Nationalparks in Vietnam
Seltene Tier- und Pflanzenarten, verwinkelte und zum Teil riesige Höhlensysteme, faszinierende Karstlandschaften, abenteuerliche Dschungel und beeindruckende Wasserfälle; Meereskühe, Korallen, Schildkröten, Elefanten, Affen und Krokodile: Vietnams Nationalparks haben einiges zu bieten. Hier eine Übersicht.
Inhaltsverzeichnis
In Vietnam gibt es neben zahlreichen Naturschutzgebieten 30 besonders geschützte Nationalparks. Meer, Berg oder Strand, Korallengarten, Regenwald oder Höhlensystem – viele Parks sind einen Besuch wert.
Wenn du Tiere bestaunen und durch dichten Dschungel wandern oder Höhlen erforschen möchtest, wenn du in die Tiefen des Meeres abtauchen oder beim Schnorcheln die Unterwasserwelt bestaunen oder unter einem tosenden Wasserfall baden möchtest, dann gehört der eine oder andere Nationalpark auf deine Bucket List.
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Du träumst von Vietnam, möchtest aber nicht selbst planen? Kein Problem, bei uns findest du auch geführte Vietnam-Rundreisen.
Vietnam: die schönsten Nationalparks
Nachfolgend stellen wir dir die bekanntesten, schönsten und aufregendsten Nationalparks inklusive Adressen und den wichtigsten Informationen vor. Was erwartet dich und wie kommst du hin? Gelistet sind die Parks nach ihrer Lage von Nord nach Süd.
Vietnam: Nationalparks im Norden
Cat Ba National Park
Der Park liegt an der Küste im Norden und er ist einer der schönsten und am meisten besuchten Nationalparks Vietnams. Hier wanderst du mit Blick auf türkisfarbene Buchten vorbei an tropischen Pflanzen und wild bewachsenen Hügeln.
Du kannst zahlreiche Höhlen erkunden, auf Felsen klettern und eine Bootstour durch die weltberühmte, von der UNESCO geschützte Halongbucht machen, eine der faszinierendsten Karstlandschaften der Welt. Oder wie wäre es mit einer Kajak-Tour vom Strand aus?
Der 280 Quadratkilometer große Nationalpark schützt große Teile von Cat Ba, der größten der 3000 Inseln in dieser Region. Auf Cat Ba leben besonders viele Reptilien wie zum Beispiel Pythons und Seeschlangen. Mit etwas Glück siehst du im Meer sogar Delfine. In den Wäldern wohnen noch einige Goldkopf-Languren.
Du kannst gut und günstig in Cat-Ba-Stadt wohnen und kommst mit dem Boot (und sogar per Seilbahn) ganz bequem auf die Insel.
Tipp: Direkt an die Halongbucht grenzen die Bai-Tu-Long-Bucht (ebenfalls als Nationalpark geschützt) und die Lan-Ha-Bucht. Beide Gebiete sind noch etwas weniger besucht als die zugegeben sehr stark frequentierte Halong-Bucht.
Tour-Tipp: Wie wäre es mit einer Bootstour in die Lan-Ha-Bucht?
Tour-Tipp: Lust auf eine Trekkingtour und Kajakfahren?
Tour-Tipp: Sehr viel zu erleben gibt es im Rahmen eines zweitägigen Ausflugs ab Hanoi.
Ba Be National Park
Eine der schönsten Landschaften Vietnams findest du im Ba-Be-Nationalpark. Herzstück des Parks ist der von hohen Bergen umgebene Ba-Be-See, dessen Fischreichtum die Speisekarte bereichert (im Park dürfen nur Fische gefangen werden, alle anderen Tierarten sind geschützt). Höhepunkt eines Besuchs ist zweifellos eine Bootsfahrt zu Wasserfällen, kleinen Dörfern und Höhlen.
Der Ba-Be-Nationalpark ist sehr einfach von Hanoi aus zu besuchen. Die meisten kommen mit einer Tourgruppe; dann ist die Anreise und auch die Unterkunft (mal im Homestay, mal im Hotel) bereits organisiert. Mit dem Bus und dem Motorradtaxi auf eigene Faust ist es zugegeben etwas komplizierter.
