Backpacking in Indien: Alle Tipps, Infos und Kosten

Du planst eine Rucksackreise durch Indien? Hier findest du nützliche Tipps für deine Reisevorbereitungen – von Anreise, Visum und Reisekosten über die schönsten Urlaubsziele bis hin zu Unterkünften vor Ort und was es sonst noch Wichtiges zu beachten gilt.

Inhaltsverzeichnis

Backpacking in Indien ist für viele Touristen eine aufregende Erfahrung und gilt gemeinhin immer noch als heiliger Gral des Backpackings – denn die riesige Landfläche zu bereisen ist ein wahr gewordener Traum und Herausforderung in einem. Dich erwarten jede Menge tolle Landschaften, schöne Architektur und kulturelle Highlights, doch die Planung und auch das Reisen selbst kann überwältigend sein.

Um dir den Einstieg zu vereinfachen und um dich vor Ort schnell einleben zu können, beantworten wir hier verschiedene Fragen zu Themen wie Gesundheit, Sicherheit, Geld, Visum und vieles mehr.

Ist Indien das richtige Reiseziel?

Es gibt viele Adjektive, mit denen sich Indien beschreiben lässt: farbenfroh, geschichtsträchtig, chaotisch, aufregend, romantisch, vielfältig … die Liste ist endlos. Ein Wort, mit dem wir Indien nicht beschreiben können, ist einfach. Natürlich gibt es entspannte Orte, an denen du einfach “Urlaub machen” und die Seele baumeln lassen kannst, aber meistens ist das Reisen in Indien eine echte Herausforderung.

Indien ist das siebtgrößte Land der Welt mit der zweitgrößten Bevölkerungsdichte und einer komplexen Geschichte. Außerdem ist das Land unglaublich vielfältig, sowohl kulturell als auch landschaftlich. Diese Vielschichtigkeit macht Indien zu einem der faszinierendsten Reiseländer und lädt zum Träumen ein. Doch gleichzeitig bedeutet es auch, dass eine Rucksackreise durch Indien sehr anstrengend sein kann.

Das alles sollte dich aber auf keinen Fall von deinem Vorhaben abhalten, denn wir finden, dass Indien jede Mühe wert ist. Aber auf jeden Fall solltest du dich gut auf deinen Backpackingtrip vorbereiten und dir bewusst sein, dass Indien auch für erfahrene Reisende eine Herausforderung sein kann.

Wann soll ich reisen? (Klima und beste Reisezeit in Indien)

Indien hat drei Jahreszeiten: Sommer, Winter und Monsun. Der Sommermonsun, der im Juni oder Juli beginnt und bis September oder Oktober andauert, zieht von Süden nach Norden und wieder zurück, wobei er im Norden deutlich stärker sein kann. Meist regnet es täglich kurz, aber heftig, manchmal folgen starke Überschwemmungen. Auch die Jahreszeiten sind von Region zu Region verschieden.

Deshalb ist es auch so schwierig, die perfekte Reisezeit für Indien zu empfehlen. Das Land ist einfach zu groß und hat viele verschiedene Klimaregionen. Zuerst ist es wichtig zu wissen, wo du überall hinreisen möchtest.

 An der Westküste, zum Beispiel in Mumbai, herrscht tropisches Klima, das vom Südwestmonsun bestimmt wird. Von Juni bis September solltest du diese Region meiden, da der Monsun bis zu 26 Regentage pro Monat mit sich bringt. Die heißesten Monate sind April und Mai, dir wir ebenfalls nicht als Reisemonat empfehlen.

 Im Norden, zu dem auch Neu Delhi gehört, ist die beste Reisezeit von Oktober bis Februar. Dann herrschen “kühlere” Temperaturen von 21 bis 33 Grad je nach Monat und dich erwarten viele Sonnenstunden und fast kein Regen.

 Im Süden ist es fast immer warm bis tropisch heiß, wobei die Temperaturen von April bis Juni am höchsten sind. Am besten planst du deine Reise von Dezember bis Februar. Denn dann sind viele Sonnenstunden, weniger Regentage und “nur” angenehme 30 Grad zu erwarten.

 Im Himalaya ist der Unterschied zwischen den Jahreszeiten besonders groß. Dort fallen die Temperaturen im Januar unter null Grad, während die Region dir im Sommer mit viel Sonnenschein und über 25 Grad begegnet. Die beste Reisezeit, vor allem wenn du Trekkingtouren planst, ist von Juli bis Oktober, da du in den restlichen Monaten mit viel Schnee rechnen musst.

Wie lange soll ich nach Indien reisen?

Indien ist ein riesiges Land, daher ist es am besten, wenn du dich erst einmal auf eine Region konzentrierst. Wenn du einige der verstreut liegenden touristischen Highlights auf deiner Reise sehen möchtest, musst du viel zusätzliche Zeit einplanen, um von A nach B zu kommen. Viele Entfernungen sind weit und du musst entweder einen langen Fahrtag oder eine Übernachtung im Zug oder Bus einplanen.

Du solltest mindestens zwei Wochen einplanen, wenn du Bundesstaaten wie Rajasthan oder Kerala besuchen möchtest. Wenn du das ganze Land bereisen möchtest, solltest du mindestens vier Wochen einplanen, gerne auch mehr, um entspannter reisen zu können.

Aber auch wenn du problemlos mehrere Wochen in Indien verbringen kannst, ohne dass dir langweilig wird, solltest du bedenken, dass viele Orte im Land sehr überwältigend sein können. Gerade wenn du zum ersten Mal in Indien als Backpacker unterwegs bist, solltest du dir nicht zu viel vornehmen und dir auch Zeit zum Akklimatisieren und Entspannen geben.

Wohin soll ich in Indien reisen? (Backpacking-Ziele in Indien)

Indien war schon immer ein beliebtes Reiseziel für Rucksacktouristen. Es begann in den 60er und 70er Jahren mit dem Hippie Trail, der heute ironischerweise vom Banana Pancake Trail abgelöst wurde. Die Ziele, die damals dazugehörten waren Goa, Varanasi, das Taj Mahal, Manali, Rajasthan sowie Rishikesh und stehen auch heute noch auf der Liste der meisten Backpacker.

Viele starten aus gutem Grund im Goldenen Dreieck: Delhi, das Taj Mahal in Agra und das wunderschöne Jaipur erwarten dich hier. Ein bisschen Großstadtchaos, eines der beeindruckendsten Bauwerke der Welt, wunderschöne Tempel und quirlige Märkte – im Goldenen Dreieck bekommst du einen tollen ersten Eindruck von Indiens Schätzen.

