Koh Tonsay: Zeitreise auf der Kanincheninsel

Vor der Küste Kambodschas liegt die kleine Insel Koh Tonsay, die auch unter dem Namen Rabbit Island oder Kanincheninsel bekannt ist. Hier findest du Infos zu Anreise und Hotels sowie Tipps für deinen Aufenthalt.

Die Schweizer Eve und Ron sind seit Oktober 2017 auf Weltreise und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die gesamte Zeit haben sie bisher in Südostasien verbracht und werden dort auch noch eine Weile bleiben. Auf ihrem Blog everonTravel und ihrem Youtube-Kanal berichten sie regelmäßig über ihre Erlebnisse. Nachfolgend berichten Sie von ihrem Aufenthalt auf Koh Tonsay.

Koh Tonsai Reisetipps

Kambodscha – mancherorts noch wie Thailand vor 20 Jahren. So oder so ähnlich liest es sich in vielen Reiseberichten über das südostasiatische Land.

Vor 20 Jahren war unsere grösste Sorge der nächste anstehende Mathetest in der Schule – da schleppten wir noch keinen Backpack durch die Welt.

Haben wir jetzt auf Koh Tonsay dieses einfache Inselleben gefunden, von dem uns die älteren Traveller immer vorschwärmen? Eine Insel, auf der die Zeit stehengeblieben scheint?

Unsere Suche nach dem einfachen Inselleben

Nun, die Suche gab es nicht. Wir sind ganz zufällig über das kleine Eiland gestolpert.

Nach einigen Tagen in Kep, dem kleinen Küstenort mit dem bekannten Krabbenmarkt, machten wir uns auf die Suche nach Aktivitäten. Neben dem eher unspektakulären Strand und dem kleinen aber schönen Nationalpark werden Tagesauflüge nach Koh Tonsay angeboten. Die Insel wird auch gerne Rabbit Island genannt.

Wer seine Ansprüche herunterschraubt, soll auf der Insel auch übernachten können. Das klingt nach einem Abenteuer – Challenge accepted.

Und so saßen wir einige Tage später auf einem Longtail-Boot, das uns für gerade einmal 8 USD auf die Kaninchen-Insel schipperte – Rückfahrticket inklusive.

Was wir auf Koh Tonsay gefunden haben – und was nicht…

Das Leben auf der Insel ist einfach – sehr einfach. Denn es gibt wirklich nur das Nötigste – und genau das macht den Reiz von Koh Tonsay aus …

Die Unterkünfte – sollen wir vorbuchen oder nicht?

Also mal einen Blick auf Booking.com geworfen und die Hotels abgecheckt. Die Auswahl war klein – eine Handvoll Unterkünfte für rund 10 bis 14 USD. Ob wir wohl vorbuchen müssen? Schließlich ist gerade Hauptsaison …
No risk – no fun. Sollte nichts mehr frei sein, fahren wir einfach abends mit dem Boot wieder zurück nach Kep.

Und diese Entscheidung war top – denn es waren noch mehr als genug Bungalows frei. Und viel günstiger waren sie auch noch – gerade einmal 6 bis 8 USD wurden vor Ort für einen Bungalow fällig – und alle stehen sie in erster Reihe am Strand.

Die Auswahl fiel uns nicht schwer – die einfachen Bungalows auf Koh Tonsay sind alle etwa gleich ausgestattet. Ein Bett, ein Klo, eine Kaltwasser-Dusche – und das wichtigste überhaupt, eine Terrasse mit Hängematte. Klimaanlagen suchst du auf der Insel vergeblich – denn Strom gibt es nur von 18 Uhr bis 22 Uhr. Und nur vom Angucken wird das Zimmer auch nicht kühler. Wirklich heiss war es aber nie im Bungalow – dafür sorgt die offene Bauweise.

Diese lädt aber auch tierische Besucher ein, die besonders bei Regen gerne ein trockenes Plätzchen aufsuchen. Und während unseres Aufenthalts hat es geregnet.

Und so teilten wir uns den Bungalow mit einer kleinen Ratte, während unsere Reisebegleitung im Zimmer nebenan versuchte, die grosse Huntsman-Spinne zum Auszug zu bewegen.

Bevor wir uns schlafen legten, öffneten wir das große, zum Strand gerichtete Fenster direkt neben dem Bett. Der laue Wind blies uns feuchte, salzige Meeresluft ins Gesicht. Vor unserem Fenster zirpten Grillen, weit entfernt knatterte ein Longtailboot durch die Nacht. Sanft schliefen wir zum gleichmässigen Rauschen des Meeres ein.

