Zugfahren in Indien

Du willst mit dem Zug durch Indien? Hier findest du alle Informationen rund um das Thema Zugfahren in Indien. Wo kannst du deine Fahrkarten kaufen, was für Züge und Klassen gibt es und praktische Tipps für deine Fahrt.

Züge sind das Verkehrsmittel Nummer 1 schlechthin in Indien und das Streckennetz ist eins der größten Welt. Mit dem Zug kommst du so ziemlich überall in Indien hin und das zu wahnsinnig günstigen Preisen.

Indien: Zugtickets kaufen

Ohne Reservierung, keine Zugfahrt. Du brauchst eine Zugfahrkarte bevor du einsteigst und hast dabei mehrere Möglichkeiten, diese zu kaufen. Entweder gehst du direkt an den Bahnhof oder holst sie dir im Vorfeld in einem der zahlreichen kleinen Reisebüros, die es an jeder Ecke gibt.

Aber da Züge schnell und oft lang im Voraus ausgebucht sind, willst du deine Fahrkarten vielleicht schon lieber organisieren, wenn du noch zu Hause bist. Dafür gibt es inzwischen zwei Möglichkeiten für Ausländer: Buche bei 12go oder auf der Webseite der IRCTC (Indian Railway Catering and Tourism Corporation Ltd.). Die Unterschiede und wie das genau funktioniert, erklären wir dir hier.

Fahrkarten bei 12go kaufen

Für dich als Tourist gibt es zwei Möglichkeiten online Zugfahrkarten für Indien zu kaufen. Die einfachste Art und Weise ist, dein Ticket bei 12go zu kaufen. Da musst du zwar eine kleine Buchungsgebühr bezahlen, aber es geht ganz einfach und du kannst mit deiner internationalen Kreditkarte bezahlen.

Allerdings wird bei 12go nur ein bestimmtes Kontingent verkauft und nur für die besonders beliebten Routen für Touristen. Aber wenn du rechtzeitig für so einen Zug buchst, dann ist das wirklich die einfachste Möglichkeit, deine Fahrkarte zu bekommen.

Bei der Buchung kannst du die Wagenklasse auswählen, die du möchtest, und bekommst dein Ticket in spätestens 24 Stunden bestätigt und per E-Mail zugeschickt. Dein Ticket zeigt deine Informationen, Sitzplatz und deine PNR. Die PNR (Passenger Name Record, eine 10-stellige Nummer) ist deine ganz persönliche Reservierung und du kannst damit den Zugstatus abfragen und Essen zum Platz bestellen.

Fahrkarten auf der IRCTC Webseite kaufen

Willst du die ganze Bandbreite der indischen Züge, Kontingente und Ticketarten ausnutzen, dann musst du dich mit der Webseite der IRCTC auseinandersetzen. Und ich verspreche dir – es ist gar nicht so schwierig!

Zuerst musst du dich auf der Seite anmelden und ein Konto erstellen. Dafür musst du deine E-Mail-Adresse und Handynummer bestätigen. Um das zu tun, musst du mit deiner Kreditkarte eine Summe von rund 100 ₹ (ca.1,10 Euro) bezahlen, um deine Informationen zu verifizieren. Das geht inzwischen auch mit internationalen Kreditkarten. Danach kannst du mit dem Buchen von deinen Tickets loslegen.

Bei der Suche kannst du angeben, ob du eine Fahrkarte aus einem bestimmten Kontingent oder aus dem allgemeinen Kontingent suchst. Außerdem kannst du die Suchergebnisse nach Abfahrts- und Ankunftszeit sowie nach Fahrtdauer eingrenzen. Meistens werden dir alle Bahnhöfe an deinem Abfahrts- und Ankunftsort angezeigt – das ist in einer Stadt wie Delhi nicht unwichtig, denn die Unterschiede in der Fahrzeit können enorm sein.

Wenn du einen Zug gefunden hast, der dir zusagt, kannst du checken, ob es in der Klasse, die du buchen willst, für diesen Zug noch Tickets gibt. Dabei wird dir angezeigt, ob Karten entweder “available” (verfügbar), “unavailable” (nicht verfügbar), “RAC” (Ticket ohne Platz, siehe unten) oder “WL” (Warteliste) sind.