Von Jaipur aus solltest du unbedingt noch einige andere Ecken Rajasthans besuchen. Pushkar, Jodphur, Udaipur und Jaisalmer gehören ebenso dazu wie ein Besuch der Wüste Thar.

Wer es eher spirituell mag, sollte nach Varanasi, McLeod Ganj, der Heimat des Dalai Lama, oder Rishikesh fahren. Obwohl es in ganz Indien Ashrams gibt, ist diese Stadt besonders für Yoga und Meditation bekannt. Schuld daran sind unter anderem die Beatles, die hier die transzendentale Meditation erlernten, um den Drogen abzuschwören.

Wer Lust hat, aktiv zu sein, fährt in den Himalaya. Hier gibt es nicht nur hohe Berge zu erklimmen, sondern auch echte Abenteuer zu erleben. Umgeben von schneebedeckten Gipfeln ist Manali ein wahres Abenteuerziel für Backpacker, an dem du wandern, Paragliding und Wildwasser-Rafting erleben kannst.

Im Süden erwarten dich dagegen tropische Temperaturen und Strandfeeling. Goa, aber auch Kerala sind bekannt für ihre Strände und damit meist auch für Strandpartys. Gerade Kerala ist eine gute Anlaufstelle, wenn du auf deiner Reise mehr über Ayurveda erfahren möchtest, denn hier gibt es die besten Kliniken und Resorts für eine Kur.

Indien: pauschal oder individuell?

Du kannst Indien sowohl auf einer Pauschalreise als auch auf eigene Faust entdecken. Dank eines gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes ist die Anbindung relativ gut, allerdings solltest du schon etwas Reiseerfahrung mitbringen, bevor du Indien allein erkundest.

Die Vorteile liegen jedoch auf der Hand: Du sparst meist viel Geld und kannst dein Tempo und deine Route selbst bestimmen. Das ist besonders vorteilhaft, wenn du unterwegs Leute kennenlernst, mit denen du vielleicht ein Stück gemeinsam reisen möchtest; wenn du einen längeren Aufenthalt in einem Ashram oder eine Ayurvedakur planst oder wenn du dich spontan entscheidest, dich vor einer Trekkingtour durch den Himalaya noch ein paar Tage zu akklimatisieren.

Außerdem gibt es nur wenige Pauschalangebote abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Das mag für Indienneulinge in Ordnung sein, ist aber vielleicht etwas langweilig, wenn du schon einmal dort warst.

 Wenn du nur wenig Zeit hast oder noch kein erfahrener Backpacker bist, kann ein bisschen Organisationshilfe durchaus sinnvoll sein. Eine gute Alternative ist eine Bausteinreise, eine Mischung aus Individual- und Pauschalreise.

Backpacking in Indien — die konkrete Reiseplanung

Wie plane ich meine Reise nach Indien am besten? Womit fange ich an?

Als erstes solltest du dir überlegen, was du in Indien sehen möchtest und wie viel Zeit dir für deine Reise zur Verfügung steht. Mit diesen Kriterien im Hinterkopf kannst du eine grobe Reiseroute zusammenstellen.

 Wenn du zeitlich flexibel bist, ist das gut, denn dann kannst du die Klimatabelle zu Rate ziehen und deine Urlaubsstopps genau planen. Wenn deine Reise an jedoch an eine bestimmte Jahreszeit gebunden ist, solltest du dir überlegen, ob dir das Wetter egal ist oder ob du deine Reiseroute eventuell etwas anpassen möchtest. Als Nächstes solltest du deine Flüge buchen und dein Visum beantragen.

 Prüfe auf jeden Fall vorher, ob dein Reisepass noch gültig ist und ob du eventuell neue Impfungen brauchst oder auffrischen musst.

 So beantragst du ein elektronisches Visum für Indien

 Indien: Welche Impfungen benötigst du für deine Reise?

Danach kannst du deine Reiseroute etwas genauer planen und auch schon erste Unterkünfte buchen oder Tickets für den Transport vor Ort kaufen.

 Frühzeitige Ticketbuchung für verschiedenste Verkehrsmittel, insbesondere das Zugfahren, in Indien ist besonders wichtig, wenn du planst, an Feiertagen durch Indien zu reisen, denn auch diese sind schnell ausverkauft.

100 Hilfsmittel, die dir das Reisen erleichtern

Welche Bücher & E-Books helfen mir bei der Planung?

Natürlich wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass du bei uns viele nützliche Artikel zu Indien findest, die dir deine Reiseplanung vorab sowie unterwegs erleichtern. Aber gerade bei einem vielseitigen Reiseziel wie Indien darf auch der gute, alte Reiseführer nicht fehlen.

 Bedenke, dass Indien-Reiseführer wie der Klassiker von Lonely Planet sind ziemlich dick! Je nachdem, wohin du in Indien reisen möchtest, kann es einfacher sein, einen Reiseführer für eine bestimmte Region zu kaufen.

Zu unseren Favoriten gehören der Lonely Planet Indien sowie der Lonely Planet Indien Süden & Kerala und der Stefan Loose Reiseführer Indien der Norden sowie der Stefan Loose Reiseführer Indien der Süden.

Du reist nach Südindien? Bei uns im Shop findest du auch eine coole DVD mit spannenden Eindrücken.

Wie komme ich hin? Wo finde ich günstige Flüge nach Indien?

Von Europa aus gibt es viele Direktflüge in indische Städte wie Neu-Delhi, Mumbai oder Bangalore. So kommst du zum Beispiel mit Lufthansa meist schon für 700 Euro auf dem Direktweg nach Mumbai oder sogar etwas günstiger mit Air India nach Neu-Delhi.

Alternativ fliegst du mit Airlines wie Emirates, Qatar und Etihad mit Zwischenstopp in Dubai, Abu Dhabi oder Doha. Auch viele andere Regionen und Städte wie Kochi, Chennai oder Kalkutta kannst du direkt aus dem Ausland anfliegen.

 Idealerweise schaust du auf Skyscanner nach günstigen Flügen. Dort kannst du auch nach Flugreisen im Inland suchen und vergleichen, welche Anreise am bequemsten und günstigsten ist.

Einreise und Visum für Indien

Für die Einreise nach Indien benötigst du ein Visum. Für Deutsche, Österreicher und Schweizer gibt es kein Einreisevisum, du musst es also vorher bei der Botschaft oder online beantragen.

