch in Hanoi und Ho Chi Minh City geboten. Gerade internationale Privatkliniken sind für dich als Reisenden die wohl beste Anlaufstelle.

Versuche also in ernsteren Fällen immer, dich an die Kliniken in den größeren Städten zu wenden, sofern in deinem Zustand eine Reise dorthin möglich ist. Für die nötige Erstversorgung, bis du die nächstgrößere Stadt erreichen kannst, kann eine gut ausgestattete Reiseapotheke (siehe nächster Absatz) helfen. Achte auf einen gültigen Krankenversicherungsschutz, der dich gegen hohe Behandlungskosten absichert und im schlimmsten Fall auch für einen Krankenrücktransport aufkommt. (siehe auch 11. Auslandskrankenversicherung).

Reiseapotheke für Vietnam

Apotheken mit vielen gängigen Arzneimitteln gibt es natürlich auch Vietnam. Gerade in den Städten wirst du daher die meisten Medikamente kaufen können. Berücksichtige jedoch, dass die Gebrauchsanweisungen bei vor Ort gekauften Medikamenten oft nur auf vietnamesisch, im besten Fall vielleicht auf Englisch, sein werden. Zudem musst du dem Apotheker, der nicht immer gut ausgebildet ist, dein Problem erst mal erklären. Um sich unnötigen Stress zu ersparen, lohnt es sich daher, ein paar gängige Medikamente aus Deutschland mitzubringen, so dass du z. B. für Schmerz- oder Erkältungsmittel nicht extra eine Apotheke aufsuchen musst. Wenn du in ländliche Gebiete reist, decke dich am besten vorher mit Medikamenten ein, die du im Notfall gebrauchen kannst. Genauere Informationen zur Reiseapotheke findest du in meinem Artikel zur Reiseapotheke für Vietnam.

Vietnam: Auslandskrankenversicherung

Zwar kannst du eine Behandlung in Vietnam auch ohne Versicherung durchführen lassen, beachte jedoch, dass die Kosten dafür sehr schnell sehr hoch ausfallen können. Daher ist der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung sehr zu empfehlen, zumal diese meist sehr preiswert ist.

Achte darauf, dass deine Versicherung im Notfall auch die Kosten für einen Rücktransport nach Hause übernimmt.

Es gibt verschiedene Angebote für unterschiedlich lange Reisen: Einige Versicherungen sind auf Langzeitreisen und manche nur auf kürzere Urlaubsreisen ausgelegt. Schaue also, was hier für dich das Richtige ist. Hier findest du ausführliche Informationen zur Auslandskrankenversicherung (inklusive Vergleichsrechner).

In Vietnam musst du, auch im Falle einer gültigen Versicherung, die Rechnungen des Arztes oder des Krankenhauses sofort selbst bezahlen. In der Regel geht dies bar oder mit deiner Kreditkarte. Anschließend kannst du die Rechnungen dann bei deiner Auslandskrankenversicherung zur Kostenerstattung einreichen. Informiere dich über das genaue Prozedere bei deinem Versicherungsanbieter. Um gegebenenfalls mit mehreren Tausend Euro in Vorleistung gehen zu können, solltest du eine Kreditkarte dabei haben.

Impfungen für Vietnam: Empfehlungen vom Auswärtigen Amt und Tropeninstituten

Wenn du dich weiterhin informieren möchtest, habe ich dir hier eine Liste mit hilfreichen Links erstellt:

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