Die schönsten Ziele in Nord-Sumatra
Der Norden der indonesischen Insel Sumatra lockt mit vielen interessanten und abwechslungsreichen Reisezielen auf relativ engem Raum. Ein Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Schon seit Jahrzehnten zieht es ausländische Touristen nach Sumatra. Aufgrund zurückliegender Naturkatastrophen und ethnischer Konflikte kommen aber deutlich weniger Besucher als früher auf die sechstgrößte Insel der Welt. Ein großer Fehler! Denn dieser Teil Indonesiens bietet eine Fülle an interessanten Orten, die meist sogar sehr günstig zu bereisen sind.
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Nord-Suamatra – Das Wichtigste im Überblick
- Anreise: Die einfachste Anreise nach Nord-Sumatra erfolgt über den internationalen Flughafen Kualanamu in Medan, der von vielen internationalen und nationalen Fluggesellschaften angeflogen wird. Von Medan aus kannst du mit Bussen, Mietwagen oder privaten Transfers weiter in die Region reisen, je nachdem, wohin es dich zieht.
- Beste Reisezeit: Die beste Zeit für einen Besuch ist die Trockenzeit zwischen Mai und September. In dieser Zeit sind die Temperaturen angenehm und es gibt weniger Regen, was ideal für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern und Besichtigungen ist.
- Budget: Mit einem Tagesbudget von 20 bis 50 Euro kannst du in Nord-Sumatra gut reisen. Essen in lokalen Warungs ist sehr günstig, und auch Unterkünfte gibt es in verschiedenen Preisklassen. Für Aktivitäten wie geführte Touren oder den Besuch von Nationalparks solltest du jedoch etwas mehr einplanen.
- Transport: Dir stehen öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Minibusse (Angkot) und Motorradtaxis (Ojek) zur Verfügung. Für mehr Flexibilität und Komfort kannst du einen privaten Fahrer oder ein Mietauto nutzen.
- Unterkunft: Nord-Sumatra bietet eine Vielzahl von Unterkünften, von einfachen Gästehäusern in den Dörfern bis hin zu Mittelklassehotels in den Städten. Besonders in touristischen Orten wie dem Tobasee oder Bukit Lawang findest du charmante Übernachtungsmöglichkeiten mit toller Aussicht.
- Währung: Die Landeswährung ist die Indonesische Rupiah (IDR). Bargeld ist besonders in kleineren Orten oder bei Straßenhändlern unverzichtbar, aber in größeren Städten findest du Geldautomaten und kannst auch in einigen Hotels und Restaurants mit Kreditkarte bezahlen.
- Das solltest du gesehen haben: Ein absolutes Highlight in Nord-Sumatra ist der Tobasee, der größte Kratersee der Welt, mit der Insel Samosir in seiner Mitte.

Über den Autor
Die Tipps hat Heiko Meyer vom Reise- und Food-Blog Wo der Pfeffer wächst zusammengestellt. Auf seiner Seite findest du eine ganze Reihe spannender Berichte über Indonesien und andere südostasiatische Reiseziele. Folge ihm auch auf Facebook oder Twitter.
Sichte Orang-Utans in Bukit Lawang
Ganz oben auf der Liste vieler Besucher steht Bukit Lawang, etwa 100 Kilometer von der Großstadt Medan entfernt. Direkt hinter den Häusern des kleinen Ortes, der sich beiderseits eines Flusses erstreckt, erhebt sich der dichte Dschungel des Gunung-Leuser-Nationalparks wie eine steile, grüne Wand.

In Bukit Lawang lassen sich Orang-Utans aus nächster Nähe beobachten. Fast alle Besucher unternehmen dafür eine ein- bis mehrtägige Trekkingtour. Die Wahrscheinlichkeit, den rothaarigen Menschenaffen in freier Wildbahn zu begegnen, beträgt nahezu 100 Prozent! Wer die Anstrengungen scheut, besucht die Fütterungsplattform einer Rehabilitationsstation.