 Indien: Die wichtigsten Tipps zu Visum & Einreise

Für Touristen gibt es Visa mit einer Gültigkeit von 30 Tagen, einem Jahr oder sogar fünf Jahren. Am einfachsten ist es, wenn du dein elektronisches Visum bei Indianvisaonline beantragst und bezahlst. Die Electronic Travel Authorization (ETA), die du dann erhältst, solltest du ausdrucken und immer als Kopie bei dir tragen.

 Dein Reisepass muss zum Zeitpunkt der Beantragung noch mindestens 6 Monate gültig sein. Achte auch darauf, dass dein Pass bei der Einreise wirklich gestempelt wird, da es sonst bei der Ausreise Probleme geben kann.

 Bitte informiere dich vor deiner Reise noch einmal bei der indischen Botschaft oder einer Institution wie dem Auswärtigen Amt über aktuelle Infos und Einreisebestimmungen.

Wo kann ich einreisen?

Das eVisa kann nur an 28 internationalen Flughäfen sowie in den Häfen von Mumbai, Goa, Chennai, Kochi und Mangaluru bei Ankunft mit einem Kreuzfahrtschiff verwendet werden.

Je nach Art des Visums erhältst du ein “Double Visa“”oder “Multiple Entry Visa”. Erfahrungsberichten zufolge kannst du damit, nachdem du dein Visum einmal am Flughafen “aktiviert” hast, beim nächsten Mal auch über eine Landesgrenze einreisen. Eine offizielle Stellungnahme der indischen Regierung dazu gibt es allerdings nicht.

Was nehme ich mit (Packliste Indien)?

Bevor du deinen Rucksack für deine Indienreise packst, solltest du auf der Karte nachsehen, welches Klima (siehe oben) dich an deinem Zielort erwartet.

 Was du immer dabei haben solltest, sind ein paar gute Laufschuhe, aber auch bequeme Sandalen. Richtige Wanderschuhe brauchst du nur, wenn du wirklich in die Berge willst.

 Bei der Kleidung sollten sowohl Männer als auch Frauen etwas zurückhaltender sein. Kurze Hosen zum Beispiel werden in Indien nur von Kindern getragen und fallen bei Erwachsenen schnell auf. Das kann dazu führen, dass du offensichtlich beobachtet wirst, was unangenehm sein kann.

Weite, lockere Kleidung, die Schultern und Knie bedeckt, ist eigentlich immer gut und bei den oft hohen Temperaturen auch am angenehmsten. Wer sich nicht sicher ist, was angemessen ist, kauft am besten vor Ort ein. Für Frauen eignet sich eigentlich immer ein “Salwar Kameez”, eine Kombination aus luftiger Hose, Tunika und Kopftuch. Aber auch Jeans oder Leggings mit einer Tunika oder einem längeren Oberteil passen.

Auch Tücher kannst du in Indien eigentlich immer gebrauchen, sei es um dich beim Tempelbesuch zu bedecken oder um dich vor der Klimaanlage im Zug zu schützen. Warte am besten, bis du vor Ort bist. Denn in Indien findest du wunderschöne und zugleich günstige Schals und Tücher.

Packe auch die passende Badebekleidung ein. Bikinis und Badeanzüge sind in weniger touristischen Gegenden verpönt, deshalb solltest du ein paar Leggings und ein T-Shirt zum Schwimmen einpacken.

Ein gutes Mückenspray und Sonnencreme sind auf einer Rucksackreise durch Indien ebenfalls unerlässlich.

Budget: Was kostet mich eine Rucksackreise nach Indien?

Indien ist immer noch ein sehr günstiges Reiseland für Backpacker. Einfache Betten in einem Hostel kosten meist nicht mehr als fünf Euro pro Nacht und ein Einzelzimmer gibt es oft schon ab zehn Euro. Luxus darfst du nicht erwarten, aber Klimaanlage und warmes Wasser gehören dazu.

 Wenn du in den kühleren Monaten in Bergregionen reist, solltest du dich vorher erkundigen, ob es dort eine Heizung gibt.

Auch das Essen ist in Indien sehr günstig, vor allem, wenn du Vegetarier oder Veganer bist. Curry oder Thali bekommst du oft schon für 100 INR (circa 1,20 Euro). Teurer wird es, wenn du internationale Gerichte wie Pizza oder Burger bestellst und Limonade oder Alkohol trinken möchtest. Halte dich lieber an Chai, der kostet meist nur ein paar Cent.

Wenn du durch Indien reisen willst, machst du das am besten mit dem Zug oder Bus. Von Delhi nach Agra zum Beispiel kannst du schon ab vier Euro mit dem Zug fahren, die Regionalbusse kosten noch weniger.

 Zugfahren in Indien: Unsere besten Tipps

Bei so viel Ersparnis bleibt noch genug Geld für Ausflüge zum Taj Mahal (Eintritt derzeit etwa 12,50 Euro), in die Wüste oder auf ein Hausboot in den Backwaters von Kerala.

Und selbst wenn du Lust auf Luxus hast, ist das in Indien oft viel billiger als in anderen Ländern. Klasse, private Fahrer oder sogar eine Übernachtung in einem 5-Sterne-Hotel sind in Indien oft erschwinglich.

Geld in Indien: Wie funktioniert das mit dem Bezahlen?

Die Währung Indiens ist die indische Rupie (INR). Eine Rupie besteht aus 100 Paisa, aber diese Münzen werden immer seltener. Heute gibt es Banknoten zu 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 2000 Rupien. Die Banknoten zu 10, 20, 50 und 100 Rupien gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen.

 Im Jahr 2016 wurden neue 500- und 2000-Rupien-Scheine eingeführt und die traditionellen 500- und 1000-Rupien-Scheine aus dem Verkehr gezogen. Besucher müssen etwas aufpassen, denn hin und wieder wird versucht, unwissenden Touristen die alten Scheine unterzuschieben.

Bargeld ist in Indien nach wie vor sehr wichtig, besonders wenn du in ländlichen Gegenden unterwegs bist oder in kleinen Läden bezahlen willst. Am besten hast du immer ein paar kleine Scheine dabei, damit du nicht die Ausrede “Es gibt kein Wechselgeld” hören musst. In gehobenen Hotels und Restaurants sowie in größeren Einkaufszentren kannst du meist auch mit Kreditkarte bezahlen.

 Die Ein- und Ausfuhr von indischen Rupien ist offiziell verboten.

Wo und wie bekomme ich Geld in Indien?

