Erfahrungsberichte: Thailand und Südostasien mit Kind
Du fragst dich, ob du auch mit Kindern um die Welt reisen kannst? Neun Familien verraten dir hier ihre besten Tipps. Von der Planung bis zur Packliste, vom Umgang mit Ängsten bis zur Überbrückung langer Flüge.
Inhaltsverzeichnis
Im vergangenen Jahr hatte ich eine junge Familie interviewt, die ein Jahr mit zwei Kindern durch Südostasien gereist war. Schon damals hat sich gezeigt, dass das Interesse an diesem Thema sehr hoch ist.
Erfahrungsberichte: Südostasien mit Kind
Dieses Mal habe ich Betreiber von neun Reiseblogs zum Thema »unterwegs mit Kind«, die allesamt schon in Südostasien waren, nach ihren besten Tipps befragt. Manche waren mit ihrem Nachwuchs monatelang auf Weltreise, andere drei Wochen in Thailand.
Was sich aber bei allen zeigt: Mit Kind ist die Zeit des Reisens nicht vorbei. Du kannst dir weiter deine Träume erfüllen und deinem Fernweh nachgehen. Oft öffnen die Kinder dabei Türen, die dir vorher verschlossen blieben.
Zudem sind die meisten Ängste unbegründet. Risiken lassen sich durch gute Vorbereitung minimieren und auch der lange Flug ist meist nicht so schlimm wie befürchtet. Bei der Planung der Reise helfen viele Blogs, auf denen Eltern über ihre Erfahrungen berichten. Betreiber von neun solcher Seiten haben mir geholfen, die wichtigsten Fragen zu Südostasien zu beantworten.
Diese Reiseblogs haben mitgemacht:
- Mit Siena um die Welt
- Patotra
- Planet Hibbel
- Smart Family Travel
- Thailand mit Baby
- Thailand mit Kindern
- Weltreise mit Kind
- Weltwunderer
- Wo der Pfeffer wächst
Die Fragen
Folgende Fragen waren gestellt:
- Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
- Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagt ihr Leuten, die noch zweifeln?
- Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet euer wichtigster Tipp?
- Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Mit Siena um die Welt
Sibylle und Chris von Mit Siena um die Welt nahmen ihre Tochter das erste Mal im Alter von 13 Monaten mit nach Thailand. Eine zweite Reise folgte im Alter von zweieinhalb Jahren. Während einer gemeinsamen Weltreise 2012 war ihre Tochter fünf Jahre alt. Sie verbrachten unter anderem acht Wochen in Thailand und besuchten auch Vietnam, Hong Kong, Shanghai und die Philippinen.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Ja wir sind überzeugt, dass Südostasien besonders gut geeignet ist, um mit kleinen Kindern zu reisen. Wir haben mit unserer Tochter Siena bereits mehrere Reisen nach Thailand unternommen
Wir waren bereits ohne Kind in Südostasien und es hat uns gefallen. Mit Kind fanden wir es aber noch besser, denn Kinder werden in Asien sehr gerne gesehen, unsere Begegnungen waren meist viel herzlicher.
Wir mussten uns praktisch gar nicht einschränken beim Reisen. Sei es bei Restaurantbesuchen, auf Ausflügen und bei sportlichen Aktivitäten.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagt ihr Leuten, die noch zweifeln?
Natürlich braucht es nicht bei jedem die gleichen Anstrengungen, damit die Reise erfolgreich wird. Wir sind der Meinung, man sollte vor allem auf sich selber hören.
Vor unserer Weltreise haben wir uns viel über andere Familienblogs informiert, uns inspirieren lassen und teilweise übernommen, was für uns relevant erschien. Danach haben wir die Destinationen bezüglich Kinderfreundlichkeit und eigener Vorlieben ausgewählt. Der erste Flug war übrigens der längste Flug – von Zürich nach Bangkok.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet euer wichtigster Tipp?