Tour-Tipp: Ein toller Ausflug führt dich nicht nur zum Ba-Be-See, sondern auch zum beeindruckenden Ban-Gioc-Wasserfall.
Cuc Phuong National Park
Er war der erste Nationalpark des Landes: Bereits seit 1962 werden im Cuc Phuong Nationalpark Flora und Fauna geschützt, immerhin 220 km2 umfasst das Schutzgebiet. Neben der atemberaubenden Natur sind auch die Rescue-Center einen Blick wert. Hier kümmert man sich um vom Aussterben bedrohte Affen, kleine Raubtiere und Schildkröten – unter anderem wird etwa das Endangered Primate Rescue Center vom Kölner Zoo finanziert.
Im Park sind mehr als 2.000 Pflanzenarten, darunter über 70 m hohe Bäume und zahlreiche wunderschöne wilde Orchideen zu finden. Auch zahlreiche Tierarten sind hier beheimatet: 300 Vogel-, 65 Säugetier-, 37 Reptilien-, 16 Amphibien- und fast 180.000 Schmetterlingsarten.
Der Nationalpark liegt etwa 100 Kilometer südlich von Hanoi. Viele besuchen ihn auf einem Tagesausflug während eines Aufenthaltes in der Trockenen Halong-Bucht – ein ebenfalls sehenswertes Ziel.
Du kannst im Park Rafting Touren unternehmen, an Wanderungen teilnehmen und sogar Nachtwanderungen machen (immer mit Guide). Auch Übernachtungen im Homestay sind möglich. Viele wohnen aber lieber in Tam Coc oder Ninh Binh. Hierher kommst du ganz einfach mit dem Bus oder dem Zug.
Tipp: Hier steht man wortwörtlich im Regenwald, etwa 2/3 des Jahres regnet es. Am meisten Chancen, nicht nass zu werden, hast du zwischen November bis Februar.
Web: cucphuongnationalpark.com
Tour-Tipp: Ein empfehlenswerter Tagestrip von Ninh Binh.
Tour-Tipp: Du kannst auch von Hanoi aus zu einem Tagestrip starten.
Phong Nha-Ke Bang National Park
Die älteste Karstregion Asiens lockt mit jahrtausendealten Karstformationen, durchzogen von unterirdischen Flüssen und zahlreichen Höhlen. Der Nationalpark, gelegen auf dem schmalen Streifen zwischen der Grenze zu Laos und dem südchinesischen Meer im nördlichen Zentralvietnam, wurde weltbekannt, als hier vor einige Jahren die größte Höhle der Welt erschlossen wurde.
Umgeben von tropischem Regenwald, erwarten dich hier vor allem unterirdische Abenteuer. Die etwa 300 Höhlen und Grotten, die sich über 70 km Länge erstrecken, sind auch als UNESCO-Naturerbe geschützt. Der Zutritt in die weltgrößte Höhle Hang Son Doong ist limitiert, teuer und lange im Voraus ausgebucht, aber es gibt so viele weitere Höhlen, dass du auch spontan noch tolle Touren machen kannst. In einige, wie die Phong-Nha-Höhle, kannst du sogar mit dem Boot hineinfahren.
Im Nationalpark leben noch Tiger, Schwarzbären und Elefanten und immer mal wieder werden noch unbekannte Arten entdeckt. Die Großtiere wirst du ziemlich sicher nicht zu Gesicht bekommen. Das ist auf der einen Seite schade, auf der anderen aber positiv, denn so haben die Tiere wenigsten Ruhe. Und für dich bleiben wirklich genug andere Abenteuer zu erleben.
Den Park erreichst du ganz einfach mit dem Zug oder mit dem Bus. Gewohnt wird in der Gegend um Dong Hoi – mal im Homestay, mal im Hotel.
Phong Nha-Ke Bang Nationalpark
Tour-Tipp: Drei Höhlen auf einen Streich und mit der Zipline übers Wasser.