Am besten benutzt du deine Kreditkarte, um an einem Geldautomaten (ATM) Geld abzuheben. Geldautomaten gibt es vor allem in größeren Städten, in ländlichen Regionen solltest du zur Sicherheit immer Bargeld dabei haben. An den meisten Geldautomaten kannst du auch deine EC-Karte benutzen, allerdings fallen dann oft höhere Gebühren an. Meistens kannst du 10000 Rupien abheben, viele Automaten geben aber nur Scheine im Wert von 2000 Rupien aus.

 In einigen Banken kannst du auch mit deiner Kreditkarte am Schalter Bargeld abheben.

 In größeren Hotels oder in der Bank kannst du große Scheine wechseln lassen, damit du im Alltag überall zahlen kannst. Denn häufig ist es in kleinen Läden oder in Verkehrsmitteln schwierig, Geld zu wechseln.

Eine gute Alternative sind die Wechselstuben in Indien, in denen du Euro oder US-Dollar tauschen kannst. Nach dem Umtausch bekommst du eine Quittung, mit der du am Ende deiner Reise deine restlichen Rupien in Euro oder Schweizer Franken zurücktauschen kannst. Wenn du Bargeld an einem Geldautomaten abgehoben hast, hebe die Quittung auf, falls du das Geld zurücktauschen möchtest.

 Achte darauf, dass die Scheine, die du bekommst, in gutem Zustand sind. Verschmutzte oder zerrissene Geldscheine sind oft schwer wieder loszuwerden.

Welche Kreditkarte ist in Indien sinnvoll?

Für welche Reisekreditkarte du dich auch entscheidest, am besten nimmst du mindestens zwei mit. So bist du gewappnet, falls du eine Karte verlierst oder sie gesperrt wird. Informiere dein Kreditinstitut vorher, dass du nach Indien reist, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass so etwas passiert.

Informiere dich am besten vorher, welche Kreditkarte für dich auf Reisen sinnvoll ist. Manche Anbieter verlangen keine Gebühren, wenn du im Ausland Geld abheben möchtest. Zu empfehlen sind zum Beispiel die Mastercard der c24-Bank oder die TF Mastercard Gold mit Versicherungsschutz.

Gesundheit & Vorsorge in Indien

Welche Impfungen sind für Indien nötig?

Nur Personen, die aus Risikoländern kommen, benötigen noch eine Covid-19-Impfung für die Einreise nach Indien. Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, braucht sie derzeit nicht mehr.

 Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist eine Gelbfieberimpfung ein Muss.

Empfohlen werden jedoch die typischen Reiseimpfungen gegen Hepatitis A, Typhus und eventuell Hepatitis B, Japanische Enzephalitis und Tollwut. Gerade letztere kann für Indien sehr sinnvoll sein, da es viele streunende Hunde und Affen gibt. Vor allem außerhalb der Stadtzentren kann es schwierig sein, im Notfall an entsprechende Impfstoffe zu kommen.

 Am besten erkundigst du dich rechtzeitig vor der Abreise beim Tropeninstitut, welche Impfungen für die Dauer und Art deiner Reise empfohlen werden.

 Indien: Welche Impfungen benötigst du für deine Reise?

Gibt es weitere nervige Krankheiten in Indien?

Zu den gefährlichsten Krankheiten in Indien gehören die von Mücken übertragenen Krankheiten: Malaria, Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber und das Zika-Virus.

Ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht vor allem während der Regenzeit und in Küstengebieten. Je nachdem, wohin du in Indien reist, solltest du über eine medikamentöse Malariaprophylaxe nachdenken. Gegen andere Krankheiten solltest du dich mit einem guten Mückenspray, imprägnierter Kleidung und einem Moskitonetz schützen.

 Im Dezember 2022 wurde in Europa ein Lebendimpfstoff gegen Dengue-Fieber zugelassen. Er ist inzwischen in einigen Ländern verfügbar, darunter auch in Deutschland.

 Auch Krankheiten wie Cholera sind in Indien noch ein Problem, wobei die meisten Backpacker eher mit normalen Durchfallerkrankungen zu kämpfen haben und nur wenige auch an Cholera erkranken. HIV/AIDS ist wie ebenfalls eine Gefahr in Indien. Drogenkonsum, Bluttransfusionen und ungeschützter Geschlechtsverkehr erhöhen das Risiko.

Wer im Norden wandern will, sollte sich vor der Höhenkrankheit schützen. Wer in Höhen über 2300 m aufbrechen will, sollte sich vorher von einem Facharzt beraten lassen und eine schrittweise Anpassung einplanen. Das bedeutet, nimm dir ein paar Tage Zeit, um dich zu akklimatisieren, bevor du in höhere Lagen weiterwanderst.

 Vor allem in den indischen Großstädten kann die Luftverschmutzung stark sein und Krankheiten wie Asthma verschlimmern. Lässt sich ein Aufenthalt in der Großstadt nicht vermeiden, kannst du dich mit einem Mundschutz schützen.

Brauche ich eine Auslandskrankenversicherung für Indien?

Die medizinische Versorgung in Indien entspricht oft nicht europäischen Standards. Da das Personal nicht überall Englisch spricht, kann es von Vorteil sein, ein paar Sätze Hindi zu lernen. Und obwohl es in den größeren Städten gute Privatkliniken gibt, sind diese oft sehr teuer. Eine Auslandskrankenversicherung ist daher ein absolutes Muss.

 Achte darauf, dass auch medizinische Evakuierungen und Rücktransporte mitversichert sind. Wenn du Aktivitäten wie Trekkingtouren planst, erkundige dich unbedingt vorher bei deiner Versicherung, ob Unfälle mitversichert sind.

 Wenn du dir nicht sicher bist, an wen du dich im Land wenden kannst, können dir deine Ländervertretungen gute Ärzte und Kliniken vor Ort empfehlen.

Was gehört in die Reiseapotheke für Indien?

 Einige Medikamente, die bei uns üblich sind, gibt es in Indien nicht. Außerdem wird vor gefälschten Medikamenten gewarnt, vor allem in kleinen Apotheken. Wir empfehlen dir daher dringend, eine kleine Reiseapotheke mitzunehmen, besonders wenn du abseits der großen Städte unterwegs bist.

Dazu gehören auf jeden Fall ein Mittel gegen Durchfall, allgemeine Schmerzmittel, fiebersenkende Arzneien und ein kleines Erste-Hilfe-Set. Besonders wichtig sind natürlich auch verschreibungspflichtige Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen.

 Vor allem, wenn diese unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, solltest du ein ärztliches Attest in englischer Sprache mitnehmen und dich über die Einfuhrbestimmungen genau informieren.

