Thailändische Lebensweise und Kultur: Was Urlauber wissen sollten

Egal, ob du selbst einen Urlaub in Thailand planst oder dich mit Freunden austauschen möchtest: Früher oder später kommst du nicht umhin, dich mit der Kultur und Lebensweise der Thailänder zu beschäftigen.

Denn die Mentalität unterscheidet sich teilweise gravierend von deiner gewohnten, europäischen Lebensweise. Hier findest du viele nützliche Informationen, die dir im Urlaub helfen und dank denen du in kulturellen Gesprächen mitreden kannst.

Verbeugung und Wai als achtsame Gesten der Begrüßung

Insgesamt ist es in Südostasien nicht üblich, sich zur Begrüßung die Hände zu reichen. Stattdessen begrüßen sich die Einheimischen zumeist mit einer Verbeugung. Im Gegensatz zu den Asiaten ist es Urlaubern jedoch nicht anzuraten, diese Geste nachzuahmen.

Das liegt daran, dass die Körperhaltung bei der Verbeugung unterschiedlich ausfallen kann. Jede Tiefe bringt eine andere Wertschätzung zum Ausdruck. Deshalb ist es sinnvoller, die freundlichen Gastgeber entweder mit einem Kopfnicken oder mit einem leichten Händedruck zu grüßen. Viele Asiaten haben sich schlicht und ergreifend daran gewöhnt, Touristen zur Begrüßung ihre Hand zu reichen.

Wichtig ist im Hinblick auf die Begrüßung auch die Hierarchie. Es ist allgemein üblich, zuerst die „Ranghöchsten“ und die Ältesten zu begrüßen. Danach folgen die auf sozialer Ebene Gleichgestellten, wobei deren Geschlecht keine Rolle spielt. Wer sich vorstellt, nennt immer zuerst den Nachnamen und dann den Vornamen.

Eine besondere Begrüßungsform gibt es in Thailand. Der „Wai“ dient dazu, sich gegenseitig „Hallo“ zu sagen, um sich zu verabschieden und einander zu danken. Hierbei liegen die Handflächen flach aufeinander, während sich der Körper leicht verbeugend nach vorn neigt. Auf dem Land sind diese Benimmregeln noch weit verbreitet, während sich die Großstädter häufig auch mit einem Handschlag begrüßen.

Generell gilt für Urlauber, auch diese Art der Begrüßung bei einer individuellen Thailand-Reise vorsichtig anzuwenden. Personen mit niedrigerem Rang sollten das Gegenüber bei Unsicherheit nicht mit einem Wai, sondern mit einem Nicken oder Lächeln begrüßen.

Glück und Bescheidenheit gehören zum Alltag

Viele fernöstliche Weisheiten und Stile haben die Europäer im Alltag bereits übernommen. Gute Beispiele dafür sind etwa die verbreitete Feng-Shui-Harmonielehre sowie der Japandi-Stil. Diese Art Einrichtungsstil greift die östliche Ästhetik auf und verbindet sie mit skandinavischer Gemütlichkeit. Dem Einrichtungskonzept liegt ein minimalistischer Grundgedanke zugrunde, der tief mit der Lebensweise der Asiaten verwurzelt ist. „Weniger ist mehr“ verstehen die Südostasiaten wortwörtlich, indem sie in ihrer Bescheidenheit Glück finden.

Insbesondere in südostasiatischen Ländern wie Thailand lässt sich diese Lebensweise im Alltag beobachten. Dies hängt unter anderem mit der Lebensweise in ländlichen Gebieten zusammen. Menschen leben und arbeiten gemeinsam in kleinen Dörfern – oftmals auf engstem Raum. Es sind vor allem ärmere Menschen, die dicht an dicht in kleinen Häusern schlafen. Obwohl sie teilweise wenig Geld verdienen, sind sie nicht unzufrieden. Im Gegenteil: Viele Urlauber berichten rückwirkend über die Freundlichkeit und den Lebensmut ihrer Gastgeber.

Bangkok ist mit seinen mehr als 16 Millionen Einwohnern die thailändische Hochburg. Hier werden Trends geschaffen, die Wirtschaft arbeitet, oft geht es laut und schrill zu. Urlauber können sich inmitten der grellen Metropole zunächst überfordert fühlen.

Thailänder schlafen anders

Vielleicht siehst du dich direkt nach deiner Ankunft in Thailand mit einer für dich ungewöhnlichen Schlafkultur konfrontiert. Tatsächlich schlafen viele Menschen dort an allen denkbar (unmöglichen) Orten und Zeiten. Ob in der U-Bahn, während der Arbeit oder auf dem Motorrad: Für die Asiaten ist es vollkommen normal, mitten am Tag in der Öffentlichkeit ein Nickerchen einzulegen.

