Mit dem VW-Bus durch Südostasien

Eine Familie aus Potsdam erkundet mit ihrem VW-Bus Malaysia, Thailand, Laos und Kambodscha. Im Interview erzählen die drei von ihren Abenteuern und geben Tipps zur Organisation einer solchen Tour.

Anfang Oktober 2015 starteten Maik (36) und Anne (35) mit ihrem fünfjährigen Sohn Finley in Kuala Lumpur. Insgesamt sechs Monate soll die Reise dauern, bevor es dann im März wieder heimgeht.

Für die Eltern ist es nicht die erste Reise diese Art. Im Jahr 2009 kauften sie sich einen alten VW-Bus T3 Syncro. Dabei handelte es sich um ein ehemaliges Bundeswehrfahrzeug (Baujahr 1990, aktueller Kilometerstand: 261.969).

In der Folgezeit investierte Maik zusammen mit einigen Freunden viel Zeit, um aus der alten »Karre« ein geländegängiges Reisegefährt zu machen. Mit diesem fuhren die beiden dann 2009/2010 sieben Monate lang durch Südamerika (Argentinien, Brasilien, Bolivien, Peru, Chile). Bilder der Reise gibt es auf ihrer Webseite.

Ein Ergebnis dieser spannenden Zeit war, dass die beiden es sich seitdem nicht mehr vorstellen können, anders – d.h. ohne ihren VW-Bus – zu reisen. Dieser wurde übrigens in Argentinien auf den langen aber passenden Namen »Hirsch-Heinrich-von-Patagonien« getauft.

Das zweite Ergebnis der Reise war Annes Schwangerschaft. Nach ihrer Rückkehr kam Sohn Finely zur Welt. Doch damit war die Zeit »on the road« keinesfalls vorbei.

In den ersten Jahren reisten sie mit ihm und ihrem Bus unter anderem durch Griechenland, Italien, Österreich und in einige osteuropäische Länder.

Doch irgendwann packte die Eltern wieder das Fernweh nach Abenteuern abseits von Europa. Und da Finley in nicht allzu ferner Zukunft in die Schule kommt, fragten sich die beiden: »Wenn nicht jetzt, wann dann?«

Und so planten sie diese Südostasien-Reise, auf der sie gerade in Malaysia, Thailand, Laos und Kambodscha unterwegs sind. Aktuelle Bilder dazu gibt es auf ihrer Facebook-Seite.

Mit dem VW-Bus durch Thailand, Malaysia, Laos und Kambodscha

Wo genau seid ihr derzeit mit eurem Bus?

Anne: Wir sind momentan auf Don Khong, der größten der 4.000 Inseln im Mekong ganz im Süden von Laos.

Welche Ziele folgen im weiteren Verlauf der Reise?

Anne: Morgen wollen wir nach Kambodscha einreisen, wo wir drei bis vier Wochen bleiben werden. Danach fahren wir zurück nach Thailand, wo wir unseren Bus Ende März wieder in einen Container packen und dann pünktlich zu Ostern nach Deutschland fliegen, um mit der Familie nach alt-sorbischer Tradition Ostereier bemalen zu können.

Wie viele Kilometer habt ihr bereits zurückgelegt, und wo hat es euch am besten gefallen?

Anne: Wir sind laut GPS bisher 8.163 Kilometer gefahren. Das ist nicht viel in knapp 4 Monaten, aber das macht Südostasien gerade so reizvoll, dass du nicht so weite Strecken zurücklegen musst, um zur nächsten Sehenswürdigkeit zu gelangen. Vor allem mit Kind sind kurze Wege von Vorteil.

Die Frage nach dem schönsten Ort ist schwierig zu beantworten. Welche Kriterien wendet man da an? Weil die Präferenzen unterschiedlich sind, gibt es individuelle Antworten.

Finley: Mir hat es in Chiang Mai im Spicythai Hostel am besten gefallen. Dort waren wir 10 Tage und ich habe in Tai, dem sechsjährigen Sohn des sehr netten Besitzerpaares, einen neuen Freund gefunden, mit dem ich viel Spaß hatte.

