Mit dem Motorrad auf dem Thakhek Loop (auch: Khoumane Loop)

Der Thakhek Loop ist eine der beliebtesten Motorrad-Rundstrecken in Laos. Hier findest du einen Erfahrungsbericht mit vielen Infos und den besten Sehenswürdigkeiten unterwegs.

Mit dem Motorrad 500 Kilometer durchs Land zu fahren, das hatten meine Partnerin und ich für dieses Jahr geplant. Dabei haben wir uns für den Thakhek Loop vier Tage Zeit gelassen. Viele andere Reisende, die wir unterwegs getroffen haben, waren nur zwei oder drei Tage unterwegs. Das war uns zu stressig, schließlich wollen wir Land und Leute wenigstens ein kleines bisschen kennenlernen.

Einführung: der Thakhek Loop

In der Mitte von Laos liegt die Provinz Khammouane (Khammuan) mit ihrer Hauptstadt Thakhek. Die Gegend wird im Westen begrenzt durch den Mekong, der gleichzeitig die Grenze zu Thailand bildet. Im Osten sind es nur noch ein paar Kilometer bis nach Vietnam. Nördlich ist es nicht weit bis zur Hauptstadt Vientiane. Und im Süden folgen Savannakhet und danach Paksé, die nächste Station auf unserer Reise.

Karstberge, vom Regen darin ausgespülte Höhlen und noch zum Teil undurchdringliche Wälder bestimmen das Landschaftsbild. Und natürlich die vielen Flüsse, die mich vergessen lassen, dass Laos ein Land ohne Zugang zum offenen Meer ist.

Tag 1: von Thakhek nach Ban Thalang (rund 100 Kilometer)

Nachdem wir unsere Motorräder, zwei Honda 125 ccm von »Mad Monkey Motorbike« übernommen haben, beginnt unsere Tour am Vormittag. Unser Hauptgepäck können wir zum Glück beim Motorradverleih lassen und sind nur mit jeweils einem Daypack unterwegs. Zusammen mit meiner Kameraausrüstung ist das trotzdem auf Dauer schwer genug.

Unsere Vermieterin hat uns für diese erste Etappe den ersten Stopp an der Buddha Cave, schon kurz hinter der Stadt, empfohlen.

Wir verlassen Thakhek Richtung Osten. Die Straße Nummer 12 ist vor allem von vietnamesischen LKW stark befahren. So sind wir froh, diese Straße bald gegen eine Sandpiste tauschen zu können. Die kleine Buddha-Höhle wurde erst 2004 von einem Bauern auf der Suche nach Fledermäusen fürs Abendessen zufällig gefunden. Darin fand er versteckt hunderte von kleinen und größeren Buddhafiguren, zum Teil vergoldet. Leider ist fotografieren in der kleinen Höhle nicht erlaubt. Schön ist aber vor allem die Landschaft. Die ersten Karstberge nach der Stadt spiegeln sich in kleinen Tümpeln und Seen. Ein Holzsteg führt ein paar hundert Meter vom Parkplatz bis zum Eingang der Höhle, wo man auch ein Boot mieten kann, um damit einen Teil der Höhle zu befahren.

Nur ein paar Kilometer weiter erkunden wir die große Karsthöhle »Tham Aen«. Sie ist bekannt für ihre riesigen Stalaktiten und Stalagmiten. Gute Wege zur Höhle, vor allen auch darin, ein kühler erfrischender Luftzug und eine stimmungsvolle Beleuchtung ziehen viele Reisende an.

Nachdem wir endlich die Straße Nummer 12 endgültig verlassen haben, wird der Verkehr deutlich weniger und das Motorradfahren macht jetzt viel mehr Spaß als zuvor. Die Straße 1E ist relativ neu und in einem Top-Zustand. Wir passieren das Wasserkraftwerk „Neum 2“ bevor es bergauf geht. Die Wasserkraft ist eine wichtige Ressource für das Land. Nahezu in jedem größeren Wasserlauf entstehen zur Zeit Staudämme und Kraftwerke. Hochspannungsleitungen durchziehen die ehemals unberührte Natur. Auch diese eigentlich umweltschonende Form der Energiegewinnung hat ihre Schattenseiten.

Die Nacht verbringen wir 500 Höhenmeter oberhalb des Kraftwerkes direkt am Ufer des riesigen Stausees im »Phosy Thalang Guesthouse«.

Tag 2: von Ban Thalang zur Kong-Lor-Höhle (rund 150 Kilometer)

Nach dem Frühstück starten wir zur 150 Kilometer langen zweiten Etappe. Diese führt im ersten Streckendrittel bis Lak Sao an dem großen Stausee mit seinen fjordartigen Ufern vorbei. Der See wird dominiert von abgestorbenen Baumriesen, die aus dem Wasser ragen. 14 Dörfer wurden dem Staudammprojekt geopfert, sie befinden sich jetzt für uns unsichtbar auf dem Grund des Sees.

