Phanom Rung: Entdecke die bedeutende Tempelanlage abseits der Touristenströme

Der Geschichtspark Phanom Rung gilt als das größte und am besten restaurierte Khmer-Heiligtum in Thailand. Hier findest du Infos, Tipps zur Anreise und jede Menge Fotos.

Steve aus Mülheim hat sich während seiner ersten Thailandreise direkt in unbekanntere Gegenden begeben. In diesem Beitrag schildert er seine Erlebnisse rund um seinen Besuch von Phanom Rung.

Phanom Rung: Zu Gast beim Tempelfest

Nachdem ich mich zuvor zwei Tage in Pak Chong bzw. im Khao Yai Nationalpark aufgehalten habe, fuhr mich ein Guide des überaus empfehlenswertem Greenleaf Guesthouse zur Bushaltestelle von Ratchasima Tour.

Dort konnte ich mir trotz leichter Kommunikationsdefizite einen Fahrschein für eine Busfahrt nach Korat sichern, um von dort aus, über Nang Rong zum Geschichtspark Phanom Rung weiterzufahren.

Im klimatisierten und äußerst bequemen Bus bekam ich ein eisgekühltes Päckchen Wasser mit Strohhalm. Ein wirklich netter Service. In Nakhon Ratchasima (Korat) musste ich umsteigen und mich durchfragen, welcher Minibus mich weiter nach Nang Rong fährt.

Dann durfte ich mich erstmals auf meiner Thailand Reise in ein sorng-taa-ou quetschen. Ich saß ganz hinten in der Mitte mit begrenzten Möglichkeiten aus den Fenstern zu schauen, sodass ich nie so richtig wusste, wo wir gerade sind und wann ich aussteigen muss. So nervte ich meine Mitfahrer bei fast jedem Halt mit der Frage: »Is this Nang Rong?«, welches immer wieder Kopfschütteln nach sich zog und mich rätseln ließ, ob ich irgendwelche Umgangsformen verletzt habe, oder dies ein schlichtes »Nein« als Antwort auf meine Frage darstellte.

Als der Minibus dann in Nang Rong ankam, wurde ich von mehreren Personen auf das erreichte Ziel hingewiesen, sodass ich mal behaupte, alles richtig gemacht zu haben. Doch wie nun weiter?

Alles Verhandlungssache!

Dass dies etwas problematisch werden könnte, war mir bereits im Vorfeld bewusst. Mein Reiseführer in Buchform empfahl mir, ein Motorrad zu mieten. Da ich jedoch keinen Führerschein besitze, mir meine Gesundheit etwas Wert ist und ich auch keine Gefahr für andere Menschen darstellen möchte, kam dies für mich nicht in Frage.

Doch wie es der Zufall so wollte, sprach mich ein Taxifahrer an. Ich nannte ihm mein Ziel: Phanom Rung. Er schlug mir vor, mich für 800 Baht hin und anschließend zum Busbahnhof Nang Rong zurückzufahren. Das klang für mich erstmal sehr teuer. Schließlich entspricht das etwa 20 € für eine Taxifahrt (bzw. für zwei – da er mir ja anbot, mich hin- und zurückzufahren). Andererseits hätte der Taxifahrer auch keine Möglichkeiten, Fahrten anzunehmen, während ich mir die Ruinen anschaue, und ich hätte den Luxus eines netten Privat-Chauffeurs.

Da ich weit und breit keine weiteren Taxen erspähen konnte und schon von den Busfahrten ein klein wenig erschöpft war, nahm ich meine Verhandlungsposition als recht dürftig wahr und so willigte ich dem Preis von 800 Baht ein.

Erfahrene Thailand-Reisende schütteln an dieser Stelle höchstwahrscheinlich mit dem Kopf und im Nachhinein weiß ich auch, dass ich um ein Vielfaches günstiger hätte vorwärts kommen können. Doch dies ist wohl das berühmte Lehrgeld, das unerfahrene Backpacker auf ihren ersten Reisen allein zu zahlen haben.

