Sri Lanka: Unvergesslicher Aufstieg auf den Adam’s Peak
Zu den spektakulärsten Zielen in Sri Lanka gehört der 2.243 Meter hohe Adams´s Peak. Der wegen seiner religiösen Bedeutung bekannteste Berg des Landes bietet besonders zum Sonnenaufgang unvergessliche Ausblicke. Hier findest du Infos zur Anreise und Unterkünften sowie zum Aufstieg.
Inhaltsverzeichnis
Sowohl für Buddhisten und Hindus als auch Muslime und Christen ist der Adam´s Peak eine Pilgerstädte. Hintergrund ist ein knapp zwei Meter langer Fußabdruck (“Sri Pada”) in einem Kloster auf dem Gipfel. Dieser soll – je nach Religion – von Buddha, Shiva, Adam oder dem Apostel Thomas stammen.
Der folgende Beitrag beschreibt die Erlebnisse von Anika und Julian, deren Backpacking-Route durch Sri Lanka verlief. Ihr ganz persönliches Highlight dabei war der Adam’s Peak.
Mehr spannende Geschichten von den beiden gibt es auf ihrem Reise-Blog wavesnbackpack. Zudem findest du Anika und Julian auch Facebook und Instagram. Schau doch mal vorbei!
Traumhafte Reise zum Adam´s Peak
Nach unserer Ankunft in Sri Lankas Hauptstadt Colombo nahmen wir zu allererst ein Taxi in die Innenstadt, um unser Hostel auf der Galle Road zu beziehen. Wie so oft nach einem langen und anstrengenden Flug tendiert man dazu, sich vom erstbesten “Taxifahrer” bequatschen zu lassen, um endlich die Füße hochlegen zu können. Übermüdet stellt man oft ein leichtes Ziel für abgezockte Leute dar, die sich als „Taxifahrer“ ausgeben und im Endeffekt völlig übertriebene Preise verlangen. Leider ist auch uns das passiert und so begann unser Sri-Lanka-Abenteuer mit einem weniger positiven Erlebnis.
Doch nach unserer ersten Nacht und einer wohltuenden Dusche starteten wir unsere Reise am nächsten Morgen enthusiastisch mit einer Zugfahrt in den Süden nach Hikkaduwa. Dort angekommen begann unser Urlaub – Entspannung pur!
Das kleine Städtchen Hikkaduwa liegt anderthalb Zugstunden von Colombo entfernt und besticht mit schönen, kleinen Hostels und einem umwerfenden Strand. Die ersten Wellen, der erste Smoothie und das erste Sri Lankische Curry – willkommen im Paradies!
Danach setzten wir unsere Reise weiter in den Süden in Richtung Weligama fort und quartierten uns fünf Tage im Hostel “The Surfer” ein, wo wir andere Backpacker aus der ganzen Welt trafen. Weligama ist der ideale Ort um zu Surfen. Das Hostel liegt geraden mal zwei Gehminuten vom Anfänger-“Beachbreak” entfernt und ist umgeben von acht weiteren Surfspots mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Somit konnten bei sanften Wellen wieder ins Surfen finden und dann nach einigen Erfolgen die größeren Wellen – umgeben von uralten Schildkröten – anpaddeln.
Nach der ersten Woche am Strand folgte ein Szenenwechsel und Sri Lanka’s Highlands standen auf dem Programm. Zunächst schauten wir uns das übersichtliche, aber belebte Städchen Kandy an, als nächstes folgte unser Highlight der Reise: Der Adam’s Peak.
Adam’s Peak: Lage und Anreise
Der Adam’s Peak oder auch Sri Pada Mountain befindet sich südlich von Kandy im Inland Sri Lankas. Dieser für Buddhisten heilige Berg, auf dem sich der Sage nach ein Fußabdruck von Buddha befindet, ist nicht mit dem „Little Adam’s Peak“ in der Nähe von Ella zu verwechseln.
Für ein paar Rupien fuhren wir in zwei Stunden mit dem Zug von Kandy nach Hatton und dann mit dem Taxi weiter nach Dalhousie. Für den zweiten Abschnitt hätten wir für knappe 50 Cent den Bus nehmen können, wählten aber mit einer anderen Backpackerin die schnellere Variante für ca. 10 Euro.
Hotels und Unterkünfte: Übernachten am Adam’s Peak
Nachdem wir ein paar Backpacker und Locals gefragt hatten, wo der beste Ausgangspunkt für die nächtliche Wanderung sei, quartierten wir uns also direkt in dem winzigen beschaulichen Dorf Dalhousie ein. Hier fanden wir einen Abend zuvor das ansprechende Daddy`s Guesthouse für den nächtlichen Preis von 30 Euro. Positiv überrascht waren wir von diesem kleinen, sauberen und schönen Hostel.
