Kambodscha-Urlaub: Tipps, Planung, Reisevorbereitung

Reise nach Kambodscha geplant? Hier findest du alles, was du für deine Reiseplanung wissen musst. Nützliche Tipps, Checklisten und Hintergrundinfos.

Die größte Stadt der Welt ist derzeit Tokio, in der etwa 37 Millionen Menschen leben. Doch im 14. Jahrhundert, als Tokio wenig mehr als ein kleiner Fischereihafen war, hieß die größte Stadt der Welt Angkor.

Nirgends lebte man so fortschrittlich und organisiert zusammen, wie die rund 900.000 Bewohnerinnen und Bewohner der damaligen Megacity. Im 15. Jahrhundert erlebte Angkor einen rätselhaften Niedergang, von dem es sich nie erholte.

Heute zählt der Tempelkomplex zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Welt – und steht sinnbildlich für die Geschichte des Landes, die ebenfalls von Höhen und unglaublichen Tiefen geprägt ist.

Ja, Kambodscha ist nicht nur eine Wohlfühldestination, wenn du dich darauf einlässt. Die zum Teil dunkle Vergangenheit ist allgegenwärtig. Dennoch ist Kambodscha ein wunderschönes Land mit unglaublichen kulturellen Schätzen, einer herrlichen Küste, reicher Natur, lebendigen Städten – und nicht zuletzt Menschen, die voller Zuversicht in die Zukunft blicken.

Wir finden, dass gerade diese Gegensätze eine Reise nach Kambodscha so spannend machen. Was bei der Organisation der Reise und vor Ort zu beachten ist, erfährst du natürlich bei uns.

Phnom Penh

Reiseplanung Kambodscha: die ersten Schritte

Kambodscha ist ein spannendes Land und du wirst eine Reise dorthin nicht bereuen. Hier erfährst du, was du wissen musst.

Beste Reisezeit

Wie in Thailand herrscht auch in Kambodscha ein sogenanntes tropisches Wechselklima. Das bedeutet, dass das Jahr im Wesentlichen in eine Regen- und eine Trockenzeit und nicht in vier Jahreszeiten unterteilt ist. Zudem sind die Temperaturen im Land über das Jahr hinweg nur sehr geringen Schwankungen unterworfen. Mit anderen Worten: Es ist immer warm, der Niederschlag variiert.

Konkret: Die Regenzeit in Kambodscha dauert ungefähr von Mai bis Oktober, die Trockenzeit (und auch die Reise-Hauptsaison) geht von November bis April. Die beste Reisezeit ist unser tiefster Winter: Dezember, Januar und Februar.

Es ist in diesen Monaten nicht zu heiß und es fällt kaum Regen. März und April hingegen können schwierig werden, wenn du sehr hitzeempfindlich bist, denn je nach Region bewegen sich die Temperaturen zu dieser Zeit bei 35 Grad und mehr.

Übrigens: Wenn seltene Schauer für dich kein komplettes No-Go sind, können auch die Übergangszeiten (z.B. Oktober/November und Mai/Juni) eine optimale Reisezeit sein. Denn in diesen Monaten sind natürlich deutlich weniger Touristen im Land als zur Hauptsaison. Das ist zum Beispiel dann relevant, wenn du in Angkor nicht in Menschenmassen untergehen willst.

Auch „Regenzeit“ bedeutet nicht, denn es den ganzen Tag nonstop regnet, wie bei uns. Regen in den Tropen ist, wie mit einem Eimer Wasser übergossen zu werden: Kurz und heftig. Was aber nicht heißt, dass es nicht auch mal verregnete Tage geb en kann.

Zudem sind in der Regenzeit Unterkünfte günstig, und sind noch weniger Touristen unterwegs als im Herbst und Frühling.

Mehr Details zur besten Reisezeit für Kambodscha findest du hier.

Reiseführer

Man könnte fast meinen, dass Reiseblogs die klassischen Reiseführer abgelöst haben – und ja, sie sind definitiv eine Konkurrenz. Wir sind jedoch der Meinung, dass es sich um zwei unterschiedliche Produkte handelt, die sich eigentlich perfekt ergänzen.

Der Grund ist, dass die Informationen in Reiseführern mehr Substanz haben, während Reiseblogs natürlich (oft) aktueller sind. Das liegt an den aufwändigen redaktionellen Prozessen, die Reiseführer durchlaufen müssen, bevor sie erscheinen. Das sichert natürlich eine gewisse redaktionelle Qualität, aber es dauert natürlich länger, bis die Informationen über das Reiseziel veröffentlicht werden.

Im Gegensatz dazu sind Reiseblogs blitzschnell, werden aber von Privatpersonen betrieben, die die Reiseziele natürlich nicht ganz objektiv und manchmal oberflächlich betrachten. Ein Problem: die anfangs so aktuellen Artikel werden bei vielen Blogs irgendwann nicht mehr aktualisiert.

Zudem darf man nicht vergessen, dass die Autorinnen und Autoren von Reiseführern mehrere Monate oder sogar Jahre in einem Land verbringen und dort natürlich ganz anders vernetzt sind als Privatpersonen.

Im Grunde musst du dich nicht zwischen Tiefe und Aktualität entscheiden – nutze einfach beides. Für Kambodscha empfehlen wir den Reiseführer von Stefan Loose.

Packliste

Egal ob du einen Rucksack, einen Trolley oder einen klassischen Koffer packst – wie du packst, ist Teil deiner Reiseidentität. Dahinter steckt eigentlich immer nur eine Kernfrage: Wie viel zu Hause möchtest du auf deine Reise mitnehmen?

Wenn du noch neu im Travel-Game bist, wird das sowieso ein Findungsprozess sein. Auf die erste Reise nimmt man entweder viel zu viel oder viel zu wenig mit, die richtige Mischung aus „ich brauche nur Zahnbürste und Unterhose“ und 50 Kilo Gepäck findet sich meist mit wachsender Erfahrung.

Natürlich spielt hierbei auch immer das Reiseziel eine Rolle. Die gute Nachricht im Falle Kambodschas lautet: Du kannst dein Gepäck nach persönlichem Gusto packen, denn besondere Anforderungen an deinen Kofferinhalt fallen uns nicht ein.