Schon bei der Planung auf sich selber und aufs Kind zu hören, flexibel und offenbleiben für Neues, Platz für Spontanität und Humor. 🙂
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Lieblingsknuddeltier, Notebook, Digicam, Leatherman und ein faltbares Waschbecken, Apotheke mit Notfallmedis (abgepackt nach Prioritäten), Kopien von Impfungen und Spitalliste mit Kinderspitälern. Tagebuch fürs Kind, um es selber zu gestalten, schnelltrocknende Reisebekleidung für alle und fürs Kind eine Badeanzug mit UV Schutz. Login für Online-Bezahlungen und Check der Kreditkartenabrechnungen.
Patotra
Ellen von Patotra war mit ihren drei Kindern in Thailand (Phuket, Khao Lak und Bangkok) unterwegs. Ihr Jüngster war bei der ersten Thailandreise knapp fünf Jahre alt. Der Mittlere war 7 und die Große 10. Im Nachhinein bereut sie es ein wenig, dass sie nicht schon viel früher mit den Kindern nach Asien gereist ist. Jetzt freut sie sich darauf, in diesem Winter wieder in Thailand zu sein und als kleines Sahnehäubchen locken noch vier Tage Singapur.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Absolut! Ich kann hier allerdings nur von Thailand sprechen. Kinder werden dort überall mit offenen Armen empfangen und mit Respekt behandelt, was sehr dazu beiträgt, dass sich die ganze Familie wohl fühlt. Das offene Lächeln, mit dem einen die Thais meist begegnen, ist ansteckend. Während Kinder in Europa häufig als Störfaktor wahrgenommen werden, selbst wenn sie sich anständig benehmen, werden sie in Asien als willkommener Gast behandelt.
Wir haben es häufig erlebt, dass im Restaurant oder Hotel Spiele oder Basteleien hervorgezaubert wurden. Die Angestellten sassen dann mit uns am Tisch und haben den Kindern Ihre Spiele beigebracht oder mit Ihnen gebastelt. Aus Strohhalmen kann man wahre Kunstwerke falten … Das sind einfach schöne Erlebnisse, die die Kinder prägen.
Natürlich spielt auch die finanzielle Komponente eine Rolle. Die Anreise ist zwar teuer, dafür sind die Lebenshaltungskosten vor Ort niedrig, was grade für uns als Grossfamilie nicht zu verachten ist.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Was die medizinische Versorgung anbelangt, hatte ich auch erst meine Bedenken. Mittlerweile waren wir schon zwei Mal mit einem unserer Kinder im Krankenhaus – einmal in Khao Lak und einmal auf Phuket – und haben auch schon zwei Mal einen Arzt gebraucht, und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dort besser versorgt zu sein als hier.
Der lange Flug war immer unproblematisch. Das ist nur eine Frage der Vorbereitung. Wir packen immer vorher für jedes Kind einen Rucksack mit kleinen Geschenken (Malbücher oder kleine Spiele). Ab und zu gibt es auch etwas zu naschen. Das hilft, die Quengelphasen zu überbrücken. Mit dem Inflight-Entertainement, das heute viele Fluggesellschaften anbieten, ist es noch einfacher, die Kinder bei Laune zu halten. Dann glotzen sie halt mal ein paar Stunden. So eng sehen wir das in diesem Fall nicht.
Auch der Jetlag war bei unseren Kindern kaum ein Thema. Da haben wir Eltern meist mehr Mühe.
Natürlich sollte man sich vor der Reise Gedanken machen, aber nicht zu viele. Je entspannter wir Eltern an die Reise rangehen, desto entspannter sind in aller Regel auch die Kinder. Hey, und jede Asienreise mit unseren Kindern war eine unglaubliche Bereicherung! Unsere Kinder möchten am liebsten nur noch dorthin.
Nach unserer ersten Reise hat unser Jüngster einem Kindergartenfreund die Fotos von Thailand gezeigt. Der Freund fand das alles „sehr komisch“. Unser Sohnemann hat ihn auf diese Äusserung hin mit einem Ausdruck von völligem Unverständnis angeschaut und meinte nur: „Wieso? Das ist doch völlig normal!“
Allein für diese Äusserung hat es sich für uns gelohnt, die Mühen, die eine Familienreise natürlich mit sich bringt, auf uns zu nehmen!