In Dalhousie und Umgebung findest du eine Vielzahl weiterer Hostels und Gästehäusern in verschiedensten Preisklassen. In der Saison werden Zimmer hier oft knapp, insofern ist es ratsam, ein paar Tage vor der geplanten Anreise zu buchen.
Adam’s Peak: Proviant und Anziehsachen
In der Ortschaft Dalhousie, die sich über eine einzige Straße erstreckt, erledigten wir alles für den nächtlichen Aufstieg. Wir kauften ein paar Bananen, eine Packung Kekse sowie reichlich Wasser und liehen uns im benachbarten Kiosk Regenjacken. Da am Gipfel um die 5-10 Grad Celsius auf dich warten, ist ein Pullover auch keine allzu schlechte Idee. Solltest du an nicht alles gedacht haben, gibt es noch viele Stände im unteren Drittel des Aufstiegs, die Getränke & Snacks verkaufen.
Adam’s Peak: Aufstieg & Abstieg
Um einen der höchsten Punkte Sri Lanka’s zu besteigen, muss du einen anstrengenden Fußmarsch mit einer schier endlosen Anzahl an Stufen auf dich nehmen. Da wir pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel erreicht haben wollten, bedeutete das: früh schlafen, denn um 2:20 Uhr klingelt der Wecker.
Nicht gerade einfach, den Tag so früh zu starten, aber wir waren teuflisch gespannt, was uns am Gipfel erwarten würde. Selbstbewusst, die beste Kondition zu haben, marschierten wir auf die ersten Stufen zu…
Nach einer Stunde Treppenlaufen war bereits die erste Flasche Wasser in der zweiten Pause geleert. Hier mussten wir uns eingestehen, dass dies kein lockerer Spaziergang werden würde. Als wir dann später in weiter Ferne und furchterregender Höhe den beleuchteten Gipfel sahen, wurde uns beiden ein klein wenig unwohl.
Derweil wurde es kälter und der Weg immer steiler. Anstrengung pur für den Körper. Die erste Klimazone war überstanden und die Regenjacke bei nass-kaltem Wetter mehr als willkommen.
Vor allem im letzten Drittel begegneten wir zunehmend vielen Pilgern. Der Großteil davon beeindruckt uns bis heute zutiefst. Mit Sack und Pack, der alten Oma und den zwei Neugeborenen machten sich ganze Familien auf den Weg zum heiligsten aller Orte in Sri Lanka. Den Gipfel des Sri Pada Mountain galt es zu besteigen.
Unsere Beklemmungsgefühle wichen und die Menschen motivierten sich auf den letzten Metern gegenseitig. Nach ungefähr drei Stunden erreichten wir nun voller Vorfreude um 5:07 Uhr den Gipfel des Berges und waren somit pünktlich zum Sonnenaufgang dort. Was folgte war unglaublich: Die Dunkelheit um uns herum wich und die Sonne begann, dem Tal fröhliche Farben zu verleihen. Der Himmel glühte blutrot und die musikalische Messe im Hintergrund gab der ganzen Szenerie eine mystische Wirkung. Die Pilger huldigten Buddah und wir genossen den wohl beeindruckendsten Sonnenaufgang unseres bisherigen Lebens.
Der Abstieg zurück ins Tal war weniger beschwerlich, aber aufgrund der vorangegangenen Anstrengung verließ uns teilweise die Kraft und unsere Beine knickten das ein oder andere Mal gewaltig ein. Da wir aber tierischen Hunger hatten und den Abstieg schleunigst hinter uns bringen und die Strapazen abduschen wollten, stellten wir womöglich einen neuen Rekord im Abstieg auf …
Unten angekommen kauften wir uns ein paar bunte Armbänder, die noch heute an unseren Armen baumeln und noch immer eine schöne Erinnerung an diesen Tag sind.
Nach ein paar weiteren Tagen in Nuwara Eliya und Ella sowie einigen Zugstunden mit wunderschönen Aussichten gingen wir auf Safari in den Uda Walawe Nationalpark und beobachteten Elefanten im Morgengrauen.
Da wir uns am Anfang unserer Reise in Hikkaduwa verliebten, entschieden wir uns dazu, unsere wunderschöne dreiwöchige Reise in Hikkaduwa am Strand ausklingen zu lassen, bevor es wieder nach Köln zurückging.
Hier noch ein Video unserer Reise: