15 Tipps für deine erste Indien-Reise

Du warst noch nie in Indien, möchtest aber unbedingt mal zum Taj Mahal, nach Goa oder ins bunte Rajasthan? Dann findest du hier die Starthilfe, um endlich mit der Planung zu beginnen.

Tipps für die erste Indien-Reise

Viele Reisende fühlen sich schon bei der Organisation ihrer Indien-Reise überfordert. Dabei ist es gar nicht so schwer, wenn du Schritt für Schritt vorgehst. Nachfolgend habe ich 15 Tipps zusammengestellt, die dir die Planung erleichtern werden. Mehr Infos gibt es im Artikel zum Backpacking in Indien.

Kümmere dich rechtzeitig um dein Indien-Visum!

Für die Einreise nach Indien wird ein Visum benötigt. Deutsche Staatsbürger können unter bestimmten Voraussetzungen ein elektronisches Touristenvisum (e-Tourist Visa – e-TV) erhalten, das bis spätestens vier Tage vor dem geplanten Einreisedatum beantragt werden muss. Mit diesem Visum kannst du in der Regel bis zu 60 Tage im Land bleiben und bis zu zweimal einreisen. Aktuelle Informationen und Bestimmungen findest du auf der Seite indianvisaonline. Zudem kann das Visum über die Botschaft beantragt werden.

Nimm dir Zeit für die Reise-Planung!

Indien ist ein riesiges Land, der siebtgrößte Staat der Erde. Dementsprechend musst du dir schon ziemlich genau überlegen, wohin du reisen möchtest. Daher lass dir Zeit bei der Planung, lies einen Reiseführer oder Reiseblogs und fertige eine Liste mit Orten an, die dich interessieren. Das ist allein schon deshalb sinnvoll, weil du dir viele der komplizierten Namen beim ersten Mal wahrscheinlich gar nicht merken kannst. Schreib einfach alles auf, hinterher kannst du immer noch streichen. Leg dir zum Beispiel bei Google Maps eine Karte an, und setze dort ein Fähnchen für jedes mögliche Ziel. So bekommst du ein Gefühl für Entfernungen und Zusammenhänge. Nie vergessen: Reisen planen macht Spaß!

Einige der schönsten Ziele findest du in meinem Guide zu Backpacking in Südostasien.

Nicht zu viel auf einmal!

Wie gerade beschrieben ist Indien groß, um nicht zu sagen: sehr groß. Daher musst du dich irgendwann entscheiden, wohin es gehen soll. Folgendes zu akzeptieren, hilft dir vielleicht dabei:

»Es ist völlig egal, wie viel Zeit du hast, sie wird nicht für alles reichen!«

Daher mach dir keinen Stress beim ersten Mal und komm einfach noch mal wieder. Und bedenke bei der Route, dass in Indien einfach alles lange dauert. Ob das Warten am Ticketschalter oder in der Post, Geduld ist ständig gefragt. Zudem kann dich jederzeit ein Magenproblem oder eine klimaanlagenbedingte Erkältung aus der Bahn werfen. Gut, wenn du dann zeitliche Puffer eingeplant hast. Meines Erachtens solltest du für eine selbstorganisierte Indienreise mindestens drei Wochen Zeit haben, und dabei höchstens sieben Orte ansteuern, besser nur fünf, wenn dir Erholung wichtig ist.

Wenn du weniger Zeit hast …

Du kannst es nicht erwarten und willst in kurzer Zeit möglichst viele Sehenswürdigkeiten in Indien besuchen? Dann ist vielleicht eine Studienreise (z.B. Studienreisen.de) das Richtige für dich. Die kostet zwar etwas mehr, dafür hast du ein gut organisiertes Kompaktprogramm, bei dem du dich selbst um nichts mehr kümmern musst.

Wähle die richtige Reisezeit für Indien!

Die beste Reisezeit in Indien ist von Oktober bis März, die Hochsaison geht etwa von Dezember bis Ende Februar. In diesem Zeitraum sind die Temperaturen am angenehmsten. In der Nebensaison von April bis Juni ist es knackig heiß, da wird die Besichtigung eines Tempels schon mal zur Tortur. Viele Nationalparks sind dann geschlossen. Ab Juni bringt der Monsun reichlich Regen ins Land. Den kannst du auch noch in Zwischensaison von Juli bis Oktober ausgiebig erleben.