Anne: Wenn ich das Gesamtbild mit Natur, Menschen und Kultur betrachte, hat es mir bisher in Nordthailand am besten gefallen. Loy Krathong in Chiang Mai war natürlich ein Highlight. Zudem haben wir sehr nette Leute getroffen und der Mae-Hong-Son–Loop war naturmäßig sehr beeindruckend. Und nicht zu vergessen ist das einmalige Erlebnis, Elefanten hautnah in der „Elephant Jungle Sanctuary“ begegnen zu können.

Maik: Für mich als Hobbyfotograf sind die vielen Tempel in Thailand immer wieder ein schönes Motiv. Besonders die alten Anlagen von Sukhothai und Si Satchanalai gefielen mir gut. Hervorzuheben ist zudem die Freundlichkeit der Menschen. Da stehst du mit dem Bus am Acker eines Bauern und bekommst zum Frühstück noch zwei Papayas geschenkt.

Es war toll, die Chance gehabt zu haben, zu Loy Krathong mit einer thailändischen Familie die Festlichkeiten in ihrem Heimatdorf zu feiern. Schön ist auch die Natur im Norden von Thailand und Laos, da wo es noch den Dschungel gibt, wenn du abseits der großen Straßen unterwegs bist. Ansonsten mag ich die Plätze mit Fernsicht, Aufwachen über den Wolken sowie Sonnenaufgänge und –untergänge. An diesen Orten kann ich die Gedanken schweifen lassen und ich bekomme ein Gefühl dafür, wie klein der Mensch in der großen weiten Welt ist …

Wie kompliziert ist es, ein Auto von Deutschland nach Südostasien bringen zu lassen?

Maik: Das ist gar nicht so schwierig. Da wir es ja schon mal gemacht hatten, wussten wir bereits, wie der eigentliche Ablauf der Verschiffung aussieht. Den meisten Aufwand gab es im Vorfeld mit der Recherche: In welchem Land gelten welche Bedingungen? Darf man als Ausländer überhaupt mit einem eigenen Auto fahren? Was wird letztendlich an Papieren benötigt? Dank des Internets ist es heute ein Leichtes, an diese Informationen zu gelangen, da viele Reisende ihrer Erfahrungen in Blogs weitergeben.

Anders als damals in Südamerika brauchten wir das »Carnet-de-Passage«, ein spezielles Zollpapier zur temporären Einfuhr eines Autos im Ausland. Dieses konnten wir beim ADAC beantragen und auf Verlangen an der Grenze vorzeigen und abstempeln lassen.

Für die Verschiffung haben wir wieder mit unserer österreichischen Transportagentur vom letzten Mal zusammengearbeitet. Das hatte damals gut funktioniert. Die Buchung erfolgte acht Wochen vor Abreise einfach und schnell per Mail. Den ganzen Papierkram für den eigentlichen Transport und die Zolldokumente machten deren Mitarbeiter für uns.

Letztendlich erhielten wir einen Termin im Hamburger Hafen und brachten den Bus hin. Dort wurde er in den Container geladen und gesichert. Danach kannst du dann nur noch abwarten und hoffen, dass der Container und das Schiff unbeschadet in Südostasien ankommen.

An Dokumenten haben wir weiterhin einen nationalen sowie einen internationalen Führerschein und einen nationalen sowie internationalen Fahrzeugschein mit, beides bekommst du bei der Kfz-Zulassungsbehörde für eine kleine Gebühr.

Wie hoch sind die Kosten und wie lange dauert der Transport?

Maik: Um die Kosten zu senken, haben wir im Vorfeld versucht, jemanden zu finden, der mit uns gemeinsam ein Auto oder Motorrad nach Südostasien verschiffen will. Leider hatte unser Containerpartner kurz vor der Buchung des 40 DV Containers seine Pläne geändert, so mussten wir einen kleinen 20 DV Container allein benutzen. Die nachfolgende Tabelle stellt die Kosten (Stand Sept. 2015) gegenüber. Die Verschiffung dauerte 35 Tage von Hamburg nach Kuala Lumpur.

