Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Kambodscha
Die berühmten Tempel von Angkor, allen voran Angkor Wat, gehören zu den beliebtesten Reisezielen in Kambodscha. Doch aufgepasst, denn das südostasiatische Land hat noch so viel mehr zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
Kambodscha ist ein tolles Reiseziel für alle, die nicht nur faulenzen und an schönen Stränden in der Sonne liegen wollen. Denn hier gibt es jede Menge spannende Geschichts- und Kulturstätten zu erleben. Egal, ob du als Backpacker unterwegs bist und dich treiben lässt oder Kambodscha auf einer organisierten Rundreise erkundest, es gibt viel zu sehen.
Aber genau das erweist sich auch schnell als herausfordernd, wenn es darum geht, eine Reise zu planen. Denn es ist gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, welche Sehenswürdigkeiten du auf deiner Reise besuchen willst. Doch keine Sorge, wir kennen uns gut aus und verraten dir die Highlights, die du auf keinen Fall verpassen solltest.
Damit du möglichst viele Orte in deiner Urlaubszeit besuchen kannst, ist eine gute Orientierung und gründliche Planung vorab sehr hilfreich. Dazu gehört auch zu wissen, mit welchen Verkehrsmitteln du Kambodscha erkunden kannst. Wir haben dir alle Infos zu verschiedenen Transportmöglichkeiten zusammengestellt.
Sehenswürdigkeiten in Kambodscha: Tempel
Angkor Wat
Angkor Wat ist das Wahrzeichen des Landes, ziert die kambodschanische Flagge und gilt als das größte religiöse Bauwerk der Welt. König Suryavarman II. ließ Angkor Wat im 12. Jahrhundert erbauen und heute ist es ein beeindruckendes Zeugnis der Kultur der Khmer.
Angkor Wat liegt in der Nähe von Siem Reap im Angkor Archeological Park (kurz Angkor genannt), wo es noch viele weitere Tempel und Sehenswürdigkeiten gibt. Ein Besuch von Angkor Wat bei Sonnenaufgang ist einfach magisch und ein absolutes Highlight deiner Kambodscha-Reise, auch wenn es zu dieser Uhrzeit sehr voll werden kann.
Um Angkor betreten zu dürfen, musst du einen Angkor-Pass kaufen, der je nach Preiskategorie unterschiedlich lange für alle Sehenswürdigkeiten in Angkor gültig ist.
Wenn du ein ganz besonderes Angkor-Wat-Erlebnis genießen möchtest, kannst du dir die Tempelanlage auch aus der Luft anschauen.
Angkor Thum und der Tempel Bayon
Angkor Thum (manchmal auch Thom) ist ein weiterer Höhepunkt von Angkor. Im Jahre 1181 gelang es den Khmertruppen, die Cham aus dem Gebiet von Angkor zu vertreiben, und sie errichteten Angkor Thom als neue Hauptstadt ihres Khmerreiches mit dem Staatstempel im Zentrum.
Das “Stadtgebiet” von Angkor Thum hat einen quadratischen Grundriss und ist von einer Mauer und einem Wassergraben umgeben – und das mitten im Dschungel von Angkor. Es gibt in allen Himmelsrichtungen mehrere schön verzierte Tore, wobei das südliche Tonle Om Gate das bekannteste und beliebteste ist.
Das Zentrum von Angkor Thum ist der Bayon-Tempel, dessen faszinierende Architektur mit Türmen und riesigen steinernen Gesichtern zum Erkunden einlädt. Außerdem befinden sich in Angkor Thum noch die Terrasse der Elefanten und die Terrasse des Leprakönigs, wo du weitere beeindruckende Steinreliefs entdecken kannst sowie einige kleinere Tempel und Bauwerke. Die Besichtigung dieses Ortes ist ein ganz besonderes Erlebnis und sollte bei keinem Besuch in Angkor fehlen.
Ta Prohm
Viele Kambodscha-Reisende berichten, dass sie der Tempel Ta Prohm neben Angkor Wat am meisten beeindruckt hat. Ta Prohm wird auch der Tempel des Dschungels genannt, weil hier Natur und die alte Architektur der Khmer auf ganz besondere Weise miteinander verschmelzen.
Die Tempelruine ist von teilweise riesigen Bäumen und deren Wurzeln umgeben und die Atmosphäre ist einfach magisch. In dieser mystisch-abenteuerlichen Kulisse wurde übrigens auch der bekannte Filmklassiker “Tomb Raider” gedreht.