In Kambodscha ist es immer warm, mehr als einen Pullover, den du wahrscheinlich auf dem Flug trägst, brauchst du nicht. Wäschereien gibt es an jeder Ecke und in jedem Hotel, der Preis für ein paar Kilo Wäsche liegt bei einer Handvoll Dollar. Eine Grundausstattung an Kleidung mitzunehmen und diese z.B. einmal pro Woche komplett waschen zu lassen, ist in Kambodscha auf jeden Fall günstiger als zusätzliches Gepäck bei den Airlines zu buchen. Verschwende also deine Gepäckkilos nicht mit zu viel Kleidung.

Zwei Tipps möchten wir dir dennoch mit auf den Weg geben. Erstens: Plane ein Tempel-Set ein. Du wirst in Kambodscha wahrscheinlich viel Zeit in Tempeln verbringen, da du dir höchstwahrscheinlich Angkor anschauen wirst, und aufgrund der Kleidervorschriften solltest du folgendes einpacken: Ein Oberteil, das die Schultern (und logischerweise die Brust) bedeckt, und ein Unterteil, das die Knie bedeckt.

Also T-Shirt und knielange Hose oder Rock. Machbar, oder? Übrigens für beide Geschlechter!

Zweiter Tipp: Vergiss niemals, wirklich niemals, deinen Bikini! Ihn in Kambodscha zu kaufen, wird aufgrund der Größenunterschiede zum Alptraum und – wenn du überhaupt einen in deiner Größe findest – richtig teuer.

Bevor du anfängst zu packen, wirf doch mal ein Blick auf unsere Kambodscha-Packliste, die universell einsetzbar und anpassbar ist.

Budget/Kosten

Als Reiseland ist Kambodscha extrem günstig – günstiger geht es fast nicht. Wenn du einen Low-Budget-Urlaub machen musst, bist du hier richtig. Aber auch wenn Geld keine Rolle spielt, musst du auf Luxus (wie schicke Hotels) nicht verzichten.

Sehr gute Mittelklassehotels gibt es schon für 20 bis 30 Dollar pro Nacht, Betten in Mehrbettzimmern schon für 5 Dollar, und selbst Luxushotels sind für Normalverdiener durchaus erschwinglich. Das beste Essen gibt es wie immer auf den Märkten, in Garküchen und kleinen Straßenrestaurants. Auch hier muss man für ein ausgiebiges Abendessen mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch nicht mehr als 10-15 Dollar ausgeben.

Auch der Transport (z.B. mit Motorradrikschas oder auch Taxis) ist oft deutlich günstiger als z.B. in Thailand. Das einzige, was dann doch sehr an die Substanz der Reisekasse gehen kann, sind Ausflüge. Vor allem von Siem Reap aus macht man in der Regel viele Ausflüge, weil die Umgebung so spannend ist – und damit ist nicht nur Angkor gemeint, sondern auch andere Tempel, Naturschutzgebiete und vieles mehr.

All das kostet Transport und Eintrittsgelder, und ja, hier muss man gut planen. Nicht nur was das Geld betrifft, sondern auch was die Zeit vor Ort angeht, denn es gibt unglaublich viel zu sehen. Auch die Hauptstadt Phnom Penh hat viele wichtige Sehenswürdigkeiten zu bieten und auch hier sollte man sich vorher überlegen, was man sehen möchte und was weniger wichtig ist.

Unterm Strich kann eine Kambodscha Reise mit Mittelklasse-Unterkünften, einer Handvoll Ausflügen, Straßenküchen-Essen und zwei bis maximal drei Stationen problemlos mit einem Budget von 40-50 Euro pro Tag bewältigt werden. Auch etwas weniger ist möglich. – je nachdem, wo du bereit bist, Abstriche zu machen. Eine Rücklage für Notfälle solltest du immer einplanen – besser haben als brauchen!

Kambodscha-Tipps: Anreise und Einreise

Viele Wege führen nach Kambodscha – zumindest, wenn du erst einmal in Asien angekommen bist. Vorher führt dich der Weg zwangsläufig erst einmal nach Thailand, China, Malaysia, Vietnam oder Singapur, denn Direktflüge nach Kambodscha gibt es (derzeit) nicht. Dafür erwartet dich aber eine total unkomplizierte Einreise.

Flüge buchen

Wenn du Flüge nach Kambodscha recherchierst, wirst du relativ schnell feststellen, dass es keine Direktflüge von Deutschland, Österreich oder der Schweiz aus gibt. Flüge mit ein oder zwei Zwischenstopps kannst du beispielsweise ab Frankfurt, München oder Düsseldorf buchen.

Das beliebteste Ziel für diesen Zwischenstopp ist Bangkok, da du mit Thai Airways oder arabischen Airlines die günstigsten Verbindungen bekommst – die Preise liegen je nach Saison zwischen 700 und 1000 Euro. Manchmal gibt es auch andere Fluggesellschaften, die dich über Singapur, Malaysia oder sogar China nach Kambodscha bringen.

Da du sowieso nicht direkt fliegen kannst, ist es üblich und auch sehr empfehlenswert, eine Reise nach Kambodscha mit einem mehrtägigen Aufenthalt z.B. in Bangkok zu verbinden. Das hat den Vorteil, dass deine Weiterreise viel flexibler und wahrscheinlich auch günstiger wird.

Du kannst zum einen Billigfluggesellschaften wie Air Asia nutzen. Flüge nach Phnom Penh oder Siem Reap gibt es mehrmals täglich, eine Strecke kostet ab 40 € und dauert eine Stunde. Du hast aber auch die Möglichkeit, mit dem Bus nach Kambodscha zu fahren – das ist noch günstiger und flexibler (dauert aber natürlich länger). Umgekehrt: Den ganzen Flug von Deutschland nach Kambodscha auf einem Ticket zu buchen, bringt selten einen Vorteil.

Hier findest du weitere Tipps zur Anreise nach Kambodscha.

Egal, in welches Land dich deine Reise führt: Um eine möglichst gute Verbindung zu finden, solltest du vorher einmal die Flugsuchmaschine anwerfen. Zum Beispiel bei Skyscanner.