Kam das Fahrzeug unbeschädigt an?

Maik: Da das Fahrzeug im Container gut gesichert war, kam es unbeschädigt an. Wir müssen uns beim Verladen in Hamburg aber einen Nagel eingefahren haben, da der Reifen hinten links während der Überfahrt Luft verloren hatte. Den Nagel und damit die Ursache für den sich immer wieder einschleichenden Plattfuß entdeckten wir allerdings erst Tage später.

Benötigt man für Länder wie Thailand oder Malaysia eine extra Zulassung? Und wie sieht es mit der Versicherung aus?

Maik: Für Malaysia brauchst du ein »International Circulation Permit (ICP)« – eine Art Fahrerlaubnis für Ausländer. Um diese beim malaysischen Automobilclub zu bekommen, ist eine Kfz-Versicherung erforderlich. Die grüne Versicherungskarte für das europäische Ausland ist hier nicht gültig.

Mit der Versicherung für Malaysia taten wir uns etwas schwer! Wir benötigen eigentlich nur eine Versicherung für einen Monat, doch das Kürzeste, was wir in Kuala Lumpur auf die Schnelle erhielten, war eine für drei Monate. Hinzu kam, dass der Anbieter erst kürzlich von einer anderen Versicherung übernommen wurde und jetzt andere Bedingungen gelten als zuvor recherchiert. Für die Versicherung benötigst du neuerdings ein gestempeltes »Carnet de Passages«. Der Zoll stempelt dieses aber nur ab, wenn eine Versicherung vorgezeigt werden kann. Da hatten wir irgendwie ein Problem! Zum Glück nahm sich der Manager der Versicherung persönlich unseres Falls an und konnte eine schnelle Lösung mit dem Zoll vereinbaren, um nicht unnötige Stellplatzgebühren im Hafen zu verursachen. Nach drei stressigen Tagen konnten wir dann endlich eine Versicherung abschließen.

In Thailand benötigst du offiziell auch eine Versicherung, die an jeder größeren Grenze abzuschließen ist. Da wir aber an einem kleinen Übergang im Süden eingereist sind, fanden wir dort keine Versicherungsagentur. Eine Art Fahrerlaubnis, wie in Malaysia, ist dagegen nicht erforderlich.

Wie reagieren die Einheimischen auf euch und euren Bus? Gab es besondere Erlebnisse?

Anne: Wir haben bis jetzt hauptsächlich positive Erfahrungen gesammelt. Vor allem in Malaysia und Thailand reagierten die Einheimischen oft sehr aufgeschlossen und betrachteten uns und unseren Bus mit großen Augen. Einige Male mussten wir neugierige Fragen zu dieser Art des Reisens oder zur Ausstattung des Busses beantworten. Die häufigste Frage ist allerdings, ob wir den weiten Weg von Deutschland gefahren sind. Dazu hatten wir aber leider nicht die Zeit. Der Bus ist auf unzähligen Schnappschüssen verewigt worden – er liefert sich ein internes Wettrennen mit Fotos von Finley.

Viele Leute versuchen, die aufgeklebten Flaggen von unseren bisherigen Reiseländern zu erraten. Eines der unvergesslichen Erlebnisse war aber sicher die Begegnung mit drei laotischen Kindern in der Nähe von Nong Khiaw in Nord-Laos. Wir hatten an einem kleinen Fluss etwas abseits des Dorfes übernachtet, und am nächsten Morgen sahen wir, dass auf der anderen Seite des Flusses einige Felder und in etwas Entfernung ein Wohnhaus lagen. Als wir anfingen, unsere Camping-Garnitur für das Frühstück vor den Bus zu stellen, bemerkten wir drei Kinder, die uns von der anderen Seite – versteckt hinter Büschen – schüchtern beobachteten. Obwohl sie anscheinend fast vor Neugier platzten, trauten sie sich lange nicht aus ihrem Versteck hervor und es dauerte bestimmt drei bis vier Stunden, bis der älteste Junge es wagte, durch den niedrigen Fluss zu waten und auf unsere Seite zu kommen. Seinen Mut haben wir dann mit einem Keks belohnt und das Eis war gebrochen.