Hängematten und Strand-Restaurants – das Tages-Programm auf Koh Tonsay

Bereits bei unserer Ankunft fielen uns die vielen gemütlichen Hängematten am Strand auf – und die haben wir gleich mal beschlagnahmt. Den Blick aufs Meer und die Küste von Kep gerichtet, schaukelten wir mit den am Strand liegenden Longtails um die Wette und genossen die ruhige und entspannte Atmosphäre auf Koh Tonsay.

Um etwa 16 Uhr nachmittags war Aufbruchsstimmung. Denn die meisten Reisenden besuchen Rabbit Island nur für einen Tagesausflug. Und nachdem gefühlt 90 Prozent der Inselbesucher auf eines der Longtailboote gestiegen war, blieben nur die weniger als zehn auf der Insel wohnhaften Familien und eine Handvoll Backpacker übrig.

Mit Einbruch der Dämmerung versammelte sich die kleine Truppe in einem der Strandrestaurants. Schnell knüpft man Kontakt auf der kleinen Insel und kennt sich bereits nach wenigen Stunden. Das mag unter anderem daran liegen, dass es auf Koh Tonsay kein Wi-Fi gibt und somit Facebook & Co für einige Tage keine Rolle spielen.

Wir tauschten Insider-Tipps von vergangenen Reisen aus, unterhielten uns über das Leben und genossen die ganz besondere Atmosphäre, bevor der Generator um 22 Uhr seinen Dienst quittierte und die ganze Insel von der Nacht eingenommen wurde.

Die Leben auf Koh Tonsay findet an nur einem kleinen Strand statt, der Rest der Insel besteht aus Steinen und dichtem Dschungel. Eigentlich wollten wir uns noch auf Entdeckungstour begeben und den einsamen Strand am anderen Ende besuchen. Doch leider hielt uns der Regen davon ab.

So begnügten wir uns mit der Hängematte und genossen drei Tage absolute Entspannung.

Was wir auf Koh Tonsay wirklich gebraucht haben

Die kleine Reise nach Rabbit Island traten wir nur mit einem Daypack bewaffnet an. Darin Badesachen, ein paar frische Klamotten, Sonnencreme und Handtücher.

Aber auf einiges hätten wir nicht verzichten wollen – ausreichenden Mückenschutz. Neben genügend Spray taten auch unsere langen Hosen einen guten Dienst. Die Restaurants auf Rabbit Island betreiben kleine Minimärkte und verkaufen neben Zigaretten auch Mückenspray und Sonnencreme.

Ausserdem waren wir froh über unsere Seidenschlafsäcke, denn unser Bungalow war definitiv nicht der sauberste auf unserer Reise. Dazu hatte auch unser kleiner Mitbewohner seinen Teil beigetragen.

Und last but not least – genügend Bargeld. Denn ohne Strom gibt es auf der Insel auch keinen ATM. Wirklich viel Geld haben wir aber nicht gebraucht, denn die Preise waren unerwartet günstig. Obwohl die ganzen Waren mit dem Longtail nach Koh Tonsay gebracht werden mussten, bezahlten wir für ein Essen nur zwischen zwei und vier Dollar und auch das Bier war mit unter einem Dollar sehr preiswert.

Unser Fazit zu Koh Tonsay

Die drei Tage auf Koh Tonsay waren ein schönes Erlebnis, abseits von Luxus und Wi-Fi. Das langsame und gemütliche Leben auf der Insel nahm uns in dem Moment ein, als wir vom Longtail sprangen und unsere Füsse den Sand von Rabbit Island berührten.

Ein schöner Kontrast zu den stark besuchten Inseln wie Koh Rong oder Koh Rong Samloem. Wer schneeweisse Strände und türkisblaues Wasser wie auf den beiden Rong-Inseln sucht, wird allerdings enttäuscht sein. Wer jedoch Ruhe und Ursprünglichkeit sucht, ist auf Koh Tonsay genau richtig.

Ob Du auf der Insel das Thailand von vor 20 Jahren finden wirst, können wir nicht beurteilen, dafür sind wir zu jung. Aber wir können definitiv sagen, dass wir drei tolle Tage hatten, die für uns ein kleines Abenteuer waren.

Video Koh Tonsay

Hier haben wir unsere Eindrücke in einem Video zusammengefasst:

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