Philippinen auf Abwegen: 15 Reiseziele und Insider-Tipps für Entdecker

Die Inselwelt der Philippinen bietet traumhafte Strände und Landschaften. Neben den Hotspots gibt es noch immer viel zu entdecken. Ein Philippinen-Insider verrät seine Lieblingsorte sowie einige richtige Geheimtipps.

Der Beitrag wurde von John Rüth geschrieben. Seit vielen Jahren ist er dabei, die philippinischen Inseln intensiv zu erkunden und betreibt zusammen mit seinem reiselustigen Team www.philippinen-tours.de.

Mittlerweile ist aus dieser Leidenschaft sogar eine kleine Reiseagentur geworden, die allen Neugierigen dabei helfen möchte, Land und Leute in ihrer Vielfalt zu entdecken.

Gemeinsam mit Faszination Südostasien hat Philippinen Tours eine attraktive Philippinen-Gruppenreise erstellt.

15 Insider Tipps für die Philippinen

Boracay Island, Alona Beach, El Nido – das sind Namen, mit denen die meisten Backpacker und viele Individualreisende irgendwie etwas anfangen können. Und vielleicht noch mit den Reisterrassen von Banaue. Aber wie sieht es mit den anderen Reisezielen unter den immerhin 7.107 philippinischen Inseln aus?

Gefühlt jeder zweite Blogartikel im Netz dreht sich vor allem rund um Palawan. Doch dieser Beitrag soll ein wenig dazu inspirieren, auch mal etwas abseits der bekannten Trampelpfade auf Entdeckungsreise zu gehen. Es lohnt sich!

Camiguin Island

… ist nach wie vor eine meiner Lieblingsinseln, da sie unheimlich abwechslungsreich ist. Schnorchler und Taucher kommen hier voll auf ihre Kosten, Abenteurer können den »Hibok Hibok« – einen der sieben Vulkane auf der Insel – erwandern, es gibt zudem u.a. »hot springs« und »cold springs« (kalte und heiße Quellen) sowie die Katibawasan Wasserfälle. Die Sportlichen haben die Möglichkeit, sich ein Fahrrad ausleihen und die ca. 65 km rund um Camiguin Island an einem Tag zu bewältigen.

Tipp: Als sehr guter Durstlöscher bieten sich unterwegs frische Kokosnüsse an – der Buko-Saft ist eine hervorragende Alternative zu kommerziellen isotonischen Getränken.

Hotspots wie der »sunken cemetary«, ein unter Wasser liegender Friedhof, oder White Island mit grandiosem Blick auf Camiguin sollten bei einem Besuch nicht fehlen, auch einen Ausflug zu Insel Mantigue kann ich jedem nur ans Herz legen.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt am einfachsten von Cebu City, entweder per Nachtfähre oder Flugzeug. Ansonsten gibt es auch Verbindungen von Jagna (auf Bohol) oder von Balingoan und Cagayan de Oro (beide auf Mindanao).

Tipp: Ein ganz besonderes Highlight ist das Lanzones-Festival, das jährlich im Oktober stattfindet.

Siargao Island

Die Insel steht vor allem bei Surfern und Backpackern mittlerweile hoch im Kurs. Und das zu Recht. Mit der berühmten »Cloud 9« wartet einer der interessantesten Surfspots Asiens auf die Freunde des Wellenreitens, und der internationale Surfing Cup im September/Oktober zieht jährlich immer mehr Menschen nach Siargao, das einen ganz eigenen „vibe“ hat.

Weitere Highlights sind der »Magpupungko Rock Pool«, die Mangrovenwälder nahe Carmen, die Lagune Caob, einige traumhafte und zudem ziemlich menschenleere Strände, Insel-Hüpfen, der Boulevard von General Luna und nicht zuletzt die Menschen, die auf Siargao besonders neugierig und freundlich zu sein scheinen.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt am einfachsten von Cebu per Flugzeug (Cebu Pacific Air). Ansonsten muss du von Surigao City (im Norden von Mindanao) mit der Fähre oder philippinischer Bangka übersetzen.

Tipp: Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte auch unbedingt einen Trip nach Bucas Grande unternehmen. Hier warten u.a. die Sohoton Cove, der Quallenhain und das verschlafene Städtchen Socorro auf abenteuerfreudige Besucher.