Tour-Tipp: Auf in zwei Höhlen: Hier wirst du selbst aktiv auf dem SUP
Tour-Tipp: Zweitages-Tour mit Übernachtung
Nationalparks in Zentral-Vietnam
Bach Ma National Park
Wasserfälle, zahlreiche Wanderwege und verfallene französische Villen machen den 22.000 Hektar großen Bach-Ma-Nationalpark zu einem sehenswerten Ziel.
Hier kannst du durch unberührte Natur wandern und einen unvergesslichen Ausblick vom 1.450 Meter hohen Bach-Ma-Berg genießen. Hier oben gab es einst einen Hubschrauberlandeplatz der Amerikaner. Und obwohl die Relikte des Krieges langsam zuwachsen: Geh niemals allein querfeldein, denn explosives Material lauert hier noch immer.
Es gibt aber auch ohne solche Abstecher genug zu erkunden, denn zahlreiche ausgewiesene Weg führen dich zu allen sehenswerten Naturschönheiten: Lust auf den Gipfelweg oder doch lieber den Naturkundeweg? Und wenn du dich zwischendurch abkühlen willst, dann ist der Fünf-Seen-Weg vielleicht das richtige für dich.
Der Bach-Ma-Nationalpark liegt zwischen Hue und Hoi An. Die Verkehrsanbindung ist hervorragend, denn du kannst nahezu jeden Bus zwischen Danang/Hue und Hoi An nehmen. Sehr einfach und vielfach gebucht sind die Gruppen-Touren ab Hue. Die allerwenigsten wohnen im Park, hierher kommt man eigentlich nur auf einer Tagestour.
Web: bachmapark.com.vn/index.php
Tour-Tipp: Tagesausflug von Hue
Tour-Tipp: Tagestrip von Da Nang
Tour-Tipp: Wie wäre eine private Tour in den Park?
Yok Don National Park
Wilde Elefanten besuchen – das kannst du im Yok-Don-Nationalpark, etwa 40 km nordwestlich von Buon Ma Thuot. Auch Wildrinder, Pfauen, Warane und Hirsche leben hier.
Es ist nicht möglich, den Park auf eigene Faust zu betreten, immer musst du eine Tour mit Guide buchen. Von Wanderungen und Elefantenbeobachtungen bis hin zu Kochkursen in einem Dorf der hier lebenden Minoritäten gibt es viele verlockende Angebote. Auch Übernachtungen in der Hängematte im Dschungel sind möglich.
Der größte Park des Landes, der über 1150 km2 umfasst, erstreckt sich bis an die Grenze zu Kambodscha. Neben den Tieren beeindruckt auch die Landschaft mit ihren tosenden Wasserfällen und weitläufige Waldlandschaften entlang des Srepok-Flusses.
Tour-Tipp: Touren kannst du direkt am Park buchen.
Bidoup Nui Ba National Park
Nahezu unbekannt und doch einer der größten und gut auf eigene Faust zu erreichenden Parks ist der über 700 km2 große Bidoup-Nui-Ba-Nationalpark.
Von Da Lat aus dauert es gerade mal 1 Stunde Richtung Nord-Osten und auch von Nha Trang aus ist es nicht weit – ein ideales Ziel für Trekkingfans auf der Suche nach einem spannenden Tagestrip. Der Park erstreckt sich bis zur Küste bei Phan Rang und wer bis dorthin fährt, kann beeindruckende Steinformationen auf eher kargem Grund bestaunen.
“Back to nature” ist in den ursprünglichen Landschaften wörtlich zu verstehen. Ein Paradies für Pflanzen-und Tierliebhaber mit seltenen Kieferbäumen, Bären und Affen findest du hier also ebenso wie karge Felsenlandschaften am Meer.
Tour-Tipp: Tagesausflug ab Dalat
Tour-Tipp: Zwei-Tagestour mit dem Fahrrad von Dalat aus
Nationalparks in Südvietnam
Cat Tien National Park
Der Cat-Tien -Nationalpark ist Heimat zahlreicher kleinerer Säugetiere, wie Schleichkatzen und Javaneraffen. Das einst hier lebende Java-Nashorn, wegen dem ein Teil des Parks einst unter Schutz gestellt wurde, ist leider ausgestorben. Sicher ist, dass es hier sehr viele Vögel, zahlreiche Siam-Krokodile und wilde Gibbons gibt. Auch asiatische Elefanten und Schwarzbären sollen hier noch leben, in freier Wildbahn siehst du sie allerdings nahezu nie.
