Boote und Fähren auf den Philippinen: Tickets und Routen

Über 7000 Inseln machen Boote und Fähren auf den Philippinen zu wichtigen Verkehrsmitteln. Wir verraten dir das Wichtigste zu verschiedenen Routen, wie du an Tickets kommst und was du sonst noch beachten solltest, um eine entspannte Überfahrt genießen zu können.

Luzon, Visayas, Palawan und Mindanao – Boote und Fähren auf den Philippinen verbinden nicht nur die wichtigsten Inseln der verschiedenen Regionen, sondern bestimmen auch den Verkehr zwischen diesen Inselgruppen. Dabei gibt es verschiedene Arten von Booten beziehungsweise Fähren. Für jede Strecke und jedes Budget ist etwas dabei – von den kleinen Bangkas, die als eine Art Wassertaxi fungieren bis hin zu großen Passagierschiffen, die auch gerne mal ein paar Tage unterwegs sind.

In diesem Artikel stellen wir dir die verschiedenen Möglichkeiten vor, wie du auf dem Seeweg durch die Philippinen kommst, was du dabei beachten musst, die beliebtesten Routen und Tipps für den Erwerb von Fahrkarten sowie die Reise an sich.

Philippinen: Welche Boote und Fähren gibt es?

Es gibt vier Arten von Booten und Fähren, die in den Philippinen Personen befördern und den Großteil des Verkehrs auf den Meeren ausmachen. Daneben kannst du noch kleineren, regionalen Bootstypen begegnen.

Bangka

Die Bangkas sind neben den Jeepneys auf der Straße das wohl beliebteste Verkehrsmittel der Philippinen. Es sind Holzboote mit zwei seitlichen Auslegern, die dem Konstrukt relativ viel Stabilität im Wasser verleihen.

Sie werden entweder für Touren zum Inselhopping genutzt oder für kürzere Strecken – ein Wassertaxi eben. Meistens fahren sie los, wenn sie voll sind. Manchmal leider auch zu voll. Großen Komfort darfst du auf einem Bangka nicht erwarten, aber für eine kurze Überfahrt reicht es. Zudem ist es eine günstige und oft auch die einzige Möglichkeit, um von A nach B zu kommen.

RORO

Ein RORO, kurz für „Roll On Roll Off“, sind große Fähren, auf denen auch Fahrzeuge mitreisen können, die namensgebend auf die Fähre drauf und wieder runter rollen. An Bord siehst du nicht nur Autos, sondern auch mit Gütern beladene LKW. Die ROROs sind offiziell Teil des „Philippine Nautical Highway System“ – also quasi eine Weiterführung der Highways auf dem Wasser.

Du nutzt ein RORO entweder als Passagier mit deinem eigenen Fahrzeug oder, wenn du ein Kombiticket für Bus und Fähre gekauft hast. Normalerweise buchst du eine Überfahrt wie diese über ein Busunternehmen. Willst du mit deinem eigenen Fahrzeug auf dem RORO übersetzten, solltest du die jeweilige Webseite der Anbieter checken.

Ein Vorteil, wenn du mit dem RORO fährst ist, dass du an Bord aussteigen und auf den Oberdecks die Fahrt verbringen darfst. Der Nachteil jedoch ist, dass das Beladen der ROROs in der Regel recht lange dauert und du oft schon Stunden vor Abfahrt am Hafen sein musst.

Fastcraft

Dann gibt es noch Auslegerfähren, die sogenannten Fastcrafts. Diese sind schneller und komfortabler als ein RORO, aber kosten meist auch doppelt so viel. Fahrzeuge dürfen nicht mit auf die Fähre, nur Passagiere.

Sie fahren auf beliebten Strecken und kürzeren Routen zwischen den Inseln. Dabei ist es nicht immer ganz leicht, herauszufinden, wo und wann die Fastcrafts ablegen. 2GO ist der größte Fähranbieter der Philippinen. Du kannst dein Ticket direkt auf der Webseite kaufen oder du nutzt eine der gängigen Online-Plattformen, wie beispielsweise 12Go.

Passanger Liner

Die großen Passagierfähren von Passanger Liner legen die längsten Strecken zurück. Fahrten von bis zu 50 Stunden sind keine Seltenheit. Auf einigen können auch Fahrzeuge transportiert werden, doch hauptsächlich finden Passagiere hier Platz.

In der Regel gibt es verschiedene Klassen, aus denen du wählen kannst. Dabei kommt es natürlich auf dein Budget an und wie viel Komfort du brauchst. Die günstigste Fahrkarte ist „Super Value“. Geschlafen wird dann in einem riesigen Gemeinschaftsraum, ab und zu sogar unter dem Sternenhimmel. Je nach Schiffstyp gibt es aber auch eine Tourist Class, in der die Kabinen an eine Art Schlafsaal im Hostel erinnern. Manchmal erwarten dich sogar klimatisierte Privatkabinen mit eigenem Bad.