Die Ostküste Mindanaos: Mati, Tinuy-an Falls und Enchanted River

Die wirklich kühnen Abenteurer arbeiten sich entlang der Ostküste Mindanaos in Richtung Süden. Das ist sicherlich schon eher etwas für „fortgeschrittenere“ Philippinenreisende, die am besten auch Kontakte vor Ort haben. Doch gerade hier finden sich Strände, Wasserfälle und Flüsse (wie beispielsweise der »enchanted river«), die ihresgleichen suchen.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt von Surigao City oder Davao City aus, am besten über lokale Guides in einem privat angemieteten Van samt Fahrer.

Vigan City

Die vermutlich touristisch attraktivste und auch schönste Stadt der Philippinen liegt im Nordwesten von Luzon. Nicht von ungefähr gehört Vigan mittlerweile zum Unesco Weltkulturerbe. Hier kannst du den Spuren der spanischen Kolonialgeschichte nachgehen (die Philippinen waren über 300 Jahre eine spanische Kolonie und wurden übrigens nach dem spanischen König Philipp II. benannt), alte Gebäude bewundern und dich in einer Calesa stilecht über das Kopfsteinpflaster kutschieren lassen.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt entweder per Bus oder per Flugzeug von Manila. Der nächstgelegene Flughafen ist in Laoag City, das ebenfalls sehenswert ist. Von dort geht es dann per Bus weiter nach Vigan City.

Tipp: Sowohl in Vigan als auch Laoag gibt es auf den »public markets« leckere »empanadas« – einen Snack, den du dir nicht entgehen lassen solltest.

Cagayan de Oro (»CdO«)

Cagayan, die »city of golden friendship«, hat sich zu einer der dynamischsten Städte der Philippinen entwickelt. Die Stadt gilt nicht nur als Tor zur Insel Camiguin, sondern ist auch ein guter Ausgangspunkt, um in die schöne Provinz Bukidnon zu den einheimischen Talaandig aufzubrechen oder die legendären Tinago Wasserfälle in Iligan zu besuchen.

»CdO« bietet zudem mit dem Mapawa Nature Park, »White Water Rafting« auf dem Cagayan River und den Wasserfällen genügend Highlights, um dort ein paar Tage sinnvoll zu gestalten.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt am einfachsten per Flugzeug von Manila oder Cebu. Cagayan wird aber auch von einigen großen Fähren angefahren und ist auf dem Festland Mindanaos gut mit dem Bus zu erreichen (z.B. von Davao City oder Surigao City aus).

Leyte

Die Provinz Leyte hat in den letzten Jahren vor allem wegen des schrecklichen Taifuns mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen, bietet allerdings ebenfalls einige schöne Destinationen, die einen Besuch lohnenswert machen. Das kleine Inselchen Limasawa Island ist zum Beispiel so ein verschlafenes und völlig unberührtes Juwel. Hier, und nicht etwa auf Mactan Island (Cebu), soll Ferdinand Magellan übrigens zum ersten Mal auf den Philippinen gelandet sein, als er im Auftrag der spanischen Krone die Islas Filipinas »entdeckte«.

Padre Burgos ist vor allem bei Tauchern ein beliebtes Ziel auf Leyte, und zur richtigen Jahreszeit kannst du dort gut Walhaie sichten.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt beispielsweise per Flugzeug über Tacloban. Einfacher ist es, von Surigao aus überzusetzen oder eine Fähre von Cebu in Richtung Maasin zu nehmen, um die genannten Ziele zu erreichen.

Donsol

In Bezug auf Walhaie ist allerdings Donsol und nicht Leyte oder etwa Oslob meine erste Wahl. Donsol gilt schon seit einigen Jahren als »Hauptstadt der Walhaie«, wobei der Ort etwas schwieriger zu bereisen ist als das Oslob in der Nähe von Cebu. In Oslob werden die größten Haie der Welt jedoch angefüttert, was u.a. dazu führt, dass sie ihr Verhalten ändern und teilweise aufrecht schwimmen.