Wie kommt ihr mit dem Straßenverkehr klar? Wie klappt es mit der Orientierung.

Maik: Durch den täglichen Berufsverkehr in Berlin und Potsdam habe ich hier keine Probleme mit dem Verkehr. Der Linksverkehr war am Anfang mal wieder etwas ungewohnt, aber auch kein wirkliches Problem. Die Straßen sind erstaunlich gut und außerhalb der Großstädte ist es ein entspanntes Fahren. Auf die vielen Mopeds und Roller muss besonders geachtet werden, da diese meist ohne zu schauen auf die Straße auffahren.

Zur Navigation nutzen wir aktuelle digitale Straßenkarten auf dem Computer und iPad. GPS-Tracks von anderen Reisenden vereinfachen die Orientierung gerade in Städten oder auf Streckenabschnitten, die noch nicht ausreichend erfasst wurden.

Hattet ihr schon eine Panne?

Maik: Bisher hatten wir keine wirklich ernste Panne, da klopfe ich jetzt dreimal kräftig auf Holz, dass sich das nicht ändert. Es gab nur einige Kleinigkeiten: zum Beispiel der eine Nagel, der seit der Verschiffung im Reifen steckte. Das wurde jedoch mittlerweile repariert. Zudem hatten wir eine kaputte Sicherung vom Kühlerlüfter, so dass die Motortemperatur mal sehr schnell nach oben ging.

Die anderen Probleme wollen wir erst in Deutschland beheben, da sie aktuell noch nicht akut oder von kleinerer Natur sind. So steckt in einem Reifen eine Schraube drin, in einem anderen ein Dorn. Beide verlieren aber keine Luft. Im Gepäck sind zwei Ersatzräder und – falls es ganz bitter kommen sollte – zusätzlich ein Notfallset zum selber flicken.

Eine undichte Abgaskrümmerdichtung haben wir auch schon ein paar Tage, obwohl die erst vor der Reise vorsorglich erneuert wurde, so dass die Motorleistung vielleicht etwas reduziert ist.
Der Anlasser startet inzwischen manchmal schlecht. Er hat in den letzten Tagen zu viel Dreck und Staub abbekommen, ich bin jedoch zu faul, den auszubauen und zu reinigen.

Gestern scheint eins unserer beiden Solarmodule kaputt gegangen zu sein, die Fehlersuche dauert noch an. Aber bei so viel Sonne reicht ein Modul aus, um den Verbrauch zu decken.

Stellplätze auf klassischen Campingplätzen gibt es eher selten, oder? Wo übernachtet ihr?

Anne: Stimmt, klassische Campingplätze wie in Europa gibt es hier kaum. Ausnahmen findest du in einigen thailändischen Nationalparks. Das ist für uns aber kein Problem. Zum einen kennen wir das bereits aus Südamerika, zum anderen versuchen wir sowieso so oft wie möglich, direkt in der Natur zu stehen.

Durch die Busausstattung sind wir relativ unabhängig. Wir können mit Gas kochen, haben drei 19-Liter-Kanister mit Wasser, Solarflächen zur Energiegewinnung und auch sonst alles dabei, was wir zum Leben brauchen.

Normalerweise beginnen wir eine Stunde vor Sonnenuntergang mit der Stellplatzsuche. Wir halten dann nach kleinen Wegen Ausschau, die abseits der Dörfer von der Hauptstraße abgehen und fahren dann einfach auf gut Glück da rein. Durch diese “Try-and-Error- Methode“ haben wir schon manchen tollen Übernachtungsplatz entdeckt.