Das Ziel erreicht, war ich jedoch erstmal überglücklich, überhaupt so weit gekommen zu sein und meine Freude sollte sich an diesem Tag noch einige Male steigern.

Das Glück des Unwissenden: heute freier Eintritt

Ich habe unbewusst einen sehr guten Zeitpunkt ausgewählt, um diese Stätte zu bestaunen. Nur viermal im Jahr fallen die Sonnenstrahlen durch alle 15 Eingänge der auch als Mini-Angkor-Wat bezeichneten Anlage. So auch während des Sonnenaufgangs am heutigen Tage.

Diesen habe ich zwar zeitlich verpasst, doch Eintritt muss ich heute dank des damit verbundenen Volksfestes nicht zahlen. So habe ich immerhin in dieser Hinsicht 150 Baht gespart und spontan an einem lokalen Fest teilgenommen. Denn dieser Tag wurde hier wie ein Feiertag zelebriert. So befanden sich im Inneren des Heiligtums diverse Stände, die günstige und überaus leckere Speisen feilboten. Darüber hinaus konnten massenweise lokale Souvenirs erworben werden. Auf einer errichteten Bühne wurde eine Show mit Musik und Tanzeinlagen dargeboten. Meiner Wahrnehmung nach fühlten sich die weiteren Besucher gut unterhalten. Ich sah weit und breit lächelnde Thais.

Sonst noch jemand hier?

Interessanterweise konnte ich, von meiner Person mal abgesehen, keine weiteren Touristen wahrnehmen. So war ich mit meiner komplett schwarzen Kleidung und meinem Reiserucksack (den ich sicherlich auch im Taxi hätte lassen können) bei 40° im Trockenmonat April ein wahrer Blickfang für die zahlreich anwesenden Thais. Die Ersten, die auf mich zukamen und mich ansprachen, waren zu meiner Überraschung einige ältere Mönche. Diese wollten natürlich wissen, woher ich komme. Auf »Germany« reagierten sie mit Freude und grübelten über deutsche Fußballvereine. Der erste Club, der ihnen in den Sinn kam, war der VfB Stuttgart. Wer hätte das gedacht?

Geschichtspark Phanom Rung? Was ist das eigentlich?

Der vollständige Name der Tempelanlage lautet Prasat Hin Khao Phanom Rung. Der dazu gehörige Geschichtspark gilt als das größte und am besten restaurierte Khmer-Heiligtum in Thailand.

Es wurde zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert auf einem erloschenen Vulkan erbaut und thront in spektakulärer Art und Weise über der grünen und wunderschönen Gegend im Osten Thailands.

Die Anlage war zu jener Zeit mit der Tempelstadt Angkor Wat im heutigen Kambodscha verbunden. Die Straße, welche die beiden Heiligtümer miteinander verband, führt heutzutage mitten durch den Dschungel.

Und sonst?

Die Stufen auf dem Areal sind überaus steil, sodass ich während meines Ausflugs wohl auch bei deutlich niedrigeren Temperaturen ins Schwitzen gekommen wäre.

Farbenfrohe Pflanzen und aufgestellte Fähnchen schmückten die Umgebung. Diverse für das Fest angefertigte Wagen im Stile unterschiedlichster Tierarten waren das i-Tüpfelchen bei diesem schönen Erlebnis.

Nebenan steht obendrein ein Museum mit hübschen Ausstellungsstücken und Darstellungen bzgl. der Bauweise des Tempels. Das Interesse am Museum war recht dürftig, sodass ich mich im Inneren die ganze Zeit über alleine aufhalten sollte.

Rückfahrt nach Bangkok

Zurück nach Nang Rong ging es für mich bekannterweise mit dem Taxi, dessen Fahrer geduldig gewartet hatte.

In Nang Rong erwischte ich prompt einen Bus nach Bangkok für 188 Baht und erreichte dieses Ziel nach etwa 4 Stunden Fahrt.

Weitere Bilder der Tempel von Phanom Rung:

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