Wie in Sri Lanka ist auch in Indien Ayurveda eine gute Alternative zu westlichen Medikamenten. Die uralte Heilkunst hilft bei kleineren Beschwerden, aber auch bei ersten Erkrankungen und es gibt in Indien viele hervorragende Spezialisten, vor allem rund um Kerala.

Wie vermeide ich Magenprobleme in Indien?

Ein großes Problem für Indienreisende sind Durchfallerkrankungen. Der Begriff “Delhi Belly” kommt nicht von ungefähr und ein Großteil der Backpacker in Indien wird früher oder später davon heimgesucht.

Dabei hat es wenig damit zu tun, ob du Streetfood oder nur in gehobenen Restaurants isst, denn das eine ist nicht unbedingt besser als das andere. Wichtig ist es, dass die Speisen möglichst frisch zubereitet werden.

 Achte auch darauf, welches Wasser du zu dir nimmst. Leitungswasser ist auch zum Zähneputzen tabu. Es sei denn, du kochst es vorher gut ab oder bereitest es mit einem Grayl-Filter oder Steripen auf.

Beim Essen solltest du darauf achten, dass du nur gekochtes Gemüse isst und nichts Rohes, das mit Leitungswasser in Berührung gekommen sein könnte. Obst am besten immer schälen. Verzichte bei diversen Getränken auf Eiswürfel, wenn du nicht weißt, aus welchem Wasser sie hergestellt wurden.

Dich vegetarisch zu ernähren, ist in Indien eine gute Idee und da die vegetarische Küche so lecker ist, wird es dir wahrscheinlich auch nicht schwer fallen. Eine gute Idee, um deinen Magen zu unterstützen, sind probiotische Produkte oder frischer, hausgemachter Joghurt.

 Wenn es dich doch erwischt, helfen Kohletabletten und in Wasser aufgelöstes Rehydrationssalz oder Elektrolyte.

Unterwegs in Indien

Ist Indien ein sicheres Reiseziel?

Grundsätzlich gilt Indien als sicheres Reiseland und Gewaltkriminalität ist selten. Dennoch gibt es immer wieder Unruhen vor Ort und auch sexuelle Übergriffe kommen vor.

Staatliche Stellen wie das Auswärtige Amt raten zeitweise von Reisen in bestimmte Regionen, zum Beispiel nach Kaschmir, ab. Am besten informierst du dich über die aktuelle Lage und ob es Reisewarnungen gibt, bevor du deine Reiseroute festlegst.

Aktuelle Infos zu einer Reise nach Indien

Ansonsten solltest du, wie an vielen anderen Orten auch, gut auf deinen Rucksack aufpassen und dich vor den üblichen Betrügereien in Acht nehmen. Aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand wirst du beim Backpacking in Indien keine Probleme haben.

Einige wichtige Gesetze und Regeln, die dich auch als Tourist betreffen besagen, dass das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten ist, ebenso der Besitz und der Handel mit E-Zigaretten. Drogen sind ebenfalls ein absolutes No-Go und schon der Besitz kleinster Mengen wird mit hohen Gefängnisstrafen geahndet. Und in einem indischen Gefängnis willst du nun wirklich nicht landen.

Für Alkohol gelten je nach Bundesstaat sehr unterschiedliche Regelungen. Das Mindestalter liegt zwischen 18 und 25 Jahren, in manchen Regionen darf Alkohol überhaupt nicht konsumiert oder ge- beziehungsweise verkauft werden.

 Achte darauf, dass dein Reisepass während deines gesamten Aufenthalts in Indien gültig ist und du dein Visum nicht überschreitest. Außerdem gibt es einige Gebiete, wie zum Beispiel die Andamanen, für die du eine Sondergenehmigung brauchst. Wenn du diese nicht hast, machst du dich strafbar.

Fotografieren in Indien

Abgesehen von einigen Ausnahmen, darunter Militärgebäude und öffentliche Einrichtungen wie Bahnhöfe und Polizeistationen darfst du in Indien eigentlich überall fotografieren.

In religiösen Gebäuden und Palästen ist das Fotografieren jedoch oft nicht erwünscht oder du musst eine Gebühr bezahlen.

Wenn du Menschen in der Öffentlichkeit fotografieren möchtest, solltest du sensibel vorgehen. Fotografiere keine Personen, die sich in einer schwachen Position befinden, keine Kinder und vor allem Frauen solltest du vorher um Erlaubnis fragen.

Viele Inder haben nichts gegen das Fotografieren, aber du solltest dich höflich verhalten und nicht einfach ungefragt Grenzen überschreiten. Auch intime Momente wie die Verbrennungszeremonien am Ufer des Ganges in Varansi solltest du nicht fotografieren.

Mach dich darauf gefasst, dass die meisten Inder Selfies lieben und sich gerne mit Touristen fotografieren lassen. Als Frau solltest du darauf achten, nur Fotos in Gruppen oder noch lieber mit der ganzen Familien zu machen, denn Männer können bei Selfies manchmal aufdringlich werden.

Auf deine Drohne musst du in Indien leider immer noch verzichten. Sie ist zwar mittlerweile für Inder erlaubt, aber für ausländische Touristen immer noch verboten. Selbst wenn du deine Drohne nur mitnehmen möchtest, brauchst du dafür eine Genehmigung des Kommunikationsministeriums.

Als Backpacker in Indien alleine unterwegs – geht das?

Nicht umsonst ist Indien bei Rucksacktouristen so beliebt, und wer sich einmal in das wunderbare Chaos stürzt, wird schnell verstehen, warum. Die Inder sind unglaublich gastfreundlich, hilfsbereit und freuen sich meistens über Besucher. Ein großer Vorteil: Englisch ist eine der offiziellen Landessprachen. Zusätzlich kann es aber hilfreich sein, ein paar Sätze in Hindi zu lernen. Das ist besonders praktisch, wenn du dich in ländlicheren Gegenden und abseits der Touristenpfade aufhältst.

Wem Städte wie Delhi oder Mumbai zu groß sind, der kann in Kerala anfangen oder einen Ashram besuchen. Aber auch die meisten touristischen Highlights des Landes bieten eine gute Infrastruktur, die dir den Einstieg ins Backpacking in Indien erleichtert.

Kann ich als Frau alleine durch Indien reisen?