Wie du genau vorgehst, um die günstigsten Verbindungen zu finden, kannst du hier nachlesen.

Einreise und Visum

Kambodscha macht es uns Touristen einfach: Für die Einreise steht ein einziger Visumstyp zur Verfügung: das Tourist Visa. Dieses erhältst du entweder online (E-Visa) oder am Flughafen (Visa on Arrival). Du bekommst es natürlich auch bei der Botschaft, aber mal ehrlich, das ist ungleich umständlicher als die beiden erstgenannten Wege. Das Tourist Visa für Kambodscha ist 30 Tage gültig und einmalig um weitere 30 Tage verlängerbar.

Viele Touristen nutzen die Möglichkeit des Visa on Arrival, weil es so unkompliziert ist. Ist das für dich auch die Variante der Wahl, denke auf jeden Fall an 30 USD in bar! Das ist die Visa fee, die für die Bearbeitung fällig wird.

Auch, wenn Kambodscha in den letzten Jahren nicht viel an seine Einreisebestimmungen geändert hat: Schau vor deiner Reise unbedingt einmal nach, ob dein Kenntnisstand aktuell ist. Eine gute Quelle ist unser Artikel, der immer sofort ein Update bekommt, sobald sich etwas ändert. Darüber hinaus solltest du dich auf den Seiten des Auswärtigen Amtes und der Botschaften informieren.

Reisevorbereitung rund um das Thema Gesundheit

Kambodscha – das klingt für viele nach Ferne und Tropen, ist aber auch mit einer gewissen Unsicherheit verbunden. Und die rührt oft daher, dass man befürchtet, sich mit einer Reise dorthin gesundheitlichen Risiken auszusetzen. Aber ist das wirklich so?

Nun, Kambodscha ist nicht Deutschland, und das gilt insbesondere für das Gesundheitssystem. Da gibt es nichts zu beschönigen. Schlechte medizinische Ausstattung und mangelhafte Ausbildung der Fachkräfte sind eher der Normalzustand als die Ausnahme, abgesehen natürlich von den wenigen Privatkliniken.

Trotzdem ist Kambodscha an und für sich natürlich kein gefährliches Land. Worauf du dich einstellen musst, und dich vorbereiten solltest, geben wir dir in diesem Absatz mit. Vorab trotzdem folgender Disclaimer: Wir sind reiseerfahren und haben zu vielen Sachverhalten eine klare Einstellung, wir sind aber keine Mediziner.

Ein Besuch beim Tropen-Arzt empfehlen wir jedem Menschen vor jeder Reise. Tropenärzte sind spezialisierte Reisemediziner, die dich zu gesundheitlichen Risiken und Vorsorgemaßnahmen für deine Reise beraten können. Empfehlenswert ist ein Besuch dort etwa 3-4 Monate vor der Reise, aber auch spontane Besuche ergeben immer noch Sinn.

Falls dir kein Tropenarzt in deiner Gegend bekannt ist, schau mal bei der Arztsuche der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin rein.

Auch das Auswärtige Amt hat stets aktuelle allgemeine und auch länderspezifische Informationen zum Thema Reisegesundheit parat. Hab hier bitte nur immer im Hinterkopf, dass diese eher konservativ verfasst sind, da Behörden jedes mögliche Risiko nennen müssen.

Übrigens: Ein großes Kuriosum in Kambodscha ist die wirklich absurd hohe Zahl an Zahnarztpraxen, vor allem in Phnom Penh. Und ja, Zahntourismus ist hier eine große Sache, da die Behandlungskosten extrem niedrig sind, wie man sich vorstellen kann. Trotzdem, bitte: Vorsicht!

Wie du dir denken kannst, sind nicht alle Zahnärzte gut ausgebildet und wenn du ein Zahnproblem hast, ist die erste Anlaufstelle immer eine internationale Privatklinik.

Impfungen

Wenn du deine sogenannte „Grundimmunisierung“ als Kind erhalten und seither stets aufgefrischt hast, bist du schon sehr gut aufgestellt. Hierbei handelt es sich um eine Kombi-Impfung gegen u.a. Diphtherie, Kinderlähmung und Wundstarrkrampf.

Zudem haben viele von uns bereits Impfungen gegen Hepatitis und Masern erhalten, die ganz unabhängig von jeder Reise sinnvoll sind. Solltest du diese Impfungen nicht (aufgefrischt) haben, kein Problem, der Tropenarzt wird sie dir mit ziemlicher Sicherheit empfehlen und auch gern verabreichen.

Darüber hinaus gibt es spezielle Reiseimpfungen gegen Tropenkrankheiten, wie z.B. Tollwut oder Typhus. Welche Impfungen speziell für deine Reise sinnvoll sind, wird dir der Tropenarzt verraten. Dies ist unter anderem abhängig von der Art und Dauer deiner Reise, so wie von eventuellen Vorerkrankungen.

Solltest du dich in sehr ländliche Gebiete, in den Dschungel oder Risikogebiete begeben, kann es sein, dass dir der Arzt auch ein Malaria-Medikament verschreibt, das du nach Absprach entweder als Prophylaxe einnehmen oder als Stand-By-Medikament mitführen sollst.

Manche der Reiseimpfungen brauchen mehrere Dosen in einem gewissen zeitlichen Abstand, um ihren vollen Schutz zu entfalten – daher kommt die Empfehlung, 3-4 Monate vor der Reise mit der tropenmedizinischen Beratung zu beginnen.

Übrigens: Mach dir kein Sorgen wegen der die Kosten. Jede halbwegs anständige Krankenkasse zahlt heutzutage die Reiseimpfungen. Wahrscheinlich musst du das Geld erst auslegen, bekommst es aber ohne Beanstandung zurückgezahlt. Trotzdem solltest du sicherheitshalber mal auf der Website deiner Kasse nachsehen, wie sie es mit Reiseimpfungen handhaben.

Malaria, Dengue und andere Krankheiten

Gute Nachrichten: Kambodscha zählt nicht zu den Malaria-Hochrisikogebieten Südostasiens. Die Fallzahlen sind sogar rückläufig. Ein moderates Risiko besteht in bewaldeten, sehr ländlichen Gebieten, wie zum Beispiel in den Grenzregionen.