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Grundsätzlich ist es wichtig, die Kinder gut auf die Reise vorzubereiten und mit Ihnen über das zu sprechen, was sie erwartet. Wir haben vorab viel gemeinsam über Thailand gelesen. Unsere Große hat sogar vor unserer ersten Asienreise ein Referat in der Schule über Thailand gehalten. Je besser die Kinder vorbereitet sind, desto weniger Mühe werden sie haben. Unsere Kinder haben die erste Reise vom ersten Augenblick an sichtlich genossen – und wir natürlich auch.
Es ist auch wichtig, den Kindern Zeit zu geben an dem neuen Ort anzukommen. Zwei faule Tage sollte man schon einlegen, bevor das Aktivprogramm beginnt.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Eine Taschenlampe, Sonnenschutz, eine Schnorchelausrüstung und ein Reisetagebuch. Unsere Kinder konnten so ihre Erlebnisse vom Tag nochmal reflektieren. Manchmal haben sie auch nur Kassenzettel oder Broschüren reingeklebt. Der Jüngste hat uns seinen Text auf unserer ersten Reise diktiert, weil er noch nicht schreiben konnte. Daraus sind wunderschöne und teilweise auch sehr witzige Erinnerungsstücke geworden.
Planet Hibbel
Nadine von Planet Hibbel ist mit ihren beiden Söhnen im Alter von 3 und 7 Jahren viel in der Welt unterwegs. Sie hat schon einige südostasiatsche Länder bereist und ist gerade erst von den Malediven zurück.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Als großer Südostasien-Fan bin ich natürlich auch der Meinung, dass sich gerade dieser Teil der Welt besonders für Reisen mit kleinen Kindern eignet. Die Asiaten sind in der Regel extrem kinderfreundlich. Kinder werden eigentlich ständig angelächelt, angesprochen oder – wenn man nicht aufpasst – gar weggetragen. 😉
Meine Kinder fanden das anfangs immer sehr befremdlich und brauchten eine Weile um mit all der Aufmerksamkeit klar zu kommen. Aber spätestens wenn wir zurück im zurückhaltenden Deutschland waren, vermissten sie all diese Zuneigung dann doch. Zudem ist Südostasien ein sehr friedliches Reiseziel. Die Menschen sind meist höflich, freundlich und zurückhaltend. Und wenn man sich nicht gerade extrem auffällig verhält, wird man auch eher selten Ziel von Angriffen.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Die Deutschen machen sich aus meiner Sicht immer viel zu viele Sorgen. Auch in Südostasien werden Kinder groß. Wir waren das erste Mal mit unseren Kindern in Thailand als die beiden 6 Monate und 4 Jahre alt waren. Wir sind direkt zwei Monate geblieben und hatten eine tolle Zeit. Der Kleine hatte jeden Tag Babyschwimmen, hat frische Mangos vom Baum gemümmelt, seinen ersten Zahn dort bekommen und nicht viel mehr angehabt als eine Windel. Besser kann man einen deutschen Winter eigentlich nicht verbringen.
Die Jungs waren (im Gegensatz zu Deutschland) nicht einmal krank. Und klar, der lange Flug ist nicht unbedingt angenehm, aber die zwölf Stunden vergehen auch. Wenn man es sich leisten kann, könnte man überlegen, Business Class zu fliegen. Das erleichtert wirklich einiges. Wir haben es auf unserer Malediven-Reise getestet. Und wenn man nur in der Holzklasse reisen kann, empfehle ich: einfach cool bleiben, pädagogische Regeln über Bord werfen und die Kids Gummibärchen essen lassen, bis der Bauch platzt (hilft auch bei Start und Landung gegen Ohrenschmerzen). iPad mit kindertauglichen Apps und kleinen Filmchen mitnehmen oder eine Airline buchen, die ein gutes Entertainment-System hat. Wenn die Kinder mal zehn Stunden Filme gucken, geht die Welt nicht unter. Wir machen das ja schließlich auch.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Man sollte auf Augenhöhe seiner Kinder reisen. Dschungeltrekking, stundenlang durch Tempel laufen oder Fahrten im Nachtbus sind wohl eher nichts für kleine Kinder. Man kann natürlich auch Stadt, Kultur und Natur in seine Reise einfließen lassen. Aber am Ende lieben es Kinder halt am meisten, im Pool zu planschen oder Sandburgen am Strand zu bauen. Mir ist es zudem wichtig, im Notfall auf ärztliche Hilfe zurückgreifen zu können. Und die sollte wenn möglich noch am gleichen Tag zu erreichen sein. Reisen auf total abgelegene Inseln, die nur alle zwei Tage per Boot zu erreichen sind, scheiden für uns daher aus.