Prachuap Khiri Khan: Lange Strände und Tempel mit Aussicht
Auf dem Weg von Bangkok zu den Stränden im Süden lohnt sich ein Zwischenstopp in der Stadt Prachuap Khiri Khan. Die von Bergen umgebenen Strände haben sich bisher nur wenige Touristen angesehen. Warum eigentlich?
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Steve aus Mülheim begab sich während seiner ersten Thailandreise direkt in unbekanntere Gegenden. In diesem Beitrag schildert er seine Erlebnisse während seines Besuchs von Prachuap Khiri Khan.

Prachuap Khiri Khan Reisebericht
Wenn der Ort, an dem wir eine Pause einlegen, fast noch schöner ist, als das eigentliche Ziel, dann lohnt es sich, jenem einen eigenen Artikel zu widmen. Die benannte Schönheit trifft auf den Ort Prachuap Khiri Khan zu, welchen meine Partnerin Jana und ich im Rahmen unserer Thailand-Reise fast schon eher zufällig besuchten
Planung ist alles
Bereits im Vorfeld unserer Reise war uns klar, dass wirThailand überwiegend mit dem öffentlichen Nahverkehr, genau genommen mit Zügen, erkunden wollten. Also druckten wir uns noch in Deutschland mit Hilfe diverser Ratgeber im Netz die Fahrpläne der Eastern und der Southern Line sowie – zur besseren Orientierung – zwei Landkarten aus. Mit einem Reiseführer und der darin empfohlenen Routen im Gepäck fühlten wir uns bestens vorbereitet.
Unser Startpunkt lautete auf Grund der Flugverbindungen Bangkok, unser Ziel war Phuket. Als fester Zwischenstopp war ursprünglich nur der Khao Sok Nationalpark vorgesehen. Doch es kam anders und das war auch gut so.
Nachdem ich bereits einige Tage im Osten Thailands und in Bangkok verbracht hatte, stand nun die gemeinsame Fahrt in den Süden an. Nach Sichtung der Fahrtzeiten und unter Berücksichtigung der neu gewonnenen Erfahrungen bzgl. der Unpünktlichkeit der Bahnen, diskutierten wir ausführlich, an welchen Orten wir einen Zwischenhalt einlegen sollten. Wir entschieden uns für das Städtchen Prachuap Khiri Khan, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die laut Fahrplan etwa vier bis fünfeinhalb Stunden von Bangkok entfernt und ebenso vier bis fünfeinhalb Stunden vor Surat Thani liegt. Hier sollte unser nächster planmäßige Halt sein. Also schlicht und ergreifend ziemlich genau in der Mitte der geplanten Reiseroute.
Welche Klasse?
Wenn Reisende schon vorab genau wissen, welches Ticket sie benötigen, sie keine Kommunikationsschwierigkeiten am Schalter zu befürchten haben und für sämtliche Kategorien und Klassen ausreichend Plätze frei sind, dann ist das Ticketsystem wahrscheinlich super für Touristen.
Für uns gestaltete sich das allerdings ein wenig komplizierter, da es nur noch wenige Möglichkeiten gab, Fahrscheine für zwei Personen direkt nebeneinander zu buchen. So kauften wir unseren Fahrschein für den sogenannten Rapid Train 171 am Bangkoker Hauptbahnhof Hua Lamphong und zahlten für ein 2. Klasse-Ticket 395 Baht pro Person, also etwa 10 €. Wir hätten auch günstiger in der 2. Klasse fahren können. Der normale Preis für diese Fahrt liegt bei 245 Baht (ca. 6 €) pro Person. Der Preis für die 3. Klasse kostet gar nur 168 Baht (ca. 4 €) pro Ticket. Allerdings haben wir unwissend Plätze gebucht, die zum Abend hin in Schlafplätze umgewandelt werden und den damit verbundenen Aufpreis bezahlt. Die Umwandlung der Plätze war für uns als Touristen spannend anzuschauen, zumal das ganze ziemlich einfach, unkompliziert und zügig vom Schaffner bewerkstelligt wurde. Wir konnten diese Plätze allerdings nicht mehr wirklich genießen, da wir kurz nach Fertigstellung der Schlafplätze Prachuap Khiri Khan mit etwa zwei Stunden Verspätung erreichten.
Wer übrigens in der 1. Klasse einen Schlaf/Sitzplatz bucht, zahlt bis zu 595 Baht (ca. 15 €) für die genannte Fahrt. Es hätte für uns also auch teurer kommen können.
Das eigentliche Highlight in der thailändischen Bahn sind die fliegenden Lebensmittelverkäuferinnen, die frisches Obst, warme Speisen und eisgekühlte Getränke für kleines Geld feilbieten. So wurden wir die gesamte Fahrt über von einem Gaumenschmaus nach dem anderen überrascht.
Die Idylle von Prachuap Khiri Khan und ein günstiges Hostel
Prachuap Khiri Khan bietet insbesondere für Reisende, die gerade aus Bangkok kommen und genug vom Chaos und Lärm der Khao San Road haben, das ideale Kontrastprogramm. Allein die Stille am Bahnhof bei unserer Ankunft. Keine hupenden Tuk Tuks, die uns mitnehmen möchten, keine hämmernden Bässe, keine Party- und Sauftouristen. Für uns an diesem Abend genau das Richtige.
Nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt fanden wir das Yuttichai Hotel, das uns für 125 Baht (ca. 3 €) pro Person einen schönen, sauberen und vor allem zentralen Schlafplatz mit externer Kaltwasserdusche bot. Dies war während unserer gesamten Thailand-Reise das einzige mal, dass der Preis für eine Übernachtung günstiger war, als im Reiseführer angegeben. Das hatten wir wohl auch der besucherarmen Nebensaison zu verdanken.