Phnom Penh gilt als malariafrei, in Angkor und im Süden des Landes besteht ein minimales Risiko. Malaria ist als kein großes Thema.

Nicht rückläufig dagegen sind die Infektionszahlen, wenn es um Dengue-Fieber geht. Ganz im Gegenteil. Diese steigen seit vielen Jahren weltweit an. Doch wo ist der Unterschied? Malaria kann potenziell tödlich sein (auch wenn es bei früher Erkennung und professioneller, rascher Behandlung unwahrscheinlich ist) und wird durch die nachtaktive Anopheles-Mücke übertragen.

„Dengue“, wie es oft kurz genannt wird, wird von der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen und verläuft zwar nicht tödlich, zwingt die Betroffenen aber mit schweren grippeähnlichen Symptomen zu einer Woche Bettruhe – daher der liebevolle Spitzname „Knochenbrecherfieber“.

Für Malaria gibt es (noch) keine Impfung, daher hilft nur, sich davor zu schützen, überhaupt erst gestochen zu werden. Hierbei ist DEET-haltiges Mückenabwehrspray die effektivste Waffe, lange helle Kleidung bei Ausflügen in die Natur hilft zusätzlich. Im Dezember 2022 wurde in Europa ein Lebendimpfstoff zum Schutz vor Dengue zugelassen. Er ist inzwischen in einigen Ländern, darunter Deutschland, erhältlich.

Wichtig zu wissen ist, dass sowohl Malaria und Dengue, als auch viele andere unangenehme Tropenkrankheiten, ganz häufig mit Fieber beginnen. Sollte das Thermometer, welches in jede Reiseapotheke gehört, während einer Reise ausschlagen, lass dich auf jeden Fall beim Arzt durchchecken – insbesondere dann, wenn die Temperatur schnell ansteigt.

Das gilt im Übrigen auch für die Zeit unmittelbar nach deiner Reise. Manche Krankheiten wie z.B. Malaria haben längere Inkubationszeiten, weshalb die Symptome erst ausbrechen, wenn man schon wieder zu Hause ist. Beim Arzt solltest du also unbedingt deine Tropenreise erwähnen.

Geht es jedoch um reine Wahrscheinlichkeiten, steht eine „Krankheit“ klar an erster Stelle: der Durchfall oder Reisedurchfall, der eigentlich weniger eine Krankheit als vielmehr eine Anpassung des Körpers an die fremde Umgebung ist. Zum Arzt sollte man erst gehen, wenn es eher schlimmer als besser wird und nach etwa drei Tagen immer noch kein normaler Toilettengang möglich ist. Und bitte nimm keine Medikamente, die den Prozess stoppen. Was raus muss, muss raus.

Reisekrankenversicherung

Wenn du während deiner Reise eine Klinik aufsuchen musst, solltest du vorher wissen, dass du die Behandlung selbst bezahlen musst. Da Kambodscha ein sogenanntes „Drittland“ ist, greift deine Krankenversicherung nicht. Deshalb ist nicht deine Versichertenkarte, sondern deine Kreditkarte das Wichtigste.

Natürlich sind die meisten Behandlungen bezahlbar. Gerade Kleinigkeiten wie die Erstversorgung einer Wunde oder die Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen wirst du finanziell kaum spüren. Knifflig wird es eher, wenn zum Beispiel der Arzt, bei dem du zuerst warst, dich überweisen muss – weil er nicht ausreichend ausgestattet oder ausgebildet ist.

Das kommt öfter vor, als man denkt, und dann kann es schnell teuer werden. Das Geld fehlt zwar erst einmal in der Urlaubskasse, aber mit der richtigen Auslandskrankenversicherung kannst du es dir nach der Reise wenigstens zurückholen.

Eine solche Versicherung kostet selten mehr als 20 Euro im Jahr und wie immer gilt: Haben ist besser als brauchen. Du wirst dich sehr ärgern, dass du diesen kleinen Betrag nicht investiert hast, wenn du während deiner Reise eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen musst.

Hier findest du detaillierte Informationen zum Thema Reisekrankenversicherung und hier zur Reiserücktrittsversicherung.

Reiseapotheke

Da es dich während deines Kambodscha-Aufenthalts höchstwahrscheinlich nach Siem Reap und/oder Phnom Penh verschlägt, lautet die gute Nachricht: Einfache verschreibungsfreie Medikamente bzw. Apotheken gibt es auch hier.

Es ist also nicht nötig, dass du einen zweiten Koffer nur für deine Reiseapotheke packst. Trotzdem kann es auch nicht schaden, eine kleine Grundausstattung dabeizuhaben, da der Griff in den eigenen Koffer im krankheitsfall einfacher ist, als ein Ausflug in die Innenstadt und eine wahrscheinlich relativ umständliche, englische Konversation darüber, was genau du brauchst.

Was den Inhalt der Reiseapotheke angeht, kennst du dich selbst am besten. Neigst du zu Kopfschmerzen oder hast du einen schwachen Magen? Dann munitioniere dich mit dem auf, was dir auch zu Hause am besten hilft. Wenn du zur Fraktion „Ich werde nie krank“ gehörst, prima!

Sollte der Ausnahmefall auf deiner Reise eintreten, wirst du dir selbst trotzdem dankbar sein, wenn du zumindest je einen Blister Schmerz-, Magen- und Erkältungsmedikamente eingepackt hast.

Weiterhin finden wir es wichtig, ein Fieberthermometer einzupacken, da wie bereits erwähnt, mit Fieber auf Reisen nicht unbedingt zu spaßen ist. Auch Pflaster und Wunddesinfektion sind nicht ganz unwichtig. Weiterhin gehört ohne jeden Zweifel Verhütung in jede Reiseapotheke bzw. in jedes Gepäck – better safe than sorry.

Hier findest du alles Wissenswerte und viele Tipps zur Reiseapotheke für Kambodscha.

Hygiene-Tipps

Schon einmal von „peel it, cook it, boil it or forget it“ gehört? Die alte Hygieneregel der WHO für Tropenreisen ist einfach nicht totzukriegen. Nun, sie ist ja auch wahr. Wenn man hundertprozentig sichergehen will, sich nicht den Magen zu verderben, sollte man sich daran halten.

