Palolem Beach: Goas Vorzeigestrand

Wer auf seiner Indienreise ein paar Tage Erholung sucht, fährt häufig nach Goa. Am Palolem Beach treffen sich Backpacker und Pauschaltouristen für ein paar ruhige Tage unter Palmen. Lest, ob der Strand für euch das Richtige ist.

Es ist 3 Uhr nachts, als wir Canacona im indischen Bundesstaat Goa erreichen. Hinter uns liegen 10 Stunden Zugfahrt von Mumbai. Mit Mühe haben wir uns wach gehalten, um den Ausstieg nicht zu verpassen.

Der Bahnsteig ist endlos lang und stockdunkel – weit und breit keine Menschenseele. Mit einem lauten Hupen setzt sich der Zug in Bewegung und wir sind allein. Ungewöhnlich in diesem Land.

Am Ende des Bahnsteigs leuchtet ein schwaches Licht, und kurz darauf finden wir die kleine Eingangshalle. Shops, Schalter – alles geschlossen. Indien schläft. Rund um den Bahnhof sehen wir in der Dunkelheit Wiesen und verlassene Straßen. Als wir uns ratlos anschauen, taucht aus dem Halbschatten ein Inder auf und fragt: „Rikscha?“

Ich liebe diesen Mann dafür, dass er jetzt da ist. Wir packen die Rucksäcke auf den Dachgepäckträger und sausen durch die Nacht davon.

Palolem Beach, ein Reisebericht

Schneller als erwartet erreichen wir unser Ziel. Der Fahrer springt ab, klingelt den Besitzer einer Bungalow-Anlage aus dem Schlaf und Minuten später haben wir zwei kleine Bambushütten direkt am Strand. Wir hören die Brandung und sehen einen Sternenhimmel von nahezu unfassbarer Schönheit. Die Palmen bilden schwarze Schatten am Himmel und drum herum überall weiße Punkte. Angetan und glücklich legen wir uns ins Bett. Dort merken wir, wie überraschend kalt es hier in der Nacht ist. Wir wickeln uns tief in unsere Decken ein, frieren trotzdem, aber die Müdigkeit ist so groß, dass wir schon bald einschlafen.

Palmenstrand wie aus dem Bilderbuch

Als wir aufwachen ist es taghell. Die Brandung ist immer noch zu hören und die Temperaturen sind deutlich geklettert. Wir öffnen die Tür, und da liegt er vor uns: der lange, sonnenüberflutete Palolem Beach.

Unzählige Palmen ragen in den blauen Himmel, dazu feiner Sand und seichtes Wasser. Das hat schon etwas vom Paradies, wenn einen die vielen Menschen nicht stören. Goa – und hier besonders dieser Strand – steht in fast allen Reisekatalogen. Dementsprechend gibt es einen bunten Mix aus Backpackern und Pauschaltouristen, aus hochpreisigen, klimatisierten Unterkünften und einfachen Holzbungalows. Je nach Jahreszeit kann es mit den Betten knapp werden.

Nichtstun in Perfektion

Am Palolem Beach kann man es sich ein paar Tage gut gehen lassen und dabei von Indien erholen. Die Ruhe ist ein kompletter Kontrast zum Lärm in den Städten. Das Leben entschleunigt sich unmittelbar nach der Ankunft. Einfach nur am Strand oder im Wasser liegen, die Seele baumeln lassen und ein Buch lesen. Wer mag, macht Yoga. Das wird hier überall angeboten. Ansonsten passiert nicht viel.

Gut gefallen mir die Bars und Restaurants am Strand. Egal ob man isst oder trinkt, eigentlich gibt es immer einen schönen Blick auf das Meer.

Eine Kuh auf der Flucht

Eines Morgens wird die Ruhe gestört, als wir während des Frühstücks eine Kuh beim Strandspaziergang erblicken. Gemütlich schlendert sie am Wasser entlang, als der erste Hund auf sie aufmerksam wird – davon gibt es leider viele am Palolem Beach.

Wütend bellend stellt er sich vor die Kuh, die schnell einen Schritt beschleunigt, um die Nervensäge hinter sich zu lassen. Allerdings warten vor dem nächsten Resort gleich noch ein paar Hunde, die die Kuh nicht mögen. So bietet sich kurz darauf ein absurdes Bild: Drei Hunde jagen eine Kuh am Strand entlang, und das alles vor den Augen verblüffter Touristen, die in der Sonne liegen und das Spektakel bestaunen.

Das Finale ist filmreif: Die Kuh nimmt Reißaus und verlässt den Strand, indem sie ein Haken schlägt und mitten durch das nächste Restaurant galoppiert. Woanders bekommt man zum Frühstück weniger geboten.

Das war es dann aber auch schon fast, was ich über den Palolem Beach berichten kann. Wer ein paar Tage nichts tun möchte, ist hier goldrichtig.