Seit der brutalen Vergewaltigung einer Frau in Delhi im Jahr 2012, die durch die Medien ging, ist Indien in Bezug auf die Sicherheit von Frauen in den Fokus der internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Auf der einen Seite hat das viel Gutes bewirkt, denn es hat gezeigt, wie groß das Problem der Gewalt gegen Frauen und des “Eve Teasing”, also der sexuellen Belästigung von Frauen in der Öffentlichkeit, noch immer ist und die Stimmen, etwas dagegen zu tun, werden lauter. Auf der anderen Seite haben viele weibliche Backpacker inzwischen einfach Angst, nach Indien zu reisen.

Kannst du als Frau alleine durch Indien reisen? Die Antwort ist ja, aber du solltest auf einige kulturelle Unterschiede gefasst sein und dir bewusst werden, wie traditionell Indien noch immer im Umgang mit Frauen ist. Deshalb solltest du einige Dinge beachten, um dich zu schützen.

Zum einen musst du zwischen der Situation der Inderinnen und der der Touristinnen unterscheiden. Es gibt viele Dinge, mit denen du dich als Gast im Land glücklicherweise nicht auseinandersetzen musst und es gibt auch keine Studien, die besagen, dass Indien für weibliche Reisende per se gefährlicher ist als andere Länder.

Auf der anderen Seite ist es einfach wichtig, dass du dich im Vorfeld gut über Indien informierst und dir bewusst bist, wie traditionell das Land an vielen Stellen noch ist. Du solltest dich anpassen, was das Verhalten und vor allem die Kleidung angeht.

 Dezente Kleidung ist wichtig. Am besten gehst du gleich nach der Ankunft einkaufen, denn in traditioneller indischer Kleidung erregst du weniger Aufmerksamkeit.

 Auch im Umgang mit Männern solltest du Zurückhaltung pflegen. Was bei uns als harmloses Geplänkel gilt, kann in Indien schnell missverstanden werden.

Wenn du dich unterwegs belästigt fühlst, kann es helfen, einen indischen Ehemann zu erfinden, damit du nicht als “leichte westliche Beute” angesehen wirst. Sei nicht zu nett und erhebe deine Stimme oder werde laut, wenn jemand droht übergriffig zu werden.

Außerdem gibt es seit einiger Zeit ein Gesetz, das sexuelle Anzüglichkeiten und Obszönitäten gegenüber Frauen verbietet, wovon du auch als Touristin Gebrauch machen kannst. Wenn du belästigt wirst, kannst du das bei der nächsten Polizeidienststelle melden oder unter der Nummer 1091 eine Notfall-Hotline für Frauen erreichen.

Viele Verkehrsmittel bieten einen sicheren Transport für weibliche Gäste. So kannst du auf Frauen-Fahrzeuge oder -Abteile im Zug zurückzugreifen. Wenn du ein Taxi nimmst, dann buchst du das am besten über die App Ola.

Einen Solotrip würden wir nur empfehlen, wenn du schon geübte Alleinreisende bist. Ansonsten würden wir dir raten, dich erstmal einer Gruppe anzuschließen oder in Hostels vertrauenswürdige Mitreisende kennenzulernen. So kannst du dich mit Gleichgesinnten für gemeinsame Aktivitäten und vielleicht sogar eine gemeinsame Weiterreise zusammenfinden.

Sex & Hygiene beim Backpacking in Indien

Indien ist das Land der Hocktoiletten. Das kann für Reisende zunächst eine große Umstellung sein, wenn es noch nicht aus anderen Ländern bekannt ist.

Nimm unbedingt eigenes Toilettenpapier und Desinfektionsmittel mit. Denn die Sauberkeit ist vielerorts nicht so, wie du es dir wünschen würdest.

Hygieneartikel sind in Indien zwar erhältlich, aber gerade in ländlichen Gebieten kann es mit Tampons schwierig werden. Am besten einen Vorrat von zu Hause mitnehmen oder auf Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche umsteigen.

Kondome sind als Verhütungsmittel in Indien noch nicht so populär, aber mittlerweile in vielen Apotheken oder Supermärkten erhältlich. Für den Fall der Fälle gibt es auch die “Pille danach” rezeptfrei in der Apotheke.

 Auch wenn sich in Indien unverheiratete Paare ab 18 Jahren ein Hotelzimmer teilen dürfen, sind Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit verpönt. Vor allem Frauen müssen sich sehr zurückhalten, um nicht unangenehm aufzufallen. Dies dient deiner eigenen Sicherheit.

LGBTIQ+ in Indien

So konservativ Indien in Beziehungsfragen oft noch ist, für die LGBTIQ-Community hat sich in den letzten Jahren viel getan. Auch wenn die gleichgeschlechtliche Ehe noch nicht legal ist, so ist Homosexualität seit 2018 zumindest nicht mehr strafbar und gleichgeschlechtlicher Sex ab 18 Jahren erlaubt. Die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung ist mittlerweile verfassungswidrig.

Inzwischen gibt es auch ein wachsendes Angebot an Organisationen wie “Gay Bombay”, Selbsthilfegruppen und Pride-Festivals. Das größte Angebot findest du in Neu-Delhi und Mumbai.

Wichtig für LGBTIQ-Reisende: Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit sind in Indien verpönt und gerade mit einem gleichgeschlechtlichen Partner solltest du besonders zurückhaltend sein. Dies dient auch hier deinem persönlichen Schutz.

In Indien gibt es wie in einigen anderen asiatischen Ländern eine lange Geschichte der “Hirja”. Seit 2014 sind Transgender und Intersexuelle offiziell als drittes Geschlecht anerkannt, Indien ist damit eines der wenigen Länder weltweit.

Wie komme ich in Indien von A nach B?

Indien verfügt über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Besonders authentisch und günstig ist das Reisen mit Zug und Bus, bequemer und schneller sind die zahlreichen Inlandsflüge und auch ein privater Transfer mit persönlichem Fahrer ist in Indien eine erschwingliche Option.

Mit dem Zug durch Indien

Indien lässt sich am besten mit dem Zug bereisen. Hochgeschwindigkeitszüge sind in Planung, aber auch ohne schnelles Vorankommen gehört das Bahnfahren zu einer Indienreise einfach dazu.

Außerdem sind Züge ideal, um längere Strecken kostengünstig und im Gegensatz zum Fliegen natürlich auch nachhaltiger zurückzulegen. Wo kannst du in Indien überall mit dem Zug hinfahren? Die bessere Frage wäre: Wo kommst du nicht mit der Bahn hin? Denn das Streckennetz der IRCTC ist fast 70000 Kilometer lang.

 Zugtickets sind schnell ausverkauft, du solltest also auf jeden Fall im Voraus buchen, denn auch die Inder fahren täglich Zug. Du kannst deine Fahrkarte bis zu drei Monate im Voraus kaufen. Tickets bekommst du entweder direkt auf der Website der IRCTC oder auf Websites wie 12Go.

 Je nach Budget gibt es mehrere Klassen, die dir in indischen Zügen zur Verfügung stellen. Eine gute Option sind die 2AC-Abteile, die zweite Klasse mit Klimaanlage.

 Zugfahren in Indien: Unsere besten Tipps zu Kosten und Strecken

Mit dem Bus durch Indien

Wenn du denkst, es gäbe nichts Günstigeres als mit dem Zug durch Indien zu reisen, dann solltest du einen Blick auf die Busse werfen. Es gibt lokale Busse und Touristenbusse, die meistens für Übernachtungen und zum Schlafen gedacht sind.

In den lokalen Bussen musst du zwar auf einen festen Sitzplatz und anderen Komfort verzichten, aber dafür sind sie unschlagbar günstig und bieten ein echtes Abenteuer. Für kurze Strecken sind sie auf jeden Fall eine gute Option. Wenn du über Nacht fährst, solltest du lieber einen richtigen “Sleeper Bus” nehmen.

Die Touristenbusse kannst du auf Webseiten wie 12Go, Redbus oder Makemytrip buchen. Für die lokalen Busse kaufst du dir einfach ein Ticket im Bus selbst.

Kann ich mir ein Auto oder ein Motorrad in Indien leihen?

Theoretisch kannst du dir in Indien auch ein Auto oder einen Motorroller leihen, um von A nach B zu kommen, aber in den Großstädten solltest du davon absehen. Denn dort ist der Verkehr leider oft im wahrsten Sinne des Wortes mörderisch.

Wenn du dich am Steuer sicher fühlst, kannst du deine Fahrkünste auch außerhalb der Metropolen unter Beweis stellen. Dazu brauchst du, wenn du aus Deutschland kommst, zusätzlich zu deinem regulären Führerschein einen internationalen Führerschein.

 In Indien herrscht Linksverkehr und es gibt eigene Verkehrsregeln. Überholmanöver werden durch Hupen angekündigt, Kühe auf der Straße haben Vorfahrt und eigentlich herrscht immer ein großes Chaos auf den Straßen.

 Achte darauf, dass dein Mietauto oder dein Roller in gutem Zustand ist und funktioniert. Fahre nie ohne Helm und am besten immer mit langer Kleidung und geschlossenen Schuhen. Fahre nicht nach Einbruch der Dunkelheit, da viele Straßen in Indien in schlechtem Zustand sind. Besondere Vorsicht ist während der Monsunzeit geboten, wenn die Straßen oft unpassierbar sind.

Besser ist es, einen privaten Fahrer zu buchen. Das ist in Indien gar nicht so teuer, wie du vielleicht denkst, vor allem, wenn du dir die Kosten mit einem Mitreisenden teilst.

 Achte darauf, dass du nur tagsüber fährst und bring starke Nerven mit. Es gibt in Indien keine Anschnallpflicht und die meisten indischen Fahrer haben einen rasanten Fahrstil.

Inlandsflüge: Wie komme ich an günstige Tickets, und worauf muss ich achten?

Wenn du längere Strecken zurücklegen möchtest und wenig Zeit hast, sind Inlandsflüge sehr praktisch. Es gibt mehr als 100 Flughäfen im ganzen Land und zahlreiche Fluggesellschaften wie GoAir, Spicejet, AirAsia India und IndiGo, die dich günstig durch Indien bringen.

Um ein Schnäppchen zu machen, kannst du entweder direkt auf den Webseiten der Fluggesellschaften suchen oder Skyscanner nutzen, um verschiedene Optionen zu vergleichen.

 Indien Inlandsflüge: Airlines, Flughäfen, Routen

So kommst du in den indischen Städten rum

In vielen Großstädten gibt es heute ein gut ausgebautes U-Bahn-Netz. Damit kommst du schnell und günstig durch die Städte, denn wie überall kannst du mit der U-Bahn den Stau auf den Straßen umgehen.

Außerdem ist diese Option außerhalb der Stoßzeiten eines der bequemsten und sichersten Verkehrsmittel in der Stadt. So sind in Neu-Delhi alle Stationen mit CISF ausgestattet und viele mit Polizisten besetzt. Weibliche Passagiere können auch im Frauenabteil Platz nehmen.

Wer ein Taxi braucht, nutzt am besten Apps wie Ola oder Uber. Am meisten Spaß macht das Herumkommen aber mit einem Tuk-Tuk, das in Indien übrigens “Auto” genannt wird. Du solltest gut verhandeln können, denn obwohl die Preise vielerorts festgelegt sind, werden sie für Ausländer oft erhöht.

 Am besten fragst du vorher einen vertrauenswürdigen Einheimischen, wie viel du für die geplante Strecke bezahlen musst und vereinbarst den Preis, bevor du einsteigst und losfährst.

 Plane in den meisten Städten genügend Zeit ein, um an dein Ziel zu gelangen, denn der indische Verkehr ist berüchtigt für Stau und Verkehrschaos.

Wie finde ich Hotels & Unterkünfte in Indien?

Die meisten Reisenden buchen ihre Unterkunft in Indien online über Buchungsplattformen wie Booking oder Agoda.

Es gibt einige beliebte Hostelketten wie Moustache, die in mehreren Städten vertreten sind. Dort gibt es Mehrbett- und Einzelzimmer und meist auch ein tolles Programm für Backpacker, sodass du schnell Anschluss findest, was in Hotels etwas schwieriger sein kann.

 Wenn du allein in Indiens Großstädten unterwegs bist und es etwas ruhiger angehen möchtest, solltest du die beliebten, aber oft etwas rauen Backpacker-Viertel meiden. Suche dir lieber ein Gästehaus oder ein Homestay in einem Wohngebiet.

Muss ich Hotels & Unterkünfte in Indien vorab buchen?

Wenn du ein straffes Programm geplant hast und deine Transfers im Land eh schon vorab gebucht hast, warte nicht zu lange mit der Buchung einer Unterkunft. Bist du dagegen länger und etwas spontaner unterwegs, solltest du dir keine Sorgen machen, denn ein Bett findet sich eigentlich immer.

 Ausnahmen sind, wie eigentlich überall, wichtige Feiertage im Land. Wenn du zu Holi oder Diwali nach Indien fährst, solltest du sowohl deine Unterkunft als auch deine Zug- oder Bustickets lange im Voraus buchen.

Wie kann ich vor Ort Touren buchen?

Touren kannst du direkt vor Ort in Indien buchen, oft werden sie dir auch von deiner Unterkunft vermittelt. So kannst du dich erst einmal inspirieren und beraten lassen, was du alles unternehmen kannst. Meistens gibt es genügend Anbieter, sodass du nicht lange im Voraus buchen musst.

Der Vorteil, eine Tour online zu buchen ist, dass du auf den gängigen Plattformen wie Viator und GetYourGuide kannst du verschiedene Angebote vergleichen und Bewertungen von anderen Reisenden lesen, bevor du dich entscheidest.

Essen und Trinken in Indien – was erwartet mich?

Die indische Küche ist weltberühmt und schreckt viele Reisende mit empfindlichem Magen ab, aber eigentlich zu Unrecht. Denn während das Phall Curry mit bis zu 350000 Scoville-Einheiten als eines der schärfsten Gerichte der Welt gilt, ist in Indien längst nicht alles scharf.

 Probiere auf jeden Fall die Klassiker wie Daal, Samosas, Pani Puri und Masala Dosa. Wenn du dir nicht sicher bist, was dir schmeckt und wie viel Schärfe du verträgst, ist eine geführte Streetfoodtour der beste Einstieg.

Während einige Zutaten eigentlich immer in der indischen Küche zu finden sind, gibt es viele regionale Unterschiede. Je nach Bundesstaat werden die Gerichte überwiegend vegetarisch oder vegan zubereitet, mit Meeresfrüchten und Fisch oder sogar mit Rindfleisch. Die Verbreitung von Rindfleisch hängt von der jeweiligen Landesregierung ab und in Bundesstaaten wie Kerala, wo neben Hindus auch eine große christliche und muslimische Gemeinde lebt, ist man sogar besonders stolz auf Rindfleisch.

 In Indien wird meist mit der Hand gegessen, in manchen Restaurants werden aber auch Löffel gereicht, wenn etwas besonders flüssig ist. Auf Messer kannst du verzichten, denn die indische Küche bringt alles mundgerecht auf den Teller. Übrigens solltest du auch als Linkshänder darauf achten, nur mit der rechten Hand zu essen, da die linke Hand als unrein gilt.

Das Nationalgetränk Indiens ist Chai, auch Masala Chai genannt. Dieser schwarze Tee wird mit Milch, Zucker und Gewürzen zubereitet und eigentlich in ganz Indien zu jeder Tages- und Nachtzeit getrunken.

Alkohol ist in Indien nicht in allen Bundesstaaten erlaubt und auch recht teuer, da die Einfuhrzölle auf Wein und Spirituosen sehr hoch sind. Am besten beschränkst du dich auf das einheimische Kingfisher-Bier oder einen Gin & Tonic – der wurde in Indien angeblich als Schutz vor Malaria erfunden.

Trinkgeld

Trinkgeld gehört in Indien einfach dazu. Das Servicepersonal verdient oft sehr wenig und freut sich über eine kleine Aufmerksamkeit.

Einige Restaurants berechnen bereits eine “Service Fee” oder “Service Charge“. Wenn dies nicht der Fall ist, sind etwa 10 Prozent Trinkgeld angemessen. Wenn du Streetfood isst, brauchst du kein Trinkgeld zu geben.

Für Portiers und Zimmermädchen im Hotel sind 50 INR (rund 0,50 Euro) pro Gepäckstück oder pro Nacht angemessen, für Guides oder Fahrer auf einer Tagestour solltest du etwa 200–300 INR (circa 2,20–3,40 Euro) bereithalten.

 Im Taxi kannst du aufrunden, wenn du Bargeld dabei hast, beim Bezahlen mit Kreditkarte über eine App entfällt das Trinkgeld.

 Tuk-Tuk-Fahrer und Autofahrer berechnen ahnungslosen Touristen gerne zu viel. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, dass du nicht abgezogen wurdest, musst du hier definitiv kein Trinkgeld geben.

WLAN in Indien

Es gibt kostenloses WLAN in Indien, aber wenn du eine schnelle Verbindung erwartest, wirst du enttäuscht werden. Indien steht nicht allzu gut da, wenn es um schnelles Internet geht. Auch 5G ist noch nicht weit verbreitet und gerade erst im Kommen, aber trotzdem ist eine lokale SIM-Karte meistens besser, wenn du online surfen willst.

 Wenn du in Indien eine SIM-Karte kaufen möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, direkt am Flughafen zu einem Anbieter wie Jio, Airtel oder Vodafone zu gehen. Das einzige Problem ist, dass diese Anbieter nicht an allen Flughäfen verfügbar sind. Alternativ kannst du eine Prepaid-SIM-Karte direkt im Shop eines Anbieters kaufen oder dein Hotel oder Hostel um Hilfe bitten.

 An allen offiziellen Stellen musst du ein Formular ausfüllen, eine Kopie deines Reisepasses und deines Visums sowie ein 2″ x 2″ großes Foto hinterlassen. Wenn diese Informationen nicht verlangt werden, handelt es sich meistens um einen Betrug und deine SIM-Karte wird nicht lange funktionieren.

Welchen Anbieter du wählst, hängt von deinem Reiseziel ab. Nicht alle funktionieren überall gleich gut, aber zum Glück sind selbst Touristen-SIM-Karten in Indien so billig, dass du dir einfach mehrere besorgen kannst. Wenn der Papierkram erledigt ist, dauert es normalerweise ein paar Stunden, bis deine SIM-Karte aktiviert ist.

Einheimische SIM-Karten sind in der Regel mit einem bestimmten Daten- und Telefonguthaben ausgestattet. Sobald deine Karte funktioniert, kannst du sie an jeder Ecke aufladen, wenn du mehr Daten oder Telefonguthaben brauchst. Mit den Daten kannst du mit deinem Handy im Internet surfen oder dich an einem Hotspot einloggen, wenn du deinen Laptop dabei hast.

Eine besonders praktische Alternative ist eine eSIM-Karte, zum Beispiel von Holafly. Diese kannst du vorab aktivieren und musst du dich nicht um die Registrierung vor Ort kümmern oder warten, bis deine Karte freigeschaltet ist.

 SIM-Karte Indien: Anbieter, Preise, Beantragung

Wie kann ich in Indien telefonieren?

Die meisten SIM-Karten haben ein Guthaben für Ortsgespräche. Für internationale Anrufe nach Hause empfiehlt sich WhatsApp oder Skype.

Die Vorwahl für Indien lautet 0091.

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