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Kamera, iPad, Handy, Kuscheltiere der Kinder und ein gut ausgestattetes medizinisches Notfallkit. Ansonsten bin ich da relativ leidenschaftslos, weil man auf Reisen im Notfall fast alles nachkaufen kann. Wenn man mit Baby nach Südostasien reist, empfehle ich jedoch genug Windeln, evtl. Milchpulver und Gläschen einzupacken. Diese Sachen bekommt man nur bedingt und wenn dann viel teurer als bei uns. Ich habe sogar einen Pürierstab eingepackt, um selber Babynahrung zubereiten zu können. Do as the locals do. Babyklamotten bekommt man auch nur schwer oder wenn dann in minderwertiger Qualität. Daher wurde unser Baby-Sohn in Thailand wohl auch seiner halben Garderobe beraubt. Wie gut, dass man dort im Notfall auch nur in Windel und T-Shirt auskommt.
Smart Family Travel
Britta von Smart Family Travel war mit ihrer Tochter im Alter von damals fünf Jahren auf den Philippinen, auf Bali und in Bangkok. Dieses Jahr geht es im Winter nach Neuseeland.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Die Balinesen lieben Kinder. Ich habe noch kein Land bereist, in dem die Menschen freundlicher waren. Aber auch die Philippinen und Thailand stehen dem nicht nach. Ich weiß nicht, wie sie es machen, aber die Menschen dort lächeln einen ständig an und freuen sich richtig, wenn ein Kind dabei ist. Ich kann diese drei Länder nur empfehlen. Wir sind vor der Einschulung fünf Wochen im Dezember und Januar nach Asien gereist und haben dadurch von der Vorsaison profitiert, das heißt günstige Flüge und wahnsinnige Hotelrabatte. Obwohl auf Bali eigentlich die Regenzeit war, gab es nur einen Tag, an dem wir tatsächlich im Regen standen. Diese Reise hat uns richtig zusammengeschweißt und meine Tochter möchte seit dem sehnsüchtig wieder hin.
Seit unsere Tochter zur Schule geht, ist es schwieriger, weil die Flugpreise in den Ferien ins Utopische steigen und ich es bisher nicht geschafft habe, rechtzeitig zu buchen. Wenn ich bei den Airlines schaue, sind die Flüge am Anfang der Ferien und am Ende immer schon weg.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Ich glaube, man muss keine Angst vor einer solchen Reise haben. Lustigerweise konnte meine Tochter auf dem Flug besser schlafen als ich. Was dann den Nachteil hatte, dass sie den Jetlag stärker gespürt hat als wir. Man muss also damit rechnen, dass je nach Zeitverschiebung die ersten 2 Nächte turbulent sein können. Darum würde ich tendenziell auch lieber drei Wochen fliegen als nur 10 Tage. Bei der Rückreise hat man das gleiche Spiel. Also nie zu knapp vor Schulbeginn zurückkommen, sonst schläft das Kind in der Schule ein.
Ich würde mit Kind nicht unbedingt auf die entlegenste Insel reisen, denn im Notfall ist es beruhigend, wenn das Krankenhaus oder ein Arzt innerhalb weniger Stunden erreichbar ist. Unsere Tochter bekam damals auch glatt einen Sonnenstich (das kann überall passieren) und wir haben die Gili Islands lieber abgesagt und sind auf Bali geblieben. Ich kenne aber auch die Story von Freunden, die im Schnellboot gen Festland gerast sind und dann noch acht Stunden mit dem Bus fahren mussten. Das will man nicht wirklich, auch als Erwachsener nicht, und bei einem Kind trägst du die Verantwortung. Ein klimatisiertes Zimmer statt Ventilator ist auch nicht verkehrt, falls es doch mal richtig heiß wird.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Wie ich oben schon gesagt habe, ein Arzt auf der Insel ist nicht schlecht, ich würde tendenziell lieber eine Kategorie höher buchen, bzw. auf die Hygiene achten, damit ich beim Essen sicher sein kann.
