Safari im Uda Walawe Nationalpark: Auf den Spuren der Elefanten
Zu den beliebtesten Nationalparks in Sri Lanka gehört Uda Walawe im Süden des Landes. Vor allem die vielen freilebenden Elefanten machen ihn zu einem beliebten Ausflugsziel. Nachfolgend gibt es Tipps und Infos zu Touren, Anreise, Hotels, Eintritt und einen Überblick über die Tierwelt.
Inhaltsverzeichnis
Bei meiner Reise durch Indien im März dieses Jahres habe ich Safaris für mich entdeckt. An die Erlebnisse im Kanha Nationalpark inklusive Tiger-Sichtung denke ich noch oft und gerne zurück. Im Rahmen meines Sri-Lanka-Aufenthalts im Oktober sollte daher unbedingt eine weitere Tour folgen.
Von Unawatuna kommend hatten wir die Wahl zwischen dem sehr populären Yala Nationalpark an der Südostküste und dem etwas weiter im Landesinneren gelegenen Uda Walawe Nationalpark. Nach ein wenig Recherche wählten wir – vor allem wegen der Jahreszeit – Uda Walawe (auch Udawalawe geschrieben). Eine Entscheidung, die wir nicht bereuten.
Nachfolgend ein Rückblick auf meine Erlebnisse während der Safaris. Die Infos zu Anreise, Unterkünften, Eintritt etc. folgen am Ende des Artikels.
Reisebericht Uda Walawe
Nachdem wir am Morgen in Unawatuna gestartet sind, kommen wir am Vormittag im Embilipitiya an. Die Stadt liegt etwa 20 Kilometer vom Eingang des Nationalparks entfernt. Als einzige Gäste im Pavana Resort werden wir freundlich begrüßt.
Wir haben bereits für den Nachmittag die erste Safari gebucht, um 14:30 Uhr soll es losgehen. Die Zeit bis dahin verbringen wir mit einem Spaziergang durch die Nachbarschaft. Es ist jedoch nicht viel los, so dass wir ein wenig das Treiben am Busbahnhof beobachten und am Straßenstand ein paar frittierte Kartoffeltaschen essen. Sehr scharf!
Pünktlich um halb drei werden wir abgeholt. Der Geländewagen hat oben auf der überdachten Ladefläche sechs bequeme Sitze. Dort sitzt man zwar wie auf dem Präsentierteller, hat aber auch eine gute Aussicht. So ist bereits die Fahrt zum Nationalpark ein Erlebnis.
Unterwegs machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Elefantenwaisenhaus Uda Walawe (Elephant Transit Home).
Nachdem wir den Dickhäutern bei der Fütterung zugesehen haben, geht es direkt zum Park. Schon die Zufahrtstraße vorbei am Uda-Walawe-Stausee mit Blick auf die dahinter liegenden Berge bietet manch nettes Fotomotiv. Zudem lassen sich am Wegesrand bereits die ersten Tiere blicken, vor allem viele Vögel.
Kurz danach stoppen wir an der Einfahrt zum Park. In einem Gebäude, in dem sich auch eine kleine Ausstellung befindet, zahlen wir die Eintrittsgebühr.
Zudem steigt hier jedem Fahrzeug ein Ranger zu, der die Tour begleitet. Das hat verschiedene Gründe. So wird beispielsweise überwacht, dass kein Auto die vorgeschriebenen Wege verlässt und niemand unterwegs aussteigt oder die Tiere füttert.
Hauptsächlich fungieren die Rangers natürlich als Guides. Sie erklären viel zu Flora und Fauna im Park und haben darüber hinaus ein besonders gutes Auge, wenn es darum geht, Tiere zu entdecken.
Unglaublicherweise hätte ich zum Beispiel ohne seine Hilfe den ersten Elefanten, der bewegungslos zwischen zwei Gebüschen stand, glatt übersehen. Mir war bis dato nicht klar, dass es überhaupt möglich ist, einen Elefanten zu übersehen.
