Kanawa Island, Mesa Island und der Komodo Nationalpark – Trauminseln westlich von Flores

Die kleine Hafenstadt Labuan Bajo ist der Ausgangspunkt zu einer wunderschönen Unterwasserwelt und paradiesischen Inseln. Hier findest du einen Überblick sowie Tipps zur Anreise.

Jana studiert in Bonn Medienwissenschaft und Germanistik. Die vorlesungsfreie Zeit nutzt sie, um möglichst viel zu reisen und die Welt zu erkunden. Über ihre Erlebnisse schreibt sie auf Rucksackstudentin.de. Du findest sie auch auf Facebook und Instagram. Ihr Eindrücke vom Insel-Hopping rund um Flores hat sie im nachfolgenden Beitrag zusammengefasst.

Tauch- und Schnorchelparadies: die Inseln rund um Labuan Bajo

Die indonesische Hafenstadt Labuan Bajo am westlichen Zipfel der Insel Flores, die östlich von Bali, Lombok, Sumbawa und des Komodo Nationalparks liegt, ist ein absolutes Muss für alle Taucher, Schnorchler und Strandliebhaber.

Auf meinem sechswöchigen Trip durch Indonesien hatte ich schnell genug von den Touristenmassen auf Bali und wollte wieder mehr in das „richtige“ Indonesien eintauchen. Als alleinreisende Frau war ich dort zwar etwas eingeschränkter als auf Bali, hatte aber keine Probleme.

Labuan Bajo

Labuan Bajo ist eine Hafenstadt – nicht sonderlich schön, eher langweilig, aber DER Ausgangspunkt zu wunderschönen Gegenden dieser Welt. Die Stadt und mich hat eine Art Hassliebe verbunden, denn ich habe mich anfangs sehr unwohl gefühlt. Nicht unsicher, sondern einfach unwohl.

Auf einmal wurde ich von den Einheimischen bewusst wahrgenommen, angeguckt, aber nicht angesprochen. Vor allem wenn ich alleine von meiner ersten Unterkunft am Berg den Weg bis zur Hauptstraße hinunterging, begleiteten mich oft Kinder. Die meisten wollten meine Haut anfassen oder haben versucht, mich etwas auf Englisch zu fragen.

Die Menschen leben dort in sehr einfachen und ärmlichen Verhältnissen, so dass ich es anfangs unangemessen fand, dort mit meiner Kamera herumzulaufen und Fotos zu machen. Doch schon am zweiten Tag hatte ich mich daran gewöhnt und war den Berg auch schon mindestens vier Mal hinunter- oder raufgegangen, so dass ich inzwischen ein bekanntes Gesicht war und weniger Aufmerksamkeit erzeugte.

Labuan Bajo ist, wie große Teile Indonesiens, muslimisch. Was auf Bali kleidungstechnisch geduldet wird, ruft hier Scham hervor. Trag daher bitte keine kurzen Hosen oder lauf nicht ohne T-Shirt durch die Straßen. Das gehört hier nicht hin!

Die Stadt selbst besteht quasi aus einer großen Hauptstraße, an der sich Tauschulen, Touranbieter und ein paar Restaurants aneinanderreihen. Viel mehr gibt es dort nicht zu sehen. Wenn du dich allerdings mit dem Boot in Richtung Komodo Nationalpark aufmachst, erblickst du paradiesische Inseln.

Tauchen im Komodo Nationalpark

Die Unterwasserwelt wollte ich mir selbstverständlich nicht entgehen lassen. Nach einigen Erkundungen entschied ich mich für das Flores Dive Center und kann die Tauchschule nun auch selbst sehr empfehlen. Gutes Team, gute Ausrüstung und es wird sehr viel Wert auf Sicherheit gelegt. Zudem wurden wir super auf die Tauchgänge vorbereitet.

Meinen Tauchschein habe ich ein Jahr zuvor in Thailand gemacht und war danach leider nicht mehr tauchen. Deshalb buchte ich einen Auffrischungstauchgang dazu. Dadurch hatte ich sogar bei allen Tauchgängen einen Guide für mich alleine.

Um sieben Uhr morgens ging es mit dem Boot zwei Stunden zum ersten Spot. Unterwegs bin ich mit meinem Guide Rob noch einmal alle Skills durchgegangen. Dann bekamen wir eine Karte vom Tauchplatz und uns wurde genau erklärt, was uns dort erwartet. Das hat meine Nervosität sehr beruhigt.

Danach konnte ich die Bootsfahrt definitiv genießen. Die Inseln im Nationalpark sehen total unwirklich aus. Wie schlafende Dinos, die nicht aufgeweckt werden wollen.

An dem Tag machte ich insgesamt drei Tauchgänge und sah dabei Fische in unzähligen Farben, Formen und Größen. Dazu gab es traumhafte Korallen, Schildkröten über Schildkröten, einen Hai und ganz viele Mantarochen!

Ich war und bin nach wie vor mehr als begeistert von diesem Unterwasserparadies.

Es werden übrigens auch verschiedene Tauchtage mit einem Stopp auf Rinca Island oder Komodo angeboten, um sich die Komodowarane anzusehen. Doch an meinen Tag gab es solch ein Angebot nicht, und am nächsten Tag lag ich leider krank im Bett, so dass ich die Inseln nicht besichtigen konnte.