Etwa 50% des Parks ist immergrüner üppiger Regenwald, an anderer Stelle wächst bis heute nichts. Der Grund: Während des Vietnamkrieges wurde hier sehr viel Agent Orange versprüht – eine wirklich nachhaltige Form der Zerstörung.
Beliebte Fotospots sind der Big Tree und der Giant Tree: Beide Bäume sind so riesig, dass man als einzelner Mensch und sogar noch als Gruppe auf den riesigen Wurzeln stehend wirklich winzig erscheint.
Der Cat-Tien-Nationalpark liegt im Süden Vietnams, nur 150 Kilometer nördlich von Ho Chi Minh Stadt entfernt. Die Anreise ist nicht ganz so einfach, wie zu hoffen wäre. Busse auf der Strecke von HCMC nach Dalat halten in Tan Phu, von dort geht es per Xe Om (Mopedtaxi) weiter zum Park. Alternativ kannst du eine mehrtägige Tour buchen, bei der auch für die Unterkunft gesorgt ist.Auf eigene Faust kannst du hier in Homestays, Lodges oder Hostels übernachten.
Tipp: Jeep-Touren und Leihräder gibt es am Nationalparkbüro und auch die Betreiber der Homestays und Hotels helfen gerne. Diese Touren kannst du spontan vor Ort buchen und auch Fahrräder sind eigentlich immer zu haben.
Web: namcattien.vn
Tour-Tipp: Von Dalat zum Cat Tien und weiter nach Ho Chi Minh City
Con Dao National Park
Dieser Park, in Vietnams südlichen Gewässern gelegen, wird immer beliebter. Es erwarten dich saftig grüne Wälder, schroffe Küsten, Badestrände und Tauchspots. Der Con-Dao-Nationalpark umfasst 14 der 16 Eilande der Inselgruppe Con Dao.
Geschützt werden Land und Meer. Zahlreiche Korallenbänke locken Taucher und Schnorchler, immer mal wieder kommen Dugongs vorbei und auch Schildkröten haben hier ihre Heimat. An Land gibt es dichten Urwald und lange einsame Strände zu erkunden.
Noch ist es hier eher ruhig. Seit es eine Bootsverbindung aus dem Mekongdelta auf die Hauptinsel Con Son gibt und man nicht mehr unbedingt fliegen muss, steigen die Besucherzahlen. Wohnen kannst du auf der Hauptinsel Con Son, entweder am Strand oder in der Stadt.
Phu Quoc National Park
Der meistbesuchte Nationalpark des Südens liegt auf der Insel Phu Quoc. Im Norden der Insel erwarten dich weitläufige Strände, Regenwald und Berge. Auf einer Fläche von 314 Quadratkilometern (also fast 70% der Insel) erstreckt sich der Park, der 2010 auch zum UNESCO Biosphere Reservat erklärt wurde. Geschützt wird hier nämlich nicht nur Land, sondern auch das umgebende Meeresgebiet. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Schutz der hier lebenden Dugongs gelegt.
Du kannst hier wunderbar tauchen und schnorcheln gehen und zahlreiche Korallen bewundern. Auch an Land erwarten dich tolle Ausflüge. Wenn du gerne wanderst, kannst du zum Beispiel den Mount Heaven oder den Mount Chua (den höchsten Berg des Parks) erklimmen.
Die Insel Phu Quoc liegt im Süden Vietnams in der Kien Gang Provinz (nahe der Grenze zu Kambodscha). Du kommst ganz leicht entweder mit dem Flugzeug oder mit dem Boot hierher. Das Meer ist hier meist ruhiger als an der Küste Vietnams. Es gibt viele Anlagen am Meer und für jeden Reisenden das passenden Wohnangebot – egal mit welchem Budget du reist.
Tour-Tipp: Du liebst Schnorcheln, dann ist das eine gute Tour für dich.
Welche Nationalparks in Vietnam hast du schon besucht? Und welche kannst du empfehlen?