Preah Khan
Preah Khan ist ein weiterer, sehr interessanter Tempel in Angkor. Ähnlich wie Ta Prohm ist Preah Khan ein wenig verfallen und einige Bäume wachsen aus den Mauern, was der Anlage eine märchenhafte Atmosphäre verleiht. Hier findest du einige alte Buddhastatuen und eine Vielzahl beeindruckender Reliefs. Eine Besonderheit des Tempels ist die kleine Säulenhalle, die fast an einen antiken griechischen Tempel erinnert.
Ta Som
Ta Som ist einer der kleinsten Tempel Angkors und wird auch als Miniaturausgabe von Ta Prohm bezeichnet. Berühmtheit erlangte er jedoch durch einen Feigenbaum, der direkt vor seinem Tor wächst und dessen Wurzeln sich fotogen um das Gebäude ranken. Wer sich diesen Anblick nicht entgehen lassen möchte, sollte Ta Som unbedingt einen kurzen Besuch abstatten.
Pre Rup
Pre Rup ist ein Pyramidentempel mit mächtigen Türmen, der ebenfalls in Angkor steht. Er ist vor allem wegen seiner harmonischen und geometrischen Architektur von Bedeutung, die in ihrer Ausrichtung die Harmonie von Erde und Himmel symbolisieren soll. Der deutlich erhöhte Turm in der Mitte symbolisiert den aufwärts führenden Weg zu den Göttern.
Auch wenn in anderen Tempeln eindrucksvollere Statuen und Reliefs zu finden sind, ist der Pre Rup als Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang sehr beliebt, da du von der obersten Stufe der Pyramide einen traumhaften Blick in die Ferne hast.
Banteay Srei
Der Tempel Banteay Srei liegt etwa eine Stunde von Siem Reap entfernt, aber auch hier benötigst du einen gültigen Angkor-Pass als Eintrittskarte. Er beeindruckt durch seine wunderschönen und kunstvollen Reliefs, die zu den detailliertesten in ganz Kambodscha gehören. Auch wenn der Anreiseweg etwas weit ist, lohnt es sich und du kannst den Ausflug sehr gut mit einem Besuch von Kbal Spean (siehe weiter unten) verbinden.
Es werden auch Tagestouren angeboten, die du ganz einfach online buchen kannst.
Wat Bo und Wat Kesararam
Auch in Siem Reap gibt es einige schöne Tempel und Pagoden, wie den Wat Bo oder den Wat Kesararam. Diese sind leicht zu Fuß zu erreichen und kosten keinen Eintritt. Es ist eine schöne Ergänzung zu den Besichtigungen in Angkor, im auch einmal die modernere Architektur von Tempeln in Kambodscha zu bewundern.
Sambor Prei Kuk
Auf halbem Weg zwischen Siem Reap und Phnom Penh liegt Sambor Prei Kuk mitten im Dschungel von Kampong Thom. Sambor Prei Kuk war einst die Hauptstadt des Königreichs Chenla und ist als älteste Tempelanlage Kambodschas sogar noch einige hundert Jahre älter als Angkor.
Die Tempel von Angkor sind zwar viel größer und detailreicher, aber die Tempelruinen von Sambor Prei Kuk sind ein toller Zwischenstopp auf dem Weg von Siem Reap nach Phnom Penh.
Wat Phnom
Wat Phnom ist die bekannteste Stupa Phnom Penhs, die sich auf einem künstlich angelegten Hügel befindet. Die Legende besagt, dass eine Frau namens Penh im Jahr 1372 vier Buddhastatuen im Mekong fand und ihnen zu Ehre den Hügel (Phnom) aufschüttete und den Tempel errichtete. Phnom Penh wurde nach dieser Begebenheit benannt und eine Statue von Frau Penh schmückt heute das Gelände.
Königlicher Palast
Der in klassischer Khmerarchitektur errichtete Königspalast in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, gibt dir Einblicke in die königliche Geschichte Kambodschas. Seit den 1860er Jahren residiert hier der amtierende König Kambodschas – die einzige Ausnahme war die Schreckensherrschaft der Roten Khmer. Ein Teil des Königspalastes ist für Besucher geöffnet und die Thronhalle ist das Highlight der Räume, die du besichtigen darfst.
Da der Palast zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt, lohnt es sich hier früh anzukommen.