Nun ist es in der Realität so, dass man die Regel, wenn überhaupt, eigentlich nur auf der ersten Reise gewissenhaft befolgt. Irgendwann hört man auf, darüber nachzudenken. Und das ist auch gut so, denn gutes Essen zählt zu den tollsten Reiseerlebnissen und man sollte hier nicht zu verkopft vorgehen.

Ein paar Dinge kannst du natürlich beachten, dann aber ist das Risiko einer Lebensmittelvergiftung nicht viel größer als zu Hause, Das Stichwort lautet „Frische“. Und wo gibt es frische Lebensmittel? Zumindest nicht an großen Buffets oder in dem vermeintlich schicken Lokal, in dem aber gar keine Leute sitzen.

Dort, wo viel Warenumschlag herrscht und im besten Fall auch Einheimische anwesend sind, bist du ziemlich safe. Im Klartext: Auf Märkten und in kleinen Straßenrestaurants.

In einer Sache gehen wir aber ganz konform mit der WHO: Finger weg von Leitungswasser! Dieses wird nicht in Trinkwasserqualität aufbereitet wie bei uns zu Hause, deshalb bitte auch nicht zum Zähneputzen verwenden.

Verzicht auf Eiswürfel ist dabei aber nicht notwendig, denn diese stammen zu 99,9% aus Eiswürfelfabriken. Überraschung, die Locals haben auch keine Lust auf Magen-Darm-Krankheiten durch verunreinigtes Leitungswasser.

Ein weiteres klares „Finger weg“ gibt’s von uns für rohes Seafood, welches in manchen Regionen (z.B. im Süden an der Küste) eine Delikatesse ist. Hier lauern echt miese Parasiten, die in deinem Körper nix verloren haben.

Kambodscha: Tipps für deine Reise

An diesem Punkt bist du schon ziemlich gut gebrieft. Im weiteren Text wollen wir dir noch weitere nützliche Tipps für deinen Kambodscha-Aufenthalt mitgeben.

Geld abheben und Bezahlen in Kambodscha

Klingt erstmal komisch, aber in Kambodscha existieren zwei Währungen parallel: Der US-Dollar und der kambodschanische Riel. Die Gründe dafür sind Kambodschas bewegte Vergangenheit und mangelndes Vertrauen in den heutigen Staat, was starke Kursschwankungen zur Folge hat und die Währung Riel instabil macht.

Der US-Dollar hat eine deutlich breitere Akzeptanz und spielt für dich als Touristen die entscheidende Rolle. Daher kann es ganz praktisch sein, sich vor der Reise schon einmal ein paar Dollar bei der Hausbank zu besorgen – für die erste Taxifahrt und die ersten Trinkgelder.

Aufgrund des niedrigen Preisniveaus brauchst du vor allem viele kleine Scheine, denn in Kambodscha wird niemand wird auf einen 50 – oder 100-Dollar-Schein rausgeben können. Ein-, Zwei- und Fünf-Dollar-Scheine kann man hingegen nicht genug haben.

Weiterhin wichtig zu wissen: Diese Dollar-Noten sollten am besten in einwandfreiem Zustand sein, also nicht zerknickt oder gar gerissen. Obwohl das ihren Wert eigentlich nicht schmälert, werden sie in beschädigtem Zustand wahrscheinlich nicht akzeptiert.

Natürlich gibt es besonders in den Touristengebieten und größeren Orten auch genügend ATMs, um Geld abzuheben. Pro Abhebevorgang wird eine Handling Fee von rund 5 Dollar fällig. Abheben kannst du mit allen gängigen Kreditkarten. Welche aktuell die Beste ist, kannst du in unserem Beitrag über die besten Reisekreditkarten nachlesen.

Kultur in Kambodscha: Do’s & Dont‘s

In Kambodscha triffst du auf extrem freundliche Menschen, die sich sehr gern mit Touristen austauschen. Besonders, wenn du offenbarst, dass du aus Deutschland kommst, bist du ein gern gesehener Gast und Gesprächspartner. Der Grund darin liegt in einigen deutschen Engagements, die in Kambodscha hoch angesehen sind, wie z.B., den Restaurationsarbeiten in Angkor.

Gleichwohl ist es im Land mit den Englischkenntnissen noch nicht so weit her, wie z.B.in Thailand, weshalb es zu Verständigungsproblemen kommen kann. Das bringt einen zwangsläufig in eine Zwickmühle: Wenn da ein Einheimischer munter drauflosplaudert, was an sich ja eine wertvolle Begegnung ist, du aber praktisch nichts verstehst, kannst du ihm oder ihr das nicht einfach so sagen.

Deinem Gegenüber schlechtes Englisch zu attestieren, führt zum so genannten Gesichtsverlust – ein zwischenmenschliches No-Go. Auch lautstark geäußerte Gefühle, Befindlichkeiten und Beschwerden, sowie dramatische Gestik, sollten auf jeden Fall vermieden werden, um niemanden zu beschämen.

Was also tun? Eine elegante Lösung könnte z.B. sein, dein Gegenüber freundlich zu bitten, langsamer zu sprechen, weil dein Englisch nicht so gut ist. Ansonsten immer: Lächeln. Nicken. Und einfach damit leben, dass du nicht jedes Wort verstehst. Was die Kommunikation mit Touranbietern, Hotelangestellten und anderen Angestellten der Tourismusindustrie angeht: Das läuft meist unkompliziert, weil das entsprechende Vokabular lange eingeübt ist.

Wir finden, dass sich schon vor der Reise nach Kambodscha ein zumindest kurzer Blick in die teils grausame Vergangenheit des Landes lohnt. Denn auch, wenn die richtig düsteren Zeiten vorbei sind, ihre Spuren sind immer noch omnipräsent. Und natürlich wirst du während deines Aufenthalts das meiste darüber lernen.

Wenn du aber vorher schon einmal verstehst, was das Land und seine Bewohner allein in den letzten 50-60 Jahren durchgemacht haben, wirst du viele Dinge und Begegnungen besser einordnen können. Wir sprechen hier natürlich vorrangig von der Schreckensherrschaft der Roten Khmer, auch aber von Bürgerkriegen und der zuvor stattgefundenen Kolonialherrschaft.