Ebenfalls wichtig für deine Reiseplanung: In Indien gibt es viele große Feste/Festivals, deren Besuch sich lohnt. Daher vergleich die Termine mit deiner Reiseroute, vielleicht hast du Glück und kannst bei einem dabei sein. Ein Blick auf den indischen Terminkalender macht allerdings auch dann Sinn, wenn du das Festival nicht besuchen möchtest, da in den Tagen drum herum viele Züge und Unterkünfte ausgebucht sind.

Kümmere dich um deine Impfungen!

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Indien Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Hepatitis A & B, Typhus und ggf. Windpocken. Je nach Reiseroute und Dauer des Aufenthalts werden zudem Impfungen gegen Japanische Enzephalitis, Meningitis, Tollwut und Tuberkulose empfohlen. Am besten lässt du dich bei einem Tropeninstitut oder einem Arzt mit Schwerpunkt Reisemedizin beraten. Zwar ist vieles auch noch kurzfristig möglich, doch am besten gehst du drei bis vier Monate vor Reisebeginn zur Sprechstunde. Denn nicht immer sind alle Impfstoffe vorrätig und für manche Impfungen sind mehrere Termine nötig.

Übrigens: Die meisten Krankenkassen bezahlen die vom Arzt für eine Reise empfohlenen Impfungen.

Hier findest du ausführliche Informationen zu Impfungen und Gesundheitsvorsorge für Indien.

Lass dich nicht verrückt machen!

Noch vor einigen Jahren standen in manchen Reiseführern die Gefahren durch Krankheiten oder giftige Tiere auf den ersten Seiten. Zum Glück sind diese Listen des Grauens in den meisten Ratgebern nach hinten gewandert, denn es ist doch angenehmer, zuerst die schönen Seiten eines angedachten Reiseziels kennenzulernen. Dabei geht es mir nicht um Verharmlosung, denn einige Gefahren sind durchaus real. Allerdings musst du dich deshalb nicht verrückt machen. Mit ein wenig Vorsicht und gesundem Menschenverstand kannst du den meisten Gefahren aus dem Weg gehen und Risiken minimieren.

Beachte als Frau die besonderen Sicherheitstipps!

In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über Vergewaltigungen und sexuelle Belästigungen. Und in der Tat ist es etwas anderes, ob du als Frau nach Thailand fährst oder in Indien unterwegs bist. Aber auch hier gilt, dass du mit der richtigen Vorbereitung viele Gefahren vermeiden kannst. Wertvolle Tipps für Frauen, die (allein) durch Indien reisen, haben die Reiseblogs Bravebird, Pink Compass und Weltenbummlerin zusammengestellt.

Mach dir eine Packliste für deine Reise nach Indien!

Eine gute Reise-Planung ist auch in der Frage, was du mit nach Indien nehmen möchtest, nötig. Am Ende ist es meistens zu viel, und trotzdem fehlt immer irgendetwas. In meiner Packliste habe ich die meines Erachtens wichtigsten Dinge zusammengestellt, auch im Hinblick auf die Reiseapotheke. Ich denke, sie ist für dich hilfreich.

Kläre deine Finanzen und dein Budget!

Vor der Reise solltest du klar haben, wie hoch dein Budget ist. Plane dabei einen entsprechenden Puffer ein, damit unerwartete Ausgaben dir nicht die Reise versauen. Zudem solltest du dir Gedanken machen, wie du in Indien an Bargeld kommst. Worauf du dabei achten musst, habe ich in meinem Artikel über Kreditkarten auf Reisen zusammengestellt.

Spare nicht zu viel bei den Unterkünften!