Silberpagode
Die Silberpagode befindet sich an der südlichen Seite des Königspalastes und zählt zu den Highlights von Phnom Penh. Über 5000 silberne Platten, die den Boden bedecken, geben der Pagode ihren Namen. Das Bauwerk dient als nationale Schatzkammer und du kannst hier eine Vielzahl von beeindruckenden Kostbarkeiten besichtigen, darunter auch ein goldener und mit Diamanten besetzter Buddha.
Sehenswürdigkeiten in Kambodscha: Geschichts- und Kuturstätten
Nationalmuseum
Das Nationalmuseum in Phnom Penh befindet sich ebenfalls in der Nähe des Königspalastes und beherbergt circa 5000 Exponate aus der Angkor- und Post-Angkor-Ära sowie einige weitere archäologische Fundstücke. Ein Besuch des Nationalmuseums ist eine sehr schöne Ergänzung zu einem Aufenthalt in Angkor, um noch einmal einige besonders schöne und interessante Exponate kuratiert zu sehen.
Tuol Sleng Museum
Das Tuol Sleng Museum, auch Genozid-Museum genannt, ist ein beklemmender Ort in Phnom Penh, der die dunkle Geschichte Kambodschas unter den Roten Khmer aufzeigt und ihrer Opfer gedenkt. Es ist ein Mahnmal gegen das Vergessen des Schreckensregimes von Pol Pot und seinen Roten Khmer, die hier in den 1970er Jahren aus einer ehemaligen Schule das Gefängnis S-21 machten. Die meisten Gefangenen wurden hier gefoltert, bevor sie nach Choeung Ek gebracht wurden.
Choeung Ek (Killing Fields)
Choeung Ek, auch bekannt als Killing Fields, ist eine bewegende Gedenkstätte für die Opfer der Roten Khmer in Phnom Penh. Ein Audioguide informiert über die Geschehnisse, während du durch die heute trügerisch ruhigen Felder spazierst.
Totenschädel, die in einer Stupa in der Mitte des Geländes ausgestellt sind, machen dir das Geschehene visuell bewusst. Die Überreste von 8985 Menschen wurden hier 1980 ausgegraben, insgesamt gab es in Kambodscha etwa 300 solcher Killing Fields.
Das Genozidmuseums und die Killingfields kannst du zusammen im Rahmen einer kombinierten Tour besuchen.
Choeung Ek Völkermord-Gedenkzentrum
Ta Dambong Statue
Die Statue des Ta Dambong ist das Wahrzeichen von Battambang, der zweitgrößten Stadt Kambodschas. Der Legende nach fand ein Hirte namens Ta Dambong einen Zauberstab, der ihn unbesiegbar machte und den König vom Thron stieß. Der Sohn des Königs verschwand in den Wäldern, um Mönch zu werden, und kehrte später auf einem fliegenden Schimmel zurück, um sich den Thron zurückzuholen.
Als Ta Dambong seinen Zauberstab gegen den Mönch einsetzen wollte, verschwand der Stab und Ta Dambong floh aus der Stadt. Der Name der Stadt Battambang leitet sich von Ta Dambongs Namen ab, der übersetzt “verlorener Stab” bedeutet. Noch heute suchen die Menschen den Stab und bringen Ta Dambong Opfergaben für Glück und Erfolg.
Sehenswürdigkeiten in Kambodscha: Märkte
Phsar Thmei Zentralmarkt
Phsar Thmei ist der größte und vielleicht auch schönste Markt in Phnom Penh. Er befindet sich in einem Art-Deco-Gebäude, das von den französischen Architekten Louis Chauchon und Jean Desbois entworfen wurde. Neben den üblichen Waren, die in südostasiatischen Städten angeboten werden, gibt es hier als Besonderheit lokales Kunsthandwerk zu entdecken. Hier findest du garantiert ein passendes Souvenir.
Sehenswürdigkeiten in Kambodscha: Natur und Landschaften
Tonle Sap
Der Tonle Sap ist der größte See Südostasiens. Er liegt etwa 15 Kilometer von Siem Reap entfernt und bietet Einblicke in das Leben der Menschen, die in schwimmenden Dörfern auf dem See leben. Ein schöner Klassiker ist zum Beispiel eine Bootsfahrt bei Sonnenuntergang.
Sei darauf gefasst, auch mit der Armut der Menschen konfrontiert zu werden. Viele Händler werden dich bitten, ihnen Getränke und andere Kleinigkeiten abzukaufen.