Insbesondere mit dem Thema Rote Khmer kann man nicht sensibel genug umgehen, denn praktisch jeder ältere Kambodschaner, der heute noch am Leben ist, kannte jemanden, der unter diesem Regime umgekommen ist. Keine einzige Familie war von diesem Regime unberührt. Und noch heute leidet das ganze Land massiv unter den unmittelbaren Auswirkungen des Pol-Pot-Regiments.

Insofern führen Witze, flapsige Kommentare, relativierende Vergleiche oder offen zur Schau gestelltes Desinteresse dazu, dass du direkt bei jedem Kambodschaner unten durch bist. Besser ist, zuzuhören, bei Bedarf Fragen zu stellen, und Anteilnahme an persönlichen Schicksalen zu zeigen.

Darüber lauten unsere Do’s & Dont‘s für Kambodscha wie folgt:

  • You are what you wear: Kambodscha ist ein armes Land, und in armen Ländern protzt man nicht mit auffälligen Markenlogos, teurem Schmuck oder sonstigen Statussymbolen. So weit, so klar. Die Besonderheit bei einem Kambodscha-Besuch sind die vielen Tempel, die du dir wohl mindestens im Rahmen eines Angkor-Besuchs ansehen wirst. Und auch, wenn Angkor heute praktisch nur noch aus Touristen besteht, die mehr oder minder respektvoll mit dem Schatz Kambodschas umgehen, solltest du eins nicht vergessen: Jeder einzelne Tempel ist heilig, manche haben sogar eine ganz besonders hohe Bedeutung – und deshalb gibt es hier einen Dresscode, der für alle gilt. Dieser lautet im Wesentlichen, dass Schultern und Knie zu bedecken sind. Nicht so schwierig, oder? Man wundert sich zwar immer darüber, wie diese Millionen Fotos von Influencern mit Hotpants und Crop-Tops vor den Tempeln zustandekommen, aber eines sollte dir dabei klar sein: Das ist eine unglaubliche Respektlosigkeit und ein absolutes No-Go. An den Tempeln, die eine besonders hohe Bedeutung haben, gibt es tatsächlich auch eine „Outfit-Kontrolle“, und im Zweifel wird einem der Eintritt verwehrt.
  • Foto-Knigge: Wir alle lieben Bilder von Einheimischen auf dem Markt, von Mönchen vor Tempeln und von Kindern, die auf der Straße spielen. Sie fangen oft Moment und Emotionen ein, die du untrennbar mit deiner Reise verbindest und sind natürlich viel schöner als gestellte Bilder. Und es gibt natürlich auch kein Gesetz dagegen, diese Augenblicke fotografisch einzufangen. Da du es aber umgekehrt sicher auch nicht lustig finden würdest, erst einmal unbemerkt fotografiert zu werden und dann womöglich auf der Instagram-Seite eines Fremden zu landen: Frag bitte um Erlaubnis! Viele Kambodschaner sind absolut aufgeschlossen gegenüber Fotos und machen auch gern eins von dir, oder gemeinsame Bilder.
  • Mönche: Für Mönche gelten nicht nur in Kambodscha eine ganze Reihe eigener Regeln, die du zumindest grob kennen solltest. Zumindest in Angkor werden dir viele Mönche in ihren charakteristischen orangefarbenen Gewändern begegnen. Vergiss nicht, dass sie keine Darsteller in einem Freizeitpark sind, sondern in den heiligen Tempeln ihre Religion praktizieren. Störe niemals einen Mönch bei seiner Zeremonie und gehe auf keinen Fall in den Körperkontakt, insbesondere nicht als Frau. Das führt bei dem Mönch zu einem aufwändigen Reinigungsritual im Anschluss an eure Begegnung.

Bei allen genannten geschriebenen und ungeschriebenen Regeln sei dir trotzdem versichert: Die Menschen in Kambodscha sind extrem gastfreundlich und verzeihen gern kleine Fehltritte. Wie überall sonst wird dir auch in Kambodscha etwas Fingerspitzengefühl und gesunder Menschenverstand am meisten weiterhelfen und zu vielen tollen Begegnungen führen.

Essen und Trinken in Kambodscha

Was die lokale Küche angeht, sind sich alle Südostasien-Foodies einig: Gut, aber kein Vergleich zu Thailand oder Vietnam. Selbstverständlich kannst du in Kambodscha fantastisch essen, jedoch hat die Khmer-Küche einfach nicht die Raffinesse und die Abwechslung, die man vielleicht von den Nachbarländern kennt.

Die bekanntesten Gerichte Kambodschas sind Amok (Fischcurry) und Beef Lok Lak (gebratenes Rindfleisch mit süßlicher Marinade), diese kennt man aber eben auch nur, wenn man schon einmal dort gewesen ist.

Die größten Geschmackserlebnisse warten auf Märkten oder in kleinen Restaurants an den Märkten, zum Beispiel am Old Market in Siem Reap. Die Gerichte sind stets günstig, superfrisch und total lecker. Hier bekommst du alles, was man so aus Südostasien kennt: Wok-Gerichte, frittierte Speisen, Suppen, Obst, Nudeln, Reis und dergleichen mehr.

Was die meisten Touristen nach ihrer Reise eher im Kopf behalten, sind die frittierten Insekten, Spinnen und Frösche, die du hier überall bekommst. Ob du dich traust, zu probieren, ist eine rein mentale Frage. Da sie in aller Regel frittiert sind, kann beim Verzehr der Krabbeltierchen nichts passieren. Es ist lediglich ungewohnt und am Ende eher eine Frage der Konsistenz, denn keines der genannten Tiere hat einen besonderen Eigengeschmack.

Was dich in Kambodscha sonst kulinarisch erwartet, findest du in unserem Food Guide.

Märkte in Kambodscha

Märkte gibt es in jedem Ort, und überall dort, wo sich schon einmal ein Tourist hat blicken lassen, gibt es auch zumindest einen kleinen Souvenirmarkt. Die höchste Dichte an Märkten hat aber nicht Phnom Penh, sondern Siem Reap (hier eine Auswahl).