Egal, welche Option du wählst, im Vergleich zu einer Anreise mit dem Flugzeug kannst du viel sparen. Wer über Nacht reist, spart sich zudem meist noch ein oder sogar zwei Hotelübernachtungen. Je nachdem, wie lange die Überfahrt dauert.

Auch hier stellt 2GO wieder den größten Anbieter dar. Auf der Webseite kannst du dir die einzelnen Fähren und ihre Kabinen genau anschauen. Außerdem findest du häufig auch einen QuickMark sowie Cafés an Bord. Einige Boote verfügen auch über einen Gebetsraum und natürlich die obligatorische Karaoke-Bar.

 Warte mit deiner Buchung für diese Langstreckenfähren nicht zu lange, denn sie sind schnell ausverkauft. Insbesondere um die Feiertage herum solltest du schnell sein.

Wie sicher sind Boote und Fähren auf den Philippinen?

Vorab, philippinische Boote sind eigentlich besser als ihr Ruf. Aber ähnlich wie bei Booten in Indonesien gilt, wo viel Schiffsverkehr stattfindet, kann auch mehr passieren. Zu problematischen Bedingungen gehören überfüllte Boote, ein Mangel an Rettungswesten sowie schlechtes Wetter.

Eigentlich ist es Vorschrift, dass genug Rettungswesten sowie Rettungsboote auf den Fähren vorhanden sind. Aber gerade bei den Barkas und ROROs wird das leider nicht wirklich kontrolliert, wie du es erwarten würdest. Beide verkehren ebenfalls häufig mit zu vielen Passagieren an Bord. Wir empfehlen, keine Fahrten auf überfüllten Schiffen zu machen und immer zu checken, ob es Rettungswesten gibt.

Auch beim Wetter gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Gerade in der Monsunzeit zwischen Juli und Oktober kann sich das Wetter schnell ändern. Und eigentlich ein logischer Hinweis, aber wir erwähnen es dennoch. Wenn Taifune angekündigt werden, solltest du Fahrten, insbesondere an der Ostküste, meiden.

Online kannst du über einige Anbieter Bewertungen nachlesen. Meistens solltest du aber einfach deinem gesunden Menschenverstand folgen. Wenn ein Schiff nicht seetüchtig aussieht, überfüllt ist oder trotz Sturmwolken am Himmel in See stechen will, bleib lieber an Land und fahr nicht mit. Denn leider werden aus Profitgründen auch Fahrten bei schlechtem Wetter nicht immer abgesagt.

Die wichtigsten Häfen der Philippinen

Viele größere Inseln der Philippinen verfügen auch über einen Hafen oder zumindest einen Anleger. Insgesamt gibt es über 200 Häfen im ganzen Land, von denen einige für den Passagierverkehr zuständig und andere nur für Containerschiffe zuständig sind.

Die drei größten Häfen der Philippinen liegen in Manila, Cebu und Batangas. Der Manila Hafen ist in drei Terminals aufgeteilt und hier legen auch internationale Kreuzfahrtschiffe an. Der Hafen in Cebu ist sogar noch etwas größer, was den einheimischen Schiffsverkehr angeht. Hier fahren die meisten Fähren zu den Visayas und den Mindanao-Inseln ab. Der Hafen von Batangas ist besonders wichtig für den Schiffsverkehr in der Calabarzon-Region.

Wo kannst du Fährtickets für eine Überfahrt kaufen?

Es ist nicht immer ganz einfach, herauszufinden, wo du deine Tickets für Boote und Fähre kaufen kannst, um die Philippinen zu erkunden. Teilweise ist es sogar eine Herausforderung, herauszufinden, ob überhaupt ein regulärer Fahrplan existiert. Das ist bei jedem einzelnen Boot und auch bei verschiedenen Anbietern nämlich unterschiedlich.

Für eine Fahrt mit der Bangka holst du dir deine Fahrkarte einfach vor Abfahrt am Hafen. Sie fahren meistens los, wenn sie voll sind. Bei allen anderen Schiffen kannst du oft schon im Voraus buchen, was eine gute Idee ist, gerade wenn du um die Feiertage fährst. Feiertage gibt es auf den Philippinen viele und besonders um Weihnachten und Ostern ist gefühlt das ganze Land unterwegs. Dann darfst du auf keinen Fall zu lange mit deiner Buchung warten.

Tickets kriegst du entweder am Schalter der entsprechenden Schiffskompanie am Hafen, bei großen Anbietern wie 2Go auch online.

Und wie weiß ich überhaupt, welches Boot oder Schiff ich nehmen muss und was die beste Verbindung ist?

Oft kann dir in deiner Unterkunft weitergeholfen werden oder du fragst direkt am Hafen. Eine praktische Webseite ist Rome2Rio. Dort kannst du deinen Abfahrts- und Zielort eingeben und es werden dir alle möglichen Verkehrsmittel-Kombinationen und Wege angeben. Außerdem werden dir meistens entsprechende Anbieter vorgeschlagen. So hast du dann schon mal eine Idee, ob du deine Fahrkarte einfach am Pier bekommst oder dir vorher online kaufst.