Folgen davon sind, dass sie sich schon mal an Bootrotoren verletzen und nicht mehr auf Wanderschaft gehen. Den meisten Philippinen-Urlaubern scheint das offenbar reichlich egal zu sein, da sie dieses »unvergleichliche Erlebnis« auf ihrem Trip nicht verpassen möchten. Mittlerweile werden schiere Menschenmassen zu den Walhaien nach Oslob gekarrt, um dann im Getümmel auf »Waljagd« zu gehen.

Tipp: Plant lieber eure Reise nach Donsol und kombiniert das am mit einem Aufenthalt in Legazpi, wo es mit dem Mount Mayon auch einen sehr schönen Vulkan zu sehen (und zu besteigen) gibt. Die besten Chancen auf die Walhai-Sichtung habt ihr zwischen Januar und April.

So kommst du hin:
Mit dem Flugzeug zum Beispiel von Manila oder Cebu nach Legazpi. Weiter mit dem Minibus.

Pagudpud

Einen der schönsten Strände der Philippinen habe ich zufälligerweise ganz im Norden von Luzon entdeckt. Als der isländische Vulkan „Eyjafjallajökull“ im Jahr 2010 ausbrach und mich quasi zu einer Verlängerung meiner Philippinenreise „zwang“, habe ich mich einfach mal in den Bus gesetzt und bin von Manila aus nach Pagudpud getuckert. Und siehe da: kilometerlanger weißer Sandstrand am Saud White Beach und beste Schwimmbedingungen.

Tipp: Wer einen Trip nach Vigan City unternimmt, kann einen Ausflug nach Laoag und Pagudpud einbauen. In dieser Gegend mutet das Land besonders „spanisch“ an, es stehen einige Bauten im Kolonialstil und weitere Steinhäuser herum, die man im Rest des Inselstaates nicht so häufig vorfindet.

So kommst du hin:
Zum Beispiel mit Bus oder Taxi von Laoag.

Bantayan Island

Die Insel ist ein weiterer Backpacker-Traum, der schon einige Besucher zum kompletten »Ausstieg« inspiriert hat. Hier finden sich Expats, die sich ihren Südseetraum verwirklichen. Auf meiner Radtour rund um Bantayan habe ich neben weißen Carabaos und vielen netten Einheimischen auch schöne Strände entdeckt, auf denen sich vereinzelte Resorts angesiedelt haben.

Der Hauptort Santa Fé ist absolut malerisch und lädt zu einer Pause in einem der schönen Cafés ein.

So kommst du hin:
Von Cebu City aus per Bus nach Hagnaya (ca. 3-4 Stunden), dann mit der Fähre übersetzen (ca. 1 Stunde). Es gibt auch Verbindungen von Cadiz auf Negros.

Sipalay

Im Westen von Negros Oriental findet sich der braune Sugar Beach von Sipalay. Schnorcheln, Tauchen, Chillen – neben Bantayan ein echtes Highlight vor allem für Backpacker.

So kommst du hin:
Sowohl von Bacolod City als auch Dumaguete aus per Bus in ca. 3-4 Stunden.

Tipp: Wer etwas mehr Zeit hat und von Dumaguete aus anreist, sollte unbedingt auch einen Abstecher in die Tambobo Bay machen – einem natürlichen Hafen, wo sich kühne Weltensegler aus aller Herren Länder einfinden.

Apo Island

Die Insel ist ein echter Traum für Schnorchelfreunde. Über viele Jahre hinweg wurde hier ein »Marine Sanctuary« aufgebaut und gepflegt, weshalb sich hier besonders schöne Korallen und viele Fische finden. Die friedlichen Riesenschildkröten sind immer vor Ort und können auf einem Schnorchelausflug beim Futtern beobachtet werden.

So kommst du hin:
Die Anreise erfolgt am einfachsten von Dumaguete City aus mit dem Bus oder Jeepney in Richtung Zamboangita mit Ausstieg in Malatapay. Von dort aus kann man dann ein Boot anheuern für ca. 1500 PHP hin- und zurück.

Tipp: Jeden Mittwoch findet in Malatapay ein Wochenmarkt statt, den du dir nicht entgehen lassen solltest. Mehr dazu erfährt du in diesem Beitrag rund um Apo Island.