Aufgrund der immer hohen Touristenzahl ist praktisch die ganze Altstadt ein einziger Markt, bzw. mehrere Märkte, die ineinander übergehen. Prominente Vertreter sind der Siem Reap Night Market und der Old Market – beide sind mindestens einen Besuch wert, allein um dort zu essen und Kleidung oder Sourvenirs zu shoppen. Es gibt darüber hinaus noch den Art Center Night Market, den Made in Cambodia Market, einen Farmers Market und viele viele mehr. Wenn du gern auf Märkten bist, wirst du Siem Reap lieben.

In Phnom Penh sind vor allem der Zentralmarkt, der Russische Markt und der Nachtmarkt zu nennen, wenn du Lust auf Shopping und gutes Essen hast. Verschlägt es sich in den Süden des Landes, schau auch unbedingt beim Crab Market in Kep und beim Kampot Night Market vorbei.

So viel zu den bekanntesten Touristenmärkten im Land. Nicht genannt sind hier Frischemärkte, auf denen sich vor allem Locals versorgen und auch verkaufen. Diese gehören zur DNA des Landes und sind essenziell für die Wirtschaft und den sozialen Austausch.

Bist du auf einem Touristenmarkt und möchtest etwas kaufen, kommt es direkt zur ultimativen Challenge für jedes Südostasien-Newbie: Handeln. Um Preise zu feilschen, ist auf Touristenmärkten Pflicht – zumindest insofern, als du ansonsten definitiv übers Ohr gehauen wirst.

Da wir aber mit Preisschildern groß geworden sind, ist Handeln nicht immer ganz komfortabel für uns. Aber behalte immer im Kopf: es darf auch Spaß machen! Auf Märkten zu feilschen ist meist eher ein lockeres Hin und Her, oft verbunden mit einem Small Talk, als eine beinharte Verhandlung mit Zähneknirschen und Ärger. Letzteres kann zwar passieren, ist aber nicht das Ziel.

Das Ziel einer guten Verhandlung ist, dass es beiden ein bisschen Spaß gemacht und auch ein bisschen weh getan hat – aber alle die Situation erhobenen Hauptes verlassen können. Keine Gewinner, keine Verlierer – nur zwei Leute, die sich auf einen Preis geeinigt haben. Trotzdem wirst du immer und überall höhere Preis bezahlen als ein Kambodschaner, was aufgrund der Einkommensverhältnisse nicht in Frage gestellt werden sollte.

Fürs Handeln gibt es keinen Ablauf, den man auswendig lernen kann. Du musst ein bisschen üben und mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Am wichtigsten ist, immer freundlich und respektvoll zu bleiben, auch, wenn du dich kolossal ärgerst. Das wird wahrscheinlich vorkommen.

Und egal, wie unverschämt du den Verkäufer findest, weil er dir eine offensichtliche Fälschung unbedingt als Original unterjubeln oder nicht nachgeben will: Werde niemals herablassend, beleidigend oder abwertend der Ware oder dem Menschen gegenüber. Wenn du das Gefühl hast, dass ihr euch nicht einigen könnt, bedanke dich höflich und gehe deines Weges. Es kommt manchmal der Punkt, an dem die Diskussion einfach beendet ist.

Ebenfalls wichtig: handle niemals zu Spaß, sondern nur um Dinge, die du auch wirklich kaufen willst. Hart feilschen, den gewünschten Preis erhalten und dann nicht kaufen ist ein ganz großes No-Go.

Sehenswürdigkeiten und Touren buchen

  • Siem Reap / Angkor: Nach Kambodscha kommst du natürlich vorrangig wegen Angkor, und das auch zurecht. Der Tempelkomplex gehört definitiv auf jede Bucketlist. Mehr über die Tempel und wie du sie am besten erkunden kannst, findest du in unseren Artikeln über die Standardroute und den Grand Circuit. Aber hey, auch abseits der Tempel von Angkor kannst du in Siem Reap richtig viel erleben, zum Beispiel eine tolle Artisten-Show, jede Menge Natur-Sehenswürdigkeiten und Hilfsprojekte. Was Sightseeing und Aktivitäten angeht, kannst du viele Wochen allein in Siem Reap verbringen. Mehr Infos findest du in unserem Siem Reap Guide, einige Vorschläge für Touren abseits der Standardrouten gibt es hier.
  • Phnom Penh: In der Landeshauptstadt warten ebenfalls unendlich viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf dich. Pflichtprogramm ist ein Besuch der Killing Fields und des Genozid-Museums. Harter Stoff, keine Frage, aber sehr wichtig für das eigene Verständnis für das Land. Darüber hinaus gibt es in Phnom Penh ein tolles Nationalmuseum und ebenfalls wichtige Tempel. Detaillierte Sightseeing-Tipps haben wir hier zusammengefasst, schau auch gern mal in unserem Phnom Penh Guide rein.
  • Der Süden: Sihanoukville sparen wir uns hier mal, denn die Stadt ist für uns kein Reise-Tipp mehr. Zu viele Baustellen, zu viele Casinos, zu viel Müll. Dennoch fahren von hier aus die Fähren auf die vorgelagerten Inseln, wie zum Beispiel Koh Rong oder Koh Rong Samloem, weshalb du um einen (ganz kurzen) Besuch in dem Fall nicht herumkommst. Spannender sind eigentlich die ehemaligen Kolonial-Badeorte Kep und Kampot. Zwar stehen beide Orte eher für Natur und Erholung als für eine Fülle an Sehenswürdigkeiten, wer aber mal sehen möchte, wie der weltberühmte Kampot-Pfeffer angebaut wird oder dich für Kolonialarchitektur interessierst, bist du hier richtig.
  • Battambang: Bambuszug und Fledermaushöhlen – auch Battambang hat ein paar coole Sehenswürdigkeiten im Programm. Mehr findest du in unserem Artikel über Sightseeing-Tipps für Battambang.

Hier findest du einen ausführlich Beitrag zu den schönsten Zielen in Kambodscha und zu den besten Routen für 2 Wochen Kambodscha-Urlaub.