Doch kurz danach bin ich derjenige, der eine Elefantenmutter samt Nachwuchs zuerst entdeckt. Sowieso scheinen wir heute das Glück mit uns zu haben. Immer mehr Elefanten kreuzen unseren Weg.
Wir begegnen an diesem Tag bestimmt 50 Elefanten. Einigen von ihnen sieht man an, dass es seit fünf Monaten nicht mehr geregnet hat. Mit der nun einsetzenden Regenzeit und dem dann wild sprießenden Grün werden die Tiere jedoch schnell wieder ein paar Kilo zulegen.
Mein Herz erobert an diesem Nachmittag ein Babyelefant, der vollkommen unkoordiniert durch die Gegend tapst und beim Versuch, Wasser zu trinken, erstmal in die Pfütze plumpst. Aller Anfang ist schwer.
Neben den Elefanten sind auffällig viele bunte Vögel, aber auch Adler und Pfaue zu entdecken. Hinzu kommen Wasserbüffel und Schakale. Als die Tour nach drei Stunden zu Ende geht, fällt das Fazit positiv aus. Wir haben wirklich viele Tiere gesehen, und nur sehr selten andere Fahrzeuge.
Durch die unglaublich schnell einsetzende Dunkelheit werden wir anschließend zurück zum Hotel gebracht.
Das Abendessen besteht aus Fried Rice und Fried Noodle, mehr ist wegen eines Feiertags in Sri Lanka leider nicht drin. Nach dem Essen ist Schlafen gehen angesagt, denn früh am nächsten Morgen wollen wir erneut in den Park starten.
Safari am Morgen
Als wir um 5:30 Uhr aus dem Hotel kommen, wartet der sympathische Fahrer vom Vortag bereits wieder auf uns. Auf direktem Weg fahren wir zu unserer zweiten Safari. Kurz bevor wir den Park erreichen, geht über den angrenzenden Wäldern die Sonne auf. Ein schöner Anblick.
Dieses Mal starten wir in eine andere Richtung, da wir unbedingt Krokodile sehen wollen. Am frühen Morgen sind noch mal deutlich mehr Vögel im Park zu sehen. Dafür scheinen die meisten Elefanten noch zu schlafen.
Besonders interessant sind die Adler und die vielen Störche. Auch Affen lassen sich erstmals blicken, dazu eine Gruppe aus ca. 10 Schakalen. Ich könnte stundenlang so weiter fahren.
Bei einer Anhöhe nahe der zum Park gehörenden Unterkünfte ist es erlaubt, die Autos zu verlassen. Von hier kann man die Größe des Parks erahnen und die absolute Ruhe genießen.
Anschließend fahren wir zu einem Fluss, wo viele Störche am Ufer stehen. „Do you see the crocodile?“, fragt mich plötzlich unser Guide. Ich schaue mich um und sehe nichts.
Erst als ich seinem ausgestreckten Finger folge, kann ich das Krokodil im Wasser liegen sehen. Und drei Meter weiter noch ein Zweites. Still und regungslos. Mir wären sie im Vorbeigehen nicht aufgefallen, wahrscheinlich wäre ich eine leicht Beute.
Leider ist auch die Vormittagssafari viel zu schnell vorbei.
Fazit
Die beiden Tage haben sehr viel Spaß gemacht, vor allem wegen der Elefanten. Aber auch für die Vogelbeobachtung eignet sich der Uda Walawe Nationalpark hervorragend. In jedem Fall kann ich empfehlen, hier mindestens zwei Touren zu machen. Denn wir haben bei den beiden Safaris unterschiedliche Tiere gesehen.
Reisetipps Uda Walawe Nationalpark
Größe des Parks und Reisezeit
Der rund 300 Quadratkilometer große Park wurde 1972 zum Naturschutzgebiet erklärt und gehört zu den schönsten Zielen in Sri Lanka. Neben einigen Wäldern gibt es hier hauptsächlich offenes Grasland. Dementsprechend hast du gute Chancen auf Tiersichtungen, vor allem an Flüssen und Wasserstellen.