Hier in Südostasien benutzen wir auch das erste Mal die App von iOverlander, in der andere Reisende, die ebenfalls mit eigenem Gefährt unterwegs sind, ihre Stellplätze samt Bewertung eintragen können. Das ist vor allem in größeren Städten hilfreich, um beispielsweise ein Guesthouse zu finden, wo du gegebenenfalls gegen eine geringe Gebühr parken und im Auto übernachten kannst. Außerdem hast du die Möglichkeit, auf den Homepages anderer Overlander GPS-Koordinaten von geeigneten Stellplätzen raussuchen. Aber am spannendsten ist es nach wie vor, wenn du kurz vor der Dunkelheit noch nichts gefunden hast und du dich schon langsam mit dem Gedanken anfreundest, einfach neben der Straße zu übernachten, was zur Not sicher auch funktionieren würde, uns bisher in Südostasien jedoch noch nicht passiert ist. Ein bisschen Nervenkitzel muss sein …

Gab es schon mal Probleme, weil ihr irgendwo gestanden habt?

Anne: Wie bereits schon erwähnt, versuchen wir immer so gut wie möglich von der Bildfläche zu verschwinden. Das ist hier schwieriger als im menschenleeren Altiplano oder Patagonien. Es kam bereits ein paar Mal vor, dass uns ein Bauer auf dem Weg zu seinem Feld entdeckt hat. Dann grüßen wir freundlich und fragen um Erlaubnis und meistens gibt es keine Probleme.

In Laos hingegen ist es uns jetzt zweimal passiert, dass uns abends gegen 21 Uhr fünf Männer mit Taschenlampen und teilweise mit Gewehren umringt haben, und uns zu verstehen gaben, dass wir hier nicht übernachten sollten. Wir konnten sie jedes Mal ruhig und besonnen überzeugen, an Ort und Stelle stehenbleiben zu können. Wir vermuten, dass diese Männergruppen eine Art Dorfpolizei waren, die es unter dem Sicherheitsaspekt lieber gesehen hätten, wenn wir im nächsten Dorf übernachten. Möglicherweise lag das daran, dass sie nicht wussten, wie sie für unsere Sicherheit sorgen sollen.

Diese Begegnungen ließen unsere Herzen zwar kurzzeitig etwas schneller schlagen, aber im Nachhinein betrachtet, waren sie nicht so schlimm, wie es sich für Außenstehende vielleicht anhört.

Wie erfolgt die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser?

Maik: Wir sind fast vollständig autark. Die knappste Ressource ist das Wasser mit 57 Litern an Bord.

Externen Strom brauchen wir nicht. Wir laden die Batterien während der Fahrt und wenn wir stehen über Solarmodule. Wir haben fast alle Verbraucher auf 5V oder 12V Basis, so dass wir auf 220V Spannungswandler verzichten können. Die Beleuchtung ist komplett auf LED umgebaut und damit besonders stromsparend. Unser größter Stromfresser ist unserer Kompressor-Kühlschrank. Der ist rund um die Uhr eingeschaltet und je nach Außentemperatur läuft der mal mehr und mal weniger.

Gas benötigen wird nur zum Kochen. Da haben wir eine 5-Kilo-Fasche, die sollte aber reichen. Bei dem preiswerten und leckeren Essen hier gehen wir lieber „auswärts“ essen und kochen eigentlich nur selten im Bulli. Meist an einsamen Stellplätzchen, wenn keine Infrastruktur vorhanden ist.

Als Trinkwasser hatten wir anfangs noch in Malaysia und Thailand die 1,5-Liter-PET-Flaschen gekauft. Und zum Kochen und Waschen füllten wir die drei Wasserkanister an Tankstellen und Hostels wieder kostenfrei auf. Da wir zusätzlich auch noch einen Wasserfilter installiert haben, hatten wir mit dem Wasser bis jetzt keine Probleme.

In Laos sind 1,5-Liter-PET-Flaschen recht teuer geworden (bis zu 10.000 Kip), so dass wir, wenn ein Wasserkanister leer ist, immer die großen blauen 19-Liter-Trinkwasser-Kanister kaufen. Die passen genau in unsere Kanister rein, und du kannst sie meist direkt vom LKW kaufen. Sie kosten nur 4.000 Kip. Wir füllen dann unsere Trinkflaschen selbst auf.