Wenn deine gewünschte Klasse available, also verfügbar ist, kannst du dein Ticket sofort buchen. Im nächsten Schritt gibst du Details wie deine Passnummer und deinen bevorzugten Sitzplatz/dein bevorzugtes Bett an. Bezahlen kannst du auch hier wieder mit deiner internationalen Kreditkarte.

Danach bekommst du dein Ticket, das alle Informationen für die Fahrt hat und dir deine PNR gibt.

Du musst übrigens dein e-Ticket nicht mehr ausdrucken, sondern es reicht, wenn du es auf deinem Handy, Laptop oder Tablet vorzeigst. Deinen Pass musst du als Identifikation immer dabei haben. Am besten lädst du dir die Ixigo App auf dein Handy, auf der du mit deiner PNR den Status des Zuges abfragen und sogar einen Alarm stellen kannst, der dir Bescheid sagt, wenn du fast am Ziel bist.

Ein Vorteil, wenn du direkt bei IRCTC buchst – du kannst deinen Wunschplatz angeben bzw. ob du im Schlafwagen oben oder unten bzw. an der Seite liegen möchtest. Das ist bei 12go nicht möglich.

Aufgepasst: Wenn du ein Ticket in der 1. Klasse kaufst, ist auf deiner Fahrkarte weder eine Wagennummer noch der Sitzplatz aufgeführt. Die zugewiesenen Plätze werden erst ein paar Stunden vor Abfahrt auf dem Gleis ausgewiesen oder du kannst du eine SMS an die Nummer 139 mit deiner PNR schicken und die Information so abfragen. Auch auf der Ixigo App wird dir dein Platz nach Eingabe der PNR angezeigt.

Bahnfahren in Indien: Preise

Das Bahnfahren in Indien reicht von spottbillig über ziemlich günstig bis richtig teuer. Letzteres gilt allerdings nur, wenn du mit einem von Indiens Luxuszügen fahren willst, die mit Orient Express zu vergleichen sind. Der Durchschnittszug kostet nicht viel und bietet eine wirklich günstige und bequeme Möglichkeit, um längere Strecken zurückzulegen. Um dir eine Idee zu geben: Eine 11-stündige Fahrt mit dem Nachtzug von Jodphur nach Delhi kostet in der 2. Klasse ca. 20 Euro.

Die Kosten hängen wie eigentlich überall von der Art des Zuges und der Klasse, die du buchst, ab. Zusätzlich gibt es bei den indischen Zügen eine Besonderheit: die sogenannten Quota.

Quota bei Zugtickets in Indien

Quota sind Kontingente, die eine bestimmte Menge Fahrkarten einer bestimmten Gruppe von Reisenden exklusiv zur Verfügung stellen. Dazu gehören Kontingente für Menschen mit Behinderungen, Senioren, Frauen und –für dich besonders wichtig – Touristen.

Letztere können besonders nützlich sein, denn Zugfahrkarten in Indien sind oft sehr schnell und lange im Voraus ausverkauft. Das Touristen Quota ermöglicht es dir, auch noch kurzfristig einen Platz zu ergattern, wenn das allgemeine Kontingent (GN für General Quota) schon ausverkauft ist. Verlassen solltest du dich darauf allerdings nicht, denn oft gibt es nur ein paar Plätze in wenigen ausgewählten Zügen, die mit dem Touristen Quota zugänglich sind.

Außerdem kostet sie 1,5-mal so viel wie ein normales Ticket. Aber keine Sorge – als Tourist musst du keine Fahrkarte aus dem Touristen Quota nehmen. Wenn du ein Ticket der GN bekommst, kannst du das ganz normal buchen und bezahlst den regulären Preis. Mein Tipp aus Erfahrung: Solltest du auf der IRCTC Webseite eine Fehlermeldung bekommen, die dir sagt, dass du ein Touristen-Ticket buchen musst, versuch es einfach nochmal in einem anderen Browser.