Touren kannst du in jedem Reisebüro vor Ort oder auch ganz unkompliziert online buchen, zum Beispiel bei:

Taxi fahren

Viel prominenter vertreten als Auto-Taxis sind in Kambodscha Tuk-Tuks. Diese dominieren das Straßenbild sowohl in Siem Reap als auch in Phnom Penh ganz klar. Auf dem Vormarsch sind Taxi-Apps namentlich Grab, PassApp und WeGo, die überwiegend elektrische Tuk-Tuks zur Verfügung stellen.

PassApp und WeGo gibt es ausschließlich in Kambodscha, hier aber eigentlich in jedem größeren Ort. Reisende machen mittlerweile gute Erfahrungen mit der Nutzung dieser Dienste, wenngleich auch die Verständigung auf Englisch oft kaum möglich ist.

Fährst du mit einem Auto-Taxi oder einem Tuk-Tuk, gilt hier das gleiche wie in den Nachbarländern: Obacht bei der Preisverhandlung. Für Tuk-Tuk-Fahrten wird vorher ein Festpreis abgemacht, der für kurze bis mittlere Strecken in der Regel nicht mehr als 5 Dollar beträgt. Für einen größeren Ausflug, zum Beispiel nach Angkor, zahlst du je nach Dauer, Saison und Verhandlungsgeschick 25-35 Dollar im Schnitt – es kommt natürlich auf deine genauen Anforderungen an.

Taxifahrer, also die eines Auto-Taxis, werden sich hier wie überall sonst in Südostasien weigern, das Taxameter einzuschalten. Entweder du insistierst und schaust, ob es klappt, oder du handelst einen für dich vernünftigen Festpreis aus. Das bleibt natürlich dir überlassen.

Für richtige Taxis mangelt es aber einfach auch irgendwie an Einsatzmöglichkeiten. Fahrten von und zum Flughafen kann man genau so gut mit Tuk-Tuk, Taxi-App oder mit dem (eigentlich fast überall existierenden) Airport-Shuttle deines Hotels erledigen.

Die Strecken in den Städten sind nicht so unglaublich weit, selbst einen Tagesausflug kann man gut mit einem Tuk-Tuk machen. Und Überlandfahrten bieten zumeist eher private Fahrer an, die du dir z.B. selbst am Flughafen oder auch über deine Unterkunft anheuern kannst. Hier musst du natürlich auch gut verhandeln.

Hotels/Unterkünfte buchen

Kambodscha ist eines der günstigsten Ländern Südostasiens, was Unterkünfte und allgemeine Lebenshaltungskosten angeht. Wenn du für kleines Geld richtig schön übernachten möchtest, hier hast du die Gelegenheit.

Zudem verfügen insbesondere Siem Reap und Phnom Penh über eine so hervorragende touristische Infrastruktur, dass wirklich jedes Budget und jeder Wunsch abgedeckt ist. Von wirklich nahezu unerschwinglichen Luxusunterkünften bis hin zu „one bed one dollar“ – alles geht.

Die Zimmerpreise variieren höchstens ein bisschen nach Saison, und, wenn es irgendwie geht, würden wir von einer Reise während der großen chinesischen Feiertage (z.B. Chinese New Year) absehen, da zu diesen Zeiten besonders in Siem Reap nicht nur die Hotels voll sein werden, sondern auch Angkor.

Überleg dir, was dein Budget ist, und lass dich einfach mal auf den für Kambodscha zu empfehlenden Buchungsportalen wie Booking oder Agoda inspirieren.

Inlandsflüge

Innerhalb Kambodschas mit dem Flieger weiterzureisen, ist nicht unbedingt nötig, aber natürlich immer die schnellste Variante. Relevant sind hier die Flughäfen Siem Reap, Phnom Penh und Sihanoukville, die alle miteinander verbunden sind.

Insbesondere dann, wenn du nicht viel Zeit hast, kann es von Vorteil sein, dass die Flugzeit stets nur etwa eine Stunde beträgt. Tickets gibt es bereits ab 30 Euro. Welche Airlines es gibt und was es sonst zu wissen gibt, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Tickets bekommst du vor Ort und online über alle bekannten Buchungsportalen wie Skyscanner.

Zugtickets, Bustickets, Fährtickets buchen

Wenn du etwas Zeit mitgebracht hast und etwas unvergessliches erleben willst, dann reise in Kambodscha unbedingt eine Strecke mit dem Zug. Es ist langsam, ja, aber dadurch entschleunigend. Und du kommst hier easy mit Einheimischen in Kontakt. Es gibt eine Südroute von Phnom Penh nach Sihanoukville und eine Ostroute von Phnom Penh nach Poipet. Siem reap verfügt über keinen Bahnhof.

Auch Busfahrten im Kambodscha wirken entschleunigend. Überlandbusse verbinden alle großen und kleinen Orte Kambodschas miteinander, vom einfachen Minimalstandard bis zum Luxusbus sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Für ein paar Dollar bekommt man tolle Eindrücke vom Land.

Fährtickets werden zum Beispiel bei deiner Überfahrt auf die Inseln Koh Rong oder Koh Rong Samloem relevant. Diese bekommst du, wie auch die Bustickets, ganz einfach bei 12go, Baolau oder vor Ort bei jedem Touranbieter und jedem Hotel.

Auto oder Motorrad mieten

Es ist theoretisch möglich, sich in Kambodscha selbst ein Auto zu mieten – aufgrund von zwei Problemen möchten wir aber eigentlich gar nicht unbedingt dazu raten. Zum einen ist die Gesetzeslage dahingehend unklar, welche Papiere du genau vorlegen musst, um zum Beispiel ein Auto zu mieten.

Jeder sagt was anderes, überall steht etwas anders. Hier liegt die Chance, dass bei einer Kontrolle irgendwas beanstandet wird, bei nahezu 100%.

Dazu kommt der noch chaotischere und unsichere Verkehr als in vielen Nachbarländern. Deshalb lohnt sich der Ärger unserer Ansicht nach nicht – es stehen genügend günstige Verkehrsmittel für jede Strecke zur Verfügung, die du nicht selbst steuern musst.

Weitere Kambodscha Tipps

Hier findest du…

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