Trekking ist ein Highlight in Bukit Lawang – Tubing ein anderes: Sich auf Traktorreifen den Fluss entlang treiben zu lassen, macht riesigen Spaß! Überhaupt ist Bukit Lawang ein sehr entspannter Ort. Tagsüber genießen alle die beeindruckende Natur, abends wird zusammengesessen.

Besuche die Batak am Tobasee
Toba ist nicht nur der größte See Südostasiens, sondern zudem der größte und tiefste Vulkankratersee der Welt. Um ihn erheben sich bis zu 1200 Meter hohe Berge. Statt Moscheen, wie meist in Indonesien, stehen in dieser christlich geprägten Region viele Kirchen. Die traditionellen Wohnhäuser des hier lebenden Batak-Volkes besitzen mit ihrem geschwungenen Dach eine ganz eigene Architektur.


Inmitten des riesigen Toba-Sees befindet sich die Insel Samosir. Sie ist etwa so groß wie Singapur. Die meisten Touristen auf Pulau Samosir verschlägt es in einen Ort namens Tuk Tuk am Ufer des Toba-Sees. Dort gibt es eher mehr als weniger Unterkünfte. Deshalb kannst du in Tuk Tuk besonders günstig die Seele baumeln lassen. Nach einem Bad im Toba-See bietet sich eine Fahrradtour durch die schöne Umgebung an. Dabei werden Besuchern in manchen traditionellen Batak-Dörfern makabre Geschichten aus vorchristlicher Vergangenheit aufgetischt.


Lege eine Großstadtpause in Medan ein
Der Flughafen von Medan ist häufig Start- oder Endpunkt eines Trips nach Sumatra. Der Name von Indonesiens drittgrößter Stadt fällt gelegentlich nur dann, wenn sich Reisende über die schlimmsten von ihnen besuchten Orte unterhalten. Ganz so schrecklich ist die an Sehenswürdigkeiten arme Metropole jedoch sicher nicht. Zumal der Eindruck entscheidend von der Perspektive abhängt. Wer gerade per Flug aus Europa eintrifft, wird vom Moloch Medan wahrscheinlich wenig begeistert sein. Wer aber von einer mehrtägigen Dschungelwanderung zurückkommt, weiß die Vorzüge dieser Großstadt sicher zu schätzen.
Katastrophentourismus in Banda Aceh
Bis zum 26. Dezember 2004 kannten nur wenige in der westlichen Welt die Region Aceh. Bis zu jenem verheerenden Tsunami, der einem Seebeben vor der Westküste Sumatras folgte. Über 250.000 Menschen starben. Am schlimmsten betroffen war Indonesiens westlichste Provinz Aceh. Allein hier ließen 132.000 Menschen ihr Leben. Weitere 37.000 wurden vermisst.
In der modernen, sauberen 200.000-Einwohner-Stadt Banda Aceh sind trotz raschen Wiederaufbaus noch immer viele Spuren dieser Naturkatastrophe sichtbar. Noch heute liegt ein 2600 Tonnen schweres Schiff fünf Kilometer im Inland und zeugt von der gigantischen Kraft des Tsunamis. Im Zentrum der Stadt erinnert das Tsunami-Museum an eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte der Menschheit. Ein auf Hausdächer geschwemmter Fischkutter wurde als Denkmal in dieser Position belassen.


Von Aceh aus nahm übrigens einst die Verbreitung des Islams in Indonesien ihren Lauf. Heute ist Aceh die einzige Provinz des Landes, in der die Scharia, das islamische Rechtssystem, gilt. Aber der strenge Islam ist nur eine Facette. Viele Bewohner der Universitätsstadt sind weltoffen und herzlich.
Und auch jenseits von Katastrophentourismus gibt es jede Menge zu sehen: etwa die große Raya-Baiturrahman-Moschee und das kulturelle Museum Aceh. Wenige Kilometer außerhalb von Banda Aceh lässt sich in Lampuuk eine entspannte Zeit am schönen Strand verbringen – allerdings ohne Bikini.


