Sonnenuntergänge an Thailands Traumstränden: So fotografierst du sie richtig!

Du erlebst die tollsten Sonnenuntergänge, doch die Fotos gelingen einfach nicht? Dann hilft dir diese Anleitung. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks holst du das Beste aus deiner Kamera heraus.

Thailand ist ein echtes Inselparadies. Jeder Strand hat seinen eigenen Charme, und einer ist schöner als der andere. Du findest dort die besten Voraussetzungen für tolle Sonnenuntergänge. Jetzt muss nur noch die Kamera mitspielen. Doch oft sehen die Fotos verfälscht aus, und es gelingt nicht, die Atmosphäre richtig einzufangen.

Wie du das besser hinbekommst, dafür gibt es heute Tipps vom Experten. Stefan Schindler hat das Fotofieber und reist als Vollzeit-Fotograf um die Welt. Nach insgesamt 9 Monaten in Südamerika und Neuseeland, hat er bereits mehr als 30.000 Fotos aufgenommen, die meisten davon bearbeitet und veröffentlicht. Er ist Minimallist und fotografiert ausschließlich mit Kompakt-Kameras. Auf www.shootfever.com teilt er sein gesamtes Wissen und gibt viele praktische Tipps. Er zeigt dir, wie du Profi-Fotos ohne Profi-Ausrüstung machst. Melde dich zu seinem Newsletter an und sichere dir das eBook “12 Tipps, mit denen du sofort bessere Fotos machst”.

Sonnenuntergang richtig fotografieren – eine Anleitung

Ein Sonnenuntergang ist stets verbunden mit einer tollen Atmosphäre. Der Tag neigt sich seinem Ende zu. Das warme Licht der Sonne verzaubert mit seinem Farbenspiel und versetzt uns in eine besondere Stimmung. Ein Sonnenuntergang an einem Traumstrand in Thailand und ein kühles Bier in der Hand: Könnte man diesen Moment nur festhalten!

Diese Stimmung in einem Foto einzufangen ist allerdings nicht einfach. Vor allem, wenn du im Automatik-Modus fotografierst. Die Fotos wirken in der Regel zu blass, die Farben sind viel zu kühl und die Sonne wirkt mickrig.

Um einen Sonnenuntergang an Thailands Traumstränden richtig zu fotografieren, musst du deine Kamera manuell einstellen. Im Folgenden lernst du, wie du ein stimmungsvolles Foto von einem Sonnenuntergang am Strand fotografierst.

Wie fängst du die Stimmung eines tollen Sonnenunterganges ein?

Die Kamera-Automatik funktioniert nach starren Regeln. Nüchtern bewertet die Kamera ein Motiv anhand von vorgegebenen Verfahren und bestimmt alle Einstellungen selbst. Die Kamera hat also keine Ahnung von der tollen Sonnenuntergangs-Stimmung. Du musst der Kamera genau sagen, was sie zu tun hat, damit das Foto kein Fall für den Papierkorb wird.

Mit den folgenden 6 Schritten stellst du deine Kamera richtig ein. Gehe Schritt für Schritt vor:

1.) Verändere den Weißabgleich:

Der Weißabgleich ist notwendig, um die Farbe Weiß im Bild zu definieren. Abhängig von den Lichtverhältnissen ist Weiß nicht immer Weiß. Im AWB Modus (AWB = Automatic White Balance) stellt sich die Kamera automatisch ein. Weil ein Sonnenuntergang einen besonders hohen Gelb- und Rot-Anteil hat, glaubt der AWB Modus den natürlichen Gelb-Rot-Stich neutralisieren zu müssen.

Abhängig von deiner Kamera, hast du drei Möglichkeiten den Weißabgleich zu ändern:

  1. Nutze den Szenen Modus:
    Wenn deine Kamera einen Szenen-Modus “Sonnenuntergang” hat, ist das bereits ein Anfang. Der Weißabgleich wird damit dem warmen Licht der Sonne angepasst.
  2. Wechsel vom AWB-Modus in den Sonnen- oder Tageslicht-Modus.
  3. Nutze statt JPG das RAW-Format:
    Nicht jede Kamera unterstützt das so genannte Digitale Negativ. Kann deine Kamera Fotos im RAW-Format schießen, nutze es. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Weißabgleich-Modus du bei der Aufnahme eingestellt hast. Denn mit dem RAW-Format kannst du diese Einstellung im Nachhinein ohne Qualitätseinbußen bei der Nachbearbeitung anpassen. Mit einem Regler kannst du z.B. in Adobe LightRoom den Weißabgleich so anpassen, dass das Foto den realen Farben entspricht. Diese Methode ist am besten für Sonnenuntergänge geeignet.