In Indien kannst du fast überall sehr preiswert wohnen. Ein Bett bekommst du zum Teil schon für ein bis zwei Euro pro Nacht. Doch bedenke, dass Indien (sehr) anstrengend ist. Wenn du den ganzen Tag unterwegs bist, und Tausende Eindrücke auf dich wirken, bist du vielleicht abends froh, einen Rückzugsraum zu haben. Dann ist es von Vorteil, in einem Zimmer zu wohnen, in dem du dich gerne aufhältst, und nicht in einer ranzigen Besenkammer. Viele Hotels um die 15-20 Euro bieten ein tolles Preis-/Leistungsverhältnis. Gönn dir lieber etwas mehr, wenn es dir damit in Indien besser geht.

Reise günstig mit dem Zug durch Indien!

Das Geld für die Unterkunft kannst du hier sparen, denn eine der günstigsten Möglichkeiten zur Fortbewegung in Indien ist die Bahn. Dank des zweitgrößten Streckennetzes der Welt kommst du auf diesem Weg fast überall hin, und es kostet fast nichts. Zwar dauert eine Fahrt über 300 Kilometer oft zehn Stunden, dafür zahlst du aber auch nur um die 5,- Euro in der Sleeper Class. Natürlich kannst du auch in der klimatisierten 1st Class fahren.

Da die Bahn viel genutzt wird, kommt es immer wieder vor, dass Züge im Vorfeld ausgebucht sind. Einfach am Tag vor der Fahrt zum Ticketschalter gehen ist daher keine gute Idee. Da bleibt oft nur die Warteliste. Am einfachsten ist es, wenn du deine Fahrkarten im Internet buchst. Das geht ab 90 Tagen vor der Fahrt. Hier findest du nützliche Tipps zum Thema Bahnfahren in Indien.

Nutze Inlandsflüge als Alternative!

Das Land ist riesig und je nachdem, wie viel Zeit du hast, bietet sich ein Inlandsflug an. Hierfür gibt es in Indien zahlreiche (Billig-)Airlines, wie zum Beispiel Air India, GoAir, Indigo, Jet Airways und Spicejet. Plattformen wie Skyscanner vergleichen die Preise. Hier findest du ausführliche Informationen zu Inlandsflügen in Indien.

Restaurants: Iss dort, wo auch die Inder essen!

Die indische Küche gehört zu den besten der Welt. Leider speisen viele Indien-Urlauber aus Angst, sich den Magen zu verderben, nur in gehobenen Restaurants. Doch dadurch entgeht dir einiges, denn oftmals ist das Essen dort dem westlichen Publikum angepasst. Die einzigartigen Geschmackserlebnisse hast du meist in eher einfachen Restaurants. Und die sind zudem noch deutlich günstiger. Manchmal wirst du dort schon für einen Euro satt.

Und wegen der Sorgen: Ich habe in Indien bisher fast ausschließlich an Straßenständen und in kleinen Restaurants gegessen und hatte fast nie Probleme. Dabei habe ich immer darauf geachtet, ob dort auch (viele) Einheimische essen. Denn das ist ein Zeichen dafür, dass das Essen gut ist. Natürlich kannst du dir auch dort den Magen verderben, aber das kann dir in jedem anderen Restaurant ebenfalls passieren. Vorsicht ist vor allem bei schlecht frequentieren Lokalen mit westlicher Speisekarte geboten.

Durchatmen!

Indien ist anstrengend, ein Land voller Gegensätze und auch definitiv kein einfaches Reiseziel. Vielleicht verliebst du dich in Indien und verbringst dort eine wunderschöne Zeit, vielleicht bist du enttäuscht und kommst nie wieder. Stell dich auf eine mühsame Fortbewegung ein, auf Reizüberflutung und darauf, dass du vieles nicht verstehst. Lass dir Zeit und nimm es hin. Einmal durchatmen, anstatt sich aufzuregen, wird vieles einfacher machen. Und es wird helfen, die faszinierenden Seiten dieses Landes zu genießen. Gute Reise!

Unterwegs online sein

Noch ein abschließender Punkt: Ein indische SIM-Karte zu kaufen, kann auch nerven kosten. Eine bequeme Alternative ist eine eSIM. Hier findest du unseren Anbietervergleich.

Du hast noch Fragen zu deinem ersten Indien-Urlaub?
Dann ab damit in die Kommentare.

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