Die Zeit von Mai bis September gilt als beste Reisezeit, jedoch ist der Park ganzjährig besuchbar. Die Temperaturen liegen eigentlich immer um die 30 Grad. Früh am Morgen ist es jedoch in der Kombination mit dem Fahrtwind noch recht frisch, nimm also ausreichend warme Klamotten mit.
Tiere im Uda Walawe Nationalpark
Bekannt und beliebt ist der Park wegen seiner hohe Zahl an Elefanten (500+). Wer hier keine sieht, muss schon großes Pech haben. Darüber hinaus sahen wir Krokodile, Schakale, Wasserbüffel, Affen (Languren und eine weitere Art), Axishirsche, Warane und Blutsaugeragamen.
Was wir nicht sahen: Es gibt tiefer im Park auch noch eine kleine Population von Leoparden. Um diese zu sehen, müssen allerdings Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. Unser Guide arbeitet bereits seit mehreren Jahren im Uda Walawe und hat bei seinen täglichen Touren erst einmal einen Leopard gesehen. Ebenfalls nicht zu Gesicht bekamen wir die dort lebenden Bären, Schlangen und Wildschweine.
Dafür hat uns die Vogelwelt einige glückliche Momente bescherrt. Wir sahen sogar Malarbar-Hornvögel, die sich jedoch nicht fotografieren ließen. Hinzu kommen Buntstörche, verschiedene Adler, Graureiher, Ringeltauben, Kormorane, Eisvögel, Hinduracken, Smaragtspinte und schrecklich lärmende Pfaue.
Uda Walawe: Preise für Eintritt und Safaris
Der Park ist ganztägig geöffnet. Die beste Zeit ist jedoch in den Morgenstunden von 6 bis 10 Uhr und am späten Nachmittag von 16 bis 18 Uhr. Dann ist die Chance auf Sichtungen am größten, weil es die Tiere zu den Wasserstellen zieht. Die Standard-Tour dauert drei Stunden, es gibt jedoch auch Safaris, die länger dauern und daher tiefer in den Park hineingehen.
Wir haben zwei Touren gemacht, eine um 6 Uhr und eine um 16 Uhr. Je nachdem, wo deine Unterkunft ist, geht es wegen der Anreise entsprechend früher los.
Preisliste für die Tickets bei unserem Aufenthalt:
- Jeep 3-Stunden-Tour: 4,500 Rs (ca. 28,- Euro)
- Jeep 5-Stunden-Tour: 6.500 Rs (ca. 40 Euro)
- Jeep Ganztagestour: 9.000 Rs (ca. 56 Euro)
- Eintritt Nationalpark: 2.900 Rs pro Person (ca. 18 Euro)
Dementsprechend liegt der Preis für eine 3-Stunden-Tour für zwei Personen bei etwa 64,- Euro.
Hinzu kommen noch Trinkgelder für den Ranger und den Fahrer (jeweils ca. 500 Rs/3 Euro).
Die Preise für den Jeep sind unabhängig von der Anzahl der Leute. Unser Wagen hatte sechs Plätze. Es handelt sich um eine private Tour, d.h. es fährt außer dem Ranger niemand sonst mit. Und du kannst stoppen, wann und wie lange du willst.
Uda Walawe: Anreise
Rund 170 Kilometer sind es von Colombo. Etwa vier bis fünf Stunden sollten für die Fahrt mit einem PKW/Taxi eingeplant werden. Mit dem Bus dauert es etwas länger.
Von den Touristengebieten im Süden wie Unawatuna, Galle oder Mirissa beträgt die Fahrzeit etwa zweieinhalb bis drei Stunden.
Die nächstgelegene Stadt ist Embilipitiya. Von dort sind es etwa 50 Kilometer bis zum Flughafen von Hambantota. Sri Lankan Airlines fliegt von hier nach Colombo.