Die folgenden 50 Kilometer fahren wir jetzt auf der Straße Nummer 8 entlang der Provinzgrenze, mal in einem kurvigen Straßenverlauf die Berge rauf und runter, mal durch fruchtbare Ebenen. Höhepunkt dieser Strecke ist der Abstecher zum »Cool Pool«, einer natürlichen Badestelle mitten in vertrockneten und abgeernteten Reisfeldern. Gespeist wird diese von einem natürlichen Wasserlauf, der direkt hinter dem Pool aus dem Berg entspringt.

Die letzten Kilometer, bevor es Richtung Kong Lor geht, werden abenteuerlich. Wir überqueren die Provinzgrenze erneut auf einem hohen und vor allem steilen Pass. Die Straße wird zur Herausforderung für die vietnamesischen und chinesischen LKW, die vollbeladen an ihre Grenzen kommen. Bei der Hitze schmelzen die Bitumenschicht und der Asphalt und die LKW-Räder drehen durch. Nichts geht mehr für sie. Etliche stehen jetzt auf der Straße, andere schleppen sich im Kriechgang an ihnen vorbei den Berg rauf und wieder runter. Als Motorradfahrer müssen wir ziemlich aufpassen, nicht vom Gegenverkehr übersehen zu werden.

Manchmal ist die Fahrbahn auch bergab ziemlich rutschig und voller Schlaglöcher. So sind wir froh, die Straße in Na Hin verlassen zu können und die letzten 45 Kilometer bis Kong Lor auf einer kleineren Straße ohne nennenswerten Verkehr zu fahren. So erreichen wir am Nachmittag deren Ende bei Kong Lor. Wir bleiben dort für zwei Nächte im »Spring River Resort« des Schweizers Thomas und seiner laotischen Frau Vicky (hier anschauen bei Agoda/Booking).

Was die beiden dort in den letzten drei Jahren aufgebaut haben, hat mich wirklich beeindruckt. Dabei ist nicht nur die wirklich schöne Anlage mit zehn Gartenbungalows und sechs Flussblick-Bungalows hervorzuheben. Die Sauberkeit der Anlage hat mindestens europäisches Niveau und die Küche hat mich von den Socken gehauen. Laab Muu mit frisch geernteten und cross gebratenen Gartenkräutern, Crispy Papaya Salad oder der Banana Leaf Salad waren mit Abstand das Beste, was ich in Südostasien bisher gegessen habe.

Tag 3: Auf dem Wasser durch den Berg

Auch hier zeigt sich wieder das Gespür unserer Gastgeber. Direkt vom Resort aus fahren wir mit einem kleinen Longtailboot eine gute Stunde über den mäandernden Fluss bis zum Eingang der Höhle. Das geht ausschließlich von unserem Resort aus. Alle anderen Besucher müssen von ihrer Unterkunft entweder zu Fuß laufen oder mit dem Fahrrad, Roller oder Auto zum Eingang fahren.

Am Eingang zur Höhle kaufen wir ein Bootsticket, jetzt wird es für die nächsten sieben Kilometer dunkel. Nur im Schein der Taschenlampe findet der Bootsmann den richtigen Weg durch den Berg. Auf der anderen Seite angekommen, können wir etwas entspannen, den Weberinnen bei ihrer Arbeit zusehen und ihnen auch etwas ihrer wirklich schönen Handarbeit abkaufen. Zurück geht es jetzt mit der Strömung deutlich schneller durch den Berg. Dort wartet auch noch unser Boot, was uns wieder zurück zum Resort bringt. Ein toller 5-Stunden-Ausflug geht zu Ende.

Tag 4: von der Kong-Lor-Höhle zurück nach Thakhek, (rund 200 Kiometer)

Die ersten Kilometer kennen wir schon von der Anreise zwei Tage zuvor. Dieses Mal geht es in die entgegengesetzte Richtung. Wir entschließen uns, den kompletten Loop zu fahren und versuchen, die Strecke direkt am Mekong entlang zu testen. Die Piste ist allerdings so staubig und ausgefahren, dass wir für die folgenden 50 Kilometer mehr als drei Stunden benötigen. Wir fahren daher die restlichen 80 Kilometer bis Thakhek über die gut ausgebaute Schnellstraße und sind eine weitere Stunde später zurück in Thakhek.

Text & Fotos: Guido

Guido ist 54 Jahre alt und kommt aus der Nähe von Köln. Zusammen mit seiner Partnerin Maria reist er jedes Jahr für längere Zeit nach Südostasien. 2018 stehen Laos, Kambodscha und Thailand auf dem Reiseplan.

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