Unvergessliche Tour: Mount Bromo zum Sonnenaufgang

Eines der vielen Highlights auf Java ist der Besuch des Mount Bromo im Osten der Insel. Dabei handelt es sich um einen der aktivsten Vulkane Indonesiens. Er befindet sich mitten im Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark und ist bekannt wegen seiner einzigartigen Lage inmitten des »Meers aus Sand«.

Die Anreise zum berühmten Vulkan ist einfach. Ausgangspunkt ist die Stadt Probolinggo. Vom Busbahnhof aus fahren ab etwa 9 Uhr morgens bis zum frühen Nachmittag regelmäßig Minibusse nach Cemoro Lawang. Und schon bist du in einem kleinen Ort am Rande der riesigen Caldera.

Cemoro Lawang besteht mehr oder weniger aus lediglich zwei Straßen, eine führt zum offiziellen Eingang des Bromo, die andere führt zum Viewpoint.

Entlang der Hauptstraße gibt es zahlreiche einfache Gästehäuser und Restaurants. Und obwohl ich während des einmal im Jahr stattfindenden hinduistischen Yadnya-Kasada-Festivals dort angekommen bin, gab es mehr als genug freie Betten. Um Übernachtungsmöglichkeiten musst du dir also keine Sorgen machen.

Der eigentliche Plan war früh schlafen zu gehen, um dann früh morgens zum Sonnenaufgang pünktlich am View Point zu sein. Die meisten Besucher, darunter auch sehr viele einheimische Touristen, buchen sich eine Tour. Diese besteht aus Abholservice mit einem Jeep, dem Sonnenaufgang am Viewpoint und einer Fahrt quer durch den schwarzen Sand zum Vulkan Bromo. Wer dann noch nicht genug hat, kann die letzten paar Meter sogar noch mit dem Pferd bis zur Treppe reiten, die zum Krater des Bromo führt.

Reisebericht Mount Bromo

Bei uns ist aufgrund des Hindufestivals alles anders gelaufen. Einheimische haben uns erzählt, dass um Mitternacht irgendetwas Spannendes am Krater des Bromo passieren wird. Also sind wir nicht schlafen gegangen, sondern haben überlegt, wie wir nachts am Besten dorthin kommen. Um 23 Uhr ging es also zu Fuß los. Am Ende der Straße gibt es einen kleinen Weg vom Rand der Caldera hinunter zum Sand. Und von dort aus sind wir einfach querfeldein in Richtung der Lichter am Bromo gelaufen. Ein bisschen abenteuerlich war es natürlich schon, aber dafür haben wir uns das Eintrittsgeld gespart.

Opfergaben am Kraterrand

Das letzte Stück wird dann doch relativ anstrengend. Während du den ganzen langen Weg durch die Sandwüste sehr gut laufen kannst, wird es auf den letzten paar Metern ziemlich steil und du versinkst mit den Schuhen im Sand. Und als wir dann endlich den unteren Teil der Treppe zum Krater erreicht hatten, wurde uns noch einmal bewusst, dass dieser Bromo tatsächlich ein aktiver Vulkan ist. Der Schwefel brannte in der Lunge und aus diesen 250 Stufen wurde eine gefühlte Ewigkeit. Also am Besten einen Schal als Mundschutz mitnehmen.

Am Kraterrand angekommen hatten wir ein skurriles Bild vor Augen. Einheimische Gläubige kommen in dieser Nacht zum Bromo, um ihre Gaben in den Vulkan zu schmeißen. Diese bestehen aus so ziemlich allem – angefangen von Geldscheinen bis hin zu lebenden Tieren wie Hühnern und sogar Ziegen.

Und da es ja irgendwie schade um das Geld bzw. die Tiere wäre, errichten sich wiederum andere Einheimische ihre kleinen Lager im steilen Krater des Bromo, um diese Gaben wieder aufzufangen.

Während wir also damit beschäftigt waren, lediglich schmerzfrei zu atmen, haben andere ihre Zeit damit verbracht, am Abgrund des Kraters diese Sachen zu fangen und von einer Seite zur anderen zu hüpfen, teilweise sogar mit Zigarette im Mund. Unter diesen Bedingungen sicherlich nicht zu Gunsten ihrer Gesundheit, aber doch sehr beeindruckend.

Auf dem Weg zurück in Hotel haben wir dann doch noch kurz Pause beim eigentlichen Festival gemacht. Mitten in der Nacht waren hier hunderte von Hindus am Tanzen und am Essen. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich geglaubt, ich sei in Europa auf einem Elektrofestival. Lediglich am Tanzstil war zu erkennen, dass ich mich doch auf einem anderen Teil der Welt befinde. Und so interessant die Party auch war, mussten wir doch bald schon gehen. Schließlich war es nicht mehr lange bis zum Sonnenaufgang.

Mount Bromo: Vor Sonnenaufgang zum Viewpoint

Nachdem wir nicht genau wussten, was uns erwartet und wann wir zurück sein werden, hatten wir uns vorab keinen Transport zum Viewpoint organisiert. Das war zwar nicht weiter schlimm, aber so mussten wir uns bereits gegen 3 Uhr morgens wieder zu Fuß auf den Weg machen, um pünktlich zum Sonnenaufgang am besagten Punkt zu erscheinen. Der Fußmarsch zum Aussichtspunkt war eigentlich in Ordnung, allerdings war ich ziemlich dankbar wegen meiner nagelneuen Bromo-Mütze und meines Wintermantels. Mützen und Handschuhe kannst du sehr günstig in Cemoro Lawang kaufen, die Wintermäntel haben wir uns im Gästehaus für eine Nacht geliehen (ca. 25.000 IDR).

Den Viewpoint kannst du nicht verfehlen. Mit uns sind wirklich viele andere Jeeps angekommen und lokale Damen hatten ihre kleinen Verkaufsstände bereits aufgebaut. Und so saßen wir dann da, mit Instantkaffee in der Hand, und warteten auf den Sonnenaufgang. Ich glaube, auch hier hatten wir ziemlich großes Glück. Ich kannte Bilder, auf denen außer Menschenmassen nicht viel zu sehen war. An unserem Tag war die Anzahl der Touristen ziemlich überschaubar und die Stimmung recht entspannt.

Und dann war es endlich so weit. Die ersten Sonnenstrahlen erleuchten den Himmel und man erkannte erst jetzt, dass das komplette »Meer aus Sand« im Nebel liegt. Und mittendrin ein rauchender Bromo im Schatten des höchsten Vulkans Indonesiens, dem 3.676 Meter hohen Semeru. Ein fantastischer Moment.

Nach ein paar Fotos ging die Reise für uns weiter zum nächsten Abenteuer: dem Vulkan Ijen.

Mehr zum Bromo

Hier findest du weitere Fotos und Infos zum Mount Bromo sowie Tipps, wie du einen Besuch dort in die Route von Jakarta nach Bali einbauen kannst.

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