Angkor Grand Circuit – Entdecke faszinierende Tempel

Die meisten Besucher von Angkor schauen sich auf einer Standardroute die bekanntesten Tempel an. Wer sich jedoch auf den Grand Circuit begibt, kann abseits der Touristenmassen viel Neues entdecken. Hier findest du Tipps und einen Routenvorschlag.

Vor einigen Jahren während eines Besuches in Siem Reap hat mir der Small Circuit (Circuit = Rundgang/Rundfahrt) in Angkor den Atem geraubt. Dieser ist quasi die touristische Standardroute. Dieses Jahr war es der Grand Circuit. Deshalb möchte ich jetzt mit dir über Tempel sprechen, wohl wissend, dass das kulturgeschichtliche Interesse vieler Reisender gänzlich erschöpft ist, sobald sie den Sonnenaufgang in Angkor Wat gesehen haben.

Das ist völlig okay, man muss Tempel wie ein Kunstwerk betrachten, in das einige sich Schockverlieben, das aber dem großen Rest der Menschheit einfach egal ist. Ich selbst habe über die Hobbyfotografie zu Tempeln und ihrer Geschichte gefunden, denn sieht man genau hin, gibt es selbst bei identisch aussehenden Tempeln feine Unterschiede, die eine große Bedeutung haben oder hatten. Obwohl man über das Thema theoretisch auch mehrfach promovieren kann, möchte ich dir heute den Grand Circuit und seine Tempel nur in Kurzform vorstellen.

Wenn du statt eines Ein-Tages-Tickets ein Drei-Tage-Ticket kaufst, kannst du beide Rundkurse ganz entspannt machen.

Du möchtest nicht nur Angkor und Siem Reap, sondern auch weitere Orte im Land besuchen? Dann schau mal auf unserem Kambodscha-Blog vorbei. Dort findest du jede Menge Tipps für deinen Urlaub.

Du träumst von einem Urlaub in Kambodscha, möchtest aber nicht selbst planen? Kein Problem, bei uns findest du auch geführte Kambodscha-Rundreisen.

Angkor – Das Wichtigste im Überblick

  • Anreise: Angkor liegt in der Nähe von Siem Reap. Am einfachsten kommst du mit dem Flugzeug dorthin– Tickets findest du bei Skyscanner oder AirAsia.
  • Beste Reisezeit: Während der „kühlen“ Trockenzeit, die von November bis Februar dauert, ist es sehr angenehm vor Ort. Doch diese Zeit ist unter Reisenden sehr beliebt. Es lohnt sich, alles, was du auf keinen Fall verpassen willst, vorab zu buchen.
  • Budget: Während die Tickets für Angkor nicht ganz billig sind, kannst du in Siem Reap recht günstig wohnen, essen und Sightseeing betreiben.
  • Transport vor Ort: Am besten benutzt du die allseits beliebten Tuk-Tuks und Motorradrikschas, um nach Angkor und durch den Stadtkern von Siem Reap zu kommen.
  • Unterkunft: Du brauchst Erholung nach einem langen Erkundungstag? Dann können wir dir das La Bastide de Caro in Siem Reap sehr empfehlen. In der tollen Poolanlage lässt es sich herrlich entspannen und trotz zentraler Lage befindest du dich hier in einer ruhigen Oase – Hotel ansehen bei Booking oder Agoda.
  • Währung: Ausländer zahlen häufig in US-Dollar (USD), aber auch kambodschanische Riel werden im alltäglichen Zahlungsverkehr eingesetzt.
  • Das solltest du gemacht haben: Tempel gucken macht hungrig – eine Streetfood-Tour führt dich zu den besten kulinarischen Spots der Stadt!

Wissenswertes vorab

Frühes Aufstehen ist für den Grand Circuit nicht notwendig. Je nachdem, wie intensiv du die einzelnen Tempel erkunden möchtest, reicht es aus, kurz nach dem Mittag aufzubrechen und bis zum Sonnenuntergang zu bleiben. Gängige Praxis ist es, sich einen Tuk-Tuk-Fahrer für den Ausflug zu engagieren – das geht auch spontan. Weiterhin gängig ist folgende Route: Preah Khan, Neak Pean, Tom Som, East Mebon und – zum Schluss – Pre Rup.

Grand Circuit – Die genaue Route

Preah Khan

Der Tempel Preah Khan ähnelt auf den ersten Blick Ta Prohm, dem Tomb-Raider-Tempel. Er wirkt verfallen, eher wie eine Ruine, und ist teilweise ebenfalls von Würgefeigen und Kapok-Bäumen überwuchert. Er ist sehr viel weniger bekannt als sein optischer Vetter Ta Prohm, aber nicht weniger schön. »Preah Khan« bedeutet übersetzt »Heiliges Schwert«. Gebaut wurde er im späten 12. Jahrhundert unter König Jayavarman VII. Man vermutet, dass der Tempel während der Bauzeit von Angkor Thom als provisorische Hauptstadt diente. Der Preah Khan ist der mit Abstand größte Tempel des Grand Circuit. Wenn du dort ankommst, siehst du ein großes Tor ähnlich des South Gate von Angkor Thom, und dann läufst du noch ein Stück, bevor du am Tempel selbst ankommst.

Neak Pean

Weiter geht es zum Neak Pean – der wirklich keinem anderen Tempel ähnelt. Der Neak Pean (übersetzt: »ineinander gewundene Schlangen«) befindet sich auf einer künstlichen Insel im Zentrum eines großen Wasserbeckens, dem nördlichen Baray. Die Barays wurden zur Blüte Angkors als Wasserreservoirs angelegt und machten verhältnismäßig viele Ernten möglich – ein Grund für Angkors damaligen Wohlstand.

Zum eigentlichen Tempel gelangst du über einen etwa 200 Meter langen Holzsteg. Von hier aus hast du einen tollen Blick über die fast surreal wirkende Szenerie: Aus dem Wasserbecken wuchern knorrige Bäume und andere Pflanzen, hinter dem Wasserbecken siehst du dichten Dschungel, Wasserschlangen und kleine Fische bahnen sich ihren Weg, gejagt von Vögeln und Anglern.

Es fällt fast schwer, den Steg zu verlassen. An der Insel angekommen, siehst du sofort den relativ kleinen Tempel Neak Pean mit seinen fünf Wasserbecken. Die ganze Anlage ist schön, weil sie so anders ist – auch wenn der eigentliche Tempel, der ebenfalls im 12. Jahrhundert unter Jayavarman VII errichtet wurde, vielleicht nicht sehr beeindruckend ist.

Ta Som

Die dritte Station ist Ta Som. Auch dieser erinnert ein wenig an Ta Prohm: Ruinenartig, eingebettet in dichtem Grün, und dabei sehr wenig besucht. Auch hier war König Jayavarman VII der Bauherr, König Indravarman II ergänzte diesen später nur um die äußere Mauer.

Erbaut wurde der Tempel für Som, den Mentoren Jayavarmans. Und auch, wenn der Tempel eher zu den kleineren und nicht ganz so bedeutungsschweren gehört: Wie vielen Lehrern auf dieser Welt wurde schon eine solche Ehre zuteil?

East Mebon

Kommen wir zum East Mebon, dessen Baustil plötzlich sehr anders ist als der seiner Vorgänger. Es handelt sich hier um den Pre-Rup-Stil, den zur Abwechslung nicht Jayavarman prägte, sondern einer der unbekannteren Könige Angkors: Rajendravarman II. Er war von 944 bis zu seinem Tod 968 an der Macht.


Du siehst sofort, dass hier anderes Baumaterial verwendet wurde, denn der Sandstein ist eher gelblich im Gegensatz zum Steingrau seiner Vorgänger auf dem Grand Circuit. Der East Mebon liegt im östlichen Baray, das heute ausgetrocknet ist, und wurde über mehrere Ebenen erbaut. Treppensteigen ist also angesagt.

Der Tempel ist quadratisch angelegt, und auf der untersten Ebene findest du an jeder Ecke gut erhaltene und wunderschöne Elefanten-Statuen. Als Besucher hat man hier seine Ruhe, auf die Anlage verirren sich nur noch sehr wenige Touristen.

Ist der Zeitplan aufgegangen, dürfte der Tag jetzt langsam in den Abend übergehen. Sonnenuntergang in Siem Reap ist gegen 18:30 Uhr, und zu der Zeit ist es sehr empfehlenswert, sich auf die Spitze des Pre Rup Tempels zu begeben. Von dort oben aus hast du den besten Blick auf die untergehende Sonne. Das hat sich scheinbar herumgesprochen, denn hier ist plötzlich wieder deutlich mehr los.

Pre Rup

Den East Mebon kann man fast als architektonische Vorhut des Pre Rup betrachten, denn der Baustil ist, wie bereits erwähnt, sehr ähnlich und vom gleichen Erbauer – jedoch ist der Pre Rup um einiges höher, größer und prächtiger.
Die Stufen bis ganz nach oben zu erklimmen, ist anstrengend, und da diese sehr schmal sind, pass bitte gut auf. Oben ausrutschen und hinunterpurzeln möchtest du nicht! Die Plackerei lohnt sich aber, denn von oben hast du einen tollen Blick über Reisfelder und den Dschungel, und bei klarem Himmel kannst du einen tollen Sonnenuntergang genießen.


Nach dem Sonnenuntergang ist es Zeit, wieder nach Siem Reap zurückzukehren. Wahrscheinlich bist du dann ziemlich kaputt und voller Eindrücke.