Boote und Fähren auf den Philippinen: Buchungsplattformen

Die Auswahl an Fährtickets auf den bekannten Online-Plattformen ist leider nicht besonders groß. Aber wenn du weißt, wo du hin musst, kannst du auf jeden Fall bei 12Go und Bookaway fündig werden. Es kann allerdings sein, dass du mehrere Plattformen checken musst, denn nicht alle haben Tickets für jede Route.

Auch bei Direct Ferries kannst du Fahrkarten für die großen 2Go-Fähren erhalten. Besonders praktisch ist, dass du in die Suchmaske einfach das Stichwort Philippinen eingeben kannst und schon werden dir mögliche Routen angezeigt.

 Auf allen Plattformen kannst du mit deiner internationalen Kreditkarte oder per PayPal bezahlen.

Preise für Boots- und Fährfahrten auf den Philippinen

Im Allgemeinen ist die Seefahrt eine Budget- und umweltfreundliche Alternative zum Fliegen, wenn du durch die Philippinen reist. Auf den größeren Fähren kannst du dir außerdem verschiedenste Komfortleistungen hinzu buchen. Aber selbst die Preise der Business Class sind nicht mit den Kosten für ein Business-Class-Ticket im Flieger zu vergleichen.

 Viele Fährpreise unterscheiden sich je nach Saison. Achte bei der Buchung darauf, ob die Hafengebühr schon im Preis enthalten ist.

Je nach Anbieter zahlen Babys und Kinder bis zu einem bestimmten Alter gar nichts oder weniger. Auch Studenten, Senioren und Personen mit Behinderungen können oft mit einem entsprechenden Nachweis einen Discount von 20 Prozent bekommen.

Boote und Fähren auf den Philippinen: Tipps und Infos

Pünktlichkeit

Auf den Philippinen ticken die Uhren anders, nämlich langsamer. In der Regenzeit werden die Abfahrts- und Ankunftszeiten zusätzlich noch von dem unberechenbaren Wetter beeinflusst. Aber das macht nichts, beziehungsweise, du wirst es nicht bemerken, denn auf vielen Strecken gibt es sowieso keine festen Fahrpläne.

Wenn du eine längere Überfahrt planst, dann solltest du unbedingt rechtzeitig am Hafen sein. Meistens wirst du beim Fahrkartenkauf informiert, wann du da sein musst. Es kann nämlich tatsächlich sein, dass Fähren auch mal ein bisschen früher als offiziell geplant abfahren.

Check-In

Wann muss ich am Hafen sein? Das variiert je nach Anbieter und Strecke. Aber es ist keine Seltenheit, dass du bis zu vier Stunden vorher am Hafen sein musst. Ebenso wie bei großen Flugzeugen dauert auch das Boarding einer riesigen Fähre einige Zeit.

Vor allem, wenn du mit dem Auto übersetzt, solltest du unbedingt rechtzeitig vor Ort sein. Und keine Sorge, sobald du an Bord bist, darfst du schon an die Bar oder die anderen Einrichtungen nutzen.

Überprüfe vorab, welchen Identitätsnachweise du benötigst. Denn oft musst du nicht nur deinen Pass, sondern auch deine Kreditkarte vorzeigen, mit der du die Buchung gezahlt hast.

Gepäck

Es gibt keine einheitlichen Bestimmung, wie viel Gepäck du mitnehmen darfst. Es kommt ganz auf die Reederei und die Art des Schiffes an. Bei manchen darfst du sogar bis zu 50 Kilogramm mit an Board nehmen. Bei anderen Kompanien ist nur ein Handgepäckstück von bis zu 7 Kilogramm erlaubt. Erkundige dich am besten im Vorhinein, wenn du dein Ticket kaufst.

Was brauchst du für die Schifffahrt?

Wenn du eine längere Fahrt über Nacht planst, kann es sinnvoll sein, wenn du einen Sarong oder einen (dünnen) Schlafsack dabei hast. Es finden sich nämlich manchmal nicht genug Laken und Decken an Bord. Außerdem sind eine Schlafmaske und Ohrstöpsel gute Begleiter, wenn du in einem Gemeinschaftsraum übernachtest.

 Vergiss nicht, entsprechende Medikamente einzunehmen, wenn du bereits weißt, dass du anfällig für Seekrankheit bist. Hier findest du weitere Tipps zur Reiseapotheke.

Essen

Auf längeren Trips sind Mahlzeiten häufig schon in deinem Ticketpreis enthalten. Diese sind in der Regel recht klein, sodass es eine gute Idee sein kann, wenn du dir noch deine liebsten Snacks oder auch Fertigmahlzeiten wie Instant-Nudeln mitnimmst. Das Gleiche gilt für Getränke.

Ansonsten gibt es auf den größeren Fähren auch die Möglichkeit, etwas zu kaufen. So gibt es zum Beispiel auf vielen Schiffen von 2Go eine Auswahl an Cafés sowie auch einen QuikMart.

Rauchen

Rauchen ist offiziell auf allen philippinischen Booten und Fähren verboten. Dieses Verbot bezieht sich auch auf E-Zigaretten.

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