Vorher am besten beim Tropeninstitut wegen notwendiger Impfungen nachfragen. Das war für mich auch nicht verkehrt, um alles wieder aufzufrischen.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Wegen der Reiseapotheke würde ich vorab mit dem Arzt sprechen und für den Notfall alles mitnehmen. Auf die Packliste gehört für mich das iPhone (heute wäre es das iPad) mit Hörspielen und Filmen für die Reise und ein Buch zum Vorlesen, Anti-Juck-Creme gegen Mückenstiche und Mückenschutz. Ansonsten die üblichen Strandklamotten und wenn etwas fehlt, kauft man vor Ort halt nach. In Asien gibt es alles!
Thailand mit Baby
Nicole von Thailand mit Baby war drei Wochen mit ihrem neun Monate altem Baby in Thailand. Sie waren auf Koh Phangan, auf Koh Samui und in Bangkok.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Unserer Erfahrung nach eignet sich Südostasien sehr als Reiseziel mit Kleinkindern. Wir haben in Thailand nur positive Erfahrungen gemacht! Die Thailänder sind unglaublich kinderlieb, so etwas haben wir noch nie erlebt. Unser Sohn Kian war überall der Star. Kian hat sich überall wohl gefühlt und hatte eine Menge Spaß. Jeder Thai wollte sich um unser Baby kümmern. Man kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen, wie bemüht die Thailänder um das Wohlergehen der Kinder sind.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Wir hatten am Anfang auch unsere Bedenken, besonders weil viele einem davon abraten, eine so weite Reise mit Baby zu machen. Wir haben auch mit unserem Kinderarzt gesprochen. Der Kinderarzt sagte, er hätte da überhaupt keine Bedenken. Und letztendlich haben wir uns gedacht, wenn wir uns wohlfühlen, fühlt sich auch unser Baby wohl. Der lange Flug war überhaupt kein Problem. Wir haben uns extra für einen Nachtflug entschieden und so hat unser Sohn fast die ganze Zeit geschlafen. Vor dem langen Flug sollte man also keine Angst haben. Zur medizinischen Versorgung: Ich selbst hatte einen Unfall in Thailand und wurde dort bestens versorgt. Die medizinische Versorgung ist also auch in Thailand gegeben. Besonders in touristischen Gebieten. Natürlich sollte man, wenn man mit Kindern fliegt, auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Ich kann euch eine solche Reise nur empfehlen, weil es einfach unglaublich schön ist.
Für Zweifel gibt es keine Gründe, hört auf euer Gefühl und lasst euch nichts von anderen reinreden. Ihr selbst wisst, was das Beste für euer Kind ist.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Man muss natürlich gut vorbereitet sein. Ihr solltet mit eurem Kinderarzt alles absprechen. Zum Beispiel ob euer Kind in der Lage ist, eine solch lange Reise anzutreten und wie es mit den Impfungen aussieht. Bei der Flugbuchung kann ich euch empfehlen, einen Nachtflug zu wählen. Wenn Ihr mit Baby fliegt, dann bucht das Baby-Basinett dazu. Und der wichtigste Tipp: Wenn Ihr euch wohl fühlt und keine Angst habt, fühlen sich auch eure Kinder wohl und der Reise steht nichts mehr im Weg. Traut euch, Ihr werdet es nicht bereuen.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Sonnen- und Mückenschutz – dabei bitte auf das Alter des Kindes achten, es gibt spezielle Mittel, die für Babys ab sechs Monaten geeignet sind. Reiseapotheke für die Kleinen, zum Beispiel Elektrolyte bei Durchfall und Fiebersaft oder Zäpfchen. Diese Dinge solltet Ihr dann mit eurem Kinderarzt besprechen. Dann kommt es natürlich darauf an, wie alt eure Kinder sind. Bei Babys würde ich die Milchnahrung aus Deutschland mitnehmen. Und dementsprechend fällt auch die Packliste unterschiedlich aus. Der Rest muss dem Alter des Kindes angepasst werden.
Thailand mit Kindern
Hagen von Thailand mit Kindern war mit seiner Familie Anfang 2012 in Thailand unterwegs. Mit seinen beiden Töchtern (2 ½ und 5 Jahre) reiste er von Bangkok über Ranong nach Ko Phayam und zurück.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Unbedingt! Die Kinder lieben Natur, Strände und das bunte Leben in den Städten – und die Menschen dort machen einem den Urlaub mit kleinen Kindern zu einem besonders schönen Erlebnis.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Wenn man darauf achtet, dass die Kinder ordentlich durchgeimpft sind, sind die Gesundheitsrisiken vertretbar – die größten Gefahren drohen eher vom Straßenverkehr. Der lange Flug und die Zeitumstellung sind sicherlich eine Tortur, ebenfalls die vielen Moskitos – aber davon abgesehen ist eine Reise nach Südostasien mit Kindern (und für die Kinder) eine ganz besondere Erfahrung, von der die Familie noch lange zehren wird.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Meine Tipps: Gut auf die Kinder aufpassen, denn “kindersicher“ ist ein Fremdwort in Südostasien. Außerdem Kleidung und Reiseverhalten den Einheimischen anpassen: Nicht in der prallen Sonne spazieren, sondern den Schatten suchen. Viele Pausen machen. Viel trinken.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Die einzigen Dinge, von denen ich gewünscht hätte, mehr dabei zu haben, waren “Anti-Juck-Salbe” für die Behandlung von Mückenstichen (also ein Antihistaminikum wie Fenistil) sowie spezielles Anti-Mücken-Mittel für Kinder, denn das in Asien erhältliche enthält – anders als z.B. Autan – meist den relativ giftigen und nicht gut hautverträglichen Wirkstoff DEET.
Weltreise mit Kind
Annette und Malte von Weltreise mit Kind war schon dreimal mit ihren Kindern in Südostasien unterwegs. Bei der ersten Reise war ihr Tochter Amelie 4 Jahre alt. Sechs Monate reisten sie durch Kambodscha, Vietnam, Laos, Burma und Bali. Bei der zweiten Reise waren sie fünf Monate in Sri Lanka. Amelie war damals 10 Jahre, Smilla 18 Monate. Bei der dritten Reise waren sie vier Monate auf Borneo (Malaysia). Amelie war 12 Jahre, Smilla 4 Jahre alt.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Die Menschen in Südostasien sind unglaublich kinderlieb. Das hat den großen Vorteil, dass wir als Reisende mit Kindern häufig bevorzugt behandelt werden. Anstehen müssen wir kaum, überall bittet man uns nach vorne. Oft bekommen wir vor anderen Gästen das Essen serviert, obwohl wir später gekommen sind.
Außerdem schenken die Einheimischen gerade den kleinen Kindern unentwegt Aufmerksamkeit – Langeweile kommt gar nicht erst auf.
Durch unsere Kinder kommen wir schnell in Kontakt mit den Menschen – sie sind wahre Herzensöffner.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagt ihr Leuten, die noch zweifeln?
Der lange Flug lässt sich leider nicht umgehen, da muss man durch. Aber schließlich ist der zeitlich begrenzt und wirklich zu Schaden kommt man dabei auch nicht.
Durch Impfungen und eine gut ausgestattete Reiseapotheke lässt sich das Gesundheits-Risiko minimieren. Auch zuhause leben wir schließlich nicht ohne Risiken – nur eben mit anderen. Auch das Einhalten einfacher Verhaltens- und Essens-Regeln ist präventiv wichtig.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet euer wichtigster Tipp?
– Nie barfuß gehen.
– Weniger Sonne ist mehr.
– Peel it, cook it, boil it or forget it
– Wasser nur aus verschlossenen Flaschen.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Moskitonetze! Großes Tuch als Schattenspender, Strandlaken, AC-Gebläse-Abhängung! Außerdem ein Reise-Wasserkocher (als Smilla noch ganz klein war) zum flexiblen Teekochen oder Schnuller/Sauger auskochen – und für den ersten “Nescafé 3 in 1“ am Morgen. 🙂
Weltwunderer
Jenny von Weltwunderer war mit ihrer damals achtjährigen Tochter und dem vierjährigen Sohn für einen Monat mit dem Rucksack in Vietnam und Kambodscha unterwegs. Inzwischen gibt es da noch ein drittes Kind, nächstes Jahr geht es nach Japan.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Nicht jedes südostasiatische Land würde ich ohne Weiteres mit Kindern empfehlen. Kinderfreundlich sind bestimmt alle, keine Frage. Als Familie fühlten wir uns jedenfalls in Vietnam und Kambodscha völlig anders akzeptiert als vorher als „normale“ Backpacker. Das ist sehr angenehm, kann sich aber auch schnell ins Gegenteil verkehren: Unsere Kinder waren „not amused“, ständig ungefragt angefasst und gestreichelt zu werden, alle paar Minuten wurden sie vor eine Kamera gezogen oder bekamen ein Objektiv ins Gesicht gehalten … Babys werden auch gern einfach angesackt und zum Herumzeigen und Bewundern davongetragen („golden hair, so light!“). Da braucht es eine dicke Haut, sowohl bei den Kindern als auch bei vorsichtigen Eltern. 🙂 Wen das stört, der ist in eher touristischen Regionen Thailands bestimmt besser aufgehoben, wo man blonde europäische Kinder gewohnt ist. Vietnam empfanden wir im Vergleich dazu schon eher als „für Fortgeschrittene“.
Trotzdem sind unsere Kinder im Rückblick begeistert und auch wir wollen gerne bald wieder nach Südostasien. Gleichmäßige Wärme, wannenwarmes Wasser, süßes Obst und leckere Banana Pancakes, das genügt ja schon zum Kinderglück.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Wir kennen so einige Zweifler, und die konnten wir bis dato auch nicht umstimmen. Die Hitze hat man in Italien und Kroatien im Sommer genauso, Malaria ist kein Thema, wenn man sein Reiseziel richtig auswählt, und ein Nachtflug ist allemal bequemer als eine Autofahrt über den Brenner zu Ferienbeginn. Aber mei, wer uns trotzdem für wahnsinnig hält, der kann seine Meinung gern behalten!
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Solange man auf die Bedürfnisse (nicht Wünsche!) seiner Kinder achtet, kann man ihnen fast alles zutrauen. Die Erfahrung haben wir in Neuseeland, Südostasien und Norwegen gemacht, und wir werden auch weiterhin kein Reiseziel per se ausschließen, weil es dort keine Nutella zu kaufen gibt, oder wir dann unterwegs vielleicht den Mittagsschlaf verschieben müssen.
Speziell für Reisen nach Südostasien bringen ein Besuch im Reisemedizinischen Zentrum und eine perfekt zusammengestellte Reiseapotheke ein ruhiges Gewissen. In den ersten Tagen vor Ort machen wir dann erst mal gar nichts und kommen in Ruhe an. Ist der Jetlag überwunden und die Akklimatisierung erledigt, kann es losgehen!
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Sonnenschutz (LSF 50+, Sonnenhut und UV-Schutzkleidung) und Moskito-Repellent. Wir kaufen das bei Globetrotter, mit mindestens 30% DEET (für die Kinder dürfen es 15% sein). Und unterwegs vor Ort heißt es immer viel trinken – wir haben stets mindestens 1,5 Liter Wasser dabei.
Wo der Pfeffer wächst
Heiko und Julia von Wo der Pfeffer wächst nahmen ihre Tochter Emma das erste Mal mit nach Thailand, als sie ein halbes Jahr alt war. Gemeinsam verbrachten sie dort knapp drei Monate und schlugen dem europäischen Winter ein Schnippchen. Es folgten weitere Reisen. Das nächste Mal geht es ab Ende März – wenn Emma schon fast drei ist – nach Thailand und Malaysia.
1.) Eignet sich Südostasien als Reiseziel mit (kleinen) Kindern? Ist diese Region vielleicht sogar besonders zu empfehlen?