Bist du richtig spät dran mit deiner Buchung, dann kann dir das Tatkal Quota helfen. Dabei werden ein paar Tickets für sehr beliebte Züge erst am Tag vor Abfahrt zum Verkauf freigegeben. Diese kosten allerdings mehr und es kann sein, dass sich der Preis sogar nach Angebot und Nachfrage richtet.

Wann kann ich mein Zugticket buchen?

Die meisten Züge in Indien kannst du bis zu 120 Tage vor Abfahrt buchen. Während das vielleicht nicht nötig ist, darfst du nicht unterschätzen, wie beliebt Züge in Indien sind und wie schnell sie ausverkauft sein können. Wenn du flexibel unterwegs bist, ist das vielleicht kein Problem. Wenn du allerdings ein festes Programm hast und auf Züge zu bestimmten Daten angewiesen bist, dann warte nicht zu lange mit deiner Buchung.

Was passiert, wenn keine Fahrkarte mehr für den Zug erhältlich ist, den ich nehmen will?

Die Buchung von Tickets ist relativ übersichtlich – AVL steht für available, sprich du kannst ein Ticket buchen. Wenn du mit deiner Buchung fertig bist, dann zeigt dein PNR-Status, dass deine Fahrkarte CNF, also confirmed(bestätigt) ist. Wenn du bei 12go buchst, bekommst du überhaupt nur Züge und Klassen angezeigt, die noch verfügbar sind.

Wenn du unbedingt einen bestimmten Zug nehmen willst oder musst und es dafür keine Tickets mehr gibt, dann hast du die Möglichkeit, ein „Reservation Against Cancellation“ Ticket zu nehmen oder auf die Warteliste zu kommen. Diese Optionen werden dir als RAC oder WL angezeigt.

Die RAC Tickets verlassen sich darauf, dass auch in der letzten Minute noch Fahrkarten gecancelt werden oder Reisende nicht erscheinen. Mit einem RAC Ticket hast du zwar keine Reservierung für einen bestimmten Sitzplatz, kannst aber auf jeden Fall mitfahren.

Mit einem WL Ticket musst du erst die Warteliste hochklettern. Auf einem Ticket siehst du dann z.B. die Kombination WL10/WL5. Dabei zeigt die erste Nummer, wie lang die Warteliste ist und die zweite Nummer, auf welchem Platz du dich derzeit befindest – diese ändert sich im Laufe der Zeit. Mitfahren kannst du erst, wenn der Status deines Tickets RAC oder CNF anzeigt.

Bahnfahren in Indien: Zugtypen und Wagenklassen

Wie schon erwähnt, gibt es in Indien wirklich Züge jeden Kalibers. Von der Holzklasse bis zum vergoldeten Luxuszug ist alles dabei.

Es gibt verschiedene Klassen, die sich in der Anzahl der Sitze/Betten, der Ausstattung und natürlich auch dem Preis unterscheiden. Zudem kannst du nicht für alle Klassen einen Platz reservieren. In den meisten Langstreckenzügen wirst du einige, aber nicht alle dieser Klassen finden.

Die wichtigsten Wagenklassen der Indian Railway

AC1 / 1A – Klimatisierte 1. Klasse mit einzelnen Abteilen, die jeweils zwei oder vier Betten haben. Es gibt sie nur in einigen ausgewählten Langstreckenzügen und die 1. Klasse kostet in der Regel mindestens das Doppelte. Bei Nachtzügen werden dir eine Decke, Laken und Kissen zur Verfügung gestellt. Außerdem kannst du auf Knopfdruck den Schaffner rufen, wenn du Fragen oder Wünsche hast.

AC2 / 2A – Klimatisiertes Großraumabteil mit Liegen. Dabei gibt es jeweils vier Betten, die einander gegenüberliegen und zwek übereinander an der Seite. Auch hier erhältst du eine Decke, Laken und Kissen und die Betten haben einen Vorhang.