Schlechtes Essen und zu wenig Delfine

Abraten muss ich von der Delfintour. Zwar hüpfen diese Tiere tatsächlich nur einige Hundert Meter vom Strand entfernt fröhlich durchs Wasser. Allerdings lohnt es sich nicht, hierfür extra eine Tour zu buchen. Denn das sieht dann so aus, dass mehrere Longtailboote mit Touristen vor der Küste treiben bis irgendwo ein Delfin aus dem Wasser schaut. Dann schmeißen alle Fahrer ihre lauten Motoren an und rasen wie von der Tarantel gestochen zu der Stelle, wo der Delfin gesehen wurde. Doch der ist natürlich nicht mehr da. Also geht das Warten von vorne los. Plötzlich zeigt sich der Delfin an der Stelle, an der man zuvor war, und alle rasen zurück. Das Ganze wiederholt sich dann fünf- bis zehnmal. Mietet euch besser ein Kajak, paddelt auf eigenen Faust raus.

Ebenfalls nicht überzeugen konnte das Essen. Meist gibt es in den Restaurants einen Mix aus einheimischer und internationaler Küche. Jedoch sind es gerade die indischen Gerichte, die langweilig schmecken. Nirgendwo in Indien war ich sooft vom Essen enttäuscht wie hier. Eigentlich sogar nur hier.

Aber vielleicht war ich auch nur in den falschen Restaurants.

Bilder vom Palolem Beach

Hier weitere Impressonen vom Strand:

Übernachten am Palolem Beach: die besten Unterkünfte

Die Auswahl an Hotels am Palolem Beach ist nicht sehr groß. Die meisten Unterkünfte sind günstige Hostels und Gästehäuser. Hier haben wir die besten Hotels am Palolem Beach zusammengestellt.

Günstig aber gut:

Die Unterkunft Alba Rooms Palolem Rosebuds ist preiswert und top bewertet. Kein Wunder, denn ein schönes, sauberes Doppelzimmer mit Balkon gibt es hier schon ab 22 Euro pro Nacht. Außerdem ist die Unterkunft nur 30 Sekunden vom Strand entfernt – besser geht's kaum. Zudem ist die Lage ruhig und die Gastgeber hilfsbereit. Das Grundstück ist mit Pflanzen geschmückt, die eine Dschungelatmosphäre schaffen: einfach tropisch schön!

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Echte Dschungelatmosphäre erwartet dich auch im Jungle by sturmfrei Palolem. In dem modernen Hostel herrscht eine angenehme, entspannte Atmosphäre und es werden täglich Aktivitäten angeboten. Yogamatten können kostenlos benutzt werden. Zum Strand sind es nur 3 Minuten zu Fuß. Ein Bett im Schlafsaal kostet 8 Euro, eine Nacht im Doppelzimmer ab 25 Euro. Einziger Minuspunkt: Die Altersbeschränkung des Hostels liegt zwischen 18 und 40 Jahren.

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Keine Altersbeschränkung gibt es im Tropical Bay Beach Cottages & Hostel. Auch hier lohnt sich eine Übernachtung, denn es gibt schöne Hütten mit Balkon, Hängematten und gemütlichen Außenbereichen. Top gelegen zwischen Einkaufsmeile und Strand aber dennoch ruhig. Eine Übernachtung im geräumigen Schlafsaal gibt es ab 6 Euro die Nacht, ein Dreibettzimmer ab 25 Euro. Bodyboards und Bälle können kostenlos ausgeliehen werden.

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Mehr Komfort:

Haus des Geldes Fans aufgepasst! Das Whoopers Hostel Palolem hat seinen Stil charmant und einfallsreich an die spanische Serie angepasst. Ob an der Bar, im Schlafsaal oder in den Aufenthaltsräumen, hier ist niemand vor dem Professor und den Bankräubern mit Dalí-Masken sicher. Aber auch wenn du kein Fan der Serie bist, hat die Unterkunft einiges zu bieten: Das farbenfrohe Gelände ist von Palmen durchzogen, die Lage ist gut und es werden viele Aktivitäten angeboten, so dass schnell ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Neben schicken Doppelzimmern gibt es auch preiswerte Mehrbettzimmer.

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Das Pacific Sunset View Palolem liegt direkt am Wasser und bietet von den Zimmern aus einen herrlichen Meerblick. Die Zimmer liegen abseits des Trubels in einer kleinen Bucht. Eines der Cottages liegt sogar direkt am Strand. Den Sonnenuntergang kannst du entspannt von deinem Cottage oder vom nahe gelegenen Sunset Point aus genießen. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit. Es gibt ein Restaurant im Haus.

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Ganz schön schick:

Wer auf etwas mehr Luxus nicht verzichten möchte, ist im Sobit Sarovar Portico genau richtig. Die gepflegte, zeitgemäße Ausstattung des Hotels und der Zimmer, die großzügige Raumaufteilung und das leckere Frühstück überzeugen. Der Strand von Palolem und der lokale Markt sind zu Fuß erreichbar. Ein großer Außenpool mit Sonnenliegen lädt zum Entspannen ein. Außerdem gibt es ein Spa, einen Fitnessraum, ein Restaurant und einen Spielbereich für Kinder.

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Wie hat es dir am Palolem Beach gefallen? Hast du andere Strände in Goa besucht?

Kennst du schon den Agonda Beach?

Zum ersten Mal nach Indien? Hier sind 15 Tipps für deine erste Indien-Reise.

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