Kbal Spean
Der Fluss der 1000 Lingas, wie Kbal Spean auch genannt wird, ist eine archäologische Stätte in Angkor, an der sogenannte Lingas, Tiere und Gottheiten, in das Flussbett und die Felswände gemeißelt wurden. Ein schöner Wanderweg führt zu dieser Stätte, für die du zusammen mit dem Bateay Srei etwa einen halben Tag einplanen solltest. Wenn du auch den Phnom Kulen Nationalpark (siehe unten) erkunden möchtest, bist du etwa einen ganzen Tag unterwegs.
Schnorcheln und Tauchen in Koh Rong
Die Insel Koh Rong ist bekannt für ihre Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten. Für Tauchanfänger gibt es hier zahlreiche Tauchschulen, die auch Tauchkurse anbieten. Die Unterwasserwelt ist vielfältig und du wirst so einiges entdecken, egal ob du tauchen oder “nur” schnorcheln möchtest.
Kardamomgebirge
Im Kardamomgebirge zeigt sich die Natur Kambodschas von ihrer schönsten Seite. Die bei Touristen beliebte Bergwelt erstreckt sich entlang der Küste des Golfs von Thailand. Der dortige Urwald zählt zu den letzten intakten Regenwäldern Südostasiens. Hier kannst du auf Trekkingtouren wilde Tiere beobachten, Magrovenwälder und Wasserfälle besuchen und durch dichten Dschungel streifen. Mehrtägige geführte Trekkingtouren in das Waldreservat werden von Koh Kong, Chamnar und Thma Bang aus angeboten.
Sehr zu empfehlen ist eine Rundreise, auf der du Angkor, Phnom Penh und das Kardamomgebirge entdeckst.
Pfefferplantagen von Kampot
Einmal dahin reisen, wo der Pfeffer wächst. In Kampot, in der Nähe von Kep, kannst du die Pfefferplantagen besichtigen, auf denen der berühmte Kampot-Pfeffer angebaut wird. Die Landschaft ist sehr schön, mit kleinen Dörfern und endlosen Reisfeldern und auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn du noch etwas vom “echten” Kambodscha kennenlernen möchtest.
Sehenswürdigkeiten in Kambodscha: Nationalparks
Phnom Kulen Nationalpark
Phnom Kulen ist ein Nationalpark, der auch als der Geburtsort des Khmerreiches gilt. Auf dem 487 Meter hohen Berg Pnomh Kulen rief König Jayavarman II zu Beginn des neunten Jahrhunderts das Khmerreich aus. Auf einer Tour kannst du die schöne Natur erkunden, in einem Wasserfall baden und verschiedene Ruinen sowie den Fluss der 1000 Lingas besuchen.
Virachey Nationalpark
Der Virachey Nationalpark befindet sich in Ratanakiri im Dreiländereck zwischen Kambodscha, Laos und Vietnam und ist eines der größten Naturschutzgebiete Kambodschas. Der Naturpark ist noch nicht sehr touristisch erschlossen, aber es gibt Reiseveranstalter, die mehrtägige Trekkingtouren durch den Dschungel anbieten.
Du solltest mindestens drei Tage einplanen, da du ein oder zwei Tage nicht ausreichen, um tief genug in den Dschungel zu gelangen. Manche Touren dauern sogar bis zu zehn Tage und sind daher vor allem echten Abenteurern und Ökotouristen empfohlen.
Achte darauf, nur bei offiziellen und lizenzierten Anbietern zu buchen.
Kep Nationalpark
Der Kep Nationalpark ist ein relativ kleiner Nationalpark, der etwa 130 Kilometer von Phnom Penh entfernt an der Südküste Kambodschas liegt. Ein großer Teil des Parks verfügt über eine asphaltierte Straße, sodass du diese Ecken auch mit dem Tuk-Tuk oder auf dem Motorroller erkunden kannst.
Etwas tiefer in den Dschungel gelangst du nur zu Fuß. Doch trotzdem ist dieser Naturpark dank der großen Straße und der relativ kurzen Wanderwege viel leichter zugänglich als der Virachey Nationalpark. Dafür siehst du hier natürlich auch etwas seltener unberührte Natur.
Die Mischung aus Dschungel und Küstenlandschaft macht den Nationalpark Kep zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber, die bei einem Tagesausflug ein Stück durchs Dickicht wandern und im Anschluss am Strand entspannen können. Außerdem findest du hier einige tolle Aussichtspunkte.