Uda Walawe: Hotels und Unterkünfte
Hier habe ich mir im Vorfeld etwas schwer getan. In den Reiseführern waren meist nur wenige Unterkünfte genannt und die hatten auf Buchungsplattformen wie Agoda oder Booking nur sehr mäßige Bewertungen.
Als wir zur Safari aufgebrochen sind, war ich überrascht, wie unglaublich viele Unterkünfte es an der Landstraße gibt. Die meisten sind nicht im Internet zu finden. Natürlich ist es auch schwer, diese anzusteuern, wenn man vorher nicht weiß, wo man hin muss. Ich würde daher einfach irgendwas buchen, was dir sympathisch erscheint. Rund um die Hotels ist sowieso nirgendwo was los. Da musst du nicht unbedingt die Lage abwägen. Und zum Park bringt dich sowieso der Jeep. Es besteht auch die Möglichkeit, im Nationalpark zu übernachten.
Um die Wahl der Unterkunft zu erleichtern, haben wir dir hier die besten Hotels rund um den Uda Walawe Nationalpark zusammengestellt.
Günstig aber gut:
Ich habe mich für ein Zimmer im Pavana Resort in Embilipitiya, nicht in Udawalawe, entschieden. Es liegt etwa eine halbe Stunde mit dem Auto vom Park entfernt. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit. Schon vor der Anreise wurden alle Fragen schnell und kompetent per E-Mail beantwortet. Die Touren habe ich über das Hotel gebucht. Die Zimmer waren einfach, aber sauber. Ein Doppelzimmer bekommst du hier schon ab 19 Euro pro Nacht. Es gibt einen kleinen Pool im Garten, den ich aber nicht genutzt habe. Im Hotel kann man sich kostenlos (gute) Fahrräder ausleihen. Außerdem gab es ein kleines Abschiedsgeschenk.
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Im Green View Safari Resort gibt es ein Doppelzimmer inklusive leckerem Frühstück ab 28 Euro pro Nacht. Die Gastgeber sind freundlich und kümmern sich auf Wunsch um deine Safari. Schöner Garten und große Zimmer. Das Abendessen wird auf Wunsch von der Familie zubereitet und ist sehr zu empfehlen. Eine preiswerte Unterkunft zum Wohlfühlen!
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Mehr Komfort:
Eine weitere gute Wahl ist das Kottawatta River Bank Resort. Hier gibt es Zelt-Lodges oder Suiten mit Blick auf den Pool. Der Pool ist ideal für eine Abkühlung nach der Safari, für die die Unterkunft ein guter Ausgangspunkt ist. Es gibt coole Chalets mit modernen Außenbädern und ein reichhaltiges Frühstück ist im Preis inbegriffen.
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Das Jungle Paradise liegt, wie der Name schon sagt, mitten in der Natur und doch nur ca. 11 km vom Nationalpark entfernt. Hier kannst du die Ruhe genießen. Die Unterkunft verfügt über einen schönen Außenpool und verschiedene Zimmeroptionen, je nach Budget, vom Doppelzimmer über Familienzimmer bis hin zum Deluxe Apartment. Die Safari kann problemlos über das Hotel gebucht werden.
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Ganz schön schick:
Wer mehr Komfort und Luxus sucht, wird im Kalu's Hideaway Udawalawe fündig. Die moderne Unterkunft verfügt über eine gepflegte tropische Gartenanlage mit Pool. Die Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet und geräumig. Im Restaurant kann man sowohl westliche als auch sri-lankische Küche genießen. Das Hotel organisiert gerne Safaris in den Nationalpark. Sehr freundliches Personal.
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Das Centauria Wild liegt nur wenige Minuten vom Nationalpark entfernt und eignet sich hervorragend für morgendliche oder abendliche Ausflüge in den Park. Die Zimmer sind geräumig, komfortabel und gut ausgestattet. Auch wenn das Hotel nicht durchgehend modern eingerichtet ist, besticht es neben seiner Lage durch Sauberkeit und hilfsbereites Personal. Ein weiterer Pluspunkt ist der große Außenpool!
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