Am Abend schlenderten wir noch über einen fußläufig sehr gut erreichbaren Nachtmarkt, um auch in dieser kleinen Küstenstadt die kulinarischen Köstlichkeiten entsprechend zu genießen. Unser Glück, dass die angeschlagenen Marktzeiten nicht so ernst genommen wurden. Somit konnten wir auch nach dem offiziellen Ende (21:00 Uhr) noch in nahezu komplett einheimischer und freundlicher Gesellschaft den Abend genießen und den anstrengenden Tag gütlich ausklingen lassen.



Der nahezu Menschenleere Strand
Auch im Urlaub haben wir einen festen Zeitplan, den wir bestmöglich einzuhalten versuchen. So kauften wir uns noch am Abend – wohlgemerkt nach dem Nachtmarktbesuch – am noch immer besetzten Bahnhofsschalter die Tickets für den Special Express Zug, der uns bereits am Folgetag für 460 Baht (ca. 11,50 €) nach Surat Thani bringen sollte.
Bevor wir in der Mittagszeit geduldig auf den Zug warteten, machten wir uns noch am frühen Morgen auf den Weg zum Strand, den wir, inklusive des Piers, komplett für uns alleine hatten.



Weit und breit keine Menschenseele an Land. Einzig auf dem Wasser schipperten eine Handvoll kleine Fischerboote. Wir genossen die Ruhe, die Sonnenstrahlen, die uns umgebende tolle Landschaft und beobachteten die Einsiedlerkrebse.




Khao Chong Krajok Tempel
Hätten wir uns etwas mehr Zeit genommen, dann wäre der sogenannte Spiegeltunnelberg Khao Chong Krajok mit dem dazugehörigem Tempel wahrscheinlich der Ideale Punkt für eine spektakuläre Aussicht über die Gegend gewesen.





Doch für einen Besuch, in einer kleinen Eisdiele hatten wir dann immerhin, doch noch genügend Zeit. Die beiden angestellten jungen Mädels färbten sich während unseres Besuches, ohne Handschuhe, gegenseitig die Haare rot, sodass ihre Hände eine ungesund wirkende, knallrote Farbe erhielten. So hatten wir noch allen Grund zu Schmunzeln, bevor wir diesen Ort wieder verließen.

Eine interessante Spezialität, die wir dort zum ersten Mal genießen durften, waren eisgekühlte, süß eingelegte Salak – unsere kleine special Challenge, wenn man mit diesem süß-sauren Obst noch nicht so vertraut ist.

Weitere Bilder aus Prachuap Khiri Khan