Siquijor Island

Die magische Voodoo-Insel Siquijor Island oder auch »isla del fuego« (Feuerinsel) genannt – vermutlich zurückgehend auf die blutroten Sonnenuntergänge, die sich dem Besucher hier abends bieten – steht bei Backpackern mittlerweile recht hoch im Kurs. Ich habe Siquijor seit 2005 etwa ein Dutzend Mal besucht und konnte in den letzten Jahren nicht ohne Grund einen deutlichen Besucherzuwachs beobachten, ohne dass man wirklich von einem Ansturm sprechen könnte.

Allerdings sind die Touristen dort keine Seltenheit mehr, und besonders zur Hauptreisezeit zwischen Dezember und Mai muss man sich einen der vielen Strände mit anderen Menschen teilen.

So kommst du hin:
Am einfachsten per Fähre von Dumaguete City aus, ansonsten gibt es auch von Plaridel (Misamis Occidental, Mindanao) aus eine Verbindung nach Larena auf Siquijor.

Tipp: Schaut unbedingt mal im U-Story vorbei und bleibt dort ein paar Nächte (geöffnet zwischen Oktober und Mai). Mehr sage ich nicht, sonst bekomme ich wieder »böse E-Mails«, weil ich zu viel verrate.

Anda

Anda liegt auf Bohol und ist eine sehr gute Alternative zu Panglao Island, das sich neben Boracay und El Nido zur vielleicht beliebtesten philippinischen Anlaufstelle für Touristen aus aller Welt etabliert hat. Auch von hier aus lohnt sich der Ausflug für Taucher und Schnorchler in die bunte Unterwasserwelt.

Wasserfälle, die Chocolate Hills und zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, wozu selbst kleine Reisterrassen zählen, sind von hier aus ebenfalls gut erreichbar.

So kommst du hin:
Anda ist am einfachsten von Tagbilaran City aus per Van, Bus oder Taxi in ca. 2 Stunden zu erreichen. Alternativ von Camiguin aus per Fähre nach Jagna auf Bohol, dann weiter nach Anda. Oder auch von Cebu aus per Fähre rüber nach Bohol (Tubigon oder Jetaffe, und dort Verkehrsmittel anheuern, um weiterzukommen.

Baguio City

Erdbeeren auf den Philippinen?! Ja, gibt es. Baguio City galt einige Zeit lang als Sommersitz der philippinischen Regierung, da es in den höheren Lagen angenehm kühl ist und sich die Vegetation deutlich von der Flora des restlichen Landes unterscheidet.

In dieser Studentenstadt tummeln sich bekannte Künstler und Musiker wie Kidlat Tahimik oder Pepe Smith, die sich hier unter Pinien ihr Zuhause aufgebaut haben. Kulturell und kulinarisch hat Baguio Einiges zu bieten, sodass ein Zwischenstopp, z.B. auf dem Weg zu den Reisterrassen von Banaue, absolut lohnt.

Tipp: Schaut zum Essen im »Oh My Gulay« vorbei und genießt ein leckeres vegetarisches Gericht bei künstlerischem Ambiente.

So kommst du hin:
Baguio ist per Bus von Manila aus in ca. 6-8 Stunden zu erreichen.

Dinagat Islands

Schließlich möchte ich noch die Dinagat Islands erwähnen. Ich wurde dafür teilweise schon »gerügt«, da ich damit einen der letzten »echten Geheimtipps« preisgebe – aber das ist auch irgendwo meine ganz persönliche Mission.

Hier findet sich gewissermaßen das Pendant zu El Nido, nur dass Dinagat auf der östlichen Seite Mindanaos liegt und nicht auf Palawan.

Die fehlende Infrastruktur macht das Bereisen nicht gerade einfach, sorgt jedoch dafür, dass ein Besuch zum echten Abenteuer wird, auf dem du auch improvisieren musst. Nimm am besten mindestens fünf bis sieben Tage Zeit mit, um Dinagat zu erkunden und zu erleben.

So kommst du hin:
Von Surigao City aus per Boot in ca. 2 Stunden nach San José.

Tipp: Besucht nach Ankunft in San José unbedingt den Bürgermeister »Dani« und grüßt ihn von mir. Er leitet gleichzeitig auch das Bahay Turista, die Tourismusbehörde der Provinz, und kann in Bezug auf die erste Unterkunft und die weitere Reiseplanung weiterhelfen.

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