Wichtige Infos zur Tour

Eine Grand-Circuit-Tour kostet mit dem Tuk Tuk ungefähr 15 bis 18 Dollar plus Trinkgeld. Seit einiger Zeit kannst du in Siem Reap auch Roller mieten und die Tour theoretisch auf eigenen Faust unternehmen. Mach dich dazu aber unbedingt vorher mit dem Angkor Park und dem Weg vertraut, das Areal ist riesengroß. Auf Wikivoyage gibts eine Übersicht, am Ticketschalter in Angkor liegen auch kostenlose Karten zum Mitnehmen aus.

Wenn du einen Tuk Tuk Fahrer für den Tag anheuerst, kannst du mit ihm auch eine Erweiterung des Ausflugs abstimmen, denn der Grand Circuit lässt sich super mit vielen anderen Sehenswürdigkeiten verbinden. Es bietet sich zum Beispiel an, vorher den Banteay Srei zu besuchen. Dieser liegt 30 bis 45 Tuk-Tuk-Minuten vom Angkor Park entfernt, aber der Ausflug lohnt sich sehr, denn der aus rotem Sandstein erbaute Tempel ist wunderschön.

Auf dem Weg zum Banteay Srei finden sich auch das Landmine Museum und die Butterfly Farm sowie der Kbal Spean und der Banteay Samré. Du kannst dir den Ausflug also nach deinen Wünschen zusammenstellen, je nachdem, ob dir ein halber Tag reicht oder du einen ganzen Tag Action haben möchtest. Langweilig wir dir hier sicher nicht.

Hotels, Touren & Anreise

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deine Anreise und deinen Aufenthalt in Siem Reap.

An – und Weiterreise nach / von Angkor

Mit dem Flugzeug

Siem Reap hat einen internationalen Flughafen (Kürzel: REP). Direkte Verbindungen von Europa oder den arabischen Drehkreuzen Dubai/Abu Dhabi gibt es jedoch nicht. Das Angebot an Flügen aus den Nachbarländern, zum Beispiel aus Thailand oder Vietnam, ist jedoch groß. Flugpreise und Verbindungen vergleichst du am besten mit Skyscanner.

Hier kannst du dir die Preise und Flugzeiten für die bei Urlaubern beliebtesten Routen ansehen:

Inlandsflüge gibt es nach Phnom Penh (hier anschauen) und nach Sihanoukville (hier anschauen).

Mit dem Bus

Nach Siem Reap fahren Busse aus allen Landesteilen:

Zudem fahren auch Busse von Bangkok nach Siem Reap in etwa 8-9 Stunden (hier anschauen).

Mit dem Boot

Einmal am Tag verkehrt ein Boot zwischen Siem Reap und Battambang sowie zwischen Siem Reap und Phnom Penh. Fahrzeit jeweils ca. 6 Stunden. Anbieter ist Angkor Focus.

FAQ

Einfach auf die Fragen klicken, wir präsentieren dir schnelle Antworten.

  • Wo liegt Angkor?
    • Angkor war die Hauptstadt des Khmer-Reiches (9. bis 15. Jahrhundert) und ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe in Kambodscha mit beeindruckenden Tempelanlagen, darunter der berühmte Angkor Wat. Ganz in der Nähe liegt die Stadt Siem Reap.
  • Kostet ein Besuch in Angkor Eintritt?
  • Wie viel Zeit sollte ich für einen Besuch in Angkor einplanen?
    • Es ist ratsam, mindestens zwei bis drei Tage einzuplanen, um die wichtigsten Tempel in Ruhe zu besichtigen. Denn das Gelände ist wirklich riesig. Wenn du sowohl den Small Circuit als auch den Grand Circuit absolvieren willst, solltest du dir ein Drei-Tages-Ticket kaufen.
  • Wann ist die beste Reisezeit für Angkor?
    • Die beste Reisezeit ist die Trockenzeit von November bis März, wenn das Wetter angenehmer ist. Aber natürlich reisen dann auch viele Touristen nach Siem Reap und Angkor. Die Nebensaison ist in der Regenzeit von Mai bis Oktober.
  • Wie komme ich nach Angkor?
    • Angkor liegt in der Nähe von Siem Reap, das mit dem Flugzeug gut an Phnom Penh und internationale Ziele angebunden ist. Von Siem Reap aus können die Tempel per Tuk-Tuk, Fahrrad oder im Rahmen einer Tour besichtigt werden.
  • Gibt es eine Kleiderordnung für den Besuch von Angkor?
    • Ja, es ist wichtig, dass du dich respektvoll kleidest, insbesondere beim Betreten von religiösen Stätten. Schultern und Knie sollten bedeckt sein.

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