Für die drei Tauchgänge mit Equipment habe ich übrigens 1.750.000 Rp (ca. 115,- Euro) bezahlt.

Schnorcheln auf Kanawa Island

Kanawa ist ein wahrgewordenes Paradies: Eine kleine Insel, die du zu Fuß umrunden kannst, glasklares Wasser, ein weißer Sandstrand, wenige Touristen und nur eine Handvoll Bungalows.

Du kannst dir im Hafen von Labuan Bajo einen privaten Fahrer organisieren, der dich nach Kanawa fährt und auch auf dich wartet. Wir haben für ihn und das Boot 700.000 Rp (ca. 46,- Euro) bezahlt und uns zu siebt zusammengefunden, so dass wir die Kosten teilen konnten. Da wir noch einen Abstecher zu der Nachbarinsel Mesa machten, war der Preis etwas höher.

Pack dir für deinen Tagesausflug genügend Sonnencreme, etwas zum Essen, genug zum Trinken, deine Kamera und auf jeden Fall eine Taucherbrille mit Schnorchel ein! Mehr brauchst du für einen entspannten Tag im Paradies nicht.

Auf Kanawa kannst du auch übernachten. Es gibt ein kleines Hotel, das aus ein paar Bungalows und einem Restaurant besteht.

Mesa Island

Mesa liegt in der Nähe von Kanawa und ist eine absolut untouristische, authentische Insel. Die Bewohner leben hier noch traditionell von der Fischerei. Als wir die Insel mit dem Boot anfuhren, wurden wir sofort freudig empfangen. Die Kinder haben gar nicht mehr von uns gelassen und uns sofort herumgeführt. Total spannend, aber ich habe mich ein wenig wie im Zoo gefühlt: Jeder hat jeden freundlich beäugt. Die Kinder hatten da weniger Scheu und haben für Fotos posiert, mich an den Händen angefasst und meine blonden Haare bestaunt.

Die Häuser sind sehr einfach gebaut, doch alles war bunt und einladend. Gefühlt besteht Mesa Island aus einem großen Fußballfeld in der Mitte der Insel, einem Hügel mit einer tollen Aussicht auf die Umgebung und aus vielen schönen Palmen.

Der kurze Abstecher von einer halben Stunde hat den Tag zu einem richtigen Highlight gemacht! Das war das „richtige“ Indonesien ohne Verkaufsstände und Ähnliches!

Tipps zur Anreise

Mit dem Flugzeug:

Flores kannst du auf viele verschiedene Arten erreichen. Für jeden Geldbeuten und jedes Abenteuerniveau ist etwas dabei.

Ich hatte mich für die schnelle, etwa teurere aber dafür weniger abenteuerreiche Variante entschieden und bin mit einer großen Propeller-Maschine (normaler Linienflug) von Bali (DPS) nach Labuan Bajo (LBJ) geflogen. Wenn du das Fliegen liebst, lege ich dir diese Variante wärmstens ans Herz, denn der Flug war wie ein inkludierter Rundflug!

Wir waren gerade mal eine Stunde unterwegs und nicht sonderlich hoch. Von Bali ging es über Nusa Lembongan, weiter über die Gili Inseln, vorbei am zweihöchsten Vulkan Indonesiens, dem Mount Rinjani auf Lombok, entlang der Küste von Sumbawa, über den Komodo Nationalpark nach Labuan Bajo auf Flores.

Der Flughafen von Labuan Bajo liegt nur ein paar Kilometer von der Hauptstraße entfernt.

Für ein Rollertaxi bezahlst du pauschal 50.000 Rp. (ca. 3,50 €), mit dem Auto wird es etwas teurer.

Wenn du morgens wieder zurückfliegen solltest, lass dich nicht stressen. Der Flughafen macht erst um sieben Uhr auf. Falls du vorher da bist, musst du draußen warten …

Mit dem Bus:

Wenn dir die Zeit nicht im Nacken sitzt, und du dein Geld lieber für andere Dinge aufsparen möchtest, kannst du mit dem Bus von Lombok über Sumbawa nach Flores gelangen. Für die Fahrt inklusive Fähre solltest du 24 Stunden einplanen -– wie lange es dann im Endeffekt wirklich dauert, das ist meistens Glückssache.

Mit dem Boot:

Mein ursprünglicher Plan war es, mit einer viertägigen Bootstour von Lombok nach Labuan Bajo zu gelangen. Bei dieser Bootstour hältst du immer wieder an wunderschönen Orten, kannst schnorcheln gehen und den Komodowaranen einen Besuch abstatten. Du solltest dir allerdings bewusst sein, dass du die vier Tage auf einem kleinen, sehr einfachen Boot verbringst, das auf dem offenen Meer fährt. Von anderen Reisenden habe ich gehört, dass es unterwegs hohe Wellen gibt, und du dich in Regenzeit nachts festbinden musst. Zudem kannst du den Trip nicht einfach abbrechen, nur weil du seekrank wirst. Da ich alleine unterwegs war, niemanden traf, der die Tour gerne machen wollte, und ich beim Segeln auch schon mal Probleme mit Seekrankheit hatte, habe ich mich gegen die Tour entschieden.

Tickets:

Buchen kannst du Tickets für alle Reiseformen an jedem Touristenstand auf Bali, den Gilis oder Lombok.

Fotos von Kanawa und Mesa Island

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