AC3 / 3A / 3E – Klimatisiertes Großraumabteil mit Liegen. Der Unterschied zur AC2 besteht darin, dass hier meistens drei Liegen übereinander angebracht sind. Das macht den Platz über dir beim Schlafen etwas enger. Tagsüber, wenn die untere Liege zum Sitzen genutzt wird – dann müssen sich drei Personen den Platz teilen. Laken und Kissen gibt es auch hier, aber auf Vorhänge musst du verzichten.

Welches ist die beste Klasse für eine Fahrt über Nacht? Ich persönlich mag die AC2 gerne, denn im Gegensatz zur AC3 sind hier nur zwei Liegen übereinander und du hast mehr Platz. Außerdem sorgen die Vorhänge für ein bisschen mehr Privatsphäre.

In der 1. Klasse ist ein sogenanntes Coupe mit zwei Betten eine tolle Option, wenn du zu zweit reist.

EC – Klimatisierte sogenannte „Executive Chair Class“ mit Großraumabteil. Dabei gibt es jeweils zwei nebeneinanderliegende Sitzplätze und oft ist auch ein Essen und Getränke im Preis mit inbegriffen.

CC – Klimatisierte „Chair Class“ mit Großraumabteil und einer 2 + 3 Sitzkonfiguration. Alle Plätze haben ein kleines Klapptischen in der Lehne und einige Plätze teilen sich einen größeren Tisch.

Tagsüber würde ich dir einen Zug mit einem CC oder EC Wagen empfehlen, denn diese sind um einiges bequemer als die Liegen der AC2 oder AC3.

SL – „Sleeper Class“ mit Großraumabteil ähnlich der 3. Klasse, allerdings ohne Klimaanlage oder sonstige Annehmlichkeiten. Wenn du eine echt authentische Erfahrung willst, dann ist das vielleicht das richtige für dich. Ansonsten rate ich dir, lieber ein paar Rupien mehr zu zahlen und mit der 3. Klasse zu fahren.

2S & GN – Wenn du mit sehr kleinem Budget unterwegs bist oder nur tagsüber für ein paar Stunden fährst, kannst du auch die 2. Klasse nehmen. Es gibt eine Kategorie mit reservierten Sitzen (2S) oder solche ohne Sitzplatzreservierung (GN). Das kann im wahrsten Sinne des Wortes eine Holzklasse sein und gerade in den Abteilen ohne Reservierung wird es meistens sehr voll.

Zugtypen der Indian Railway

Von den Klassen abgesehen gibt es auch in Indien verschiedenen Zugtypen, die mal mehr oder weniger komfortabel sind. Besonders wichtig: Einige Züge fahren schneller, während andere richtige Bummelzüge sind und auch an den kleinsten Bahnhöfen halten. Diese „Local“ und „Passenger“ Züge würde ich dir nur für kürzere Strecken tagsüber empfehlen.

Die anderen Varianten sind die „Mail“ und „Express“ Züge. Dazu kommen noch eine Handvoll besonders moderner Züge wie der Rajdhani, Shatabdi, Tejas, Duronto und Vande Bharat Express. Diese sind besonders bequem und schnell und am besten für lange Strecken geeignet. Bei der Buchung kannst du auch gleich nach bestimmten Zugtypen suchen, wenn dir das wichtig ist.

Luxus-Züge in Indien

Wenn du zwar Lust aufs Zugfahren in Indien hast, dich aber nicht mit dem regulären Schienenverkehr rumzuschlagen möchtest, dann stehen dir auch mehrere Luxus-Züge zur Verfügung.

Züge wie der Golden Chariot oder der Maharajas’ Express bieten mehrtägige Touren durch bestimmte Teile Indiens an. Dabei übernachtest du im Zug und wirst tagsüber zu den aufregensten Sehenswürdigkeiten einer Region geführt. Dazu gehören relativ geräumige Einzelkabinen, angrenzende Badezimmer und Butlerservice. Außerdem haben diese Züge nicht nur einen Speisewagen, wo dir auf goldenen Tablets die leckersten Thalis serviert werden, sondern auch einen gemeinschaftlichen Barwagen.

Ein fahrendes Luxus-Hotel sozusagen, wobei dich eine Reise mit diesen Zügen schnell ab 5000 US-Dollar pro Person für eine 4-nächtige Fahrt kostet.

Zugfahren in Indien: Tipps und Infos

Am Bahnhof

In den größten Städten wie Neu-Delhi, Mumbai, Kalkutta und Bangalore, gibt es mehrere Bahnhöfe. Welchen du wählst, hängt meistens davon ab, welchen Zug du letztendlich nehmen willst. Es lohnt sich aber ein Blick auf die Karte, denn es macht schon einen Unterschied, ob du von deiner Unterkunft einmal durch die Stadt musst, um zum Bahnhof zu kommen.

Es gibt übrigens auch Stationen, die direkt in der Nähe von Sehenswürdigkeiten wie dem Taj Mahal in Agra oder der berühmten Tempelanlage Khajuraho liegen.

Die meisten Bahnhöfe haben eine Wartehalle und mehrere Gleise. In der Wartehalle oder vor dem Bahnhofsgebäude findest du eine große Anzeigetafel, wo die nächsten Züge und die Gleise angegeben werden. Wenn du dir nicht sicher bist, wo du hin musst, dann kannst einfach den „Station Master“ oder am Ticketschalter fragen.

An vielen größeren Bahnhöfen gibt es elektronische Wagenstandsanzeiger. Schau vorher auf der Ixigo App nach, in welchem Wagen du sitzt und dann kannst du auf dem Gleis gleich an der richtige Stelle warten. Die Zug- und Wagennummern stehen auch auf den Zügen.

Sicherheit

Wie sicher ist das Zugfahren in Indien eigentlich, fragen sich viele Reisende. Immer wieder hört man mal von Kollisionen und Unfällen, aber Tatsache ist: Wenn man bedenkt wie riesig das indische Streckennetz ist, schneidet die Indian Railway auch im Europavergleich als ziemlich sicher ab. Die Zahl der Unfälle hat in den letzten Jahren stetig abgenommen und weil man weiß, wie wichtig der Schienenverkehr in Indien ist, wird regelmäßig in das Streckennetz und den Bahnverkehr investiert.

Was musst du beachten, wenn du dich entschlossen hast, den Zug in Indien zu nehmen? Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich schon ein bisschen Muffensausen, als Frau alleine mit dem Zug quer durch Rajasthan zu fahren. Im Nachhinein waren meine Sorgen absolut unnötig. Gerade in den Sitzklassen mit Reservierung geht es sehr geordnet zu und keiner streitet sich über die Sitzplätze. Unterwegs traf ich immer nette Inder, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, wenn ich nicht weiter wusste. Und mehr als einmal wurde mir angeboten, das mitgebrachte Essen zu teilen.

Für eine Nachtfahrt von Jodphur nach Delhi habe ich die AC2 gewählt und das obere Bett ausgesucht. Relativ gemütlich und sicher. Wenn du mit einem Rucksack unterwegs bist, dann solltest du am besten ein Schloss mitnehmen. Das Gepäck wird meistens unter den Sitzen verstaut und es kann natürlich passieren, dass gerade nachts mal geklaut wird. Dein Handgepäck solltest du am besten beim Schlafen neben dir haben.

Zudem musst du aufpassen, wenn der Zug langsam bzw. in den Bahnhof einfährt. Inder lieben es, die Türen schon frühzeitig zu öffnen und sich den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Bei meiner dritten Fahrt habe ich mich auch getraut. Hinterher warnte mich allerdings ein Bekannter, dass in solchen Situationen oft die Handtasche von draußen geschnappt wird.

Auch an den Bahnhöfen selbst solltest du gut auf deine Siebensachen aufpassen, gerade auf den größeren Bahnhöfen wie in Delhi oder Mumbai. Wenn du einen Zug früh am Morgen oder in der Nacht hast, dann siehst du wahrscheinlich viele Menschen, die auf den Gleisen schlafen – ein Anblick, der erstmal gewöhnungsbedürftig ist. Während ich auf meine Züge gewartet habe, habe ich mich immer gerne in die Nähe von Familien oder Paaren gestellt.

Wenn dich jemand anquatscht und dir von gecancelten Zügen, ungültigen Fahrkarten oder ähnlichem erzählt, dann einfach ignorieren – Touristen werden in Indien nach wie vor gerne mal gescamt. Wenn du Probleme oder Fragen hast, dann wende dich an den Station Master.

Pünktlichkeit

Wenn es um die Pünktlichkeit der Züge geht, sind wir von der Deutschen Bahn schon so einiges gewöhnt. Die indischen Züge hingegen sind dagegen gar nicht so schlecht, wie du vielleicht denkst.

Wie auch bei Flügen ist es am besten, wenn du einen Zug früh am Morgen nimmst, denn der ist meistens noch nicht verspätet.

Eine gute Möglichkeit, um rechtzeitig zu checken, ob dein Zug pünktlich abfährt oder nicht, ist die Ixigo oder die Where is my Train App. Die funktioniert im Gegensatz zur App der IRCTC einwandfrei. Du gibst einfach deine PNR oder Zugnummer ein und schon kannst du sehen, ob und wie lange ein Zug Verspätung hat. Die App wird regelmäßig upgedatet, sodass du unterwegs sehen kannst, ob dein Zug Zeit aufgeholt hat.

Essen im Zug

Speisewagen gibt es in indischen Zügen nicht, aber das heißt nicht, dass du hungrig durch die Gegend fahren musst. In regelmäßigen Abständen kommen Verkäufer durch die Wagen, die abgepackte Speisen, Chai, Schokoladenriegel, Chips und Wasser verkaufen. Ab und zu gibt es sogar kleine Domino’s Pizzen!

Hält ein Zug länger in einem Bahnhof, dann steigen oft noch Händler dazu, die frische Samosas und ähnliche Snacks verkaufen. Damit hat mein Magen keine guten Erfahrungen gemacht, wobei die Speisen im Zug im Gegensatz zu den Samosas sehr hygienisch verpackt sind.

Eine tolle Alternative sind verschiedene Apps, mit denen du Essen in den Zug vorbestellen kannst. Ich kann die IRCTC eCatering App empfehlen. In der App gibst du deine PNR Nummer ein und bekommst dann mögliche Bahnhöfe und entsprechende Restaurants angezeigt, von denen du dir Essen liefern kannst. Je nach Restaurant kannst du deine Wahl schon vorher mit Kreditkarte bezahlen oder bei Lieferung in bar.

Da deine PNR Nummer auch den Wagen und Sitzplatz beinhaltet, wird dir das Essen bis zum Platz gebracht, sobald du den entsprechenden Bahnhof erreichst. Und ja, es funktioniert wirklich!

Toiletten

Irgendwie kann man nicht über Züge in Indien schreiben, ohne auf das Thema Toiletten zu kommen. Wobei – je weniger darüber gesagt wird, umso besser. Normalerweise gibt es in den meisten Wagen eine Hocktoilette und eine Sitztoilette. Zugtoiletten in Indien sind wie eigentlich überall auf der Welt nicht die schönsten und manchmal hilft nur Augen zu und durch.

Die Hocktoiletten bedürfen zwar ein bisschen Balancierkünsten in einem fahrenden Zug, sind aber auf jeden Fall hygienischer als die Sitztoiletten. Wasser zum Spülen ist da, meistens auch ein kleines Waschbecken. Ich habe auch schon Klopapier auf den Sitztoiletten gesehen, wobei ich glaube, dass das eine glückliche Ausnahme war. Bring lieber dein eigenes Toilettenpapier und auf jeden Fall Desinfektionsmittel für die Hände mit.

Frauen sollten darauf achten, nicht zu „bauschige“ Hosen oder Röcke zu tragen, sodass du nicht zu viel Stoff um die Beine hast.

Meistens gibt es im Flur vor den Toiletten noch ein kleines Waschbecken zum Händewaschen und Zähneputzen während der Nachtfahrten. Dafür würde ich im Zug auf jeden Fall eine Wasserflasche mitnehmen.

Rauchen

In Zügen und auf Bahnhöfen ist es verboten, zu rauchen oder Alkohol zu trinken.

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