Auswandern nach Südostasien: Versicherung und medizinische Versorgung

Wer nach Südostasien auswandert, sollte sich im Vorfeld um eine geeignete Krankenversicherung kümmern. Dabei sind verschiedene Aspekte zu beachten.

Südostasien ist ideal, um im Alter die Sonne und das angenehme Klima zu genießen. Wer sich zu diesem Schritt entschließt und auswandert, muss sich nicht nur die Frage stellen, welches Land zum neuen Traumziel wird. Gerade das Thema Krankenversicherung und Gesundheitsvorsorge bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung.

Krankenversicherung: Was bringt eine internationale Krankenversicherung?

In Deutschland kann jeder einfach zum Arzt gehen und sich behandeln lassen. Es besteht Versicherungspflicht in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Personen mit Wohnsitz in Deutschland auch hier krankenversichert. Auch ohne Versicherungsschutz sind Notfallbehandlungen in Krankenhäusern möglich.

Bei einer Auswanderung nach Südostasien denken viele zuerst an Strand und Sonne. Doch das Klima und bisher unbekannte Krankheiten machen es nicht unwahrscheinlich, dass du früher oder später einen Arzt aufsuchen musst. Und dann fangen die Probleme an. Denn die gesetzliche Krankenkasse zahlt nur innerhalb der EU. Dass sich viele Kassenpatienten auch außerhalb Europas behandeln lassen können, hängt mit Sozialversicherungsabkommen zusammen. Aber: Das Niveau entspricht dann immer nur den gesetzlichen Bestimmungen vor Ort, und solche Abkommen gibt es nur mit wenigen asiatischen Staaten.

In der PKV ist die Geltung etwas ausgedehnter. Sobald es aber keinen deutschen Wohnsitz mehr gibt, erlischt der Versicherungsschutz oft. Ohne Krankenversicherung auswandern, ist ein Spiel mit dem Feuer. Die internationale Krankenversicherung ist eine Möglichkeit, sich gegen hohe Behandlungskosten zu schützen. Die Versicherer leisten unter anderem für:

  • stationäre Behandlung
  • häusliche Krankenpflege
  • Reha
  • Augenkorrekturen
  • Notfallbehandlungen
Mann beim Augenarzt in Malaysia
Deckt die Versicherung auch Korrekturen der Augen?

Summengrenzen beachten

Auf den ersten Blick ähneln die Leistungen denen der Krankenversicherung in Deutschland. Es gibt jedoch einige Unterschiede. Zum einen werden in den Tarifen keine Altersrückstellungen gebildet – denn die internationale Krankenversicherung wird nicht nach den Grundsätzen der Lebens-, sondern der Schadenversicherung kalkuliert.

Ein zweiter wichtiger Aspekt sind die Leistungen. Für viele Tarife gelten Summengrenzen – zum Beispiel 5.000 Euro für ambulante Behandlungen. Die Versicherten müssen sich darüber im Klaren sein, dass diese Grenzen irgendwann ausgeschöpft sein können. Dann droht eine Versicherungslücke. Interessenten sollten daher genau durchrechnen, wie sich das Kostenniveau im Ausland verhält und ob das Risiko letztlich kalkulierbar bleibt.

Pflegerin hilft Mann aus dem Rollstuhl
Häusliche Pflege und Rehabilitation sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Wie steht es um die medizinische Versorgung?

Südostasien steht bei vielen Auswanderern hoch im Kurs. Sei es, um den Ruhestand zu genießen oder noch einmal beruflich durchzustarten, Thailand, Vietnam oder Malaysia sind beliebte Ziele. Wie sieht es dort mit der Krankenversicherung aus?

  1. Thailand
    Thailand verlangt von Auswanderern, die ein langfristiges Visum – etwa als Rentner – beantragen, den Nachweis einer Krankenversicherung. Diese muss Mindestdeckungsbeträge für medizinische Behandlungen (bis zu 40.000 Baht Deckungssumme) und Krankenhausaufenthalte (bis zu 400.000 Baht Deckungssumme) bieten. Mit einer privaten Krankenversicherung lassen sich umfassendere Leistungen absichern – was auch einen Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung bedeutet. Neben dem Visum braucht es eine gute Krankenversicherung.
  2. Vietnam
    Die Krankenversicherung in Vietnam ist Teil der Sozialversicherung (social insurance) und gliedert sich in einen obligatorischen und einen freiwilligen Teil. In der gesetzlichen Krankenversicherung sind alle Einwohner, auch Ausländer, versichert. Allerdings deckt diese staatliche Versicherung hauptsächlich die medizinische Grundversorgung ab. Viele Auswanderer und Expats ziehen es daher vor, einer der privaten Versicherungen beizutreten, um im Krankheitsfall bessere Leistungen in Anspruch nehmen zu können.
  3. Malaysia
    Malaysia verfügt über ein gut ausgebautes Gesundheitssystem und bietet sowohl staatliche als auch private Krankenversicherungen an. Expats können sich entweder bei der staatlichen Krankenversicherung anmelden, die günstige Beiträge und Zugang zu staatlichen Gesundheitseinrichtungen bietet, oder eine private Krankenversicherung abschließen. Private Versicherer bieten einige Zusatzleistungen und Zugang zu spezialisierten Gesundheitsdiensten.
  4. Indonesien
    Personen, die sich länger als sechs Monate in Indonesien aufhalten, müssen sich bei der gesetzlichen Krankenversicherung (BPJS Kesehatan) anmelden. Dies wird in der Regel vom Arbeitgeber übernommen. Da die Möglichkeiten der staatlichen Gesundheitsversorgung begrenzt sind, entscheiden sich viele Ausländer für eine zusätzliche private Absicherung.

Fazit: Im Ausland privat vorsorgen

Wer sich für die Auswanderung Richtung Südostasien entscheidet, muss auch die Frage nach der Krankenversicherung stellen. Es gibt in vielen Ländern staatliche Systeme, die in ihren Leistungen und Wartezeiten leider oft keine optimale Versorgung darstellen. Daher entscheiden sich viele Auswanderer für einen privaten Versicherungsschutz.

Eingang eines Krankenhauses in Bangkok
Wer auswandern möchte, sollte sich vorher Gedanken um die eigene Gesundheitsversorgung machen. Zum Glück gibt es durchaus Optionen.

 

 

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