Warmwasser haben wir nicht. Wenn wir warm duschen oder abwaschen wollen, dann muss das Wasser vorher in der Sonne oder auf dem Herd erwärmt werden. Falls es einen See oder einen Fluss gibt, nutzen wir das Wasser von da und verschwenden somit kein (teures) Trinkwasser.

Wohnt ihr zwischendurch auch mal in Hotels?

Anne: Ja, aber eigentlich nur, wenn wir dazu „gezwungen“ sind. Zum Beispiel, als wir in Kuala Lumpur darauf gewartet haben, dass wir den Bus aus dem Container bekommen. Oder falls wir uns – oder besser gesagt ich mich mal wieder nach einer richtigen heißen Dusche sehne. Wenn es nicht anders geht, stehen wir, wie bereits oben beschrieben, bei günstigen Hostels oder Resorts, versuchen aber auch da, im Auto zu schlafen.

Wie ist es, jetzt zu dritt unterwegs zu sein? Was hat sich geändert?

Anne: Eigentlich hat sich gar nicht so viel geändert. Wir haben das Dach im VW-Bus aufgeschnitten und ein Klappdach nachgerüstet, in dem Finley schläft. Zudem mussten wir uns ein bisschen mit unseren Sachen bzw. dem Platz im Bus einschränken. Wir versuchen, langsamer zu reisen und nicht so viele Stunden am Tag zu fahren.

Maik: Wir hören mehr Hörbücher und Kinder-CDs als vorher auf den Reisen. Darüber hinaus hat sich geändert, dass wir gemeinsame Zeit oder jeder seine freie Zeit erst dann haben, wenn Finley schläft. Also einfach einen ganz faulen Tag machen, wie in Südamerika, geht nicht mehr. Ein wenig möchte Finley schon beschäftigt oder beaufsichtigt werden. Aber das ist ja kein »Problem«, das einem beim Reisen erstmals begegnet …

Anne: Ansonsten sind die Veränderungen nur positiv. Durch Finley bekommen wir einfacher Kontakt zu den Einheimischen. Mit seiner kindlichen Art lässt er uns die fremde Kultur nochmal mit anderen Augen sehen, und wir haben reichlich Zeit seine unzähligen Fragen über Gott (bzw. Buddha) und die Welt zu beantworten.

Wie gefällt eurem Sohn die Reise?

Anne: Finley kennt, seit er auf der Welt ist, nur diese Art von Urlaub und mag es sehr, unsere »Ferienwohnung« mit kuscheligem Bett im Dachzelt immer mit dabei zu haben. Hier gibt es für ihn so viele spannende Dinge zu entdecken.

Er liebt es, sich die verschiedenen Tempel mit den imposanten Buddhafiguren anzuschauen, Räucherstäbchen anzuzünden und zu beten. Er war schon als Höhlenforscher in Fledermaushöhlen unterwegs und wurde von gefräßigen Fischen in Wasserfällen angeknabbert.

Und die Asiaten sind supernett zu ihm! Er ist überall herzlich willkommen, vor allem die Frauen schenken ihm oft ihr schönstes Lächeln und sehr viel Aufmerksamkeit. Manchmal wird es ihm schon ein wenig zu viel, und er ist dann ganz verlegen.

Sicher vermisst er ab und zu seine Freunde und Kinder zum Spielen, aber im Großen und Ganzen genießt er dieses Reiseleben ebenso sehr wie wir. Es gibt bereits einen Bericht über ihn.

Südamerika, Asien – was sind eure nächsten Pläne?

Anne: In den kommenden Urlauben werden wir uns erstmal wieder auf Europa (Skandinavien, Island, …) konzentrieren (müssen). Leider lässt die Schulpflicht in Deutschland dann keine längeren Reisen mehr zu!

Aber Australien/Neuseeland, Nordamerika und Afrika sind auch noch weiße Flecke auf unserer persönlichen Weltkarte. Wenn es nach Finley geht, fahren wir als Nächstes nach Afrika, um Giraffen und Zebras zu sehen.

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