Im Fernen Osten ist der öffentliche Kurzschlaf gesellschaftlich akzeptiert und anerkannt. Gemäß der asiatischen Lebensweise schläft der Mensch, sobald er müde ist. Dies ist kein Zeichen von Faulheit, sondern von Fleiß. Asiaten gehen davon aus, dass tagsüber schlafende Menschen nachts umso fleißiger und aktiver waren. Oftmals stecken auch pragmatische Gründe hinter dem kurzen Nickerchen. Für die Menschen ist es praktisch, in jeder Position und an unterschiedlichen Orten einschlafen zu können. Manche „Thais“ sind Lärm gewohnt und können folglich in einer Menschenmenge besser dösen.

Sei deshalb im Urlaub darauf gefasst, dass die Einheimischen gerne, wenn wenig ansteht, tagsüber ein Nickerchen einlegen. Es kann passieren, dass du einen Taxifahrer erst wecken musst, ehe du dessen Dienste beanspruchen kannst. Oder auch einen schlafenden Wochenmarkthändler aus dem Schlaf reißt, um mit ihm über Preise zu verhandeln.

Selbstverständlich steht es auch Touristen frei, diese Schlafkultur selbst auszuleben. Mittlerweile finden sich in Metropolen wie Bangkok sogenannte Power-Nap-Lounges. In diesen Lokalitäten können sich Urlauber oder Geschäftsleute in einer Hängematte oder einem Massagestuhl entspannt eine Runde aufs Ohr hauen.

Wer klug sein möchte, meidet Konflikte

Europäer sind nicht streitsüchtig, doch gleichzeitig schrecken sie vor Diskussionen nicht zurück. Anders verhält es sich bei den grundsätzlich freundlich gesinnten Südostasiaten. Sie ziehen es vor, Streitigkeiten und Konflikten möglichst aus dem Weg zu gehen.

Denn in Thailand ist es enorm wichtig, nicht das eigene Gesicht zu verlieren. Auch für Urlauber kann es also sinnvoll sein, bei einer Diskussion mit Einheimischen nicht wütend zu werden.

Warum stattdessen nicht einfach teilweise nach der dortigen Manier leben? Konkret bedeutet dies, an dem Wohle der Gemeinschaft interessiert zu sein und Konflikte zu meiden.

Glauben und Religion ist fest mit der thailändischen Kultur verankert. Eine weit verbreitete Glaubensrichtung ist der Theravada-Buddhismus.

So oft es geht ein Lächeln auf den Lippen haben

Lächeln Deutsche Fremde an, ist dies immer so eine Sache für sich. Meistens finden fremde Personen dieses Verhalten zunächst verdächtig. Schnell kommt die Frage auf, was die fremde Person von einem wolle. Wenn du nach Thailand reist, solltest du dich genau andersrum verhalten – und Menschen, denen du zufällig begegnest, zulächeln.

Dies ist in vielen südostasiatischen Ländern nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, sondern auch gewünscht. Teilweise wirst du von Asiaten ohne jegliche Hintergedanken einfach mit einem freundlichen „Hallo“ gegrüßt. Manchmal verbirgt sich hinter dem Lächeln jedoch auch Unsicherheit. Mitunter lächeln die Menschen auch, weil sie etwas nicht wissen oder verstehen. In solch einer Situation ist es ratsam, sie nicht bloßzustellen. Denn auch hier wollen Asiaten immer ihr Gesicht wahren und Fremden gegenüber ihr Bestes geben.

Die Ehe hat in Südostasien einen wichtigen Stellenwert. Du solltest als Urlauber also darauf gefasst sein, inmitten eines Gespräches nach deinem Beziehungsstatus gefragt zu werden. Hier ist es schlichtweg ehrlicher, bei der Wahrheit zu bleiben. Ein „Nein“ kann allerdings Fragen nach sich ziehen, da unverheiratete Männer und Frauen in Südostasien nicht so liberal wie in Europa wahrgenommen werden.

Die Ehe hat in Südostasien einen wichtigen Stellenwert. Du solltest als Urlauber also darauf gefasst sein, inmitten eines Gespräches nach deinem Beziehungsstatus gefragt zu werden. Hier ist es schlichtweg ehrlicher, bei der Wahrheit zu bleiben. Ein „Nein“ kann allerdings Fragen nach sich ziehen, da unverheiratete Männer und Frauen in Südostasien nicht so liberal wie in Europa wahrgenommen werden.

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