Entdecke das Inselparadies Pulau Weh
Pulau Weh liegt zwei Fährstunden von Banda Aceh entfernt und stellt den westlichsten Punkt Indonesiens dar. Die Insel genießt angesichts der artenreichen Unterwasserwelt vor allem bei Tauchern und Schnorchlern einen guten Ruf. Aber auch über Wasser lässt es sich dort gut aushalten.


Wer wert auf einen schönen Strand legt, sollte in Sumur Tiga im Nordosten nahe der Inselhauptstadt Sabang übernachten. Im Dörfchen Iboih im Nordwesten ist der Strand nicht so schön. Dafür ist die Atmosphäre angenehm und chillig. Tagsüber gehen alle tauchen, schnorcheln oder schwimmen. Am Abend wird mit netten Leuten zusammengesessen, gegrillt und getrunken. Da wie überall in der Provinz Aceh auch auf Pulau Weh die Scharia gilt, ist Alkohol nur unter der Hand erhältlich.

Weitere interessante Ziele im Norden Sumatras
Sumatra ist die sechstgrößte Insel der Welt. Allein der nördliche Teil bietet genug interessante Reiseziele für mehrere Wochen oder sogar Monate. Dazu gehören der Vulkan Sinabung bei Berastagi, die Banyak– und die Mentawei-Inseln, Pulau Nias, das Minangkabau-Hochland bei Bukittinggi sowie die Stadt Padang.
Anreise in den Norden Sumatras
Die schnellste Variante aus Europa ist ein Langstreckenflug nach Kuala Lumpur in Malaysia. Von dort geht es zum Beispiel mit AirAsia oder Firefly nach Medan oder Banda Aceh. Innerhalb Indonesien gibt es täglich zahlreiche Flüge von der Hauptstadt Jakarta nach Medan und Banda Aceh. Hinzu kommen regionale Verbindungen.
FAQ
Einfach auf die Fragen klicken, wir präsentieren dir schnelle Antworten.
- Wie komme ich nach Nord-Sumatra?
- Die meisten Reisenden kommen über den internationalen Flughafen Kualanamu in Medan an, der gut an viele nationale und internationale Flugrouten angebunden ist. Von dort kannst du mit Bussen, Taxis oder Mietwagen zu deinem Ziel weiterreisen.
- Wann ist die beste Reisezeit?
- Die beste Zeit ist während der Trockenzeit von Mai bis September. In dieser Zeit ist das Wetter ideal für Outdoor-Aktivitäten und die Straßen sind weniger schlammig, was das Reisen einfacher macht.
- Welche Highlights sollte ich nicht verpassen?
- Der Tobasee, Bukit Lawang mit seinen Orang-Utans und die vulkanischen Landschaften rund um Berastagi sind die Top-Attraktionen. Außerdem lohnen sich Wanderungen durch den Regenwald und Besuche traditioneller Dörfer.
- Ist Nord-Sumatra sicher für Reisende?
- Ja, Nord-Sumatra gilt als sicher für Reisende. In ländlichen Gebieten solltest du jedoch auf unbefestigte Straßen vorbereitet sein und dich bei Outdoor-Aktivitäten einem erfahrenen Guide anschließen. Nach vielen Jahren der politischen Unruhen, gilt auch Aceh heute als weitgehend sicher. Aber es gibt einige Besonderheiten, die du beachten solltest. Die Region unterliegt der Scharia, dem islamischen Recht, das für die lokale Bevölkerung verbindlich ist. Als Tourist wirst du zwar nicht direkt davon betroffen sein, dennoch ist es wichtig, respektvoll mit den lokalen Gepflogenheiten umzugehen. Das bedeutet beispielsweise, dass du dich in der Öffentlichkeit angemessen kleiden solltest: Frauen sollten Schultern und Knie bedecken, und Männer sollten ebenfalls keine zu kurzen Hosen tragen.
- Ich bin ein echter Foodie – gibt es lokale Spezialitäten, die ich probieren sollte?
- Na klar, koste auf jeden Fall Rendang, Gado-Gado und den berühmten Batak-Grillfisch. In Medan gibt es eine große Auswahl an Street Food und Restaurants mit indonesischen und internationalen Gerichten.
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