2.) Nutze den Zoom:

Fotografierst du mit einem Weitwinkel, hast du viel Wasser, Himmel und eine kleine Sonne auf dem Foto. Das macht ein Foto uninteressant. Nutze den optischen Zoom voll aus und “hole die Sonne heran”. Kameras mit 15 oder mehr Megapixeln erlauben oft einen zusätzlichen Digital-Zoom ohne Detailverluste. Nutze diesen wenn möglich.

3.) Schalte die ISO-Automatik ab:

Sobald es dunkler wird, bemerkt die Kamera das. Sie möchte das ausgleichen, indem sie die Empfindlichkeit erhöht. Weil die Kamera nicht weiß, dass das Foto dunkler sein darf, regelt die ISO-Automatik auf unnötige hohe Werte. Die Qualität des Bildes leidet unter zu hohen ISO-Werten und macht Fotos pixeliger. Stelle am besten den ISO-Wert auf 100 oder weniger ein. Warum die ISO-Einstellung so wichtig ist erfährst du hier.

4.) Nutze eine große Blende:

Stelle deine Kamera in den A-Modus (Aperture = Blende). Damit regelst du die Blende der Kamera manuell. Die Einstellung der Belichtungszeit übernimmt die Kamera. Mit einer großen Blende von 11 oder höher, bekommst du eine höhere Schärfentiefe. Das Bild wird im Vorder- und Hintergrund scharf.

5.) Fokussiere nicht in die Sonne hinein:

Die meisten Kameras haben Probleme, das Bild scharf zu stellen, wenn du auf die Sonne zielst. Stelle deswegen den Fokus manuell auf unendlich oder halte die Kamera zum Fokussieren auf einen Horizontabschnitt neben der Sonne.

6.) Richte deine Kamera horizontal aus:

Das mag banal klingen. Ein Foto mit schrägem Horizont wirkt jedoch unprofessionell. Für den Fall du hast den Horizont doch nicht richtig gerade getroffen, hilft dir ein Programm wie z.B. Adobe LightRoom. Dieses Bildbearbeitungs-Programm hat eine praktische automatische Ausrichtungsfunktion.

Da Thailand relativ nah am Äquator liegt, ist ein Sonnenuntergang relativ kurz, egal welche Jahreszeit herrscht. Sei also vorbereitet. Damit du bei all den Einstellungen die Zeit nicht vergisst, solltest du dich vorher über den Zeitpunkt des Sonnenunterganges schlaumachen. Mittels dieser App [iPhone / Android] geht das ganz einfach. Die App berechnet anhand deiner Position die genaue Zeit des Sonnenunterganges.

Bonus: Special-Effekt nach dem Sonnenuntergang

Du kannst nicht genug bekommen? Schön, dann bleib doch noch ein wenig am Strand. Denn nach der romantischen Stunde folgt die blaue Stunde. Die Stunde nach dem Sonnenuntergang ist meist genauso gut für tolle Fotos geeignet, wie der Sonnenuntergang selbst. Vor allem, wenn es für eine Langzeitbelichtung dunkel genug ist. Dann ist es Zeit für einen Langzeitbelichtungs-Special-Effekt. Mit Belichtungszeiten von 10-20 Sekunden wird das Wasser des Meeres glatt und samtig weich.

Den Special-Effekt erreichst du mit folgenden Schritten:

  1. Du benötigst eine stabile Unterlage für die Kamera. Besser ist natürlich ein Stativ.
  2. Vermeide Kamerabewegungen beim Auslösen. Nutze daher eine Fernbedienung oder einfach den Selbstauslöser.
  3. Deaktiviere die ISO-Automatik: Belasse die ISO auf den kleinstmöglichen Wert. Je geringer die ISO, umso besser wird die Qualität des Fotos.
  4. Nutze das RAW Format. Es ist nicht zwingend notwendig, aber ermöglicht dir mehr Spielraum in der Bildbearbeitung als mit einem JPG Foto.
  5. Stelle deine Kamera in den S-Modus (Shutter = Belichtungszeit). In diesem Modus änderst du die Belichtungszeit manuell. Die dazu passende Blende wird von der Kamera bestimmt. Stelle eine Belichtungszeit von 10 Sekunden ein. Wird das Foto zu hell, musst du noch etwas warten, bis es dunkler ist. Wird das Foto zu dunkel, verlängere die Dauer. Je länger du belichtest, desto weicher wird das Wasser.

Befolge diese Schritte, und halte einzigartige Sonnenuntergänge fest. So wird der Inseltrip zu Thailands Traumstränden noch unvergesslicher.

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