Südostasien eignet sich definitiv als Reiseziel mit Kindern! Dort gibt es viele kindgerechte Aktivitäten, und gemeinsam als Familie lassen sich Strände, Städte, Natur, Tempel und Essen intensiv genießen. Zudem lernen die europäischen Kids schon früh andere Kulturen lernen. Häufig sind Asiaten von Kindern sehr angetan und helfen gern. Durch das Reisen mit Kind ergaben sich bei uns immer wieder schöne Situationen mit interessierten Menschen. Je nach Alter eignen sich einige Länder aber besser als andere. Thailand und Malaysia etwa haben eine gute medizinische Versorgung und ausgebaute Infrastruktur. Speziell wer mit einem Baby oder Kleinkind unterwegs ist, weiß das zu schätzen. In so manchen Regionen zum Beispiel in Laos, Myanmar oder Indonesien hingegen ist im Notfall kaum Hilfe zu erwarten. Generell sind schwer erreichbare Regionen, Konfliktgebiete und Gegenden mit hohem Malariarisiko zu meiden.
2.) Nicht jeder traut sich, eine so weite Reise mit Kindern zu machen, denn es gibt viele Bedenken (die medizinische Versorgung, der lange Flug, …). Was sagst du Leuten, die noch zweifeln?
Auf die innere Stimme hören! Wer sich in Südostasien wohlfühlt und dort klarkommt, kann sich auch gut um seinen Nachwuchs kümmern. Dennoch sind die Risiken real. Deshalb kommt es auf die Vorbereitung an. Dazu gehören der Besuch beim Tropenarzt und eventuelle Impfungen. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder kann helfen. Wir fanden es sehr beruhigend, für kindertypische Krankheiten und Verletzungen sensibilisiert zu sein. So viele sind es nämlich nicht.
Natürlich ist die Anreise lang und anstrengend, genauso wie mehrere Hundert Kilometer im Auto. Aber wenn der Flug über Nacht geht und ohne ausgedehnte Zwischenstopps auskommt, ist es längst nicht so schlimm. Die Zeitverschiebung stecken die Kleinen häufig besser weg als die Erwachsenen. Angesichts tropischer Temperaturen muss vor allem bei kleinen Kindern darauf geachtet werden, dass sie viel trinken. Die Ernährung stellt meist kein Hindernis dar. Wer noch stillt, hat sowieso kein Problem. Ansonsten gilt wie auch für Erwachsene: schälen, kochen oder lieber liegen lassen. Fast alle Kinder lieben Reis und Obst. Zudem kocht man in vielen Restaurants auf Nachfrage gern ungewürzte Speisen wie Gemüse. Die Kids ruhig probieren lassen, was sie anlacht. Zur Not gibt es in touristischen Gebieten genug Restaurants und Supermärkte mit bekannter Kost.
3.) Worauf sollte man trotzdem achten? Wie lautet dein wichtigster Tipp?
Statt den einen wichtigen gibt es viele nützliche Tipps. Auf unserer Seite haben wir 15 Empfehlungen zusammengefasst, die uns für das Reisen mit Baby in Thailand wichtig erscheinen.
Generell müssen die Bedürfnisse des Kindes immer im Vordergrund stehen. Lange Reisetage oder Besichtigungstouren sollten – wenn überhaupt – die absolute Ausnahme darstellen. Zudem gilt es, unnötige Risiken zu meiden. Muss die Bootstour in einer „Nussschale“ über offenes Meer mit Kleinkind wirklich sein? Trotzdem sollte man sich nicht verrückt machen lassen und eher naheliegende Dinge im Kopf behalten. So führen zu kalte Klimaanlagen häufig zu Erkältungen. Die Sonneneinstrahlung sollte auch nicht unterschätzt werden. Deshalb die Mittagszeit am besten im Schatten oder bei einem Schläfchen im Zimmer verbringen.
In Thailand haben wir erstaunlich viele Reisende mit Kindern getroffen. Und von ernsthaften Problemen berichteten nur die wenigsten.
4.) Was gehört in jedem Fall auf die Packliste?
Das hängt sehr von der Entwicklungsphase des Kindes ab. Deshalb gibt es keine allgemein gültige Packliste für alle Altersstufen. Leichte, luftige, lange Kleidung, Spielzeug, Reiseapotheke, Sonnen- und Mückenschutz sollten aber immer dabei sein – ebenso wie Selbstvertrauen und gesunder Menschenverstand bei den Eltern.
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